Nach zwei erfolglosen Planungs-Anläufen wird der Bau einer Stadtbahn in Hamburg auch im kommenden Bürgerschaftswahlkampf eine Rolle spielen. Die Zahl der politischen Befürworter steigt.
Neben den Grünen hat sich jetzt auch die CDU zum Bau einer Stadtbahn bekannt (NahverkehrHAMBURG berichtete) und erarbeitet schon erste Vorschläge, auf welchen Linien und Korridoren die Züge fahren könnten. “Diesen Vorschlag werden wir der Öffentlichkeit zeitnah vorstellen”, so CDU-Verkehrsexperte Klaus-Peter Hesse zu NahverkehrHAMBURG und verrät soviel schon vorab: “Die Metrobuslinie M5 ist sicherlich bei jeder Stadtbahnplanung eine denkbare und sinnvolle Linie”.
Unklar ist auch noch, ob die CDU eine klassische Niederflurstraßenbahn will oder auf eine U-Stadtbahn setzt, die sowohl im Hamburger U-Bahn-System fahren könnte, als auch auf der Straße und dort aber richtige Hochbahnsteige benötigt. “Die Fraktion hat sich hierzu nicht abschließend festgelegt, es gibt aber gute Argumente für eine Niederflur-Stadtbahn”, so Hesse.
Sicher ist dagegen: Einen schnellen Bau in den nächsten Jahren wird es mit der CDU nicht geben. Die Partei will vorher umfangreich planen und die Bürger beteiligen. Hintergrund seien die Erfahrungen der vergangenen Planung, die am Widerstand betroffener Anwohner scheiterte, so Hesse und betont aber: “Der Stadtbahnbau wird viel früher möglich sein als irgendein U-Bahnbau.”
Ein weiterer Grund, der gegen einen kurzfristigen Baustart spricht, dürfte sicherlich auch der Ausbau der A7 sein, der den Hamburger Straßenverkehr in den kommenden Jahren stark zusätzlich belasten wird.
Unterstützung bekam die CDU gestern von Ham…
24 Antworten auf „CDU: Stadtbahn auf der Grindelallee ist denkbar und sinnvoll“
@Busfahrer:
In Asien gibt es sowas wie Egoismus so gut wie gar nicht, bis auf die ganzen Schnösel, die die ganze Zeit nur mit Ihrem Benz rumfahren. Somit sind auch die Freundlichen (U-Bahn, Bus) von den Vollidioten getrennt. In Europa fahren sehr viele unterschiedliche Gruppen mit der Bus und Bahn und diese ständige Meinung ich bezahle also habe ich Vorrang und einen reservierten Platz für mich und meine Tasche ist manchmal einfach nur daneben. Aktuell bin ich in Hamburg und als ich gestern nach Kiel musste konnte ich nur den Kopf schütteln. Der Zug war vllt. halb voll, die meisten besetzen ganze Sitzreihen und wenn man sich dann trotzdem dazwischen setzt, wird man die ganze Fahrt erstmal schief angeguckt. Da frage ich mich ernsthaft, was soll der Mist. Da ist es manchmal in den USA sogar besser.
Was man einführen müsste sind erstmal mehr Kontrolleure und Regeln wie in Singapur. Da sehen die Straßen wie geleckt aus und alle sind zufrieden.
Zitat: “[…] auch in Asien gucken die Leute auf ihr Smartphone..aber erst nach dem Einstieg”
Stimmt nicht, wir gucken alle auf unser Smartphone, aber wir reagieren darauf das auch ein Bus kommt, und wir haben auch oft unsere Kopfhörer auf 😀 Aber nichts gegen die Deutschen, so wie das bei Busfahrer oben steht, es liegt einfach nur an deren Mentalität.
Was auch nicht schlecht wäre für einen schnelleren Fahrgastwechsel an Bushaltestellen wären mehr Dreitürer oder Zweitürer, wo vorne und hinten eine Tür ist, da sich der Fahrgastwechsel of an der mittleren Tür staut, da von vorne welche kommen und von hinten (s. M26 in Farmsen/M27 in Farmsen)
@Frank Behrens
“Die Busse (und Bahnen) sind für die Menschen da, nicht umgekehrt. Das sollten selbst Busfahrer erkennen.”
Ja, stimmt. Das heisst aber, dass die Verkehrsmittel für ALLE da sind. Und wenn ich irgendwo mitfahren möchte, wo man eben nicht alleine unterwegs ist, ist es zwingend erforderlich, sich kooperativ zu verhalten, weil das Ganze sonst im Chaos endet (was teilweise schon der Fall ist, auch dann, wenn die Busse nicht mal halb voll sind!!))…Das sollten selbst egoistische Menschen erkennen, die gegen die Busbeschleunigung sind! (was man ja sein darf, aber Ihre Konsequenz ist kindisch)
Ebenso muss man verstehen, dass man im ÖPNV kein 5-Sterne-Service mit Einzelbehandlung bekommt. Schauen Sie mal nach Asien. Dort haben Sie Verhältnisse, die sich ein Europäer kaum vorstellen kann. Dort kennt man keinen Sitzplatz in der Bahn, morgens um 9. Die Massen, die dort (mit vergleichebarer Kapazität) befördert werden, sind Lichtjahre von deutschen Verhälnissen entfernt. Und dennoch: dort geht ein Fahrgastwechsel wesentlich schneller, als bei uns. Warum? Nein, nicht weil man dort deutlich höhere Kapazitäten bereitstellt, sondern weil dort die Fahrgäste kooperieren. Sie kooperieren, weil die Menschen dort verstehen, dass es nur so funktioniert. Dort gibt es hauptsächlich deshalb praktisch keine Verspätungen, kaum Vandalismus oder Schmutz, kein borniertes Verhalten Einzelner, das die Anderen stört, keine Beschwerden und dort wird auch nicht das Fahrpersonal bepöbelt. Im Gegenteil, dort bedanken sich die Leute, dass Sie sicher befördert wurden. (das ist fast überall auf der Welt so, außer in Deutschland) Dort gibt es keine Leute, die “den Sinn von einer Maßnahme im ÖPNV nicht sehen” und sich deshalb demonstrativ quer stellen oder beleidigt zu Fuß gehen. Das ist typisch für die Zickenmentalität in deutschen Großstädten und das macht Fortschritt fast unmöglich, weil man ja eh grundsätzlich “anti” und “individuell” daherkommen möchte, weils gerade hipp ist. So, und da lasse ich mir doch nicht von einem Busfahrer sagen, dass ich nach hinten durchgehen soll… Hier ist es übrigens völlig irrelevant, ob Sie eine Stadtbahn, eine U-Bahn oder Busse als Beförderungsmittel hingestellt bekommen, hier geht es um Ihre Einstellung, die nicht korrekt ist und um fehlendes Verständnis für die Zusammenhänge.
“Lieber Busfahrer, ich will mich nicht mit Ihnen streiten”
Ich mich auch nicht mit Ihnen, aber vielleicht beobachten Sie mal die Leute in unserer Stadt etwas genauer. Dann wird Ihnen auffallen, dass 2/3 der Leute wie Zombies durch die Gegend schleichen und dabei auf ihre Smartphones glotzen und dann plötzlich beim Busfahrer an der Kasse aufwachen und nach ihrem Geld suchen. Wozu braucht man da noch die Ampelvorrangschaltung? Derart lang kann keine Ampel auf grün bleiben.
Doch, auch in Asien gucken die Leute auf ihr Smartphone..aber erst nach dem Einstieg:-))
@ Frank Behrens
Natürlich hab ich Steilshoop und Bramfeld nur vergessen. Ist natürlich die ideale Strecke für eine Ausfädelung zwischen Barmbek und Habichtstraße.
@ Gerhard
1) Die heutige U1 zwischen Kellinghusenstraße und Jungfernstieg wurde 1930 bewußt mit sehr langen Haltestellenabständen gebaut, um schnell aus dem Bereich Langenhorn in die Innenstadt zu kommen. Die Feinverteilung erfolgte damals mit der direkt über der U-Bahn verkehrenden Straßenbahn. Bzg der U4 fehlt tatsächlich eine Haltestelle an der Elbphilharmonie, darauf hat man wegen der Tiefe von 35m aus Kostengründen verzichtet. Ansonsten ist die Linienführung trotz der 180° Kurve die beste, weil sowohl Jungfernstieg wie Hauptbahnhof einen direkten Anschluß an die Hafencity bekommen haben und die Linie trotzdem weiter nach Süden gebaut werden kann.
2) Die Umsteigemöglichkeiten zwischen U- und S-Bahn sind gut. Nicht nur Ohlsdorf und Barmbek, auch Sternschanze, Jungfernstieg und Landungsbrücken sind ideal. Und so weit sind die Fußwege in Berliner Tor und Wandsbeker Chaussee auch nicht. Da läuft man in Städten wie Berlin, Paris, Madrid, Barcelona, London u.v.a. deutlich mehr innerhalb des U-Bahnnetzes. Lediglich Dammtor/Stephansplatz ist nicht ideal, deshalb haben die Stationen auch verschiedene Namen.
Einverstanden mit der Busvorrangschaltung, Busspuren kann man jedoch nur dort einrichten, wo der Platz vorhanden ist.
@ spm9153:
Kein vernünftig denkender Mensch stellt die Topgraphie Hamburgs in Frage. Nichtsdestotrotz hat es aber dennoch zu einer “Großsiedlung” gereicht, mit zum Teil stark verdichteten Gebietsanteilen.
Ebenso verlangt kein vernünftiger Mensch nach einem SPNV-Anschluss für Duvenstedt oder einer Untertunnelung der Außenalster oder Elbe. Oder ganze Strecken, weil sie anno 1915 errichtet wurden stillzulegen.
Und ehrlich gesagt braucht man gar nicht nach München schauen (dann kann man gleich einpacken):
Die Mißstände sind vor dem Hintergrund sinnvoller Verkehrplanung beim bereits vorhandenen Netz ersichtlich:
1) Teilweise deutlich zu große Stationsabstände mittendrin vgl. U1 E’dorfer Baum – Stephansplatz = 2500m mit nur einer Station (Hallerstr.) dazwischen oder U4 Jungfernstieg – Ü.quartier = 2800m. Ein Wunder, dass man bald den S-Bahn-Halt Ottensen realisieren will.
2) Bescheidene Umsteigemöglichkeiten U- / S-Bahn. Ohlsdorf und Barmbek sind noch die positiven Ausnahmen.
3) Teilweise sehr schlechte Erschließungen der Stationen zur Umgebung mit bspw. nur einem Zugang und Untereinander.
Folge: Das ohnehin dünne SPNV-Netz wird dadurch noch ‘dünner’. Und jetzt stellen Sie sich das ganze auch noch mit Kinderwagen vor.
Von den Mißständen der Busse, die hier das Rückgrat bilden rede ich gar nicht.
Nur so viel: Was anderenorts – wo es nicht mal annähernd die Bedeutung im ÖPNV wie in Hamburg besitzt – völlig selbstverständlich ist (Busvorrangschaltungen, -spuren, Automaten im Bus, Umfangreiche Fahrgastinformation mittels Bildschirme, Kasseler Sonderbord, mehr als zwei Türen, …) wird hier als absolutes Highlight kommuniziert.
Ich bitte sie.
Da muss mehr kommen. Gerade WEIL man sich den ach so teuren SPNV spart!
So etwas wie:
3-5min-Takt auf allen M-Linien.
Automaten im Bus (zumnidest die Mbusse).
An allen M-Stationen DFGI-Säulen.
Insgesamt mehr Buslinen.
Besssere Umsteigesituationen, z.b. Hoheluft – gefühlte 500m vom Bahnsteig zum Bus nach Norden.
Irgendetwas, was den Komfort in diesen Ruckel-Blechbüchsen verbessert..
@Harald
“Wer schon mal damit gefahren ist weis, wie wenig Platz in den Dingern ist, weil dieTechnik für die Synchronisierung der Segmente benötigt wird. Gerade 20% mehr Fahrgäste für ein Fahrzeug, dass doppelt so lang wie ein einfacher Gelenkbus”
Jetzt mal nicht übertreiben, bitte!! Ein Gelenkbus ist 17,90m, der Doppelgelenkbus 24,80m. Das ist nicht das Doppelte, oder?!
Ein DGB von van Hool kann bis zu 190 Fahrgäste aufnehmen, ein Gelenkbus bis zu 150, was zwar kaum mehr als 20% sind, aber 20% sind Welten, wenn man berücksichtigt, dass die Busse alle 5Min fahren.. Rechnet man das auf die gesamte Beförderungsmenge um (mind60.000/Tag) sind das 12000 Personen mehr/Tag, die ich zusätzlich befördern könnte. Das ist erhebnlich!
Natürlich würde auch ich eine Stadtbahn bevorzugen, aber man darf auch nicht manipulativ vorgehen und übertriebene Verhältnisse darstellen..
@spm9153
Ich persönlich bevorzuge auch die Schnellbahnen. Wenn ich als Fahrgast unterwegs bin, meide ich auch eher den Bus. Eine Bahn ist ja auch schneller. Nur kürzere Strecken lege ich mit dem Bus zurück. Jedenfalls kenne ich die Perspektive des Fahrgastes auch sehr genau, nur umgekehrt ist es eher nicht der Fall.
Meinen Beruf mag ich aber trotzdem. Was mich nur sehr stört, sind die Leute, die meckern, aber vom Ganzen wenig oder nichts verstehen und auch nicht bereit sind mal zu überdenken, inwiefern sie selber die Möglichkeit haben, den Ablauf störungsfrei zu halten. Meist sind es die Leute selber, die die Verspätungen verursachen. Naja, aber das brauche ich DIR ja nicht erlären:-)
Lieber Herr Busfahrer,
ich will mich nicht mit Ihnen streiten. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass zumindest ich lieber kooperiere, wenn ich den Sinn eines Projektes einsehe. Der liegt mir hier nicht vor und da lasse ich mich nicht zwingen und gehe im Zweifel lieber zu Fuß oder suche andere Alternativen. Ein Bus kann geeignet sein, kürzere Distanzen von einem Bahnhof zu einem Ziel zu überwinde. Ganz sicher ist er nicht geeignet, quer durch die Stadt zu juckeln. Da hilft auch die Beschleunigungs-PR nicht, die der gegenwärtige Senat dem Bus verpasst. So einfach ist das.
@spm9153: Interessanter Beitrag. haben Sie Bramfeld/Steilshoop nur vergessen oder steht da auch etwas entgegen (wie im Falle Osdorf die fehlende U-Bahn in Altona)?
@ U-Bahnbefürworter:
Daß wir uns richtig verstehen: Auch ich würde lieber eine U-Bahn in alle Großsiedlungen sehen, aber es ist nun mal eine Tatsache, daß man in Deutschland, und eigentlich in fast ganz Europa, kein Geld mehr in derartige Großprojekte investieren will. Die boomenden Asiatischen Staaten befindet sich jetzt in der Situation, in der wir uns in den 60er Jahren befanden, als alles möglich schien. Spanien (Madrid, Barcelona, Valencia, Bilbao, Palma) hat sich großzügige U-Bahnprojekte geleistet, und wir sehen, in welche Lage diese, und auch andere Megaprojekte, den Spanischen Staat hingeführt haben.
Eine klassische Stadtbahn (d.h. keine Niederflurbahn) wäre die Lösung für die Großsiedlungen, da sie, ohne Umsteigezwang, direkt ans bestehende U-Bahnnetz angeschlossen werden könnte. Und da die Hamburger U-Bahn nach BOStrab verkehrt, wäre das betrieblich auch kein Problem. Dr. Leimbach hatte im Jahr 1979 bereits eine interessante Studie dazu gemacht. Mögliche Erweiterungen wären z.B. Mümmelmannsberg-Lohbrügge, Mümmelmannsberg-Glinde, auf der anderen Seite derselben Linie Gänsemarkt-Grindel-Lokstedt-Niendorf, U4-Elbbrücken-Wilhelmsburg. Zugegeben, für Osdorf sieht die Lage schlechter aus, da man die U-Bahn nie in (vor 1937) ex-Preußische Gebiete erweitert hat.
Seit 50 Jahren versucht die SPD gebetsmühlenartig den Bürgern einzuhämmern, daß eine Stadt- oder Straßenbahn für Hamburg ungeeignet wäre und sie hat damals die alte Straßenbahn gegen den Willen der gesamtem Bevölkerung einstellen lassen. H.U. Klose hat 1978 bereits zugegeben “Es könnte sein, daß es ein Fehler war”. Ich sehe nicht ein, warum Hamburg nicht stadtbahntauglich wäre. Ich gehöre noch zu denjenigen, die fast täglich mit der 2 von Niendorf in die Innenstadt gefahren sind, und seit ihrer Stillegung wünsch ich mir die Straßenbahn zurück.
Zum Schluß noch eine Bitte: Hört auf, Hamburg ewig mit Berlin und München zu vergleichen. Die Unterschiede hab ich in meinem vorigen Beitrag ausführlich geschildert. Hinter Hamburg steckt kein Freistaat Bayern mit 12 Mio Einwohnern, der alles finanziert. Und die viel dünnere Besiedlungsdichte ist ausgerechnet der Grund, warum man bei uns niemals so effizient U-Bahnen bauen kann und warum eine Stadtbahn als Stichlinien aus dem U-Bahnnetz eine ideale Ergänzung zum bestehenden Netz sein kann. Das sind nun mal die negativen Aspekte, wenn man die grünste und lebenswerteste Großstadt Europas sein will. Oder würdet Ihr lieber woanders leben ?
Ich fahre gerne in Hamburg mit unseren ÖPNV, und da ich mir davon bewußt bin, daß man keine Bahnen in jeden Hinterhof legen kann, laß ich mir auch mal einen Bus gefallen (sorry “Busfahrer”, ich mag diese gummibereiften Dinger einfach nicht, aber ich hab sehr viel Respekt vor Deinem Beruf. Hab selber bereits Straßenbahnen, U-Bahnen und Busse gefahren, und weiß also, was das anstrengendste ist !).
Frank Behrens
Sie können machen, was Sie wollen. Niemand zwingt Sie zu etwas. Sie können sich auch gerne asozial verhalten, das wird Ihnen keiner verbieten, die Verspätung jedoch werden Ihnen die anderen Fahrgäste übel nehmen. Sie haben nichts verstanden!
“Wenn das mit der Busbeschleunigung klappen soll, dann müssen die Fahrgäste zwingend kooperieren.”
Und wenn ich das lese, warum muss ich dann denken, dass die famose Busbeschleunigung in Wahrheit auch ein Umerziehungsprogramm ist? Die Busse (und Bahnen) sind für die Menschen da, nicht umgekehrt. Das sollten selbst Busfahrer erkennen.
Ich beneide die Busfahrer nicht. Den Stress möchte ich nicht haben. Die Aufgaben und Verantwortung werden immer größer und Geld wird man ihnen deswegen auch nicht mehr geben, geschweigeden einen Ausbau der Sicherheitseinrichtungen zum Einstieg oder Verkehrsführung. Bei all den tollen Optimierungsversuchen wird der Faktor Mensch einfach ausgeblendet. Er ist die wichtigste und auch unberechenbarste Größe in allen Planungen bei denen es (nicht nur) um Menschen geht,- dazu gehören auch Fahrgeste. Nur Ehrfurcht lässt ihn innehalten und vorsichtig werden. Z.B. vor einem Gleisbett auf denen dicke, fette Stadtbahnen fahren. Busse hingegen haben es deutlich schwerer. Er wird so wahrgenommen, wie das Auto das man fährt.
Gruß
Harald
Warum eine Stadtbahn für Hamburg weniger geeignet ist, ist schon viele Male erklärt worden. Aber das interessiert Straßenbahnfans nicht. Hamburg muss trotzdem beglückt werden und das haben viele Bürger von Hamburg längst kapiert und lehnen die Straßenbahn darum bisher ab, weil sie verstehen, dass sie ihnen als billiger U-Bahnersatz schlicht nichts bringt. Die CDU redet mal wieder aus der Windschutzscheibenperspektive und hat keine Ahnung, was verschiedene Verkehrsmittel können. Wenn die jetzt fünf Jahre an die Macht kommen, wird die nächste Regierung deren Pläne wieder schreddern müssen.
Die 5 ist immer leuchtendes Beispiel, weil da in den 1960er Jahren ausnahmsweise mal Platz für die Straßenbahn geschaffen worden war. Aber das ist ein Einzelfall. Auch im Querverkehr kann man über Stadtbahn nachdenken, aber das sind gerade nicht die größten zehn Probleme Hamburgs, denn was hab ich in Osdorf davon, dass ich mit der Stadtbahn lässig nach Steilshoop fahren kann? Die Großsiedlungen müssen direkt an die Innenstadt angeschlossen werden. Alles andere ist nur die Zementierung sozialer Zweitklassigkeit. Direktverbindungen müssen endlich gebaut werden und da gibt es zur U-Bahn keine Alternative.
Wenn man z.B. Lohbrügge eine Stadtbahn spendiert, dann fährt die nur bis Mümmelmannsberg. Was nützt das? Denn umsteigen muss man immer noch und das kostet auch weiter fünf Minuten Zeitverlust. Würde man die U-Bahn verlängern, dann würden viele Fahrgäste diese fünf Minuten sparen können und täglich zehn Minuten schneller sein.
Oder man verlängert die Stadtbahn in die Stadt? Aber auf welcher Trasse? Die beste Trasse hat schon die U2. Wenn die Stadtbahn parallel fährt, zieht sie Fahrgäste von der U2 ab. Das verschlechtert die Wirtschaftlichkeit des ÖPNV-Systems als Ganzes und die Hamburger U-Bahn ist nun nicht gerade überfüllt, wenn man das mit U3/U6 in München oder U7 in Berlin vergleicht.
Wirtschaftlich wird die Stadtbahn nur, wenn sie neue Gebiete erschließen würde. Dafür müsste sie Umwege fahren und die Lohbrügger wären dann auch wieder nur so langsam wie heute oder sogar noch langsamer in der Stadt. Damit gewinnt man keine Nutzen-Kosten-Analyse.
Anstelle des heutigen Systems mit Buszubringern würde man auf acht bis zehn Kilometer Parallelverkehr schaffen, Fahrgäste von U2 und S1 abziehen und trotzdem höhere Betriebskosten haben, weil die Straßenbahn zusätzlich fahren würde. Wie passt das zum Bekenntnis zur Haushaltssanierung der CDU?
Nächstes Problem: für eine schnelle Stadtbahn muss man eine Trasse durch die Stadtteile schlagen, wo oft zu wenig Platz auf der Straße ist. Bis die Lohbrügger in die Mönckebergstraße fahren könnten, würde ein Dutzend Bürgerinitiativen alles blockieren. Schnell ist Stadtbahn auch nur, wenn man die Trasse einzäunt. Und die Hamburg-Versteher der CDU glauben also, dass die Hamburger auf so was echt abfahren?
Würde man die gleiche Summe für 20 Kilometer Stadtbahn in die Verlängerung der U-Bahn nach Lohbrügge und Steilshoop investieren, wären das dagegen echte Verbesserungen, die den Menschen was bringt.
Und wenn Shanghai 500 Kilometer U-Bahn hat und noch ein paar hundert Kilometer bauen kann, dann sollte Hamburg ja wohl in der Lage sein, die drie wichtigsten U-Bahnstrecken noch auf die Reihe zu bekommen. Wann war die CDU eigentlich zuletzt in Shanghai?
Ich habe hier schon immer gesagt, dass die Kritik am Hamburger ÖPNV völlig übertrieben ist. Das, was spm9153 angesprochen hat, ist das Zutreffendste, was ich hier seit Monaten gelesen habe.
Ebenso habe ich hier mehrfach erwähnt, das Vergleiche mit anderen Städten nicht sehr sinnvoll sind, weil die Gegebenheiten in jeglicher Art völlig unterschiedlich sind. Die wahren Probleme werden von den Kritikern meist gar nicht angesprochen. In HH muss man zusehen, dass die Fahrgastabwicklung besser gesteuert wird. Auf der M5 beispielsweise ist die Haltestellen-Infrastruktur nicht mehr ausreichend. Hier müssen dringend Leitsysteme installiert, mehr Platz geschaffen und die Zuwege abgeändert werden. Es kann zB nicht sein, dass der Busfahrer pro Haltestelle mehrfach die Türen wieder öffnen muss, obwohl der Fahrgastwechsel längst abgeschlossen war, weil herbeieilende Fahrgäste (die bei Rot in die Busspur laufen) die Abfahrt unterbinden. Viele Fahrer sind schon dazu übergegangen, solche Fahrgäste einfach stehen zu lassen, damit das irgendwann mal aufhört. Wenn das mit der Busbeschleunigung klappen soll, dann müssen die Fahrgäste zwingend kooperieren. Viele solcher “Querläufer” könnte man durch einfachste Maßnahmen wie Absperrgitter oder Wände abhalten. Dort, wo die Busse in Mittellage halten, ist das problemlos nachrüstbar.
Hallo thmueller,
in meinem oben genannten Beitrag hab ich nicht von einer Ring-U-Bahn gesprochen. Klar ist die viel zu teuer. Dieses Projekt ist für eine Stadtbahn prädestiniert. Ob zuerst der M5 ersetzt oder eine Ringtrasse oder eine andere Route gebaut wird, ist im Moment zweitrangig. Der Bau muss von der Bürgerschaft beschlossen werden!
Ich finde es auch immer erstaunlich mit welchen fandescheinigen Argumenten der Baubeginn des Stadtbahnprojekts verschoben wird (A7-Deckelung, Schuldenbremse, zu teuer, etc). Wenn man die Kosten für die U-4 und Bus-beschleunigungsspuren zusammen nimmt, hätte man das damals geplante Stadtbahnprojekt in seiner Gesamtheit finanzieren können. Dafür sind und werden aber ca. 1 Mrd. € für eine handvoll Passagiere zwischen Junferstieg und Hafen-City-Uni und 5-6 Minuten Zeitersparnis pro Buslinie mit Busbeschleunigungsspur über den gesammten Streckenverlauf ausgegeben.
Zum Schluss noch eine Bemwerkung zu den XXL-Bussen. Wer schon mal damit gefahren ist weis, wie wenig Platz in den Dingern ist, weil dieTechnik für die Synchronisierung der Segmente benötigt wird. Gerade 20% mehr Fahrgäste für ein Fahrzeug, dass doppelt so lang wie ein einfacher Gelenkbus.
Irgendwie stingt die Planung des ÖNVP´s in Hamburg nach Autolobby.
Müsste man sich nicht dagegen wehren? Ich würde es gerne, weis aber nicht wo.
Gruß an alle Kommentarschreiber
Harald
Ich bin regelmäßig in anderen Städten (u.a. die genannten Städte München und Berlin) unterwegs, und kann nicht sagen, daß ich sooo begeistert von deren Netzen und vor allem Betrieb bin. Münchens S-Bahnnadelöhr sorgt immer wieder für Verspätungen und in Berlin gibt es doch nun wirklich genug Gegenden, die nicht von den Schnellbahnen erschloßen sind. Also, bevor alle ewig über das Hamburger SPNV-Netz meckern, möchte ich doch mal ein paar Fakten klarstellen. 1) ist das Hamburger Netz in einer Zeit entstanden, als Hamburg, Altona, Harburg, Wandsbek noch selbständige Gemeinden waren. Zudem gab es die vielen Hamburger Exklaven. 2) Hamburgs Einwohnerdichte ist nur halb so groß wie die von München und Berlin. Dafür ist Hamburg aber mehr als doppelt so groß wie München; fast so groß wie Berlin, aber mit nur der Hälfte Einwohner. 3) Wenn die Münchener über Ihre Stadtgrenzen hinausbauen wollen müssen sie nicht mit 2 anderen Bundesländern verhandeln. 4) Die geographischen Bedingungen: Hamburg wird in Nord-Süd Richtung durch die Elbe zerschnitten und in Ost-West Richtung durch die Alster. Das sind keine Bäche wie die Isar oder die Spree. 5) Bei der Pünktlichkeit und vor allem den (meistens) gut optimierten Umsteigemöglichkeiten liegt Hamburg weit vorn.
Was in unserem Netz fehlt sind doch nur 1 ½ Linien: Die U4-alt Lurup-Innenstadt-Uhlenhorst-Steilshoop und die direkte Linie Niendorf-Lokstedt-Innenstadt.
Nachdem 1974 deutlich wurde, daß man diese Linien aus Kostengründen nicht mehr bauen könnte, hatte man sich Gedanken gemacht, ob man nicht das Rest-Straßenbahn aufrechterhalten sollte, das zu diesem Augenblick ungefähr diese nicht gebauten U-Bahnlinien abdeckte, zusätzlich die Halbringlinien 14/15. Leider hat die SPD damals schon ihren Willen gegen den der Bevölkerung durchgesetzt.
Es ist doch vielsagend, daß das 2008 bis 2010 geplante neue Stadtbahnnetz auch ziemlich genau aus diesen Strecken bestehen sollte. Der große Fehler war damals, daß man als ersten Bauabschnitt ein Teilstück der Halbringlinie gewählt hatte, statt eine der beiden wichtigen Verbindungen Innenstadt-Niendorf oder Innenstadt-Uhlenhorst-Steilshoop.
Man muß sich aber keine Illusionen machen. Die großen Versprechen von Olaf Scholz, es werden massiv wieder U-Bahnen gebaut, sind doch nur Sand in die Augen um vom Desaster der Busbeschleunigung abzulenken. Keiner wird das bezahlen können, und beim heutigen Verkehr kann man auch nicht mehr die Hauptverkehrsstraßen für Jahre aufreißen wegen des U-Bahnbaus.
Der neue Vorschlag der CDU ist vernünftig und eine gute Lösung zu geringerem Aufwand. In den letzten 20 Jahren haben 21 Französische Städte mit großem Erfolg ihre bereits in den 50er stillgelegten Straßenbahn wieder aufgebaut.
Ob jetzt Niederflur-Straßenbahn oder Hochflur-Stadtbahn ist eine andere Frage. Beide haben Vor- und Nachteile.
Niederflur-Straßenbahn: (+) geringerer Aufwand, (+) Infrastruktur paßt besser ins Straßenbild, (-) schlechtere Laufeigenschaften, (-) kein durchgehender Verkehr mit U-Bahn möglich.
Hochflur-Stadtbahn: (+) Kurze Stichstrecken möglich (z.B. Glinde, Steilshoop, usw.), (+) Direkte Anbindung ans bestehende U-Bahnnetz, (+) höherer Komfort, (-) unästhetische Bahnsteige mitten auf der Straße, (-) Unregelmäßigkeiten im Straßenverkehr werden auf U-Bahn übertragen.
@Matze: Das Problem ist, bei der Entscheidung für oder gegen eine Straßen- oder Stadtbahn ist zu viel Machtkalkühl im Spiel. Entweder möchte man einen Koalitionspartner an sich binden (Die CDU lehnt ab für die FDP, befürwortet für die Grünen) oder man will sich vom politischen Gegner (oder dessen Regierungspolitik) absetzen (Herr Scholz). Die positiven Eigenschaften, die eine Stadtbahn sicherlich hat, wendet man sie richtig an, spielen dabei keine Rolle. Nur lassen wir Stadtbahnbefürworter uns das immer weniger gefallen. (Hoffentlich.) Wenn mir jemand hinreichend beweisen würde, daß eine Stadtbahn nichts für Hamburg ist, lasse ich da auch gerne meine Finger von. Nur dieser Beweis ist bis jetzt nimmer erbracht worden. Und so lange wird eine Stadtbahn immer unter der Oberfläche kochen.
@Harald: Der 5er ist eigentlich gesetzt, weil selbst die XXL-Busse nicht reichen. Eine Verbindung Wilhelmsburg – Veddel – Innenstadt ist auch nicht ohne, überlaßt sie der S-Bahn doch dann den “Fernverkehr” u.a. aus Stade. (Eine “Zusammenarbeit” U4/Stadtbahn? Warum nicht. Hier fehlt ein Elbinsel-Gesamtkonzept.) Aber ansonnsten rennen Sie bei mir, mit diesem 2. Dach über den Hauptbahnhof offene Türen ein. Dies ist eine Verbindung, die sehr viel Sinn macht, aber für eine U-Bahn praktisch unmöglich ist. Die Kosten wären astronomisch, das Fahrgastaufkommen? Naja, nie so groß, wie in die Stadt??? da würde ich jedenfalls den zweiten Knackpunkt für eine U-Bahn erwarten. Aber ich würde nicht Blankenese als Ziel nehmen, sondern die Elbfähre Teufelsbrück mit einer entsprechenden Anbindung nach Süden (!).
@Rationalist: Warum fahren dann noch so viele Leute mit dem Auto? Busanbindungen sind in “flachen” Wohnsiedlungen sicherlich sinnvoll. Aber für Trabantenstädte, wie Osdorf oder Steilshoop? Kirchdorf hat den Vorteil, daß es nicht weit zur S-Bahn hat. Die paar Minuten kann man noch aushalten. Aber ich bewundere das Sitzfleisch, wie das Stadndvermögen auf den Linien 2, 3, 7 und 26. Und so oft, wie die Wiedereröffnung der Mundsburger Brücke hochkommt, befürchte ich dort auch arges.
Es gilt “Für jeden Zweck das richtige Messer”. Und wer da nur die kleinen und die großen nimmt, bekommt weder ein Steak klein noch sein Brot geschmiert. (Ok, das ist durch die Wortwahl jetzt Scholz’sche Propaganda. Aber ich denke das Bild die Großsiedlungen als Steaks zu vergleichen, wofür ein normales Messer nicht reichtm aber ein richtiges Fleischmesser zu groß ist, ist garnicht so schlecht. Vegetarier mögen mir verzeihen.)
@Hamburger: Ich denke mal eine Stadtbahn nicht über’s Knie zu berechen, ist garnicht mal schlecht. Es gibt einern ganzen Haufen Vorbehalte, gegen dieses Konzept, so daß man durch “Bildung” und Information ersteinmal eine gute Entscheidungsbasis braucht. Was ist eine Straßenbahn? Welche Vorteile hat sie? Warum gibt es so viele Verrückte, die nicht davon lassen können? Um das Ewige HickHack endgültig zu beseitigen und weil, einen großen Netzausbau mal vorausgesetzt, viele Leute betroffen sind, muß dies, wenn möglich, einmal eine Entscheidung der ganzen Stadt sein.Denn soweit gebe ich Ihnen so was von Recht: Da jeder Hamburger täglich mit dem Verkehr in unserer Stadt konfrontiert ist (Nur die wenigsten sind täglich im Hafen oder auf dem Michel…), gehört er auf die Nr. 1 der Prioritätenliste! Punktum.
@Sebastian Muhr: Was ist an diesem Punkt an der SPD ehrlich? Sehen Sie sich mal das hier an: http://www.youtube.com/watch?v=9WLoc7fy3LU . Die SPD war lange eine Straßenbahn nicht abgeneigt, bis Herr Scholz kam. Aber dazu hatte ich ja schon oben etwas gesagt.
@Frank Behrens: Das Hamburger Schnellbahnsystem bildet die Verkehrsflüsse der Zeit ab, in der sie gebaut wurden. Manche Ströme lassen sich noch halten. Und ich denke, das System ist garnicht mal schlecht. Nur sind eben die von Ihnen genannten Städte kompakt und in sich geschlossen. Sie haben keinen Fluss und Hafen, der mitten in der Stadtfläche liegt, oder Vier- und Marschlande. Aber in soweit gebe ich Ihnen gerne Recht: Alle diese Städte haben U-Bahn, S-Bahn, Busse und SRASSEN- oder STADTBAHNEN!!!! Und so dumm sind Franzosen und Amerikaner ja auch nicht.
Hoffen wir, daß die CDU diesmal standhält!!!
Mit stadtbahnfreundlichen Grüßen.
Zitat @Hamburger: ” Wollen die uns veräppeln? ”
Antwort: JA !
Das machen die Herrschaften in der Politik schon viele viele liebe Jahre hier in Hamburg.
Osdorf, Steilshoop, Bramfeld, Winterhude, Hoheluft und Lokstedt warten nunmehr bereits seit rund 40 Jahren auf ihren U-Bahn-Anschluß. In 40 Jahren hat man in München (…ja ja wieder München, liebe Kommentatorengemeinde…) praktisch ein komplettes und heute ein so gut wie fertig gestelltes U-Bahn-Netz geschaffen. Aber dort hat man auch keine unnützende und vollkommen überflüssige U-Bahn-Strecken wie eine solche nach Ohlstedt in Betrieb (auch wenn diese -zugegeben- noch aus ganz anderen Zeiten stammt).
Aber wie wärs denn mal lieber Herrschaften von der CDU, SPD und den GRÜNEN, wenn man denn schon gar an eine Stadtbahn nach Bergstedt denkt, dort mal eine deutliche Nachverdichtung der Bevölkerung zu realisieren bei dieser Wohnungsnot.
Das wäre auch im übrigen nicht schlecht für den Stadtteil Ohlstedt – wo ja bekanntlich bereits ein U-Bahn-Anschluss existiert . Das könnte dann sozusagen das Mümmelmannsberg für unsere Superreichen Hamburger werden, mit Blick aus dem 14. Stockwerk. Wäre das nicht mal was, liebe CDU-Mitglieder ?
Herr Frank Behrens, ich weiß nicht in welcher Stadt sie wohnen? Ich wohne in Hamburg und dort gelangt man mit dem HVV in jeden Stadtteil der Stadt. Fast überall gibt es Schienen oder Buslinien die zu Schienenstationen führen. Ich weiß wirklich nicht wo das Problem dabei ist? Warum muß man noch Schienen auf Strassen bauen, sorgt das nicht für viele neue Probleme, so wie in Hannover? Wir haben doch schon viele Schienen von Regionalzügen, U-Bahnen und S-Bahnen! Erst vor einem Jahr ist eine nagelneue U-Bahn in die Hafencity gekommen und diese soll jetzt noch bis zur Brücke an der Elbe weiter mit Schienen gebaut werden! Und die Busse dahin oder auch für sich genommen sind doch so schön neu und modern, komfortabel und werden hoch geschätzt. Das haben andere so nicht.
Und was soll bitte diese Sache mit dem Dillema und dieser Vergleich mit anderen Städten? Es geht um Hamburg und nicht um andere! Das ist doch nur wieder Schlechtmacherei! Das finde ich nicht gut!
Lieber “Rationalist”,
mir ist es schleierhaft, woher Sie die Weisheit nehmen, das Schienensystem in Hamburg sei gut ausgebaut. Es gibt vor allem einen völlig überlasteten Superknoten, den Hauptbahnhof, vor dem die Linien uninspiriert in die Stadt schweifen, manchmal darüber hinaus. Die nicht bedienten Gebiete dazwischen, auch untereinander nicht vernetzt, sind riesig und zum Teil dicht besiedelt. Gegenüber Städten wie Berlin, München oder auch Wien ist das Hamburger Netz mehr als lückenhaft. Eine Stadt- oder Straßenbahn wäre ein erster Schritt, das Dilemma anzugehen.
Die CDU macht die Stadtbahn mal wieder aus reiner Machtgewinnung zu Ihrem Thema. Ob Wahlgewinner oder Verlierer danach wird die Angelegenheit wieder zu den Akten gelegt. Die SPD ist jedenfalls “ehrlich” und will erst keine Stadtbahn dafür werden laut Scholz gleich vielen neue U-Bahnen gebaut . Wer dieses Geschwafel aller Parteien noch glauben soll, ist selber schuld. Diese Masche wiederholt sich nun alle 4 Jahre von Neuem. Ich kann es nicht mehr hören!
Die eigentliche Nachricht ist ja, dass – wenn es nach der CDU geht – ein schneller Baustart ausgeschlossen ist. Einerseits wegen Bürgerbeteiligung, andererseits wegen Bauarbeiten auf der A7. Wollen die uns veräppeln? Bürgerbeteiligung kann man ganz schnell organisieren und wenn man die A7 vorschiebt, daß man ja gerne etwas machen möchte, aber es jetzt gerade nicht geht, dann passiert die nächsten zwanzig Jahre nichts mehr im ÖPNV in Hamburg. Hoffentlich hat mal irgendeine politische Kraft in dieser Stadt den Mut und die Geduld, den ÖPNV endlich auf Priorität 1 zu setzen und nicht immer kurz vor dem Wahlkampf Wolkenkuckusheime zu platzieren, die nach der Wahl ganz weit weggeschlossen werden. Daher an alle Leser: lasst uns die nächste Bürgerschaftswahl nutzen, den Parteien schon ab jetzt auf den Zahn zu fühlen, welche Konzepte für den ÖPNV vorgesehen sind. Wenn wir immer wieder die Kandidaten ansprechen, vielleicht setzt sich dann irgendwann mal die Erkenntnis durch, dass das Thema für eine lebenswerte Stadt wichtig ist.
Alles ein wenig zuviel TamTam um nichts!
Hamburg hat ein gut ausgebautes Schienennetz – alle schienenlose Stadtteile sind mit Buslinien an diese Schienen in einem komfortablen Takt angebunden. Warum also bitte eine Stadtbahn die nur behindert und die Strassen noch weiter verstopft?
Ich möchte auf jeden Fall kein autobahnähnliches Strassensystem wie es in Hannover nötig ist , bekommen – nur weil eine Stadtbahn eingeführt wird. Dieses Wasser sollte man schon mit dem Wein verkostigen. Und diese Stadtbahn als eierlegende Wollmilchsau durchs Dorf zu treiben und als die Lösung aller Verkehrsprobleme proapgieren, das ist schon mehr als neben der Spur!
Vieleicht habe ich ja Glück und kann doch noch in diesem Leben mit einer Stadtbahn o.ä. durch Hamburg fahren. Es freut mich, dass dieses Thema sich wieder in die vordere Position der ToDo-Liste für Hamburg drängt. Das CDU und GRÜNE sich für einen Bau einer Stadtbahn stark macht ist erfreulich.Jedoch möchte ich daran erinnern, dass schon zur Zeit als Ortwin Runde Bürgermeister war, die CDU gemeinsam mit Rot und Grün für den Bau gestimmt hatten. Kurz nach der Wahl Ole v.B. wollte die CDU nichts mehr davon wissen (…dass überqueren der Gleise sei zu gefährlich…). So bleibt doch ein gewisses Misstrauen gegenüber den Beteuerungen der CDU.
Auch wäre darüber nach zudenken, ob es wirklich sinnvoll ist die Trassen über die Innenstadt führen zu wollen. Hamburg benötigt eine zweite Ringtrasse, mit der Ziele, die außerhalb der U3-Ringlinie liegen, leichter zu erreichen wären. (Z. B. Rahlstedt – Farmsen – Bramfeld – Steilhoop – Lockstedt -Lurup – Osdorf – Blankenese). So könnte man besagte Ziele direkt und nicht immer durch die Innenstadt erreichen. (Beispiel: Berne-UKE: Mit dem Auto 20-30 Minuten; mit der Bahn 45 Miunten). Knoten mit U- und S- Bahnen ermöglichen dann den Umstieg in Richtung Innenstadt.
Vielleicht findet ja einer der Freunde einer Stadtbahn einen Gefallen an dieser Idee, sozusagen der erste Beitrag in der bürgenahen Diskussion zu endgüligen Einführung der Stadtbahn.
Rin inne Kartoffeln, raus ausse Kartoffeln. Nur gut, dass die Forderungen nach einer Straßenbahn immer wieder vergessen werden, sobald man mal ohne die Grünen regieren darf.