Bürgerschaft stimmt für die Stadtbahn

Die Fraktionen in der Hamburger Bürgerschaft haben sich für die Stadtbahn ausgesprochen. Der Beschluss ist wichtig für die weitere Planung. Trotzdem gab es in der Parlamentssitzung großen Streit um das Projekt – vor allem um die Kosten.
Christian Hinkelmann
Visualisierung: Eine moderne Stadtbahn der Hochbahn am U-Bahnhof Kellinghusenstraße in Hamburg
Visualisierung: Eine moderne Stadtbahn der Hochbahn am U-Bahnhof Kellinghusenstraße in Hamburg

Eigentlich sind sich CDU, SPD, GAL und Linkspartei einig: Die Stadtbahn ist sinnvoll und soll gebaut werden. Aus diesem Grund haben die Bürgerschaftsfraktionen das Großprojekt jetzt auch offiziell durchgewunken und damit weitere Planungen möglich gemacht – allerdings erst nach einer heftigen Debatte.

Für Aufregung sorgte vor allem, dass bislang noch keine genauen Kosten für den Bau der Stadtbahn vorliegen. SPD-Verkehrsexperte Andy Grote warf dem Senat vor, bereits konkrete Zahlen zu haben, diese aber unter Verschluss zu halten.

Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk wies diese Kritik deutlich zurück. Erst nach Abschluss der Detailplanung werde man eine seriöse Kostenschätzung vorlegen können, so Hajduk. Dies werde erst im kommenden Frühjahr der Fall sein.

Die GAL-Politikerin kündigte an, dass sie die Bürgerschaft in Zukunft regelmäßig über die einzelnen Planungsschritte informieren werde.

Ist die CDU eigentlich gegen die Stadtbahn?

Diskussionen löste der SPD-Politiker Grote auch mit dem Vorwurf aus, dass die CDU die Stadtbahn eigentlich gar nicht wolle und so ein Projekt vor Jahren noch gestoppt habe.
CDU-Verkehrsexperte Klaus-Peter Hesse wies dies deutlich zurück.

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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