Ein Kommentar von Christian Hinkelmann
Dass es in einem hochkomplexen System, wie dem eng verzahnten HVV nicht immer und überall reibungslos läuft, wissen und akzeptieren die meisten Hamburger.
Doch was der öffentliche Nahverkehr seinen zahlenden Kunden gestern geboten hat, lässt wohl selbst überzeugte Bahn- und Buspendler an der grundsätzlichen Zuverlässigkeit zweifeln: Ein Dienstag, der von morgens bis abends mit Pannen, Ausfällen und Verspätungen auf zig Linien gepflastert war; ein Nahverkehr, der offenbar an zahlreichen Stellen aus dem letzten Loch pfeift. So schlimm wie gestern war es schon lange nicht mehr.
Gewiss: Im Vergleich zu anderen Städten im In- und Ausland befindet sich das Hamburger ÖPNV-System auf einem relativ hohen Niveau – die Fahrpreise sind es aber auch.
Umso verständlicher ist der zunehmende Ärger der Fahrgäste, wenn ihr täglicher Weg zur Arbeit, für den sie Tag für Tag den vollen Fahrpreis zahlen, zum Glücksspiel wird.
Und umso unverständlicher ist, wie es die Politik in Hamburg seit Jahren nicht schafft, diese unhaltbaren Zustände zu stoppen. Während der rot-grüne Senat an jeder Ecke in der Stadt mit großem Aufwand das Straßennetz saniert, fühlen sich immer mehr HVV-Fahrgäste aufs Abstellgleis rangiert.
Monatelange Vollsperrungen ganzer Bahnstrecken, Tunnelbahnhöfe, die seit fast 20 Jahren Baustellen sind und marode Technik an Gleisen und Zügen, die immer wieder ausfällt, zeugen nicht davon, dass der HVV mit vollster Entschlossenheit und mit größtmöglichem Tempo zur ernstzunehmenden Auto-Alternative ausgebaut wird, auf die PKW-Fahrer massenhaft freiwillig umsteigen.
Gewinnorientierte Ridesharing-Dienste, wie die Volkswagen-Tochter Moia, werden sich an Tagen wie gestern freudig die Hände reiben.
Wann wird der Öffentliche Nahverkehr endlich zur Chefsache in Hamburg?
Ein Kommentar von Christian Hinkelmann
Dienstag, 4. Juni 2019 – Das Protokoll des Grauens
Wir haben die zahlreichen Störungen an diesem rabenschwarzen Dienstag noch einmal nachgezeichnet. Lesen Sie hier, was HVV-Fahrgäste gestern alles erleben mussten.
Hinweis: Wir haben uns in diesem Protokoll ausschließlich an Meldungen orientiert, die über den Kurznachrichtendienst Twitter kommuniziert wurden. Selbstverständlich ergibt dies kein vollständiges Bild und dient nur zur Orientierung.
4.50 Uhr: Bei einer routinemäßigen Kontrolle in der Nacht hat die Deutsche Bahn bei der Haltestelle Harburg-Rathaus an zwei Weichen gravierende Schäden entdeckt. Es fällt eine folgenschwere Entscheidung: Eine Weiche darf gar nicht mehr befahren werden, die andere nur noch mit geringer Geschwindigkeit (siehe hier). In einem Twitter-Post am frühen Morgen erklärt die S-Bahn Hamburg ihren Fahrgästen, was das für sie bedeutet: Die S3 fährt mit Verspätungen im 10-Minuten-Takt, die Verstärkerlinie S31 fällt komplett aus. Damit ist auf einer der höchstbelasteten S-Bahn-Strecken Hamburgs Chaos vorprogrammiert.
Update: Aufgrund von technischen Störungen am Gleis verkehren die Züge der #S3 aus Richtung Neugraben bis Harburg Rathaus, aus Richtung Pinnerberg bis Harburg Rathaus. Die Züge der #S31 verkehren z. Zt. nicht. #S3 #S31 #hvv #sbahnhh
— S-Bahn Hamburg (@SBahnHamburg) 4. Juni 2019
5.25 Uhr: Wer als HVV-Kunde auf die Idee kommt, von der S-Bahn aufs Wasser auszuweichen, wird enttäuscht: Als hätte man sich abgesprochen, fällt auch die Fährlinie 73 von der Ernst-August-Schleuse in Wilhelmsburg Richtung Landungsbrücken um 6.10, 6.50 und 7.30 Uhr aus. Bedeutet: zwischen 6 und 8 Uhr gibt es von dort nur noch einen 40-Minuten-Takt.
5.59 Uhr: Erst über eine Stunde nach der ersten Meldung twittert die S-Bahn weitere Informationen an ihre Kunden: Die S3 ist wegen der Weichenstörung unterbrochen. Fahrgäste müssen in der Haltestelle Harburg Rathaus in andere Züge umsteigen.
Soll das ein Witz sein? Ich stehe seit 45 Minuten an der S Wilhelmsburg, weil alle 20 Minuten eine S3 kommt, in die man nicht mehr reinpasst. Ganz großes Kino!
— Chris F (@ChrF_123) 4. Juni 2019
Wo ist der Hinweis auf 30+ Min längere Fahrzeit? So rechtzeitig, dass man früher losfahren oder alternative Routen nutzen kann?? @HH_BWVI @Senat_Hamburg bitte wirken Sie auf @SBahnHamburg ein, dass wenigstens nützlich informiert wird wenn das Fahren schon nicht klappt.
— Ulrike Hanebeck (@UlriHan) 4. Juni 2019
6.48 Uhr: Eine weitere Stunde später kommuniziert die Bahn bei Twitter eine weitere unangenehme Info: Wer aus Richtung Stade in die Innenstadt oder zurück fahren will, muss jetzt sogar zweimal umsteigen: Einmal in Neugraben und dann noch einmal in Harburg-Rathaus. Bei Twitter entlädt sich eine Welle der Wut. Pendler posten Fotos von überfüllten Bahnsteigen und kritisieren, dass auf der S3 nur noch alle 20 Minuten Züge fahren würden, die so überfüllt seinen, dass dort kein Mensch mehr hinein passe.
6.53 Uhr: Während die S-Bahn Hamburg auf ihrem offiziellen Twitter-Account zum Thema Verspätungen im Raum Harburg schweigt, nennt der inoffizielle und von engagierten Fahrgästen betriebene Account “HVV-Störungsmeldungen” konkrete Zahlen: Wer mit der S-Bahn durch Harburg durch will, muss mit einer halben Stunde Verspätung rechnen.
Jeden Monat wird pünktlich von meinem Konto abgebucht… das ist aber auch das einzige, was beim Nahverkehr in HH noch klappt! Als Nutzer der S3 ist man mittlerweile ja schon überrascht, wenn man mal problemlos und vor allem pünktlich von A nach B kommt.
— Tigger (@TiggerHH) 4. Juni 2019
8.23 Uhr: Nicht nur auch der Harburger S-Bahn, sondern auch auf der Bergedorfer-Strecke wird die Fahrt an diesem Morgen zum Glücksspiel: In Rothenburgsort ist ein S2-Zug liegen geblieben. Das hat Folgen: Zwischen Berliner Tor und Bergedorf fallen teilweise Fahrten aus und es kommt manchmal 40 Minuten lang gar kein Zug, berichtet der private und stets gut informierte Twitter-Account “HVV-Störungsmeldungen”. Die Hamburger S-Bahn schweigt auf ihren Social-Media-Kanälen zu diesem Thema. Wer dort aktuelle Informationen dazu sucht, läuft ins Leere.
8.37 Uhr: Weil die wartenden Menschenmassen an den S-Bahnhöfen in Harburg immer größer werden und die S3 allein nicht hinterher kommt, gibt die Deutsche Bahn alle Fernverkehrszüge zwischen Harburg und der Hamburger Innenstadt für HVV-Fahrgäste frei. Diese Meldung wird allerdings nur vom inoffiziellen Twitter-Account “HVV-Störungsmeldungen” im Netz verbreitet.
Und dann nur Züge mit 6 Wagen im 20-Minutentakt …#chaos #frechheit #abzocke
— Raik (@Raik_HH) 4. Juni 2019
8.51 Uhr: Die Situation in Harburg wird trotzdem immer schlimmer. Laut “HVV-Störungsmeldungen” liegen die Verspätungen inzwischen bei bis zu einer Stunde. Dazu kommen zahlreiche Zugausfälle und ein Komplettausfall der S31. Von all dem ist auf dem offiziellen Twitter-Profil der S-Bahn nichts zu lesen. Der letzte Post zum Thema ist inzwischen mehr als zwei Stunden alt – mitten im Berufsverkehr.
8.53 Uhr: Auch auf der Bergedorfer-S-Bahn bleibt der Verkehr an diesem Morgen unzuverlässig: Auf der Linie S2 fallen laut “HVV-Störungsmeldungen” immer wieder Fahrten aus und die Züge, die dort fahren, haben bis zu 25 Minuten Verspätung. Auch hier: Keine offizielle Info der Bahn bei Twitter.
Liebe s Bahn s3, ist es vielleicht mal möglich diese Bahnlinie wenigstens für ein einziges Jahr störungsfrei zu betreiben? Wir haben hier jedes Jahr 20 Mal Bus Ersatzverkehr
— Don de Marco (@oOllooollOo) 4. Juni 2019
8.58 Uhr: Wer wegen der S-Bahn-Störung in Harburg versucht, mit dem Bus oder dem Auto in die Hamburger Innenstadt zu kommen, strandet unterwegs ebenfalls: Verkehrsstillstand auf den Elbbrücken. Nichts geht mehr. Die Buslinien 34, 154, 254 und 354 stecken fest. Bis zu 40 Minuten Verspätung. Die Linie 154 wird laut “HVV-Störungsmeldung” kurzerhand gekürzt und endet von Süden kommend schon vor der Elbe auf der Veddel. Wer weiter Richtung Innenstadt will, ist gezwungen, auf die S3 auszuweichen die entweder kaum fährt oder völlig überfüllt ist. Die Hochbahn, die diese Buslinien betreibt, schweigt auf ihrem Twitter-Profil dazu.
Ihr könntet wenigstens schauen, dass ihr den 10-Minuten-Takt der S3 einhaltet. Aktuell verkehrt diese alle 20 Minuten, in Harburg Rathaus hatten schon nicht alle Reisende aus Richtung Neugraben platz, am Bahnhof Harburg konnte gar niemand zusteigen! Das ist wirklich schlecht!
— granto_rino (@granto_rino) 4. Juni 2019
9.12 Uhr: Noch eine Großstörung bei der S-Bahn: Weil ein Betrunkener im S-Bahn-Innenstadttunnel umher irrt, muss der Strom abgestellt werden. Der City-Tunnel wird in beide Richtungen komplett gesperrt. Die S-Bahnlinien S1, S2 und S3 werden über Dammtor umgeleitet, wie “HVV-Störungsmeldungen” zuerst twittert. Zwölf Minuten später kommt auch von der S-Bahn Hamburg ein offizieller Post dazu.
9.31 Uhr: Die Tunnelsperrung in der Innenstadt gibt der S-Bahn nun den Rest. “Unregelmäßiger Betrieb auf allen S-Bahnlinien ab sofort”, twittert “HVV-Störungsmeldungen”.
Ist schön, dass man ÜBERHAUPT fahren kann, aber WIESO nicht besser informieren? Hab auf https://t.co/PeaTwvYMRs geguckt: keine Info – am Bahnsteig Jungfernstieg: Durchsage, dass verzögert. Hätte ich gewusst, dass ich in Harburg wieder umsteigen muss, hätte ich was anders gemacht!
— Ichhier (@ichhierdort) June 4, 2019
9.39 Uhr: Und auch die Hochbahn hat an diesem Morgen Probleme – vor allem mit dem Ersatzverkehr im Bereich der gesperrten U1 zwischen Ohlsdorf und Langenhorn Markt. Fahrgäste posten seit Montag Fotos von völlig überfüllten Bahnhofsvorplätzen und Menschenmassen, die versuchen, in einzelne Ersatzbusse zu drängen. In einem eilig veröffentlichten Blogartikel auf ihrer Website verspricht das Unternehmen einige Stunden später mehr Ersatzbusse und veränderte Fahrtrouten, um Staus besser zu umgehen. Die Hochbahn erklärt dort aber auch, dass sie nicht “unendlich Busse” einsetzen könne, weil es nur “eine begrenzte Anzahl an Fahrzeugen” und Fahrern gebe. Fahrgäste müssten sich darauf einstellen, dass sie nicht direkt mit dem ersten Ersatzbus mitgenommen werden könnten (siehe hier). Der Ersatzverkehr am Dienstagmorgen bleibt erst einmal eine wackelige Angelegenheit. Laut “HVV-Störungsmeldungen” fahren die Ersatzbusse wegen eines hohen Verkehrsaufkommens nur unregelmäßig und haben bis zu 15 Minuten Verspätung. Die Hochbahn informiert am Dienstagmorgen auf ihrem Twitter-Kanal nicht darüber.
@sbahnhamburg Um den Klimawandel halbwegs gut zu überstehen, wäre es doch echt super, wenn man sich auf die ÖVPs verlassen könnte. Am Hauptbahnhof haben die Wartenden schon nicht mehr auf dem Bahnsteig gepasst… warum sollte jemand von seinem Auto auf die S-Bahn umsteigen?
— Johannes Medow (@JohannesMedow) 4. Juni 2019
9.57 Uhr: Die betrunkene Person im S-Bahn-Citytunnel ist gefunden. Der Verkehr kann laut S-Bahn wieder aufgenommen werden. Die Folgen der rund einstündigen Sperrung in Kombination mit den Problemen in Harburg sind gravierend: Die S3 ist laut “HVV-Störungsmeldungen” bis zu 50 Minuten verspätet, auf der S1 gibt es Verspätungen von bis zu 25 Minuten. Alle weiteren Linien fahren demnach unregelmäßig. Die S-Bahn schweigt auf ihrem Twitter-Profil hierzu.
10.37 Uhr: Die Weichenstörung in Harburg besteht weiter, wie die S-Bahn bei Twitter mitteilt. Was dabei nicht erwähnt wird: Die Züge der S3 haben offenbar immer noch bis zu 54 Minuten Verspätung. Immerhin eine kleine gute Nachricht: Die Linie S31, die den ganzen Morgen über komplett ausgefallen war, fährt jetzt wieder – allerdings nur zwischen Altona und Berliner Tor.
10.53 Uhr: Der inoffizielle Twitter-Account “HVV-Störungsmeldungen” postet einen Screenshot der Bahn-Fahrplanauskunft. Darauf wird ersichtlich, dass auf der Linie S3 zahlreiche Fahrten ausfallen oder verspätet sind.
Als Ausgleich für die ständigen Verspätungen die nächsten zwei Jahre keine preis Erhöhung @SBahnHamburg #hvv
— Wusstestdu.es (@Wusstestdues) 4. Juni 2019
Und dann sollen alle Leute das Auto stehen lassen und mit den Öffis fahren. Meine Kollegin aus Buxtehude war heute morgen 5 Stunden unterwegs, kam zu spät zur Arbeit und muss jetzt wohl ein Hotelzimmer nehmen, um wenigstens morgen wieder pünktlich auf der Arbeit zu sein.
— Manfred Holl (@Astroholl) June 4, 2019
13.22 Uhr: Die S-Bahn veröffentlicht bei Twitter eine neue unbequeme Wahrheit: Die kaputten Weichen in Harburg können erst in der kommenden Nacht repariert werden. Die Störungen werden also noch den ganzen restlichen Tag andauern. Erstmals wird bei Twitter auch offiziell kommuniziert, dass die Fernverkehrszüge zwischen Harburg und der Hamburger Innenstadt für HVV-Fahrgäste freigegeben sind – fünf Stunden nach der entsprechenden Info von “HVV-Störungsmeldungen”.
13.23 Uhr: Nächste Hiobsbotschaft: Die S31 wird im Berufsverkehr am Nachmittag zwischen 14:30 und 19:30 Uhr nicht fahren – auch nicht zwischen Altona und Berliner Tor. Der Grund: Wegen der S11, die nur im Berufsverkehr fährt, gibt es in der Haltestelle Berliner Tor nicht genügend freie Gleise, um dort auch noch die S31 wenden zu lassen. So erklärte es die Bahn-Pressestelle auf NahverkehrHAMBURG-Anfrage.
Das ist eine bodenlose Unverschämtheit, was ihr euren Fahrgästen Tag für Tag zumutet. Kein Wort der Entschuldigung – und schlimmer: Keine Aussicht auf Beserung. Ihr habt den Laden kaputtgespart. Nur noch Sperrungen und Störungen. Aber Spitzenfahrpruse kassieren. Das klappt.
— Hektor Donz (@HektorDonz) 4. Juni 2019
15.02 Uhr: Auch am Nachmittag sind die Fährschiffe der Hadag keine brauchbare Alternative, um die S-Bahn zwischen der Innenstadt und Wilhelmsburg zu umgehen: Auf der Fährlinie 73 fällt zwischen 15 Uhr und 17.30 Uhr jede zweite Fahrt zur Ernst-August-Schleuse in Wilhelmsburg aus.
15.22 Uhr: Wer mit der S-Bahn durch Harburg will oder muss, ist weiterhin nicht zu beneiden: Laut “HVV-Störungsmeldungen” hat die S3 bis zu 40 Minuten Verspätung. Teilweise kommt dort auch 40 Minuten lang gar kein Zug. Offizielle Informationen von der Bahn gibt es in den sozialen Netzwerken dazu nicht.
Jeden Tag. Wirklich jeden Tag hat die S3 Störungen. Wird da denn irgendwas gegen gemacht?
— Deathsservant (@Deathsservant91) 4. Juni 2019
15.38 Uhr: Pünktlich zum Berufsverkehr am Nachmittag beginnen auch auf der Bergedorfer-S-Bahn die nächsten Probleme. Einzelne Fahrten der Linien S2 und S21 fallen ganz aus, andere sind bis zu 10 Minuten verspätet, wie der Twitter-Account “HVV-Störungsmeldungen” weiß. Der offizielle Twitter-Account der S-Bahn schweigt dazu.
15.45 Uhr: Die Rush-Hour in Hamburg beginnt. Die Straßen werden immer voller. Zig Buslinien stecken mal wieder im Stau fest. “HVV-Störungsmeldungen” twittert: Die Buslinien 3, 20, 22, 23, 25, 28, 31, 35, 36, 112, 120, 124, 130, 160, 230, 254, 260, 354 sowie der U1-Ersatzverkehr in Langenhorn sind bis zu 20 Minuten verspätet. Die Linien 34, 154 und 261 stecken sogar so tief im Stau, dass sie bis zu 45 Minuten zu spät sind. Die verantwortlichen Busbetriebe Hochbahn und VHH schweigen in den sozialen Netzwerken dazu.
Halte ich für absoluten Unfug! So viele weichen wie in diesem Jahr kaputt gegangen sind oder Bahnübergänge Störungen haben, spart da jemand definitiv am Personal für die Wartung !!!
— TiMoe (@THE_DACID) June 4, 2019
16.03 Uhr: Gegen die Probleme auf Schiene und Straße eigentlich eine Petitesse: Auf der Hadag-Fährlinie 62 zwischen den Landungsbrücken und Finkenwerder fällt eine Hin- und Rückfahrt um 17.30, bzw. 18.10 Uhr komplett aus. Wer als HVV-Kunde also auf die verwegene Idee kommt, das S-Bahn-Chaos in Hamburg auf dem Wasserweg zu umfahren, scheitert spätestens dort.
16.06 Uhr: Den S-Bahn-Kunden bleibt heute aber auch nichts erspart: Wegen einer Stellwerksstörung sind die Linien S1 und S11 um bis zu 15 Minuten verspätet. Die S11 wird verkürzt und fährt nur zwischen Othmarschen und Poppenbüttel, wie “HVV-Störungsmeldungen” twittert.
16.41 Uhr: Es kommt noch dicker: An der Elbgaustraße hat laut “HVV-Störungsmeldungen” offenbar mal wieder ein Lastwagen die Bahnbrücken gerammt. Die S-Bahnlinien S21 und S3 sowie der Regionalverkehr zwischen Hamburg und Pinneberg verspäten sich offenbar um 30 bis 60 Minuten. Die Deutsche Bahn kündigt auf Ihrem Twitter-Profil “DB Regio Schleswig-Holstein” Verspätungen von bis zu 20 Minuten im Regionalverkehr an. Das Twitter-Profil der S-Bahn schweigt.
16.55 Uhr: Die Streckensperrung an der Elbgaustraße ist laut “HVV-Störungsmeldung” zwar wieder aufgehoben, die S-Bahnen haben aber noch bis zu 25 Minuten Verspätung.
Immer wieder schön zu sehen, wie Verkehrsbetriebe Kunden abzocken und übervorteilen. Sie erbringen keine oder eine Schlechtleistung, kassieren aber vollen Fahrpreis. Mag durch AGBs gedeckt sein, moralisch verwerflich. Kein Krisenmanagement, schlechte Wartung. Ihr seid so schlecht
— Reimar Kollar (@ReimarKollar) June 4, 2019
17.56 Uhr: Wer als zahlender HVV-Fahrgast auf den Busverkehr ausweicht, ist genauso verloren, wie die Autofahrer: Die Buslinien 1, 2, 3, 20, 22, 23, 25, 28, 31, 34, 35, 36, 112, 120, 124, 130, 150, 154, 160, 192, 230, 250, 254, 256, 260, 261, 292, 354 und der U1-Ersatzverkehr in Langenhorn stehen weiterhin im Stau und sind bis zu 20 Minuten zu spät. Einzelne Linien haben sogar bis zu 40 Minuten Verspätung und werden verkürzt, wie “HVV-Störungsmeldungen” twittert – darunter ist auch die hochbelastete Metrobuslinie M25, die im Bereich Hammerbrook inzwischen gar nicht mehr fährt. In den Bereichen Veddel, Horn und Wandsbek fallen ebenfalls mehrere Buslinien auf Teilstrecken aus. Das Busunternehmen VHH ergänzt, dass die Metrobuslinien 1, 2, 3, 15 und 22 unregelmäßig verkehren würden. Die Hochbahn äußert sich auf ihrem Twitter-Profil nicht dazu.
18.02 Uhr: Auf den S-Bahnlinien S2 und S21 läuft der Betrieb immer noch nicht rund. Laut “HVV-Störungsmeldungen” kommt dort teilweise bis zu 20 Minuten gar kein Zug.
19.37 Uhr: Unterdessen fragen sich immer mehr leidgeplagte HVV-Pendler, ob die S-Bahnen denn am Mittwochmorgen wieder planmäßig in Harburg fahren werden. Bei Twitter gibt es von der S-Bahn dazu keine offizielle Ansage.
@HVVStoerungen
Hallo,
ist denn schon absehbar, ob die #S3 morgen früh wieder normal verkehrt? So ab 6 Uhr?
Die Bahnsteige in #Neugraben und #Harburg waren doch heute Morgen sehr überfüllt.#sbahnhh #HVV— Steffen Breucker (@Le_Grand13) 4. Juni 2019
19.38 Uhr: Erst spät lösen sich die Feierabend-Staus an diesem Dienstag auf den Hamburger Straßen auf. Zahlreiche Buslinien haben noch immer bis zu 10 Minuten Verspätung, wie “HVV-Störungsmeldungen” twittert. Die Linien 34, 154, 160, 254, 261, 354 sind sogar immer noch bis zu 20 Minuten zu spät und werden teilweise verkürzt.
20.19 Uhr: Jetzt legt auch noch eine Signalstörung im Hamburger Hauptbahnhof den Zugverkehr lahm. Die Metronom-Bahnen verspäten sich laut “HVV-Störungsmeldungen” um bis zu 30 Minuten oder fallen zwischen dem Hauptbahnhof und Harburg ganz aus. Den S-Bahn-Fahrgästen, die die Weichenstörung in Harburg umfahren wollen, gehen so langsam die Alternativen aus. Offizielle Infos bei Twitter gibt es von der S-Bahn nicht.
@SBahnHamburg wie oft werden denn die Weichen kontrolliert? Das hört sich für mich eher danach an, als könnte man von Glück reden, dass kein Zug entgleist ist?! Was sagt denn das Eisenbahnbundesamt dazu?
— Sven Anders (@tabacha) June 4, 2019
20.25 Uhr: Auch am späteren Abend läuft der S-Bahn-Verkehr in Hamburg unrund: Die S31 fällt weiterhin aus, obwohl sie eigentlich ab 19.30 Uhr zumindest zwischen Altona und Berliner Tor wieder fahren sollte, wie die S-Bahn noch am frühen Nachmittag mitteilte (siehe oben). Auf der S21 gibt es weiterhin bis zu 30 Minuten Verspätung. Teilweise kommt dort 20 Minuten lang gar kein Zug.
20.45 Uhr: Jetzt kündigt die S-Bahn bei Twitter auch offiziell an: Die S31 wird heute gar nicht mehr fahren und fällt bis Betriebsschluss komplett aus.
Mittwoch: 4.50 Uhr: Der privat betriebene Twitter-Account “HVV-Störungsmeldungen” vermeldet am frühen Morgen die erlösende Nachricht für zehntausende S-Bahn-Pendler: Die kaputten Weichen in Harburg konnten in der Nacht erfolgreich repariert werden. Die S-Bahnlinien S3 und S31 können – mit ein paar Ausfällen zwischendurch – wieder normal fahren. Auf dem offiziellen-Twitter-Account der S-Bahn Hamburg gab es bis Mittwochmorgen keine Meldung mehr zu diesem Thema.
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Vielen Dank für die grausige Zusammenfassung. Möge mal es den führenden Politikern mal in Ruhe vorlesen.
Andererseits: Warum ziehen Leute an den Stadtrand oder gar ins Umland?
Wie auch immer, Ich bleibe da lieber beim Rad und unserer beliebtesten Buslinie.
Nur notgedrungen fahren die Leute mit der “beliebtesten Buslinie”.
Eher ist es die “belebteste Buslinie” – wer findet den Unterschied?
Dagegen wäre hier eine Stadtbahn wirklich ein beliebtes Verkehrsmittel!
Wo sollen die Leute denn hinziehen? In ein Zelt in Planten un Blomen?
Nein.
Im Vergleich zum Inland befindet sich der ÖPNV in Hamburg auf einem besch…en Niveau.
Ich habe in vielen deutschen Großstädten gelebt, was ich aber hier erlebe unterbietet alles, was dort öffentlich befördert.
Bin ständiger U1-Fahrgast und habe das Gefühl, die Hochbahn will ums verrecken die paar Fahrgäste, die sie in ihrem Premiumprodukt “U-Bahn” noch hat ins Auto treiben.
In drei Monaten kann sie das in nennenswertem Umfang schaffen, enrsthaft.
Guten Tag,
so ist es auch, wir sollten uns Freitags Anschließen bei dem Demos und vorm Rathaus unseren Wut sagen, und unserne Bürgermeister und den Senatoren 4 Wochen PKW Verbot geben, den würden die Endlich aufwachen. Aber nein wir tun ja nix.
Stimmt so nicht. Die Berliner haben seit vielen Jahren viel mehr zu erdulden, weil deren S-Bahn von der DB völlig ausgepresst worden war. In Stuttgart ist S-Bahn ein Synonym für “besch…en” und in München sah sich Ministerpräsident Söder vor einigen Wochen genötigt mit den Medien S-Bahn zu fahren, um zu zeigen, dass die hochheilige bayrische Staatsregierung um die furchtbaren Zustände dort wisse. Auch in Frankfurt und Köln klemmt es übrigens. Hamburg kam bisher also sogar noch recht glimpflich davon!
Es ist gut, dass der ÖPNV gerade Deutschlandweit zeigt, auf welch tönernen Füßen das Gerede von einem Ausbau des ÖPNV als Klimaretter steht!! Wenn der Anteil des ÖPNV nämlich um zehn Prozentpunkte raufgehen soll, wie die Grünen ja als Allheilmittel für unser Klima verkünden, dann müssen die Bestandsnetze erstmal mit vielen Milliarden ertüchtigt werden — und mit ganz vielen langen Bauarbeiten und langen Streckensperrungen und ganz viel Ersatzverkehr, der die Leute auf die Straße treibt.
Wann wird die Politik eingestehen, dass es weder das Geld noch die nötigen Arbeitskräfte dafür gibt und woher will man dann für die vielen Bürgereinsprüche die vielen neuen Richter für die Gerichtsverfahren nehmen…? Wenn der ÖPNV das Klima hätte retten sollen, dann hätte man schon vor 10 oder 15 Jahren die Mittel vervierfachen müssen- Das wollte damals bekanntlich niemand. Und nun?
Und was haben HH, S, M und B gemeinsam? Es ist die S-Bahn. Und der Grund dafür? Die Bundesregierung kümmert es nicht…
Das ist jetzt aber ein sehr pegidistenhaftes Rumgemeckere.
(Aber die mit den höheren ideologischen Weihen dürfen das sicherlich.)
Besten Dank für die Ironie. Wie ich ihnen im Stau-Beitrag geantwortet hatte, würde ich gerne glauben, dass der Ausbau des ÖPNV wirklich ernst gemeint ist und dass man damit das Klimaproblem zumindest in nennenswerten Teilen lösen könnte!
Dafür bräuchte es allerdings wie schon an anderer Stelle (Kellinghusen-Thread) angemerkt eine ganz andere Dimension des Ausbaus! Das gilt auch für den ÖPNV. Die Umsetzungszeiten sind viel zu lang – s. heutiger Beitrag zu den Anti-Störungs-Maßnahmen bei der S-Bahn. (Nach zwei Jahren ist man nun erst bei den Vorplanungen… )
Man kann doch recht einfach durchrechnen, wie viel die bis 2030 absehbaren ÖPNV-Maßnahmen in Deutschland konkret an CO2-Reduzierung bringen. Man kann daraus folgern, was man für die Erreichung der Klimaziele zusätzlich im ÖPNV bauen müsste, was das kostet und wie viel Arbeitskräfte man dafür braucht. Der Städtetag hat gerade 20 Milliarden gefordert. Ich denke, selbst das würde bei weitem nicht reichen.
Wie und wo will man konkret die dafür nötigen Gelder und zusätzlichen Arbeitskräfte und zusätzlichen Fahrzeuge herbekommen? Außerdem würde ich gerne wissen, wie die Politik die inzwischen bei jedem Projekt auftretenden Bürgerproteste – die in den Kommentaren hier oft verurteilt werden – so eindämmen möchte, dass diese den ÖPNV-Ausbau nicht um Jahre in die Länge ziehen (s. Bahnhof Diebsteich, S21, S4….). Schon ohne Verzögerungen werden die meisten jetzt diskutierten Ausbauprojekte erst um das Jahr 2030 fertig werden. Dabei müssten die CO2-Emissionen aber besser heute als morgen reduziert werden.
Darum finde ich es “gut” (die Anführungszeichen hatte ich vergessen), dass man jetzt mit den Störungen konfrontiert ist, weil dies dazu zwingt sich endlich ehrlich zu machen. Und das fängt schon bei der sehr schnellen Ertüchtigung der vorhandenen Strecken und einem zuverlässigen Betrieb an, womit wir wieder beim Thema dieses Beitrags wären.
Hallo Realist,
mein Post war nicht auf Ihren Beitrag bezogen, sondern auf den von ÖPNV-Nutzer.
Und er war auch ganz ehrlich (und nicht ironisch) gemeint.
Noch ironischerererererweise hat Dresden einen ganz guten ÖPNV, glaube ich.
Im Ernst, gestern nochmal aus einer U1 gekickt worden, wegen der Signalstörung. Dann irgendwann in den “Ersatzbus zum Ersatzbus” gestiegen.
Kann man alles machen. Aber wie gesagt, der ÖPNV wird auf diese Weise weiter und noch mehr gemieden.
Ja der Böse HVV…. das die Busse im Stau stecken bleiben ist natürlich Schuld des HVV und des Senats, natürlich.
Das eine Weiche gesperrt wird hat einzig der HVV zu verantworten. Sicherheit ist ja so lästig, lieber weiter fahren und Daumen drücken das nix passiert. Hauptsache die Leute kommen zur Arbeit. Die Baustellen auf U1 und U3 sind ja auch unnötig, Barrierefreiheit wird überschätzt. Und überhaupt warum hat die Hochbahn und der VHH keine 150 ersatz Busse samt Fahrern die auf den Betriebshöfen in Reserve bereitstehen.
So genug Ironie… ja die Information ist schlecht gelaufen. Da muss man dran arbeiten. Und ja wenn man es nicht brauchen kann kommt eine Störung und dann noch eine oben drauf. Betrunkene die im Tunnel einen Spaziergang Unternehmen sind immer ärgerlich, aber das Unternehmen hat die nicht bestellt. Weichen die schneller verschleißen als gedacht sind auch ärgerlich aber das Unternehmen wurde gezwungen mehr Züge die länger sind mit mehr Fahrgästen drüber Rollen zu lassen. Bedeutet nix anderes als das mehr Axen mit mehr Gewicht die Weiche und auch das Gleis mehr abnutzen.
Und Fahrstühle und Bahnsteigerhöhungen sind Baumaßnahmen die man nicht im laufenden Betrieb durchführen kann, die aber jeder Rollstuhlfahrer/Mutter mit Kinderwagen braucht. Einen günstigen Zeitpunkt gibt es dafür nie.
Allerdings und da ist leider was wahres dran. Auf dem Altar der Kostendeckung hat der Senat bei den Unternehmen massiv Personal abbauen lassen. Das fällt jetzt langsam auf auch das Rollmaterial ist am Anschlag, bei der S-Bahn gut daran zu sehen das dort Graffiti Züge Tage und Wochenlang als Werbeträger durch die gegen rollen. Bei der Hochbahn ist in Letzter Zeit auch wieder Verstärkt zu beobachten das die alten DT 3 wieder unterwegs sind.
Sie haben damit nicht umrecht, aber es gibt auch Fehler bei der Hochbahn und S Bahn, vor allen bei Personen im Gleis muss schneller Reagiert werden von unseren Sicherheitsorganen. Es muss was Poltisch sich verändern
Vom Grundsatz bin auf ihrer Seite
Es wird schnell reagiert!
Es gibt da einen festen Ablauf und dann ist bei der S-Bahn die Bundespolizei zuständig. Auf Grund der seitlich bestreichen Stromschiene muss der Strom abgestellt werden und der Zugverkehr eingestellt werden. Und erst dann geht da ein Bundespolizist ins Gleis und sucht die Betriebsfremde Person… leider kann man das nicht mit dem Streifenwagen machen sondern zufuss und dann muss der gesamte Bereich abgelaufen werden. Googlen sie doch einmal wie lang der City-Tunnel ist.
Bei der Hochbahn wird auf Grund der von Unten bestrichen Stromschiene der Strom nicht abgestellt und die Züge fahren mit Vorsichtsfahrt weiter.
Das kann aber nicht mit einer bestrichenen Stromschiene zu tun haben, sondern ggf. am Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei und somit im Bereich des Arbeitsschutzes (Haftung für Dienstunfälle).
Das Grundprinzip der Stromschienen (Hochbahn und S-Bahn) ist ja ähnlich.
Nein, seitlich gestrichene Stromschienen sind da gefährlicher. Da kann man einfach gegenlaufen und ist Tot!
Von unten bestrichene sind da sicherer. Deswegen wird bei S-Bahn immer der Stromabgestellt. Die Hochbahn fährt weiter. Halt mit sogenannter Vorsichtsfahrt.
Werden eigentlich Tunnel-Spaziergänger anschließend irgendwie zur Kasse gebeten?
Danke für die “schöne” Zusammenfassung.
Was ich auch nicht verstehe: Die Haltestelle Harburg Rathaus war Anfang des Jahres für Wochen gesperrt wegen Renovierungsarbeiten. Generell ist die S3-Strecke nach Hamburg pro Jahr für 1-2 Monate gesperrt (alle Fehltage zusammengerechnet). Da müsste doch inzwischen alles auf den neusten Stand sein. Warum ist dann immer noch alles Schrott?
Man hat das Gefühl diese ganzen Bauarbeiten (die von den Fahrgästen unter grossen Entbehrungen erkauft werden) sind für die Katz.
S-Diebsteich fahren lassen und eine S32 über Dammtor und S-Diebsteich bis nach bahrenfeld/Lurup.
Und alle Züge dann im 10 min. Takt.
Da muss wohl sehr hart an Infrastruktur etc. geplant und gearbeitet werden.
Und die Harburger Seite. Wo sind da denn Ersatzzüge: Lokomotive plus Doppelstockwagen, die dann wenigstens im 10 min. Takt zwischen Harburg über Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Altona fahren.
Gibt es überhaupt solch eine Reserve?
Die Grüne Partei, die sich jetzt ja gerne Hamburg Partei nennen möchte, muss schon massiv aus dem
Glückshimmel der Wahlprozente runter auf die Realität und besseren Nahverkehr kommen.
Die Grünen müssen viel Geld in die Hand nehmen und kräftig investieren.
Da ist die schwarze Null komplett kontraproduktiv. Wer jetzt Geld in die Hand nimmt, investiert in die Zukunft unser Kinder und Enklel.
Und Kredite sind jetzt noch saugünstig,
Da braucht man wirklich keine weiteren Argumente mehr anbringen. Dieses Protokoll ist ein exemplarisches Paradebeispiel und sollte permanent verlinkt werden. Danke dafür. Weil es ja nicht das Erste Mal war, bewundere ich nur die Geduld oder besser Lethargie der Betroffenen – nein sie erschreckt mich und macht mir eher Angst.
Da zeigt sich wieder das eine U4 bis Harburg wichtiger denn je ist.
Und eine U5 als entlastung der Verbindungsbahn.
Aber stattdessen wird ernsthaft eine Idee einer Seilbahn von Elmshorn geprüft lt. Abendblatt.
Ich kann Ihnen große Hoffnung machen,
beide U-Bahn-Linien fahren da schon in 30 Jahren.
…jedenfalls sofern sich keine Bürgerinitiativen bilden und blockieren. Falls doch, werden es etwa 47 Jahre. Aber auch das ist ja zum Greifen nah.
So eine endlos lange List und das war noch nicht alles.
An dem Dienstag gegen 9:30 gab es auch Probleme auf der U2, wohl auf Grund eines defekten Zuges. Hatte dort eine Verspätung stadteinwärts in Richtung Mümmelmannsberg von 15-20 Minuten, war auch nicht so schön.
Echt schade, dass der ÖPNV die moderne, wichtige Rolle als echte Aternative zum Auto offensichtlich nicht gestemmt bekommt.
Wie “zufällig” bemerkt die DB eine schadhafte Weiche? Entweder sind dei Kontrollen ziu selten oder fanden gar nicht statt. Aber dass eine Weiche zu einer sofortigen Streckiensprerrung führt, zeigt, dass offentischlih über jahre nicht hingeschaut wurde. Theoretische Lebenserwartungen am Computer zu simulieren ist das eine, die Realität sieht immer anders aus. Dafür braucht es motivierte und engagierte Mitarbeiter, die sich für ihr Unternehmen engagnieren. Aber die gibt es bei der DB AG immer seltener, weil die auch vor dem von der DB Zentrale verordneten Sparkurs mittlerweile kapituliert haben. Und wenn die DB jetzt plant am neuen Bahnhof Diebsteich ca. 60% aller Weichen einzusparen, kann man sich schnell ausrechnen, was für Auswikrungen, dann der Defekt nur einer Weiche hat! Ist diese Schlüsselweiche defekt, dann ist das ganze westlichen und nördliche Schleswig-Holstein vom Bahnverkehr mit Hamburg abgekoppelt.
Daher sollte die DB AG sich darauf konzentrieren ihr Bestandnetz zu pflegen und Instand zu halten, statt ihre Ressourcen auf Großprojekte wie die Schließung und der Verlagerung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona zu verschwenden.
Was fehlte bisher: Das standardmäßige Abspulen des immer gleichen Spruches zu Diebsteich. Jetzt ist er endlich wieder da!
Na, wieder zusammen mit dem ÖPNV-Nutzer in der Ideologieblase?
Man kann es drehen wie man will: Ich glaube, dass an allen Enden der Denke der “Prellbock” ist.
Außerdem frage ich mich: Warum sind Sie eigentlich nicht froh, dass so viele Weichen wegfallen? Kleiner Geheimtipp: Dadurch kann dann die S4 wegfallen, die ja sowieso “kontraproduktiv” für den Hbf ist. (PS: Ich “freue” mich schon richtig auf den angekündigten Beitrag Ihres Vereins in den kommenden HN/HB, wenn sich wieder so richtig auf die S4 eingeschossen wird.) Schließlich geht es ja gar nicht an, dass die ganzen Pegidisten und AfDler aus dem Bezirk Wandsbek eine bessere ÖPNV-Anbindung bekommen.
Jetzt habe ich sicher dem ÖPNV-Nutzer eine riesen Freude gemacht 😉
Es ist doch sicher wunderbar, sich in der eigenen Ideologie bestätigt zu fühlen…
Ich verfolge gar keine Ideologie. Im Gegenteil.
Menschlichkeit allenthalben und die verteidige ich auch und reagiere allergisch auf sinngemäßes “dann werden die Leute demokratiefeindlich!”.
Das ist für mich ein Duktus, den es vor sog. besorgten Bürgern nicht gab. Und den ich für brandgefährlich halte.
Würden sie Pegidisten und AfDler vermissen?
Ich nicht:
Wo wir -die Gesellschaft- hingehen, können sie nicht mit.
Da diskutiere ich (mittlerweile) auch nicht darüber.
Davon ab ist der ÖPNV für alle da. Und Wandsbek soll auch eine deutlich verbesserte ÖPNV-Infrastruktur bekommen.
“die ganzen Pegidisten und AfDler aus dem Bezirk Wandsbek”
Das war von mir ironisch gemeint, da ja immer mal wieder behauptet wird, dass Wandsbek deren “Hochburg” wäre, da die Leute dort vielleicht nicht ganz so ticken (und wählen) wie die in Ottensen, Eimsbüttel oder Schanze. Wurde mir übrigens selbst schon mal direkt ins Gesicht gesagt, obwohl derjenige mich und meine politischen Ansichten gar nicht kannte, sondern nur wusste, dass ich in diesem Bezirk wohne.
chaos dienstag beim HVV ?
jeder tag ist chaostag beim HVV !
das einzige, worauf man sich da noch verlassen kann, ist die jährliche preiserhöhung…
Zusammengefasst läuft bei dem DB-Unternehmen S-Bahn Hamburg zu vieles schief, bei der Hochbahn gab es erwartungsgemäß zu Beginn der umfangreichen Sperrung der U1 Probleme, an deren Lösung gearbeitet wird, und die Busse stehen in einer Großstadt im Berufsverkehr im Stau.
Vielen Dank für diese “Zusammenfassung des Grauens”.
Wie es beim Fußball heißt” hast du Scheiße am Schuh, hast du Scheiße am Schuh”, das gilt auch für S- und Hochbahn.
Dass die Straßen verstopft waren, und auch noch die Fähre ausfiel, war dann das i-Tüpfelchen.
Was aber nicht sein kann, ist, dass auf allen Bahnsteiganzeigen permanent auf die Twitter-Kanäle hingewiesen wird, und dann herrscht an so einem Tag dort vornehmes Schweigen.
Da agiert die Hochbahn etwas besser, obwohl es da auch dunkle Momente gibt – die S-Bahn MUSS da aber besser und schneller reagieren.
Ich kann nur raten, die HVV Garantie in Anspruch zu nehmen. Für den einzelnen Abo-Karten-Besitzer lohnt sich der Aufwand für einen Euro Erstattung sicher nicht, aber vielleicht tut die auszuzahlende Gesamtsumme den Unternehmen, dem HVV oder dem Senat irgendwann weh.
Solches Grauen erleben wir auf der RB81 immer mal wieder. Irgendwann ist man dann völlig “abgehärtet”.
Vielen Dank auch an die “Bürgerinitiativen” “An der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck” und “Lärmschutz und Umwelt Wandsbek-Marienthal” für die absehbare Verzögerung der S4 bis zum St. Nimmerleinstag!
Gestern habe ich diesen Kommentar geschrieben und heute wurden wir wieder mit aller Gewalt von dieser Realität überrollt: massenhafter Ausfall der RB81 am Nachmittag/Abend! Und niemanden interessiert’s und niemand protestiert. Die, die jetzt von Einschränkungen auf S21 und S3 betroffen sind, haben sonst im Normalfall einen 10- bzw. zeitweise 5-Minutentakt, wir nur diesen besch… 30-Minutentakt.
Und dann ziehe ich mir zuhause noch das Wochenblatt raus, und was muss ich lesen: “A1 der Schiene ist die Alternative – Bürger wehren sich gegen Güterzug-Trasse” in dem beide Vereine Stimmung gegen die geplante S4 machen. Angeblich stellen sie die S4 nicht infrage, aber dann heißt es wörtlich: “Nach dem Beschluss des Eisenbahnbundesamtes zum Bau der S4, der Ende 2019/ Anfang 2020 zu erwarten ist, werde die BI mit einer Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht dem Planfeststellungsabschnitt 1 begegnen und mit einer einstweiligen Verfügung einen sofortigen Baustopp anordnen lassen…”
Ich frage mich, ist es nicht möglich, für den längst überfälligen Ausbau des vernachlässigten Schnellbahnnetzes in Hamburg und Umgebung – gerade für S4 und S21-Verlängerung – das https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetz , das damals für Ostdeutschland galt, wieder zu reaktivieren?
Eine Gegenoffensive der SPD-nahen S4-Initiative – wie bisher Fehlanzeige. Dafür gleich auf Seite 5 eine Reportage über die Unterführung Hammer Straße – auf dass noch mehr unbeschränkt im Bezirk Wandsbek gerast werden darf.
Ich kann nur noch k…en, k…en, k…en!
Großartig, dass Sie sich so aktiv für das Image des ÖPNV in Hamburg einsetzen. Vielleicht steigen Sie ja bald um und bloggen über das Auto fahren.