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Brückenprüfung: Drohen Verzögerungen beim Bau des S-Bahnhofs Ottensen?

Bahn-Brücke am Bahrenfelder Steindamm darf nur noch im Schritttempo befahren werden. Statische Prüfungen bringen offenbar den Zeitplan durcheinander. Geplante Sperrung wurde abgesagt. Das sagt die Bahn.
Christian Hinkelmann
Fachleute untersuchen die S-Bahn-Brücke am Bahrenfelder Steindamm, während die Züge oben nur noch im Schrittempo fahren dürfen.
Fachleute untersuchen die S-Bahn-Brücke am Bahrenfelder Steindamm, während die Züge oben nur noch im Schrittempo fahren dürfen.
Foto: Honorarpflichtig

Beim Bau des neuen S-Bahnhofs in Ottensen gibt es offenbar Probleme. Seit dem vergangenen Mittwoch dürfen die Züge der Linien S1 und S11 einen rund 150 Meter langen Abschnitt im Baustellenbereich nur noch im Schleichtempo mit maximal 10 Km/h passieren.

Grund ist die Bahn-Brücke am Bahrenfelder Steindamm, die für die neue Haltestelle seit einigen Monaten verbreitert wird, um dort Platz für einen neuen Bahnsteig nebst Zugang zu schaffen. In den vergangenen Tagen wurde die Brückenkonstruktion immer wieder von Fachleuten mit Hubwagen von unten inspiziert.

Laut einer Bahn-Sprecherin handelt es sich dabei um Inspektionsarbeiten. „Die in Betrieb befindlichen Überbauten werden derzeit einer materialstofftechnischen und baustatischen Prüfung unterzogen“, erklärte die Sprecherin auf NAHVERKEHR HAMBURG-Anfrage. Was für Untersuchungen das genau sind und ob sie routinemäßig oder auf konkreten Anlass hin stattfinden, beantwortete die Sprecherin auf Nachfrage nicht.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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6 Antworten auf „Brückenprüfung: Drohen Verzögerungen beim Bau des S-Bahnhofs Ottensen?“

Leider haben Sie für diesen Artikel nur mäßig gut recherchiert, Fakten ausgelassen, falsche Informationen eingefügt.
Die „Brücke“ über die Bahrenfelder Straße (NICHT B.Steindamm) bestand aus 3 gleichen einzelnen Brücken. Die 3 Brücken sind längst nicht so alt wie viele andere S- oder U-Bahnbrücken in Hamburg, Sie haben keine, von der Straße aus, erkennbaren Schäden oder Roststellen.
Die nördliche Brücke war im März ausgehoben und zur Sanierung abtransportiert worden. Da kann man jetzt vermuten, das bei genauerer Betrachtung dieser Brücke, Konstruktive-, Material- oder Verarbeitungs-mängel gefunden wurden und jetzt gleiche Mängel auch an den beiden anderen Brücken vermutet werden. Da die nördliche Brücke seit vielen Jahren (fast) nicht mehr genutzt wurde, kann Materialermüdung kaum in Frage kommen. Da diese Brücke gerade ohne Belastung in einer Halle lagert, sollte eine Instandsetzung deutlich einfacher sein, als eine Instandsetzung der südlichen Brücke. Die mittlere Brücke muss nicht repariert werden, sie wird bald verschrottet.
ABER: Obiges ist nicht das Erste und nicht einzige Problem! Wie der Autor durchaus richtig bemerkt hat, ist auf der neuen Trasse ist noch kein Schotter aufgeschüttet, kein Meter Schienen verlegt und was der Autor offenbar übersehen hat: Das neue westliche Widerlager ist noch nicht betoniert! Und der Beton muss erstmal 4 Wochen aushärten bevor er belastbar ist. Erst im Juni könnte die instandgesetzte alte Brücke (keine neue Brücke) dort eingehoben werden.
Bei der Bauleitung und der S-Bahn muss also seit Wochen bekanntgewesen sein, das die vom 8. – 16. Mai angekündigte Streckensperrung völlig sinnlos ist, weil OHNE Brücke, keine Verlegung der Trasse.

Lieber Wolfgang H,
vielen Dank für das Feedback. Selbstverständlich nennen wir alle uns bekannten Fakten und haben gut recherchiert. Die von Ihnen hier dargestellte Situation der ausgehobenen Brücke, die derzeit in einer Werkshalle saniert wird, haben wir allerdings schon ausführlich vor einem Monat in diesem Artikel berichtet: https://www.nahverkehrhamburg.de/fotostrecke-so-weit-sind-die-bauarbeiten-am-neuen-s-bahnhof-ottensen-190660/ Da wir uns hier im aktuellen Bericht nicht zu sehr wiederholen wollten, haben wir diese älteren und bereits bekannten Fakten hier nur kurz zusammengefasst und an der entsprechenden Stelle auf den ausführlichen Artikel vom 25. März verlinkt.

Was den Hinweis auf den Bahrenfelder Steindamm angeht: Die Hamburger DB-Pressestelle hat die genannte Brücke auf unsere Nachfrage hin offiziell als „Eisenbahnüberführung Bahrenfelder Steindamm“ bezeichnet. Dies haben wir nach einer Kontrolle und Abwägung so übernommen, da die DB diese Bezeichnung in sämtlichen Kommunikationsmaßnahmen rund um den neuen S-Bahnhof Ottensen verwendet (z.B. https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/ottensen-station/pdf und https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/ottensen-station). Allerdings haben wir – das ist Ihnen vielleicht aufgefallen – bei jeder Nennung der Brücke und des Bahrenfelder Steindamms das kleine Wort „am“ beigefügt, weil die Brücke nach unseren Recherchen eben nicht im, bzw. über dem Bahrenfelder Steindamm verläuft, sondern sich nur in der Nähe des Bahrenfelder Steindamms befindet (er endet ja direkt vor der Brücke und geht dort in die Bahrenfelder Straße über, wie hier auf einem älteren Foto von uns zu sehen ist: https://www.nahverkehrhamburg.de/wp-content/uploads/20190720-chh_9373.jpg). Mit der Konstruktion „am Bahrenfelder Steindamm“ liegen wir also sachlich nicht falsch.

Was das westliche Widerlager der Brücke angeht: Hier haben wir von der Pressestelle der DB auf unsere Nachfrage hin exakt die Antwort bekommen, die oben im Artikel zu lesen ist. Darauf haben wir uns verlassen. Tatsächlich haben wir heute bei einem Besuch der Baustelle auch gesehen, dass das westliche Widerlager offenbar nicht nicht ganz fertigbetoniert ist.

Ich danke ich Ihnen für Ihre Hinweise sehr. Gemeinsam mit so engagierten Abonnent:innen, wie Ihnen, können wir nur besser werden und die Qualität dieser Website steigern.

Beste Grüße,

Christian Hinkelmann
Herausgeber

Vor einem Jahr, bevor der erste Spatenstich gemacht wurde, hatte die Bürgerinitiative Prellbock-Altona auf das problematische Baukonzept für diese S-Bahnstation hingewiesen und hat völlig zu Recht die Kostenschätzungen und den Zeitplan kritisiert. Gleichzeitig wurden Vorschläge gemacht, wie man die S-Bahnstation zu deutich weniger als der Hälfte der damals geschätzen Kosten von 22 Mio. Euro gebaut werden könnte: und zwar mit Außenbahnsteigen mit Rampenzugang vom Bahrenfelder Steindamm bzw. er Gaußstraße und der Thomasstraße. Eine Verlegung der Gleise wäre nicht erforderlich gewesen. Mit Außenbahnsteigen wäre die S-Bahnstation voll Barrierefrei geworden, ohne problematische Aufzüge oder der Zugangsbrücke ohne Aufzug oder Rolltreppen von der Westseite her. Der Vorschlag wurde von der Bahn und der Stadt brüsk zurückgewiesen, vielleicht weil er zu preiswert war, denn die Bahn verdient an langen Bauzeiten und alle Kostenüberschreitungen zahlt ohnehin die Stadt. Traurig, dass sich der neue Verkehrssenator nicht um das problematische Agieren der DB AG kümmert sondern sich lieber mit Pop-up-Radwegen in der Presse ablichten lässt.

tja hier muss man wohl von einem Betrug (hoffentlich nur ein Versuch) in Millionenhöhe seitens der Bahn sprechen. Es ging offensichtlich nie darum, einen Haltepunkt in Ottensen zu bauen, sondern darum, die Brücke zu sanieren; mir soll niemand erzählen, daß die Bahn nicht wußte, daß die Brücke hinüber ist und ohnehin hätte ausgetauscht werden müssen; Der eigentliche Skandal aber ist, daß die Politik mit dem dauergrinsenden Verkehrssenator nicht endlich einschreitet und die Bahn in Regress nimmt. Wenn ich als Bürger mit dem Staat so umspringen würde wie die Bahn es tut, würde ich im Knast landen und das zu recht.

Wenn die Bahn sich jetzt schon darum drückt zu sagen, was bei der Brücke das Problem ist, würde es mich nicht wundern, wenn da noch ganz andere Dinge ans Licht kommen. Oh man… Wie soll das dann erst bei der S4, S21 oder vor allem S32 werden? Vielleicht sollte man letztere durch eine U-Bahn ersetzen. Die Hochbahn hat’s ja irgendwie mehr drauf.

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