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Bund will sich mit Millionenzahlung am Bau der S4 beteiligen

Nach langem Ringen hat sich der Bund bereit erklärt, den Bau der geplanten S-Bahnlinie S4 finanziell großzügig zu unterstützen. Hauptbahnhof soll neuen Bahnsteig bekommen.
Christian Hinkelmann
Ein Zug der neuen S-Bahn-Baureihe 490 bei Nacht in Hamburg
Ein Zug der neuen S-Bahn-Baureihe 490 bei Nacht in Hamburg

Gute Nachricht für Pendler aus dem Umland von Hamburg: Die seit vielen Jahren geplante neue S-Bahnlinie S4 ist ein großes Stück näher gerückt.

Der Bund hat das Schienenprojekt im Bundesverkehrswegeplan 2030 von der Kategorie „weiterer Bedarf“ in den „vordringlichen Bedarf“ hochgestuft. Das erklärte das Bundesverkehrsministerium heute (siehe hier).

Das bedeutet, dass der Bund das Projekt für sehr wichtig hält und bis 2030 realisieren will. Eine hundertprozentige Bau-Garantie ist das allerdings nicht, denn Experten gehen davon aus, dass dieser Plan heillos überbucht ist und längst nicht alle vordringlichen Projekte darin auch wirklich bezahlt werden können.

Bund will auch S4 nach Elmshorn mitfinanzieren

Überraschend ist, dass der Bund nicht nur die S4-Teilstrecke von Hamburg nach Bad Oldesloe, sondern auch einen weiteren S4-Abschnitt von Hamburg bis nach Elmshorn mitfinanzieren will. Laut Bundesverkehrswegeplan liegen die prognostizierten Kosten für beide Strecken bei insgesamt 1,2 Milliarden Euro.

Die S4 ist Teil des Maßnahmenbündels „Knoten Hamburg“, der zahlreiche Ausbauprojekte im Hamburger Schienenverkehr mit einem Volumen von insgesamt 1,8 Milliarden Euro umfasst.

Christian Hinkelmann

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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12 Antworten auf „Bund will sich mit Millionenzahlung am Bau der S4 beteiligen“

Hallo Wandsbeker,

ja die Lage der Haltestellen ist nicht optimal. Aber durch die Festlegung der Systemtrennstelle in den Bereich Wandsbek Gbf, wird das leider so gemacht werden. Es gäbe in mehrfacher Hinsicht eine bessere Lösung bei einem Systemwechsel kurz hinter Rahlstedt, auch bezüglich des Fahrzeugeinsatzes. (Das würde aber die Wutbürger aus der Birrenkovenallee (= Rahlstedter „Bahnstraße“ 😉 ) dann noch mehr ärgern, wenn vor ihren Terrassen und Fenstern ständig der Hauptschalter „rausgeknallt“ wird 🙂 .)

Meine beiden Anfragen und die Antworten der DB dazu hatte ich hier schon mal hineingestellt: https://test.nahverkehrhamburg.de/geplante-s-bahnlinie-s4-bahn-rechnet-mit-mehr-fahrgaesten-9935/ (Post: 31 JULI, 2018 AT 22:45 und 1 AUGUST, 2018 AT 22:19)

250 000 Einwohner aus „Wandsbek, Tonndorf und Rahlstedt sowie dem Kreis Stormarn sollen davon profitieren.“ Nochmal: Weite Teile des Stadtteils Wandsbek profitieren aufgrund der absurden Haltestellenanordnung 200m westlich und 200 östlich von Bahnhof Wandsbek einen neuen Haltepunkt zu bauen.

Das Wandsbeker Wochenblatt berichtet heute, dass eine Stadtrad-Station Ahrensburgerstr/Kedenburgstr. eingerichtet werden soll. Genau in der Verlängerung der Kedenburgstr., auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs wäre ein guter Punkt, um (neben Wandsbek Rathaus) eine zweite Station zu errichten, um Wandsbek anzubinden. Weite Teile, die bisher nicht ans Schienennetz angebunden sind, könnten zu Fuß in 10-15 Minuten eine S-Bahn erreichen.

Die aktuelle Planung ist – was Wandsbek angeht – absurd.

Diese Station am Güterbahnhof wäre aber ziemlich schlecht an das Busnetz anzubinden da sie nur über die schmale Gustav-Adolf-Strasse oder vom Norden an die nicht breitere Strasse am Neumarkt zu erreichen ist. Das ist an der geplanten Haltestelle an der Bovestrasse schon viel besser zu machen.

Nebenbei: das Krankenhaus Wandsbek scheint mir auch erheblich leichter von der Bovestrasse zu erreichen zu sein, da man von der Gustav-Adolf-Strasse schlecht nach Süden zur Rodingsallee kommt an welcher der Haupteingang des AK Wandsbek liegt. Weiss jemand hier wie sowas in die Planung einfliesst?

Die Planung der Wandsbeker Stationen ist wirklich absurd!
Ihren Vorschlag „Kedenburgstraße“ halte ich für nicht einfach umzusetzen, speziell von der Nordseite fehlt mir da der direkte Zugang (div. Firmengelände).
Die geplante Station Bovestraße finde ich gar nicht so schlecht. Immerhin 3 Buslinien und der Nachtbus halten schon an der „Gustav-Adolf-Straße“, einen Schnellbus (35) und einen Eilbus (E62) könnte man dort noch halten lassen und auch die Linie 162 wäre mit einem kleinen Schlenker angebunden. Das AK-Wandbek ist fußläufig erreichbar. Fraglich ist, ob all dies nicht auch mit der bisherigen Station Wandsbek Ost machbar wäre?
Die geplante Station Claudiusstraße hingegen … eine Beruhigungspille, äääh Verbesserung für ein paar direkte Anwohner, die aber nicht wirklich vom ÖPNV abgehängt sind! Umsteigen in irgendeinen Bus? Fehlanzeige. Das Geld könnte man sich wirklich sparen!

Es muss natürlich heißen:

250 000 Einwohner aus „Wandsbek, Tonndorf und Rahlstedt sowie dem Kreis Stormarn sollen davon profitieren.“ Nochmal: Weite Teile des Stadtteils Wandsbek profitieren NICHT, aufgrund der absurden Haltestellenanordnung 200m westlich und 200 östlich von Bahnhof Wandsbek einen neuen Haltepunkt zu bauen.

Hauptsache, die neuen S-Bahnzüge werden dann mit WC bestellt. Man kann doch nicht tausende Menschen durch halb Norddeutschland fahren ohne Toilette in den Zügen. Auf den Stationen gibt es ja auch kaum sanitäre Anlagen. Das sieht man dann in der Umgebung der Stationen. Ich denke sogar, dass viele ältere Menschen aus genau diesem Grund die langen Fahrten mit S-Bahnzügen meiden werden. Es ist ein Nachteil gegenüber den heutigen Regionalzügen.

Wozu ein Lokus in den Wagen, wenn man in der S-Bahn durchschnittlich nur ne halbe Stunde zubringt? Und wie die Bedürfnisräume in den Bahnen, die über den Kiez fahren, am Samstagabend aussehen, möchte man dann auch nicht so genau wissen.

Jetzt ist noch die Frage, ob die S21 nach Kaltenkirchen auch noch geklärt wird oder ob die Verbindlichen Zusage der S4 noch Zeit verschafft, die Fahrzeuge später zu bestellen, da jetzt für die S4 die Fahrzeuge bestellt und gebaut wird.

Das ist ja wie Weihnachten und Ostern auf einem Tag!
Ich kann es fast nicht glauben; einfach zu schön, um wahr zu sein… (…nachdem man uns so lange hingehalten hat)

Und jetzt sofort auch:
– alle zusätzlich geplanten Züge BR490 (auch die für die S21-Verlängerung) bestellen
– Planung für zusätzliche S-Bahn-Gleise im Engpass Pinneberg-Elmshorn
– Option auf zusätzliche S-Bahn-Gleise zwischen Ahrensburg und OD für die Zukunft freihalten
– S21-Verlängerung bis Quickborn nach der bisherigen Planfeststellung bauen (wie ein anderer User in einem anderen Thread vorgeschlagen hatte) und Neuplanung nur für den dahinter folgenden Abschnitt

Na endlich! Die Finanzierung der S4 war vom Ausbaukonzept für den überlasteten Bahnknoten Hamburg abhängig und das ist durch die Pläne für einen Deutschland Takt ohne ein Gesamtkonzept für das ganze Land auch wieder nicht machbar. Kein Wunder also, dass man erst heute aus dem Knick gekommen ist. Jetzt kann Hamburg auch die S-Bahnzüge bestellen. Vorher wäre das fahrlässig gewesen. Niemand stellt sich für 200 bis 300 Mio. Euro Züge einer Sonderbauart hin, von denen man nicht weiss, ob man sie überhaupt einsetzt.

Für Hamburg und Holstein hat sich die Verhandlungsstrategie ausgezahlt: Wenn es so kommt, dass der Bund das dritte Gleis übernimmt und das vierte Gleis nach GVFG finanziert wird, dann bekommt Hamburg nun für maximal 175 Mio. Euro eine leistungsfähige S4 und am Hauptbahnhof endlich Verbesserungen. Und Geld für die U5 ist nun auch noch da.

Zu der Entscheidung gehört auch das klare Ergebnis, dass ein Ausbau der Strecke Lübeck – Büchen – Lüneburg weniger Sinn macht als die S4. Aber die Nörgler in Wandsbek finden bestimmt wieder andere Gründe, warum ihnen die S4 nicht gefällt.

Das Bekenntnis zur S4 nach Elmshorn ist ein noch besseres Signal. Da Niedersachsen tatsächlich nun mit Holstein über das Durchfinden der Regionalexpress reden will, darf man wenigstens heute Abend mal kurz daran glauben, dass der Schienenverkehr in Hamburg doch noch richtig schick wird.

Eine alte Idee lebt auch wieder auf: die Cuxhavener Züge nicht mehr über die Engstelle in Harburg zu leiten sondern durch den S-Bahntunnel um die Unterelbebahn ganz frei zu machen für Güterzüge. Und Brunsbüttel bekommt den Fahrdraht bis zu einem Übergabebahnhof vor dem Industriegebiet. Damit wird eine der absurdesten Situationen in Deutschland endlich beseitigt. Dann noch Marschbahn zweigleisig bis Morsum. Ist vielleicht das beste, wie von Buchholz vorschlagen die Autoverladung nach Morsum zu verlegen. Besser als mit Immobilienbesitzern von Keitum und Tinnum noch lange über das zweite Gleis zu prozessieren….

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