Der Umweltverband BUND bringt erneut die Wiedereinführung der Straßenbahn in Hamburg als moderne Stadtbahn ins Gespräch.
Der Hamburger Verbandsgeschäftsführer Manfred Braasch sagte in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt: “Wir brauchen über kurz oder lang in Hamburg eine Stadtbahn, und zwar zusätzlich zur U5. Diese Diskussion muss man wieder führen.”
Der Umweltaktivist warf der Hamburger SPD vor, dass sie mit dem plötzlichen Stopp der schon sehr weit fortgeschrittenen Planung für eine erste Stadtbahnstrecke zwischen Bramfeld und Winterhude im Jahr 2011 einen Fehler begangen habe. Zudem sei die politische Kommunikation des Projekts seiner Ansicht nach damals nicht optimal gewesen, so Braasch.
Im dicht bebauten Winterhude hatte es damals Anwohnerproteste gegen den Bau gegeben.
“Damaliger Hochbahnchef Elste hatte starke Argumente für Stadtbahn”
“Im Zweifel hat Politik aber auch die Aufgabe, als richtig erkannte Entscheidungen durchzusetzen – insbesondere wenn es um langfristige Projekte, aber nur kurzfristigen Protest geht”, erklärte der BUND-Vertreter im Abendblatt. “Der damalige Hochbahnchef Günter Elste hat vehement mit sehr starken Argumenten für die Stadtbahn gekämpft – und auf rund 40 europäische Städte verwiesen, die eine solche neu eingeführt oder eine bestehende verlängert haben.”
Hamburg …
18 Antworten auf „BUND fordert neben der U5 eine Stadtbahn in Hamburg“
König Olaf regiert nicht mehr; das Denkverbot Stadtbahnbau ist damit obsolet.
Vielleicht sollten alle Beteiligten einmal Luft holen, einen Schritt zurücktreten und…
zum Beispiel nach Karlsruhe fahren…Originale Begegnungen sind oft hilfreich…
Nur so eine Idee von mir: da HH keine leistungsfähigen Tangentiallinien hat, wäre das nicht durch eine Stadtbahn zu leisten? usw.
Bitte keine Stadtbahn, sondern nur eine U-Bahn bauen. Stadtbahnen = Straßenbahnen sind viel zu langsam
und können nur ein Paar Kinderwagen mitnehmen.
Wenn man in Hamburg am ausschließlichen U-Bahn-Bau festhält, gibt vernünftigen ÖPNV für alle garantiert erst nach 2100, die U5-West wird ja wenn überhaupt erst 2040 fertig.
Moderne Stadtbahn-Wagen können garantiert mehr Kinderwagen als zwei mitnehmen. Das Paar Kinderwagen trifft eher auf Busse zu.
Eine moderne Stadtbahn ist auch nicht langsam, wenn man in Städten war, wo das vernünftig umgesetzt ist, weiß man, dass dort Vorgangsschaltungen und besondere Bahnkörper vorhanden sind, die die Stadtbahn zum schnellen und zuverlässigen Verkehrsmittel machen.
Bitte auf das “Wording” achten!
Straßenbahnen: fahren auf Straßen zusammen mit dem normalen Individualverkehr.
Stadtbahnen: fahren auf eigenen Gleiskörpern unabhängig vom Individualverkehr und lassen teils ober- und unterirdische Strecken zu.
Die Stadtbahnen sind demnach schneller als Busse und bieten somit als ergänzendes ÖPNV-Angebot eine hohe Attraktivität.
Ich würde es sehr gerne begrüßen wieder eine Stadtbahn in Hamburg auf zu bauen. Ich fand es sogar sehr schade, das am am 01.10.1978 die letzte Linie der Straßenbahn abgeschaft bzw. still gelegt hatte.
Bitte baut wieder für den Anfang mindestens eine Linie der Straßenbahn auf.
Das wäre ja mal was: 3. Anlauf Stadtbahn, danach 3. Regierungswechsel seit 2000 und 3. Tod der Pläne. Dann würde jeder denken, daß Hamburg von Deppen regiert wird – und so ist es nach jedem Regierungswechsel in HH ja auch erst einmal eine mitunter längere Zeit auch – jedenfall auf dem Feld der Verkehrspolitik.
Und täglich grüßt das Murmmeltier, jetzt wird wieder das eine gegen das andere System zerredet und am Ende fahren Busse. Wenn die U5 als komplett unabhängige vollautomatische Stadtbahn gebaut würde könnte man sie als Basis für ein Hamburg weites System nutzen, da so etwas aber den Politikern nicht begreiflich gemacht werden kann, wird es weder eine Stadtbahn noch eine U5 geben.
Ich fürchte das auch. Eine Regierung beschließt ein System – und die nächste Regierung beendet es “aus Kostengründen”.
Eine vollautomatische U5 wäre ein großer Schritt nach vorn.
Ergänzung:
Baut die U5 nach dem Stuttgarter oder Karlsruher System. Karlsruhe hat andere Wagen, die 25 m Radius schaffen, dagegen benötigen die Stuttgarter Wagen 50 m Radius. Tunnel nur dort, wo unbedingt nötig. Ansonsten oberirdisch auf eigenem Gleiskörper. Dann hat Hamburg viel schneller und für viel weniger Geld ein sehr leistungsfähiges System, das zudem in den Außenbereichen ergänzt werden kann.
Es ist ja nicht so, dass die Hamburger U-Bahn nicht auch oberirdisch fahren würde. Man hat also genau das bereits umgesetzt.
Ja das stimmt.
Ich ist aber so, dass genau diese oberirdische Streckenführung auf Ebene 1 (nicht ebenerdig auf Ebene 0 wie eine Straßenbahn) von 1900 – deshalb heißt es ja auch “Hochbahn” – heutzutage schlichtweg nicht mehr umzusetzen geht, wegen der ganzen Klagen von Grundstückseigentümern etc. – auch wenn es streckenweise genau dem Punkt zugute käme wo alle sagen, es bestünde kein Platz im Straßenraum für eine ebenerdige gesonderte Trasse.
Ladet die Bürgermeister/ Senatoren / Stadträte, dazu Medienleute, in den Zug oder in den Flieger nach Berlin, München, Budapest oder Paris. Alle haben ein vergleichbares U-Bahn-System, dazu aber auch moderne Straßenbahnen.
Ganz in der Nähe In Bremen gibt es eine Niederflur-Straßenbahn.
In Braunschweig mit etwas schmalerer Spur, aber das ändert nichts am System.
In Hannover, Frankfurt und Stuttgart gibt es moderne Hochflur-Stadtbahnen, die kommen in der Leistungsfähigkeit sogar nahe an die Hamburger U-Bahn heran. In Hannover fahren im Messeverkehr 100 m lange 4-fach-Züge. Stuttgart hat 80-m-Züge, die bei entsprechendem Ausbau auch alle 2 Minuten als 120 m lange Züge fahren können, dann ist die Leistungsfähigkeit der U-Bahn erreicht.
in Düsseldorf und einigen Städten des Ruhrgebiets, z.B. Essen, gibt es beides, Straßenbahn- und Hochflur-Stadtbahnsysteme.
In Karlsruhe, Kassel und Erfurt gibt es Kombi-Systeme aus Stadtbahn und Eisenbahn, mindestens in Karlsruhe auch eine Niederflur-Straßenbahn.
Das persönliche Erleben und die eigene Anschauung überzeugt viel mehr
Es liegt doch schlichtweg daran, dass es kein übergeordnetes Verkehrskonzept in Hamburg gibt.
Wirklich ein Armutszeugnis für eine Metropole, die eigtl das begrüßenswerte Ziel haben sollte, eine Stadt zu sein mit einem vielschichtigen komfortablen und umweltfreundlichen Nahverkehrsangebot.
Ich kann es nur begrüßen, die alte Planung der Stadtplan nochmal prüfen zu lassen und ggf. angepasst bzgl. der Planung der U5 parallel zu realisieren; da müsste dann einfach nur die Politik mitspielen … wie immer.
Eine Stadtbahn für Hamburg ist nicht nur dringend erforderlich, sie ist auch wesentlich günstiger zu realisieren, als der weitere Ausbau der U-Bahn. Buslinien können das Fahrgastaufkommen auf den Hauptachsen nicht bewältigen und sollten nur als Zubringer fungieren. Die Busbeschleunigung ist keine Alternative zur Stadtbahn. Sie wurde so ausgelegt, dass die Busse zwar etwas schneller durchkommen (sofern keine Staus auf der Straße sind), aber meistens auch zum Nachteil der Fahrgäste, z.B. durch Verlegung der Haltestellen oder Grün-Vorrang für Busse auch an Fußgängerüberwegen (an denen ggf. auch Personen warten, um über die Straße zu kommen, weil sie den wegfahrenden Bus eigentlich haben wollten). Und die Luftverschmutzung bleibt. Es gibt neben den Kosten eine Menge weiterer Argumente, die für die Stadtbahn sprechen: Z.B. kürzere Bauzeit und damit eine schnellere Realisierung, 100% Barrierefreiheit (Ausfälle der Aufzüge an U-Bahnstationen garantieren dieses nicht) und nicht zu vergessen die Sicherheit an Haltestellen in den späten Abendstunden und nachts. Sicherlich ist die U-Bahn dort sinnvoll, wo die Straßenverhältnisse für die Stadtbahn nicht ausreichen. Aber Hamburg hat auch breite Straßen und noch viel Platz. Also, unbedingt dranbleiben
Hamburg hat in der Vergangenheit schlichtweg das falsche Schienensystem für seine U-Bahn gewählt. Hätte man schon damals auf Oberleitung start auf Stromschiene gesetzt, wäre es heute ein leichtes U- und Straßenbahn miteinander zu kombinieren. So wie es Hannover beispielsweise schon seit Jahrzehnten tut. Die Kosten für den Bau neuer Strecken und Routen wären durchaus auch in Waage zu halten dadurch. Denn dort wo oberirdisch gefahren werden könnte, bräuchte man schließlich kein Tunnel bauen, so wie bei der bei der U-Bahn, wo innerstädtisch einfach keine große Möglichkeit besteht die Strecke beispielsweise auf die Straße zu verlegen. Das würde Kosten sparen. Auch was die Beschaffung neuer Fahrzeuge angeht, während die Kosten bei einer Kombination aus uU- und Straßenbahn durchaus günstiger. Aber jetzt hat man in Hamburg halt den Hut auf.
Eine Straßenbahn täte Hamburg sicherlich gut. Und stünde der Stadt auch gut zu Gesicht.
Richtig so!
Jetzt wäre ein richtiger Zeitpunkt, um über U-Bahnen, Radverkehrsanlagen, Fähren, Landstromanlagen, Fernbahnhöfe, Diesel-Pkw oder Elektrobusse zu diskutieren.
Fordert der Lüneburger Braasch eigentlich auch mal etwas in seiner Stadt oder immer nur dort, wo es ihn so gut wie nie betrifft? Naja, wie auch immer. Lässt man das gestrige und heutige Wetter mal außer Acht, scheint die Jagd aufs Sommerloch schon eröffnet zu sein. Trepolls Alsterpontons sollte man vielleicht auch nochmal öffentlich debattieren. Immerhin ist der Vorschlag realistischer als die Zerstörung des öffentlichen Raumes.
“Zerstörung des öffentlichen Raumes”
Der gleiche Unsinn wie das Statement aus der Wirtschaftsbehörde, wo von der “Verschwendung des Straßenraums” gesprochen wird.
Na ja, die Blockade des Straßenraums mit lackierten Kampfhunden ist ja auch viel besser….