Den Einen ist es zu wenig, den Anderen zu viel: Der Ausbau des Radverkehrs, den der rot-grüne Senat derzeit vorantreibt, um den Radverkehrsanteil in der Stadt bis Mitte des nächsten Jahrzehnts zu verdoppeln.
In der Bürgerschaftssitzung im Rathaus haben Senat und Opposition gestern leidenschaftlich um das Thema Radverkehr in Hamburg gestritten. Während SPD, Grüne und Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) ihre bisher erreichten Erfolge in der Radverkehrspolitik aufzählten, sprach die CDU von einer Verkehrspolitik mit der “Brechstange”. Der Senat würde die Menschen auf das Fahrrad zwingen wollen, so der Abgeordnete Dennis Thering.
Der LINKEN geht es mit der Radverkehrsförderung wiederum nicht schnell genug. Verkehrspolitikerin Heike Sudmann warf der Rot-Grün vor, zwar immer wieder von der Fahrradstadt zu reden aber zu wenig für die Umsetzung zu tun. “150 Kilometer des Velorouten-Netzes müssen dringend verbessert werden, nur acht davon hat Rot-Grün seit 2015 geschafft”, so Sudmann.
FDP und AfD warfen dem Senat wiederum vor, Rad- und Autoverkehr gegeneinander auszuspielen.
Horch: Ausbau des Radverkehr hat nichts mit Ideologie zu tun
Dem widersprach Verkehrssenator Horch deutlich: Die Frage sei nicht Auto, Rad oder Bahn, sondern alles zusammen, denn die meisten Menschen würden alle Verkehrsmittel im Wechsel nutzen. Der Radverkehr sei ein Baustein für die Gestaltung der Mobilität in einer modernen Metropole und habe nichts mit Ideologie zu tun, so der Senator.
Grünen-Verkehrsexperte Martin Bill bemerkte anschließend: “Von links kommt die Kritik, wir machen zu wenig, von rechts der Vorwurf, wir machen zu …