Auf dem Markt der zukünftigen Mobilität in Deutschland stehen große Veränderungen an: Die beiden großen Autokonzerne Daimler und BMW bündeln ihre Kräfte und schmeißen ihre Mobilitätsdienste zusammen.
In Großstädten wie Hamburg wird das am deutlichsten an den Autos der Carsharing-Anbieter Car2go und DriveNow, die den beiden Fahrzeugherstellern gehören.
In den kommenden Monaten sollen diese beiden Marken weltweit verschwinden und zum neuen Carsharing-Dienst “Share Now” werden.
Mobilitäts-App Moovel wird zu “Reach Now”
Die die Verschmelzung der beiden Carsharing-Marken ist nicht die einzige Veränderung. Die Mobilitätsapp Moovel von Daimler wird in Zukunft “Reach Now” heißen und die Buchung sämtlicher Verkehrsmittel bündeln.
Konkurrenz zu städtischen Mobilitäts-Plattformen wie switchh
Kunden sollen mit der neuen All-In-One-App sowohl Tickets für den Öffentlichen Nahverkehr, Fernzüge, Taxis und Carsharing-Wagen buchen können.
Damit positionieren die beiden privaten Autobauer ein Konkurrenzangebot zu den städtischen lokalen Intermodalitäts-Plattformen einzelner Metropolen – in Hamburg zum Beispiel Switchh von der Hochbahn, oder in Berlin die kürzlich angekündigte Mobilitäts-App Jelbi der BVG.
MyTaxi verschwindet und wird zu “Free Now”
Und auch die bekannte Marke M…
6 Antworten auf „Car2go und DriveNow werden zu Share Now – MyTaxi verschwindet“
Das funktioniert alles nur mit Subventionen. Was kommt wenn der Kelch leer ist? Lange gewachsene Strukturen werden zerschlagen. Der HVV und die angeschlossenen Unternehmen werden diese politisch angeschobene Entwicklung nicht unbeschadet überstehen. Das ist eine Privatisierungswelle ungeahnter Kraft. Die neuen Player werden in Deutschland keine Steuern zahlen und niemanden beschäftigen. Es sei denn die Steuern und Löhne werden weiter gesenkt. Dieser Staat schaft sich ab. ÖPNV muss wie die Strassen, die Wasser und Stromversorgung, die innere und äußere Sicherheit und die Wohlfahrt eine staatliche Aufgabe sein.
Zu erwarten ist, dass die Gesamtzahl an Freefloating Autos verringert werden. Was prinzipiell gut ist da bessere Auslastung der Autos erzielt wird.
Ich persönlich gehöre zu den wenigen Menschen die ihren privaten PKW abgeschafft haben. Und bin hochzufrieden!
Tatsächlich benutze ich mittlerweile nur noch drei bis vier Mal pro Monat ein Auto und zwar dann wenn ÖPNV nicht mehr fährt. Ohne das Angebot von jetzt Share Now wäre ich nie im Leben auf die Wahnwitzige Idee gekommen den eigenen PKW abzuschaffen. Bis jetzt habe ich nicht einen Tag gehabt an dem ich etwas vermisst habe.
Free-Floating Car-Sharing mag für Daimler und BMW potentiell lukrativ sein, für die Verkehrs- und Flächenbelastung der Ballungsräume ist es in der Masse eher kontraproduktiv. Untersuchungen zeigen, dass die Nutzer, die Free Floating verwenden, oft ohne dies Angebot eher den ÖPNV oder das Fahrrad genommen hätten und dass wenige Nutzer von Free Floating wegen des Angebots von Free Floating (vollständig) auf ihr eigenes Kfz verzichten.
Anders sieht dies bei stationsbasiertem Car Sharing (z.B. Cambio, Flinkster) aus, das aber auch vom Senat recht wenig beachtet wird. Ein wesentliches Problem von stationsbasiertem Car-Sharing: Stationen werden oft nur an wichtigen und (das sind in der Regel) schienengebunden ÖPNV-Haltestellen eingerichtet, weil dort viele potentielle Nutzer wohnen, die kein eigenes Kfz besitzen.
. Nun wohnen in Hamburg nur 38 % der Einwohner in erreichbarer Nähe vom Schienenverkehr. Im Bezirk Wandsbek (440.000 Einwohner) gibt es so ganze Quadratkilometer, die weit von jeder U- oder S-Bahn liegen und – in der Folge – auch jede Car-Sharing-Station fehlt. Daher gibt es auch nahezu keine Car-Sharing-Stationen.
So gibt im Bezirk Wandsbek eigentlich nur 2 Cambio-Stationen: Wandsbek Markt und Farmsen. Keine in Marienthal, keine in Jenfeld, keine in Tonndorf, keine in Bramfeld, keine in Steilshoop, keine in Rahlstedt, usw. usf. Dabei wäre es geboten, dass der Senat mit der Förderung solcher Stationen Anreize schafft, dass Nutzer auf den Besitz eines eigenen Kfz verzichten.
Im Vergleich: Die Kleinstadt Jülich (33.000 Einwohner) hat 3 Stationen, Düren (90.000 Einwohner) hat 3 Stationen, Aachen (250.000 Einwohner) 47 Stationen. Jülich hat damit eine Station pro 11.000 Einwohner, Düren pro 30.000 und Aachen sogar eine pro 5300 Einwohner. Wandsbek hat eine Station pro 220.000 Einwohner.
Ich hoffe, dass das Geschäftsgebiet Richtung Eidelstedt erweitert wird
Mit so einem schönen quasi-Monopol lassen sich auch die Preise hervorragend anziehen. Super Sache.
ist bei fernbussen doch auch nicht passiert
/ironie off 😀