Der Bund plant ein Förderprogramm für die Anschaffung von Elektrobussen. Damit sollen die Verkehrsunternehmen bei der Erneuerung ihrer Fahrzeugflotten unterstützt werden. Das hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks angekündigt, schreibt die Zeitung für Kommunale Wirtschaft.
Demnach werde das Förderprogramm voraussichtlich noch in diesem Jahr starten. Derzeit würden die Konditionen erarbeitet.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt diese Pläne. Laut Technik-Geschäftsführer Martin Schmitz sind Elektrobusse mit rund 700.000 Euro Anschaffungskosten derzeit mindestens doppelt so teuer wie Dieselbusse.
Dazu kämen laut dem Bericht weitere Zusatzkosten für Ersatzbatterien sowie die Umrüstung von Betriebshöfen. Über die gesamte Nutzungsdauer sei ein Elektrobus auf 100 Kilometer Fahrstrecke ca. 49 bis 60 Euro teurer als ein Dieselbus.
Der VDV wünscht sich dem Zeitungsbericht zufolge jährlich 30 Millionen Euro Fördergelder bis zum Jahr 2020. 40 Prozent der Mehrinvestitionen für E-Busse solle der Bund übernehmen, 80 Prozent der Kosten für Ladeinfrastruktur und Werkstattumbau sollen von den Ländern zugeschossen werden. Unter diesen Umständen würden die 30 Mitgliedsunternehmen des VDV möglicherweise insgesamt 550 Elektrobusse kaufen.
Das Thema ist für Hamburg besonders spannend. Die Hansestadt will nämlich ab 2020 nur noch emissionsfreie Busse anschaffen. Dieses Ziel hatte …
12 Antworten auf „Bund plant Fördergeld für Elektrobus-Beschaffung“
„Und auch für Anwohner sind die geringen Schallemissionen ein Segen.“
E-Mobilität löst dieses Problem eben nicht. Der Lärm entsteht an den stark lärmbelasteten Straßen vorwiegend durch Rollgeräusche und solange das E-Auto weiter auf Continental & Co. und nicht auf purer Luft unterwegs ist, wird sich daran nichts ändern. Ohnehin ist Straßenlärm einfach etwas, dass der Senat akzeptiert. Laut Lärmaktionsplan gibt es einige hundert Hamburger, an deren Wohnungen! selbst nachts der Höllenlärmpegel von mehr als 65 Dezibel herrscht. Theoretisch berechnet wohlbemerkt, man geht also davon aus, dass Hamburgs Autofahrer treu nachts mit 50 Sachen durch die Stadt gurken. In der Praxis wird auf Ring 2 und anderen gut ausgebauten, breiten Schneisen ab 22 Uhr überwiegend mit 70 km/h geheizt und damit noch mehr Lärm verursacht.
Der Senat müsste mal klare Kante zeigen: Entweder weitere Radarfallen, oder offiziell Tempo 30 oder man setzt den alten Vorschlag der Handelskammer um: Die Schneisen der Hauptstraßen werden planmäßig entvölkert, die belasteten Wohnungen aufgegeben und die Menschen umgesiedelt.
Eberswalde…ist nicht so weit weg wie Zürich oder Solingen.
Der Hammer ist natürlich Salzburg.
Beim O-Bus-Betrieb muss man nicht die ganzen Strassen umbuddeln wie bei der Stadtbahn was z.B. die Anwohner von Ottensen nerven würde und mehr Platz im Bus ohne Aggregate gibt es auch.
# 1 Kevin : Der VHH 3 wird es leider nicht bis zur Endstation schaffen ;-).
@Mod. Code nicht eindeutig identifizierbar. Bitte doppelte Meldung löschen
@Kevin
Dieselbusse werden ja nicht verboten, sondern es sollen ab 2020 keine neuen Dieselbusse mehr angeschafft werden.
O-Busse für Hamburg? Selten so gelacht
Man muss sich wirklich die Frage stellen, ob dies ein sinnvoller Einsatz von Fördergeldern ist. Löst man sich von Hamburg, so ist es grundsätzlich schon sinnvoll über Alternativen zum Dieselbus nachzudenken. Denn auch wenn Buslinien durch Straßenbahnen ersetzt werden, vielleicht sogar Obussysteme neu aufgebaut werden – Für Erscließungsbuslinien und Regiobusse wird sich das nicht realisieren lassen. Man braucht auch für diese Gettungen eine saubere Technologie. Ob das nun Batterie, Gas, Wassersoff ist – Man wird es herausfinden müssen.
Auf Hamburg bezogen, sorry an die Tram-Ablehner, heißt die Lösung für die meisten stark belasteten Linien nunmal Straßenbahn – Die Busse lediglich elektrisch fahren zu lassen ändert nichts daran, dass wir mit dem Verkehrsmittel Bus Aufgaben erledigen, für die er nicht gedacht ist, zu klein, zu kurz, zu unattrktiv. Wenn man Busse grün anstreicht, ändert sich daran nichts. Und das Argument, dass eine Tram so viel neue Infrastruktur benötige, verblasst doch vor den massiven Investitionen, die wir für den flächendeckenden E-Bus-Betrieb vornehmen müssten. Ein OBus-Netz halte ich in dem Zusammenhang für vollkommen unsinnig – Ein System, dass die Nachteile von Bus und Straßenbahn miteinander vereint und obendrein mit seiner zweipoligen Oberleitung sehr hässlich aussieht…
@ Hohenfelder Jung: Der wesentliche Vorteil von Elektrofahrzeugen und insbesondere von Elektrobussen ist der geringere Lärm, der gerade im städtischen Verkehr mit vielen Beschleunigungsvorgängen erheblich und in meinen Augen der Hauptgrund dafür ist, warum der Linienbus als so unsexy gilt. Und auch für Anwohner sind die geringen Schallemissionen ein Segen. Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass das Ziel „modernstes Bussystem Europas“ und die Schritte dorthin sinnvoll sind (auch wenn ich bezweifle, dass am Ende das modernste System dabei herauskommt).
@ Hohenfelder Jung
Ganz vergessen, dass die Automobilindustrie mal wieder subventioniert werden muss. Die Abwrackprämie 2009 ist doch lange her…
P.s. Auch ich verstehe nicht, was der Vorteil von O Bussen für die Fahrgäste sein soll. Außer der Emissionen. Den Strom wird Herr Scholz aber sicher bei Vattenfall Moorburg einkaufen und dann ist der Vorteil auch wieder dahin.
Mit Förderung von E-Bussen entsteht die kritische Masse, die die Serienfertigung anschiebt. Dann wird es immer billiger. E-Antriebe können schnell auch auf Müllwagen, Taxis und Lasttaxis ausgeweitet werden und man nähert sich damit bei den Herstellungskosten dem Diesel. Mit „normalen“ Dieselpreisen bräuchte man übrigens wesentlich weniger Förderung.
Nicht Herr Scholz verlangt E-Busse, sondern Scholz spricht nur aus, was die meisten Städte wollen! Auch die Städte, die maximal viel Straßenbahn haben, denn mit keiner anderen Option kann man so schnell so viel für die Luftverbesserung erreichen! Und darum werden alle Städte ihre Mittel auch auf E-Busse konzentrieren.
Denn längst ist klar, dass man noch lange dafür werben kann, dass die Menschen das Auto stehen lassen, dass man aber irgendwann auch einsehen muss, dass diese Verhaltensänderung – trotz Milliardeninvestitionen in den ÖPNV – noch sehr lange auf sich warten lässt und daher große Veränderungen bei den Verkehrsemissionen sobald nicht zu erwarten sind. Die Aufrüstung des ÖPNV wird zwar in Sonntagsreden beschworen, aber noch nicht mal 20 Prozent der Mittel sind in Sicht, die man für eine so nachhaltige Verbesserung bräuchte, dass wirklich 100.000de ihre Benzinautos einmotten. Wenn man jetzt die Emissionen deutlich reduzieren will, gibt es nur Fahrverbote oder die schnelle Umstellung des PKW-Parks auf E-Autos.
Darum muss sich die Gesellschaft der Frage stellen: wieviel kosten die Verbesserungen beim ÖPNV, mit denen man große Mengen aus den Autos lockt, und was kostet im Vergleich eine Abwrackprämie für Benzinautos? Wenn es darum geht, wo man mit den geringsten staatlichen Mitteln am meisten Umweltschutz erreicht, dann eindeutig beim Umstellen von Bussen, LKW und PKW auf E-Antrieb. Nach neusten Berechnungen aus USA ist im Life-Cycle ein E-Auto nur halb so schmutzig wie Benziner.
Der Hauptgrund, warum die Stadtbahnfans so die E-Busse wüten, ist doch der, dass mit dem E-Bus die Straßenbahn noch mehr verdrängt wird. Die Straßenbahn ist bei reinen Betriebskosten teurer als der Bus, was in den Unterlagen zur Stadtbahn schön nachzulesen war. In der standardisierten Bewertung ist Stadtbahn nur günstiger, weil sie stinkende Dieselbusse ersetzt und weil sie Autofahrer zum Umsteigen bewegt. da sie schneller als der Dieselbus ist. Diese Vorteile werden in Geld umgerechnet und Investitionskosten und Betriebskosten gegenüber gestellt. Mit dem E-Bus entfallen die bisher lukrativen Umweltvorteile der Straßenbahn beim Ersetzen von Bussen. Der Umstieg vom E-Auto auf Straßenbahn bringt für die Umweltbilanz auch nichts mehr. Straßenbahnen werden lauter sein als E-Busse und auch das kommt in die Berechnung. Da Straßenbahnen auch immer teurer werden – wenn man sie nicht in Polen oder Russland kauft – bedeutet der E-Bus, dass an der standardisierten Bewertung künftig viele Straßenbahnträume enden werden.
@Hohenfelder Jung:
Aus Fahrgastsicht!
Es gibt allerdings die bekannten Schwierigkeiten vieler Städte mit Luftschadstoffen, deren Konzentration besonders an Hauptstraßen häufig die lange geltenden Grenzwerte mit links knackt. Als Verursacher gilt der Straßenverkehr und der ÖV zählt dazu. Hamburg hat nun besondere Schwierigkeiten, weil Umweltverbände der Stadt schon länger aufs Dach steigen, sie bereits 2014 erfolgreich auf Einhaltung der geltenden Grenzwerte verklagt haben. Hamburgs Oberflächen-ÖPNV ist durch die Fixierung auf Diesel-Busse außerordentlich dreckig, Alternativen wurden von der Politik lange ausbremst, blockiert und abgelehnt. Einschränkungen für den Individualverkehr sollen aber auch vermieden werden. Sie sehen, die Verantwortlichen im Senat stecken tief im Morast, ähnlich wie gestern die CSCL Indian Ocean. Elektrobusse sollen etwas Schlepper spielen.
Ich glaube ja immer mehr, dass diese Elektrobusse ein teurer Irrtum sind. Für den Fahrgast selbst ist es doch vollkommen egal, ob der Bus mit Diesel oder Batterie fährt. Eine Umstellung des Antriebs würde für den Fahrgast keinerlei Verbesserung bringen, aber Unmengen Fördergelder verschlingen. Nehmen wir nur einmal an, dass 500 Busse ersetzt werden, und die Mehrkosten der „innovativen“ Busse jeweils 300.000 Euro betragen würde, dann käme man auf eine Fördersumme von 150.000.000 Euro. Dieses Geld wird dann aber im Bundes- und Landeshaushalt an anderer Stelle eingespart und fehlt für sinnvolle Investitionen. Am Ende hat man viel Geld ausgegeben für einen Status quo. Selbst wenn die Anschaffung günstiger wird, hat man immer noch die höheren Betriebskosten. Woraus werden jedoch die Betriebskosten gedeckt? Aus des Sicht des Fahrgastes und Steuerzahlers kann man nur hoffen, dass möglichst lange noch Dieselbusse fahren.
Herr Scholz verlangt ein emissionsfreies Bussystem, das maximal 15 Prozent teurer sein darf als die heutigen Dieselbusse. Trolleybusse, auch Oberleitungsbusse genannt, sind unter Betrachtung von Anschaffung der Fahrzeuge und Errichtung der Infrastruktur im Betrieb insgesamt lediglich rund 15% teurer.
Fahrgastzuwächse mit entsprechenden Mehreinnahmen nach der Umstellung von Dieselbetrieb auf Trolleybusse gleichen einen Teil dieser Mehrkosten sogar aus. Daher setzen Metropolen in Osteuropa und Italien auf diese bewährte Technologie. Mit Batterie ausgestattet verkehren Trolleybusse bereits heute streckenweise ohne Fahrleitung.
Würde man die 259 Mio., die man in die Busbeschleunigung investiert noch einmal für die Anschaffung von Trolleybussen samt Infrastruktur bereitstellen, könnte man rund 200 Gelenkbusse beschaffen und 200 km Linienweg z.B. auf Metrobuslinien elektrifizieren. Moderne Straßenlaternen könnten in die teilweise notwendigen Masten integriert und anschließend begrünt werden. Würde der Bund Infrasturkturanlagen von elektrischen Bussystemen genauso fördern wie die von Straßenbahnen, wäre dies der Durchbruch für die Elektromobilität im städtischen Busverkehr.
Es gibt serienreife Elektrobusse – mit Stromzuführung aus der Oberleitung. Siehe Solingen, Zürich, usw. . .
Im März dieses Jahres soll die VHH auf der Linie 3 zwei Gelenk-E-Busse anschaffen.
Das ist natürlich sehr Marga für diese Linie immerhin schon mal einen Anfang. Bei der HHA werden auf der Linie 109 zahlreiche Elektrobusse getestet.
Was soll dann mit den jetzigen Dieselbussen geschähen wenn ab 2020 dann sogar für dieser Art von Fahrzeugen in Hamburg verboten werden?