Bergedorfer S-Bahn ist nach Störungsjahren wieder pünktlicher

Fahrgäste der Bergedorfer S-Bahn können aufatmen: Die vormals pannenanfällige Strecke ist inzwischen deutlich zuverlässiger geworden. Dafür haben die Bahn und die Stadt Hamburg größere Anstrengungen unternommen, die jetzt offenbar Früchte tragen.
Christian Hinkelmann
Ein Anzeiger am S-Bahnhof Rothenburgsort dokumentiert den unregelmäßigen Betrieb auf der Linie S21
Ein Anzeiger am S-Bahnhof Rothenburgsort dokumentiert den unregelmäßigen Betrieb auf der Linie S21

Ausfälle, Verspätungen, technische Pannen: Die S-Bahn-Strecke zwischen der Hamburger Innenstadt und Bergedorf hatte in den vergangenen Jahren für viel Frust bei Pendlerinnen und Pendlern gesorgt und gehörte Ende 2018 mit einer Pünktlichkeitsquote von 88,6 Prozent (S21), bzw. 79 Prozent (S2) zu den unzuverlässigsten Strecken im ganzen Hamburger S-Bahn-Netz (siehe hier). “Ein Chaos, bei dem ich es längst aufgegeben habe, Protokoll zu führen”, kommentierte damals ein sichtlich genervter Pendler damals in einem Gastbeitrag für NAHVERKEHR HAMBURG (siehe hier).

Doch seitdem hat sich auf der Strecke viel geändert: In gemeinsamer Arbeit haben die Stadt Hamburg und die Deutsche Bahn zahlreiche Verbesserungen identifiziert, geplant und auch umgesetzt – beispielsweise neue Weichenverbindungen, um im Störungsfall eingleisig weiterfahren zu können, Softwareanpassungen an den neuen Zügen und Schutzzäune entlang der Strecke, damit keine Menschen mehr auf die Gleise laufen.

Störungen durch Personen im Gleis halbiert

Heute, zwei Jahre später, zeigt, sich, dass diese Maßnahmen gewirkt offenbar haben. Die externen Einflüsse auf die Pünktlichkeit habe man inzwischen „deutlich reduzieren“ können, teilte die Bahn jetzt mit. So habe sich die Zahl der Störungen durch fremde Personen auf den Gleisen halbiert, die damals so zahlreichen Türstörungen bei den neuen S-Bahn-Zügen sind nach mehreren Softwareupdates inzwischen fast vollständig verschwunden und die Zuverlässigkeit der Infrastruktur hat sich im Vergleich zu 2019 laut DB verdopp…

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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4 Antworten auf „Bergedorfer S-Bahn ist nach Störungsjahren wieder pünktlicher“

Ganz ehrlich: Ich freue mich wirklich mit den Fahrgästen der S21 bzw. S2, dass die Qualität auf deren Linien zugenommen hat und deshalb auch weniger der Anschluss am Hauptbahnhof verpasst wird. Das kommt dem ÖPNV generell zu gute.
Schön wäre es nun ebenfalls, dass auch uns, die nicht so eine gute Anbindung haben, mehr Verständnis entgegen gebracht wird. Bei uns hat ein Anschlussverlust nämlich erheblich mehr Auswirkungen. Und gerade ab heute gibt es für mindestens eineinhalb Monate wieder ganz erhebliche Einschränkungen auf RB81 und RE8 mit vollen aber weiterhin kurzen Zügen. (Wird aber sicher im Bahninfo-Forum wieder mal keine Rolle spielen, im Gegensatz, als wenn es deswegen an einem Wochenende mal Einschränkungen auf der S1 gibt.)

Es ist schon peinlich, wie die DB immer dreister Dritte abkassiert, um ihre ureigensten Aufgaben zu erledigen. Wieso muss die Stadt Hamburg mit 5 Mio. Euro die Zäune an der Strecke bezahlen? Als nächstes bittet die DB die Stadt auch noch für die Reparatur defekter Weichen zur Kasse! Üblicherweise ist der Betreiber für die Sicherung seiner Anlagen zuständig! Die Hochbahn bekommt für die Selbstverständlichkeit, dass sich nicht unbefugte Dritte in den Gleisanlagen aufhalten, auch kein Extra-Geld von der Stadt. Mit den 5 Mio. Euro hätte Herr Tjarks 50 km Bestandsradwege sanieren können.

Herr Jung, fällt mal wieder mit Unkenntnis auf. Wenn die HOCHBAHN eine Strecke einzäunen müsste, würde das bestimmt im Rahmen einer Erhöhung des Jahresfehlbetrages geregelt werden. Nicht ganz so offensichtlich, aber trotzdem würde das die FHH tragen.

Mir missfällt wirklich bei Ihrem Beitrag die Schuldumkehr. Als Steuer-und Ticketzahler finde ich es nicht in Ordnung meinen Beitrag zu leisten, dass das EIU seine Anlagen so sichern muss und verantwortlich dafür ist. Schuld sind doch die, die da auf die Gleise laufen. Wenn ich immer auf die Straße laufe und den Verkehr blockiere, sollte die Stadt dann auch alles einzäunen?

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