Hamburg stöhnt unter der ungewöhnlichen Hitze. 33 Grad und pralle Sonne haben auch gestern in vielen Zügen im HVV für Sauna-Feeling gesorgt.
Doch wie heiß ist es auf den unterschiedlichen Linien wirklich? Wir haben eine kleine Stichprobe gemacht und in unterschiedlichen Zügen die Innenraumtemperatur gemessen.
Temperaturunterschiede von knapp 10 Grad – je nach Zug
Den kühlsten Zug haben wir auf der U1 zwischen Kellinghusenstraße und Alsterdorf erwischt: 28,5 Grad – und damit rund 5 Grad kühler als die Außentemperatur. Der Zug gehörte zur modernsten U-Bahn-Baureihe DT5, die mit einer Klimaanlage ausgestattet ist.
Etwas wärmer, aber immer noch vergleichsweise angenehm, war die Temperatur in den Zügen der Linie U2, die weitgehend unterirdisch fährt und daher nicht ganz so oft mit der Sonne in Berührung kommt: Um die 30 Grad haben wir dort zwischen Schlump und Osterstraße im Fahrgastraum gemessen – obwohl die Züge der dort eingesetzten Baureihe DT4 keine Klimaanlagen haben.
17 Antworten auf „Bis zu 37 Grad: So heiß ist es in U- und S-Bahnen in Hamburg“
Ich weiß nicht welche Baureihe die S21 ist (sehen allerdings nach uralt-lavendel aus)… aber mir läuft bei jeder Fahrt momentan der Schweiß durchs Gesicht… wo ist da mein Eis am Stiel, heee? 😀 Das dort noch keiner Kreislauf hatte, ist mir ein Rätsel.
Hi, Robin,
das ist die legendäre Baureihe 472. Wahre Rumpelbahnen sind das! Wie die zum Beispiel immer in die Tunnelstationen hineingerumpelt kommen.
Wie es scheint, bleibt das Problem mit den Klimaanlagen unbehoben. Sie sind halt einfach zu schwach – schade! Das zumindest lese ich aus den Antworten der Hochbahn auf die zahlreichen Kommentare bei Facebook. Das muss man sich mal vorstellen: da werden für hunderte Millionen Euro nagelneue Züge angeschafft und ein zuvor ganz wesentlich gepriesenes Komfortmerkmal ist eigentlich nicht vorhanden. Wenn ich mir so etwas privat gekauft hätte, würde ich dem Hersteller aber gehörig auf die Füße treten. Es sei denn, ich wusste vorher, dass die Klimaanlagen zu schwach sind…..
Zugegeben, eine Klimaanlage sollte nicht bei 28 Grad den Geist aufgeben. Das sollte doch in der heutigen Zeit möglich sein, auch für die HHA.
Ich finde die DT5 Wagen ja sowieso total daneben. Die Sitze sind so schmal, dass 2 Mitteleuropäer mit normalen „Abmessungen“ nicht nebeneinander sitzen können, ohne sich ganz „eng“ zu sein, oder mit einer halben Pobacke im Gang zu sitzen und sich dann von den Durchgehenden anrempeln zu lassen. Irgendwie ist der Zug auch wackelig in der Seitenbewegung. Ich beobachte das auch bei anderen Fahrgästen die sich dann gut festhalten (müssen). Das abrupte Bremsverhalten ist m.E. etwas besser geworden. Alle Punkte/Problem sind bei den DT 4 Wagen nicht vorhanden. Von der HHA, auf diese Themen angeschrieben, kommt nur BlaBla zurück, wie subjektives Empfinden etc.
Nein es ist nicht subjektiv, wenn ich mir andere Fahrgäste anschaue.
Gibt es darüber irgendwelche Erkenntnisse ?
P.S. Loki, bitte keinen Rumpelbahn Kommentar !!!
Was die Sitzaufteilung betrifft habe ich mich auch schon gefragt, warum man nicht wie im DT3 wieder eine 2+1 Bestuhlung gemacht hat? Grad auf der Ringlinie sind die Reisezeiten nun wirklich äußerst kurz, wenn also in Stoßzeiten mal jemand stehen muss, wäre das sicher kein Beinbruch…
Die Preise für die Fahrkarten erhöhen sich jedes Jahr, dafür kriegt man gratis-sauna mit nach alten Socken riechendem exotischem Duft, ist doch toll.
Mir tun die Fahrgäste natürlich auch Leid. Aber die können irgendwann nach mehr oder weniger Zeit aus den Bahnen oder Bussen aussteigen. Fragt mal jemand, wie es den (Bus) fahrern geht, die stundenlang bei diesen Temperaturen geschmort werden und kein Eis oder Wasser gespendet bekommen?
Es scheint, als gehe es bei den Klimaanlagen vor allem um das Häkchen in den Ausschreibungen. Es interessiert von Besteller-Seite nicht, ob die Klimaanlage funktioniert, wenn es drauf an kommt, nur dass eine drinnen ist. Das legt natürlich für eine kostengünstige Anlage – die Ausschreibung soll ja gewonnen werden – nahe, die Fahrgastzahl nach Sitzplätzen zu berechnen, was beim HVV schon mal zu völlig falschen Ergebnissen führt, und zudem pralle Sonne auf Asphalt oder Gleisbett zu ignorieren. Resultat ist dann das was wir sehen:
Anfang der Woche bin ich Veddel in einem wegen Fahrplanausdünnung überfüllten Bus der Linie 13 gestiegen, wo man seine Atemluft schon mitbringen musste. Klein Lüftchen rührt sich. Kein Fensterchen zum öffnen. Die Luft hätte problemlos geschnitten und heiß serviert werden können. Als endlich ein Durchkommen war, bin ich nach vorn, wo die Luft schon erheblich besser war: Der Fahrer konnte sein Fenster als einziges öffnen und erzählte, dass bei der Hochbahn rund die Hälfte aller Klimaanlagen ausgefallen sind.
Die DB-Doppelstockwagen sind zwar sehr angenehm, wenn die Klimaanlage funktioniert, müssen aber bei Ausfall beider Anlagen geräumt werden. Das dürfte eine wichtige Ursache der Ausfälle auf RB81 sein, deren Job es jetzt bei gesperrter U1 wäre, die Fahrgäste aus Rahlstedt, Jenfeld und Hohenhorst zu übernehmen.
Was soll dann der Blödsinn mit den Klimaanlagen? Kräftige Lüfter rein, die z.B. mittig pumpen und hinten saugen und gut ist. Dann kann man jedenfalls atmen. Oder klassisch: Zu öffnende Fenster.
Damals: An einem wirklich heißen Tag zurück von Sylt, alle Fenster im Silberling offen. Elektrik komplett ausgefallen, Schaffner murmelte etwas von bitte anderen Wagen nutzen wegen Sonnenuntergang, schloss aber nicht ab, da der Zug voll war. In der Abenddämmerung bei Hochdonn über den Kanal – ein Genuß.
Heute: Extra 1. Klasse wegen Reiseaufkommen nach Prag gekauft. Defekter Wagen ist abgeschlossen, Stehen von Berlin bis Dresden. Auch nicht wirklich kühl.
Gruß, Mathias
Den DT5 würde ich nicht als „klimatisiert“ bezeichnen – eine „Klimaanlage“, die nur im Frühling und Herbst funktioniert (wenn die Wagen ärgerlicherweise dauernd auf Gefrierschrank runtergekühlt werden) und den eigentlichen Nutzungsfall im Sommer nicht abdeckt, ist den Namen nicht wert.
Wer hat denn diesen Teil der Ausstattung zu verantworten? Musste die Hochbahn für den Unfug etwas bezahlen? Wofür braucht man eine „Klimaanlage“, die nur im Frühling und im Herbst funktioniert?
Sehr treffend ausgedrückt.
ich möchte diese Einrichtung auch eher als Raumbefeuchtungsanlage bezeichnen! Neben der Temperatur ist die Luftfeuchtigkeit der entscheidende Wohlfühlfaktor und unterm Strich schneidet da der DT4 am besten ab.
Und bei der Nachbstellung der DT5 unbedingt an den Klimaanlagen schrauben. Die müssen auf 60 Grad ausgelegt sein.
Mit einem ganz besonderen Service wartet die Hochbahn z.Zt. morgens auf der U3 zwischen Barmbek und Berliner Tor auf: Kuschelservice mit tropischen Temperaturen. Naja, wer konnte auch damit rechnen, dass die Fahrgäste bei einer gesperrten U1 zur U3 (ab Wandsbek Gartenstadt) umsteigen würden ?!?
Das ist in der Tat eine absolute Frechheit der Hochbahn die U3 während der U1 Sperrung nicht auf einen 3 Minuten-Takt zu verstärken. Wenn sich in Wandsbek-Gartenstadt ein 120 Meter-Zug U1 in einen 105 Meter-Zug U3 ergießt, ist der schon rammelvoll. Im Gegenteil, man hat den Verstärkerverkehr während der Ferien offensichtlich eingestellt. Die U3 ist der reinste Viehtransporter. Ich hätte von der Hochbahn tatsächlich eine andere Haltung erwartet.
Die Übersicht mit Fotos und dem Hinweis, ob das Fahrzeug klimatisiert oder nicht ist, ist sehr gut und lässt hilft potentiellen Nutzen, sich einfach zu informieren. Sehr gut und prkatisch!
Dass der Hitzerekord in einem Zug der S11 augestellt wurde, überrascht mich nicht: Schließlich fahren die Züge nur in der Hauptverkehrszeit und stehen dazwischen abgestellt – oft genug in der prallen Sonne. Durch das Stehen bei meist geschlossenen Türen herrscht keine Luftzirkulation, dazu noch dunkelgraue Dächer, das sorgt schon für ein paar Grad mehr im Fahrgastraum. Und in einen etwas kühlenden Tunnel gehts auf der S 11 ja auch nur kurz am Hbf (in einer Richtung) sowie in Altona. Die S 21 ist ja sogar nur am Hbf im Tunnel, daher ist auch der in der S 21 gemessene Wert nicht so überraschend.
Naja, die S21 fährt ja fast nur mit den ollen Bahnen, auf die nicht nur die Sonne von oben brennt, sondern in denen auch von unten so einiges an Abwärme der Technik aufsteigt. Absehbar, dass das der Rekordhalter ist.
„Anzeichen für eine auffällige Zahl hitzebedingter Krankheitsfälle im Hochbahn-Netz gebe es aber nicht, teilte das Unternehmen gestern mit.“
Na ja, wer wird denn schon -wenn er eh in der Nähe bzw in Hamburg wohnt oder arbeitet- freiwillig, auch mit Kreislaufproblemen, einen Krankenwagen in anspruch nehmen?!
Da lässt man doch in den meisten Fällen und wenn es nicht ganz so schlimm ist, mal die 5 gerade sein, steigt aus und geht ggf noch zum Hausarzt.
Interessant ist auch, dass -öffentlichkeitswirksam- nur an 2-3 Haltestellen etwas verteilt wird aber der Rest der Fahrgäste im eigenen Saft stehengelassen wird! 🙁