Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Bremst neuer Fernbahnhof Altona geplante S-Bahn nach Osdorf?

Kompromiss zwischen Stadt, Bahn und Verkehrsclub Deutschland: Der Fernbahnhof Altona kann umziehen. Doch möglicherweise wirft der neue Bahnhof die bisherigen Planungen für eine S-Bahn nach Osdorf über den Haufen.
Christian Hinkelmann
S-Bahn im Bahnhof Diebsteich in Hamburg
S-Bahn im Bahnhof Diebsteich in Hamburg

Der Fernbahnhof Altona kann vom heutigen Standort zum heutigen S-Bahnhof Diebsteich umziehen. Anderthalb Jahre nach einem gerichtlich verhängten Baustopp (siehe hier) haben sich der klagende Verkehrsclub Deutschland, die Stadt Hamburg und die Deutsche Bahn auf einen Kompromiss geeinigt. Der Weg dahin führte über neun gemeinsame Sitzungen, die Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) geleitet hatte (siehe hier).

„Alle wollen das System Schiene voranbringen. Ein jahrelanger Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang hätte den Fahrgästen und der Verkehrswende in unserer Stadt geschadet. Auf Basis vieler guter Vorschläge aller Verhandlungsteilnehmer haben sich alle deutlich bewegt“, so Dressel nach der Einigung.

Auch der Vorsitzende des VCD Nord, Rainer Schneider, sieht den Kompromiss posi…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Die historische Halle des überfüllten Hamburger Hauptbahnhofs soll in den nächsten Jahren durch einen Anbau bis über die Steintorbrücke verlängert werden. Der Pariser Architekt Hans-Michael Földeak sieht darin wenig Nutzen für die Fahrgäste und zeigt im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview Grafiken eines Alternativ-Entwurfs, der schneller und günstiger mehr Kapazitäten schaffen soll.

Hauptbahnhof-Ausbau: „Wir brauchen einen schlankeren Planungsansatz“

Der Pariser Architekt Hans-Michael Földeak im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview darüber, dass der geplante Ausbau des überlasteten Hauptbahnhofs den Reisenden wohl erst in den 2040er Jahren Vorteile bringen wird und mit welchem Gegenentwurf sich die Probleme aus seiner Sicht deutlich schneller und günstiger lösen ließen.

Kein Ort zum Verweilen. Die Zugänge zum S-Bahnhof Elbbrücken an der Zweibrückenstraße sehen schauderhaft aus.

Nagelneu und schon verlottert: S-Bahnhöfe Elbbrücken und Ottensen

Zwei fast baugleiche U- und S-Bahnhöfe an den Hamburger Elbbrücken: einer blitzsauber, der andere schmuddelig. Was macht die Hochbahn in puncto Reinigung dort anders als die Deutsche Bahn? Und warum ist auch der erst vor wenigen Monaten neu eröffnete S-Bahnhof Ottensen bereits so verlottert? Nachfrage bei den Verantwortlichen.

Das historische Bahnhofsgebäude war beim NAHVERKEHR HAMBURG-Ortsbesuch noch weit entfernt von einem Zustand, der auf eine baldige Fertigstellung hoffen lässt.

Bahnhof Pinneberg: 20 Jahre Warten auf Besserung

Seit 2005 laufen die Planungen und der Bau zur Modernisierung des Bahnhofs in Pinneberg. Eigentlich sollte der Umbau längst fertig sein, doch die Arbeiten verzögern sich immer weiter. Inzwischen rechnet die Bahn mit einer Fertigstellung nicht vor 2025. So sieht es dort aktuell aus ¬und so sollte es längst aussehen.

19 Antworten auf „Bremst neuer Fernbahnhof Altona geplante S-Bahn nach Osdorf?“

Dann kann ja nichts mehr schiefgehen. Langfristig wird also Saskia Esken Kanzlerin, Walter Borjans wird als Finanzminister ein paar verfassungswidrige Haushalte aufstellen und die dadurch zur Verfügung stehenden Billionen werden vom Verkehrsminister Edmund Stoiber ausschließlich für den Bau von U-Bahnen innerhalb von Lokstedt verwendet. Eine Direktverbindung (natürlich per U-Bahn) von Lokstedt zum Willy-Brandt-Haus würde auch Sinn machen, kann man von dem nicht abgeschafftem Solidaritätszuschlag locker finanzieren.

Erfolg hat, wer langfristig denkt. Hamburg zeigt einmal mehr, dass es die Grundlagen der Verkehrsplanung beherrscht: heute schon übermorgen berücksichtigen. Altona-Nord wird bei seiner Eröffnung der neueste Bahnhof Europas sein und damit wegweisend für eine neue Zeit. Sollten zusätzliche Bahnsteige nötig sein, ist dafür in Altona-Nord flexibel Platz unter der Erde. Mit Anliegerprotesten ist auf dieser Ebene am Diebsteich nicht zu rechnen. Der nächste Geniestreich aus dem Senat nach der Verpflichtung der Verkehrskoryphäe Westhagemann, der seinem Vorgänger F. Horch – er heißt nicht zufällig wie eine Automarke, hatte die Mobilität im Blut – kompetenzmäßig kaum nachsteht. Die SPD ist nicht zufällig laut NDR-Umfrage die Partei mit der Besten Verkehrspolitik.

Die Umfrage kenne ich nicht. Hast Du einen Link? Suche ich nach „NDR Umfrage Verkehrspolitik“, lande ich bei den jüngeren Ergebnissen nur auf eine Umfrage, die zum wiederholten Male bestätigt, wie unfassbar unbeliebt eine Straßenbahn ist und nicht einmal unter Grünen-Wähler eine Mehrheit dafür ist: https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/wahl/buergerschaftswahl_2020/Hamburgs-Verkehrspolitik-Auto-Rad-Stadtbahn-,verkehrspolitik116.html

Interessant ist aber auch die jüngste Wahlumfrage: https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/wahl/buergerschaftswahl_2020/Wahl-Umfrage-SPD-zieht-Gruenen-in-Hamburg-davon,deutschlandtrend194.html

SPD: 38%
Grüne: 23%
CDU: 14%
FDP: 5%
Linke: 8%
AfNPD: 6%
Sonstige: 6%

Beim ZDF kam die SPD heute auf 37%, sprich, normales Rauschen. Die MetroTramer der CDU, die den Kontakt zum Bürgertum erfolgreich verloren haben, taten sich mit diesem Irrsinnsprojekt keinen Gefallen. Die Initiative StBW bringt es auf den Punkt:

„„Die MetroTram gefährdet den Bau der S32. Wir lehnen sie daher ab“, heißt es von der Initiative aus Bahrenfeld, Lurup, Schenefeld und dem Osdorfer Born. Die Verkehrsexperten unterstützen den Bau der vom rot-grünen Senat beschlossenen S32, bis diese fertiggestellt wird, fordern sie unter anderem separate Busspuren (das Elbe Wochenblatt berichtete). […]

Jürgen Beeck, StBW-Mitglied aus Bahrenfeld ist sehr skeptisch: Der CDU-Vorschlag komme Jahre zu spät und erst jetzt im Wahlkampf: „Die MetroTram ist für uns nichts weiter als eine Nebelkerze. Es ist im Grunde eine Konkurrenzveranstaltung. Das Ganze würde nur dazu führen, dass sich die S-Bahn-Planung wieder um zwei Jahre verschiebt!“ Der Luruper Udo Schult ergänzt, dass die MetroTram kaum einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem Bus böte.“

Die Fakten sind (neben dem zu großen Lichtraumprofil für Hamburgs Straßen) nicht zu leugnen. Wo ist eigentlich Genosse Senza Roncalli geblieben?

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/wahl/buergerschaftswahl_2020/Wahl-Umfrage-SPD-zieht-Gruenen-in-Hamburg-davon,deutschlandtrend194.html

31 Prozent der Hamburger halten die SPD-Verkehrspolitik am besten. Das ist ein klares Mandat für die iVerkehrspolitik 2030 der SPD und ein starkes Signal gegen die rückständige Rumpelbahn. Die MetroTram wäre wirklich wahnsinnig auf der Strecke, würde sie doch die geplante rasche Realisierung der S32 bis 2050 um Monate zurückwerfen.

Und was ist mit Überwerfugnsbauwerk in Richtung Pinneberg /Elmshorn für die S4, die bis mindestens Elmshorn hinter Diebsteich bzw. Altona Nord aus der S-Bahn Strecke auf die Regional/Fernstrecke ausfedeln soll? Wurde das bei der Planung berücksichtigt?

Die Hälfte von den Projekten wird so oder so nie so kommen wie sich das alle vorstellen.Von dem Planungschaos und der bau Verzögerungen der DB selbst, möchte ich erst gar nicht anfangen.

Als ich die Animation von Diebsteich (neu) so anschaute dachte ich, schade in Altona ist es so schön barrierefrei und man ist nicht von (kaputten) Fahrstühlen abhängig. Wohl nur ein Nebenaspekt, aber für Reisende mit Rollstuhl, Kinderwagen, Fahrrad und nicht zuletzt schweren Koffern, was ja bei Reisenden vorkommen soll, nicht ganz unwichtig.

Schade, schon 2027 fertig? Mir ein Jahr zu früh. Als Pendler werde ich während der Bauzeit und erst Recht danach durch eine Stein werdende bzw. gewordene Fehlplanung ausgebremst. Aber nach mir die Sintflut …

War nicht einer der Hauptgründe für den Baustopp der Wegfall der Autoverladung am neuen Fernbahnhof? Was ist denn in dem Kompromiss daraus geworden?

Diese kommt nach Eidelstedt und ist dort auch besser untergebracht als in Altona mitten im Zentrum. In Altona sollen es eh nicht einmal 50 Autos pro Tag gewesen sein.

Das wird man aber einfach wegfallen lassen können, weil die einzig zugelassene Klägerin sich dafür nicht die Bohne interessiert. Und die Bahn wird das ausnutzen.

Die Sache mit der S 32 hat die Stadt selbst zu verantworten. Da haben weder Bahn noch VCD „Schuld“ dran. Die bisherige Planung der Ausfädelung an der Holstenstraße und die Führung am geplanten Fernbahnhof vorbei ist ja wirklich nicht überzeugend gewesen. Da hat jetzt der Kompromiss ja was richtig Gutes, wenn Osdorf und Lurup, perspektivisch auch Schenefeld, eine direkte Anbindung an den neuen Fern- und Regionalbahnhof bekommen.

Die Machbarkeitsstudie als Grundlage für die S32-Entscheidung ist bis heute nicht veröffentlicht worden, oder habe ich das verpasst (Stand 10/2019) ?

Moin Frank,

zum Stand 10/2019 hast da nichts verpasst. Veröffentlicht wurde die Studie nämlich 11/2019. 😉

Sie liegt, wie so üblich, im Transparenzportal der Freien und Hansestadt Hamburg vor: http://suche.transparenz.hamburg.de/dataset/ergebnisbericht-machbarkeitsuntersuchung-mbu-erweiterung-des-schnellbahnnetzes-im-hamburger-wes?forceWeb=true

Dann stellt man auch fest, dass das Zitat im Vorbeitrag von Herrn Jung, der wie gewohnt keine Quellen- und Seitenangabe macht, nicht existiert. Der Begriff Überwerfungsbauwerk kommt, ob mit oder ohne Schreibfehler, an keiner Stelle vor.

Näheres findest Du u.a. auf S. 63.

Schade, dass Nahverkehr hamburg unkritisch die Senatspressemitteilung abdruckt, aber überhauptnicht die Schwachstellen des Kompromisses sieht. Zum einen wird der Bahn erlaubt den Bahnhof so zu bauen wie bisher geplant. Dieser ist nicht zukunftsfähig, weil die Planung aus den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts stammt, als es oberstes Ziel war die DB für den Börsengang fit zu machen. Die Bürgerintitiave Prellbock und nicht der VCD hatten nachgewiesen, dass der Bahnhof zu klein dimensioniert war, um auch nur den Fahrplan 2020 abzufahren, d.h. der Bahnhof wäre bei Fertigstellung 2028 nicht in der Lage störungssfrei zu funktionieren. Die jetzt zitierten geringfügigen Nachbesserungen bringen ihn nur auf die Kapazität des heutigen Angebots, eine Ausweitung, Deutschland-Takt und Verdoppelung der Fahrgastzahlen im Fernverkehr können noch immer dort nicht abgewickelt werden. Leider hat der VCD durch den Rückzug der Klage verhindert, das gerichtsfest klären zu lassen und hat damit die Position derjenigen, die sich für einen zukunftsfähigen Bahnverkehr in hamburg einsetzn nachhaltig geschwächt und den Fahrgästen einen Bärendienst erwiesen.
Eine Ausfädelung der S32 am Diebsteich macht a) Sinn für die S32 Nutzer, die in den Fernverkehr umsteigen wollen und dies nicht erst am Hauptbahnhof und b) erlaubt eine höhere betriebliche Flexibilität weil so eine Führung über die Verbindungsbahn oder den Citytunnel möglich ist. Zudem ist die Planung der S32 überhaupt nicht weit fortgeschritten, denn in der Machbarkeitsstudie vom Sommer 2019 wird genau der spannende Punkt, wie eine Ausfädelung an der Holstenstraße technisch möglich ist, offen gelassen. Dort wird nur von „einigen Überwerfugnsbauwerken“ gesprochen. Wie man damit aber bis zur Ruhrstraße in die Tieflage kommen will, steht nirgendwo. Und es bleibt das Geheimnis der Verkehrsplaner warum eine S32 im süden an einem Fernbahnhof Diebsteich vorbeigeführt wird und eine U5 im Norden (Stellingen). So schafft man keine Verknüpfung. Diese Planungen sind von vorgestern!

Den Ferlemann-Tunnel und die S32 unbedingt modular denken. Niemand weiss, ob 2040 die Gesellschaft nicht ganz anders mobil ist, als wir uns das heute vorstellen. In den nächsten Jahren muss aus Klimagründen das Autofahren eingeschränkt werden, aber keine deutsche Stadt hat bis dahin nennenswert mehr Bahn gebaut. Das wird das Mobilitätsverhalten beeinflussen. Das wird die Nachfrage nach Bahnstrecken senken. Hamburg darf nicht wieder wie so oft in der Vergangenheit Lösungen planen, die in zehn Jahren im Bau sind und dann nicht mehr gebraucht werden. Daher muss man es so planen, dass man Projekte zur Not auch sinnvoll drei Nummern kleiner zu einem sinnvollen Ende führen kann. Dazu braucht man aber ganz andere Debatten als heute.

Mit entsprechenden Bauvorleistungen könnte man all diese Pläne doch modular gestalten: Diebsteich wird Fernbahnhof (ob das nun gut ist, oder nicht…) mit vorläufigem oberirdischen S-Bahnsteig; unter dem neuen Bf wird eine großzügig dimensionierte Haltestelle für die S-Bahn im Rohbau vorbereitet. Wenn man sie braucht, muss nicht der halbe Bahnhof wieder aufgerissen werden und falls nicht, hält sich die Geldverschwendung im (üblichen DB-) Rahmen.
Diese unterirdische Station müsste natürlich für Anschlüsse an den alten Citytunnel, den etwaigen neuen CT, die S32 und nach Norden vorbereitet sein.
Wiederum muss aber die S32 auch vom oberirdischen Bahnsteig zu erreichen sein, falls weder der CT2, noch die Erweiterung in Diebsteich kommen…
Ich weiß, die Trassierung wird da ohnehin sehr kompliziert. Aber ich wünsche mir von den Planern da so zu agieren, dass man auch Teilprojekte sinnvoll bauen und nutzen kann. Vielleicht klappt das ja…

Der Fernbahnhof Diebsteich wird kommen weil
alle Grundstücke und Gebäude bereits verkauft sind und der rest wird in Vergessenheit geraten… Sind doch alles nur Wahlversprechen. Soviele
Milliarden wie alles kostet gibt niemand aus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert