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Busbeschleunigung hat drei Jahre Verspätung

Drei Jahre Verzug und erst zur Hälfte fertig: Das von Bürgermeister Olaf Scholz ins Leben gerufene Busbeschleunigungsprogramm in Hamburg kommt immer langsamer voran. Bis Jahresende sollten die wichtigsten sieben Metrobuslinien beschleunigt und optimiert werden. Doch in Wirklichkeit sind es bis jetzt nur zwei. NahverkehrHAMBURG zeigt, wie weit die Busbeschleunigung im Detail ist.
Christian Hinkelmann
Bauarbeiten für Busbeschleunigung in Hamburg
Bauarbeiten für das Busbeschleunigungsprogramm in Hamburg

Die Busbeschleunigung in Hamburg hat heftige Verspätung und kommt immer langsamer voran. Mehr als drei Jahre nach Beginn sind gerade einmal 49 Prozent des Ausbauziels A fertiggestellt. Das geht aus einem Statusbericht des Hamburger Senats an den Verkehrsausschuss der Bürgerschaft hervor (Drucksache 21/8).

Demnach sind von insgesamt sieben hoch belasteten Metrobuslinien erst zwei Linien komplett fertig beschleunigt: Dabei handelt es sich um die Metrobuslinien 5 und 7. Dazu kommt noch der ebenfalls fertige Umbau des Knotenpunkts Eidelstedter Platz an den Linien 4 und 21.

Auf allen anderen Linien sind erst einzelne Maßnahmen fertig, andere befinden sich noch im Bau, viele sind sogar noch nicht einmal angefangen. Von den ursprünglich einmal geplanten 157 Millionen Euro für die erste Ausbaustufe hat die Stadt bis Ende 2015 nach eigenen Angaben erst 68 Millionen Euro ausgegeben.

„Die letzten Maßnahmen des Ausbauziels A sollen in 2019 abgeschlossen werden“, teilt die zuständige Verkehrsbehörde auf NahverkehrHAMBURG-Anfrage mit. Ursprünglich sollte bis Ende dieses Jahres alles erledigt sein. Somit hat das Busbeschleunigungsprogramm rund drei Jahre Verspätung.

Der Grund dafür ist laut Senat die Bürgerbeteiligung. Durch den vor rund einem Jahr geschlossenen Kompromiss mit der Volksinitiative „Stopp des Busbeschleunigungsprogramms“ aus Winterhude (siehe hier) sei „eine entscheidende Veränderung“…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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11 Antworten auf „Busbeschleunigung hat drei Jahre Verspätung“

Der abgewandelte Tschüss-Spruch ist doch nicht so richtig richtig. Das hier trifft es besser:
„In Hamburg fährt man Auto,
in Hamburg fährt man Auto,
in Hamburg fährt man Auto,
in Hamburg fährt man Auto,

in Hamburg fährt man Auto
– und zur Not mal Bus!“

Ich frage mich immer wieder, warum können Senat, SPD und HVV nie mal ehrlich zu sich und den Bürgern sein und endlich sagen, dass sie gar kein Mehr an ÖPNV-Nutzung wollen? Dass sie eigentlich nur wollen, das alles so bleibt wie es ist, dass es keine Wende zu einer ökologischen Politik geben soll. Dass die ganze jahrzehntelange immer gleiche Politik immer nur auf Förderung und Privilegierung des Autoverkehrs ausgerichtet war. Warum wird das nicht endlich mal eingestanden, sondern immer nur Pseudovorwände für Abschaffung und Nichtwiedereinführung der Straßen-/Stadtbahn vorgeschoben? (Von den verl…… „Grünen“ rede ich hier gar nicht erst.)

Und warum gibt es in diesem Forum immer so viele Schönredner dieser Senats-, SPD- und HVV-Politik? Ist denen allen überhaupt nichts an einer umweltfreundlichen Stadt gelegen?

Man kann als sich bewusst umweltfreundlich fortbewegender Einwohner, der alle Unannehmlichkeiten des Hamburger ÖPNV (eine oft deprimierende Busanfahrt zum Umsteigeknoten an der U1, dann eine volle U1 und schließlich eine U3 meist in alten winterkalten und sommerheißen Klapperkisten – die RB81 fällt als „Alternative“ sowieso aus -, dazu die ständigen Fahrpreiserhöhungen) schier verzweifeln!

Würde Steilshoop nicht zufällig im Bezirk Wandsbek sondern in Nord liegen, hätte Wandsbek keine einzige Busbeschleunigungsmaßnahme. (Das mal nebenbei nur so zur Rolle Wandsbeks aus Senats- bzw. HVV-Sicht…)

Obwohl es mit der Linie 9 einen Metrobus gäbe, der auf jeden Fall einer Beschleunigung bedürfte. (Hier wurden dagegen Jahr für Jahr die Fahrzeiten verlängert, die in den HVZ niemals eingehalten werden können – heute früh z.B. +8 -, zu anderen Zeiten dagegen oftmals abgebummelt werden müssen.)

Da die 9 fast ausschließlich auf der Hauptverkehrsachse linear gerade aus fährt, bräuchten meiner Meinung nach nicht einmal Umbauten an den Kreuzungsbereichen durchgeführt werden. Es würde schon eine konsequente Ampelbevorrechtung für den Bus ausreichen, der oft nach Haltestellenaufenthalt und Nicht-Herauslassen aus der Busbucht durch den MIV gerade die nächste Rotphase erwischt. Wenn Grün solange gehalten werden könnte, bis die 9 die Ampel passiert hat, wäre viel gewonnen. (Evtl. ergänzt um ein Umsetzen von oder zusätzliche Ampeln, um den MIV zu zwingen, den Bus aus der Bucht herauszulassen – was eigentlich dessen Pflicht nach StVO wäre.)

Dann könnten auch „Krampfmaßnahmen zur Symptombekämpfung“ wie die nicht mal 200m von „Studio Hamburg“ entfernte (Sinnlos-)Hst. „Bf. Tonndorf (Tonndorfer Hauptstraße)“ wieder entfallen und dafür die gerade früh wichtige Richtung stadteinwärts der Linie 9 wieder an den die Bewohner des Bereichs Stein-Hardenberg-Straße ÖPNV-mäßig anbindende Hst. am Bahnhofsvorplatz zu verlegen. Schließlich sollte es doch vor allem um Attraktivität und Kundenfreundlichkeit und nicht um das Rumdoktoren mit Notmitteln an den selbstgemachten Problemen des Hamburger ÖPNV gehen.

Es ist gut, dass das Autobeschleunigungsprogramm ( hat Herr Scholz selber zugegeben) nicht voran kommt. Die verkürzten Fahrzeiten sind wirklich ein Witz. Wenn ich mit der Linie 5 fahre, nehme ich subjektiv wahr, dass die Busse wie vorher an den Ampeln warten müssen. Lasst das Ding auslaufen und gut ist. Es bleibt dabei, HH kann und will kein ÖPNV.

Nicht nur bei der „Busbeschleunigung“, welche in Wirklichkeit eine Verkehrsbeschleunigung ist gilt :
Der Senat hat es sich durch sein arrogantes, selbstherrliches Verhalten bei vielen Projekten selber zuzuschreiben, daß allein bei Ankündigung eines Projektes beim Bürger die Ampel automatisch auf „rot“ umspringt.
Warum kommuniziert man Projekte nicht vorab?
Auch jenseits von Verkehrsprojekten ist dieses Verhalten anzutreffen. Die Bürger sind ja nicht grundsätzlich gegen etwas sondern wollen halt mitreden bzw. mitentscheiden. Ich gehe auch manchmal zu solchen Veranstaltungen und wundere mich immer wie viele interessierte Besucher dort vertreten sind.
Seit dem Verkauf der staatlichen Krankenhäuser, also bereits weit vor der Scholz-Ära, ist dieses arrogante Verhalten zu beobachten : Bürger und/oder Bezirksversammlung sind dagegen – Senat macht die sog. Evokation. Solange es keine Opposition gibt in HH (gibt’s die?) funktioniert das noch ganz gut…

Persönlich finde ich die Verkehrsbeschleunigung Klasse : Der Eidelstedter Platz, der „ZOB des Nordwestens“, hat zwar immer noch den Charme eine Busbahnhofs vom VEB Kraftverkehr in den späten 80ern aber es läuft im wahrsten Sinne des Wortes rund und ich muss auch nicht anders als früher weder im Auto noch im Bus meinen halben Nachmittag an der Kreuzung Kieler Strasse/Volksparkstrasse verbringen.

Bürgerbeteiligung ist gut und richtig. Was nutzen uns viele Millionen €, die der Senat bisher ausgegeben hat, wenn sie nur zu einem Bruchteil zum Wohle des ÖPNV-Fahrgastes verwendet werden? Am besten finde ich die Busspur, die in der Hauptverkehrszeit aufgehoben wird, damit die Autos schneller über die Kreuzung kommen…

Und Bürgerbeteiligung ist nicht gleich Bürgerbeteiligung. Ich kenne es auch so, dass der Senat nach einer Bürgerbeteiligung dann doch das gemacht hat, was er sowieso machen wollte. Nur wenn die Bürger es schaffen, ihr Anliegen in die Medien zu transportieren – und das ist schwer genug – besteht eine geringe Chance, dass ALLE Interessen sauber gegeneinander abgewogen werden und eine Lösung gefunden und gebaut wird, mit der die Einwohner dieser Stadt sich arrangieren können.

Wenn der Senat jetzt behauptet, dass die Busbeschleunigung nur wegen der Bürgerbeteiligung so stark verzögert wird, hat er wahrscheinlich die vielen Bürgerproteste gegen unsinnige Planungen gemeint. Die hätte es bei einer guten Bürgerbeteiligung aber gar nicht gegeben.
Und die Bürgerproteste führen dazu, dass unsere Steuergelder und Erlöse aus den HVV Fahrkarten nicht weiter zum Schornstein herausgepustet werden. Denn wenn es so weiter geht wie bisher, müssen immer mehr Menschen aus finanziellen Gründen mit dem Auto fahren, der ÖPNV ist im Verhältnis zum Pkw einfach zu teuer und bleibt trotz der geplanten Investition von 259 Mio€ auch zu langsam – eben weil bisher nicht konsequent für eine Beschleungung des ÖPNV geplant wurde….

Das ist nicht gut für unsere Stadt…

Traurig!!!

Da zeigt sich wieder dass Beispiel der Wiener Straßenbahn dass dort besser trassiert werden als auf die Metrobuslinien in Hamburg. Die Frage ist: Was wird in Hamburg noch rechtzeitig realisiert und fertiggestellt?
Immerhin: Die Linien 4,5,6 und 21 sind zu 100% fertig von insgesamt 22 Linien.

Wie wird es wohl Ende dieses Jahres aussehen?

Wenn meine Enkel mich dereinst im Jahr 2050 in die gerade fertige neue U5 schieben, sind unsere Verkehrsprobleme von heute hoffentlich erstmal gelöst. Ich weiß nur nicht, ob die bescheidene Rente für das Einzelticket zu € 6,50 plus € 2,50 Schnell-Fahrstuhlzuschlag reichen wird. (Schnellfahrstühle wurden in Hamburg 2020 eingeführt, sie sind nicht komfortabler, schneller oder sonst irgendwie besser als normale Fahrstühle, aber sie bieten direkten Zugang von Bahnsteigen zur Straße und waren schon immer da und sind deshalb teurer.)

Die Bürgerbeteiligung sollte schon einsetzen, bevor die endgültigen Detailpläne fest liegen und mit den Trägern öffentlicher Belange erörtert werden. Ich denke, in der heutigen Zeit sollten Fahrgäste und Anwohner frühzeitig mitplanen können – und nicht nur einen fertig ausgearbeiteten Entwurf dann durchwinken oder beklagen zu müssen.

Eidelstedter Platz = 100%

Klingt erts einmal toll. Als Fahrgast merke ich aber davon nichts. Die Ampeln an den Zuläufen (Kieler Straße, Elbgaustraße und Holsteiner Chaussee) haben zwar ein „Anforderungssignal“ die Wirkung ist aber äußerst gering.
Ich beobachte es immer wieder dass der Bus trotz „weißem A“ unmittelbar vor dem Signal „Rot“ bekommt. Komosche Logik.
Ebenso bei der Abfahrt Richtung Norden: Hier bleiben die Busse immer wieder an den Linksabbiegern Richtung Ekenknick hängen. Bei einer Busbeschleunigung, die ihren Namen verdient, müssten die relevanten Ampeln durch den abfahrenden Bus so beeinflusst werden, dass diese Fahrzeuge zügig abfließen können und keine Fahrzeuge aus der Gegenrichtung kommen.

Meine Zusammenfassung: 100% klingt Gut, das niedrig gesetzte Ziel bringt (fast) nichts.

3 Jahre Verzögerung für ein Busbeschleunigungsprogram und über 200 Mio aus dem Fenster geworfen!

Aber in 5 Jahren will man eine U Bahn von Steilshoop nach Sengelmannstraße bauen….welche Drogen werden da eigentlich geraucht in bei den verantwortlichen Bauträgern und Politikern?

Bürgerbeteiligung klingt immer gut und richtig, aber es werden auch hier mal wieder die Falschen beteiligt. Betroffen von Bussen im Stau sind ja in erster Linie die täglichen Fahrgäste auf dem Weg zur Arbeit/ zur Schule / zur Uni etc. Diese werden aber gar nicht gefragt. Beteiligt werden Anwohner wegen ihrer (Eigentums-) Interessen. Diese sollen sicher auch berücksichtigt werden, aber bitte nicht in erster Linie oder gar ausschließlich.

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