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Dänemark erlaubt Radfahrern Rechtsabbiegen bei Rot

Rechts abbiegen trotz roter Ampel? Was für Radfahrer in Deutschland streng verboten ist, wird in Dänemark jetzt an mehreren Kreuzungen dauerhaft erlaubt.
Christian Hinkelmann
Screenshot: Rechtsabbiegen bei Rot in Dänemark
Screenshot: Rechtsabbiegen bei Rot in Dänemark
Foto: Verkehrsministerium Dänemark (Vejdirektoratet)

Vor drei Jahren hatte das dänische Verkehrsministerium das „Rechtsabbiegen bei Rot“ an 33 ausgewählten Kreuzungen bereits testweise erlaubt, und Ende 2015 die Erfahrungen damit ausgewertet. Das Ergebnis: Es traten keine Sicherheitsprobleme auf.

Aus diesem Grund ist der Verkehrsversuch jetzt unbefristet verlängert worden, wie das vom Bundesverkehrsministerium geförderte „Fahrradportal“ meldet.

Demnach empfiehlt das dänische Verkehrsministerium mehrere Verhaltensweisen für die neue Verkehrssituation. So sollen an betroffenen Kreuzungen beispielsweise Schilder auf das Rechtsabbiegen für Radfahrer hinweisen. Radler sollen sich wiederum gründlich nach anderen Verkehrsteilnehmern umschauen, bevor sie weiterfahren.

Auch in Deutschland wird das „Rechtsabbiegen für Radfahrer bei Rot“ diskutiert und auf politischer Ebene von den Grünen gefordert. So spricht sich die Partei in einem aktuellen Positionspapier für die Einführung eines speziellen grünen Radfahrer-Pfeils aus.

Selbst in der Hamburger Politik stand das Thema bereits auf der Tagesordnung. Ende vergangenen Jahres hatte die LINKE den Hamburger Senat aufgefordert, sich für eine entsprechende Bundesratsinitiative einzusetzen und einen entsprechenden Verkehrsversuch in der Praxis zu starten (Drucksache 21/2207). Doch nachdem die Bürgerschaft den Antrag Anfang dieses Jahres an den Verkehrsausschuss deligiert hatte, wurde der Antrag dort ab…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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10 Antworten auf „Dänemark erlaubt Radfahrern Rechtsabbiegen bei Rot“

– quote – Was für Radfahrer in Deutschland streng verboten ist, wird in Dänemark jetzt an mehreren Kreuzungen dauerhaft erlaubt. – unquote –
Das war’n Witz bzw. Realsatire, oder? Regeln? Für Radfahrer? In Hamburg?

Irgendwann fliegt so ein Radfahrer-Herrenmensch auf dem Fußweg mal auf die Omme. Heute beim Aussteigen aus dem 20er an der Ersatzhaltestelle beim UKE wäre das fast passiert… Jeder weiß wie eng das da ist wegen der Sperrung der Martinistraße. Konnte mich grade noch zurückhalten…
Bei Einführung des „Grünen DDR-Pfeils“ würden sich solche Typen gradezu bestätigt fühlen.

an einigen (nicht an allen) definitiv auch in Hamburg Sinnvoll. General wäre für Hamburg aber auch das Design der „Berliner Radfahrerapmeln“ wichtig. Denn auch in Hamburg gibt es einige Radampeln die für verschiedene Spuren/Richtungen da sind und man die mini Pfeile auf den Hamburgern Modellen nur extrem dicht vor der Ampel erkennt.
Ich würde jedoch eine Gelbes-Radfahrer-Abbiege-Blinklicht (bei gleichzeitiger geradeaus Roter-Radfahrer-Ampel) bevorzugen. Denn genau dieses gelbe Blinklicht bedeutet ja eine weiterfahrt sobald niemand behindert/gestört wird. Ein Schild alleine halte ich für kritisch, denn ein grüner Abbiegepfeil (als Ampel) bedeutet numal Vorrang vor allen anderen.

Bitte nicht noch mehr Sonderregeln für den Radverkehr. Schon jetzt braucht man einen Jura-Abschluss, um zu verstehen, wo man fahren darf, soll, muss oder nicht darf. https://goo.gl/OEck0i

Das führt am Ende zu Verwirrung bei Radfahrern, führt dazu dass unsinnig erscheinende Regeln nicht eingehalten werden und am Ende gar keine Regeln mehr befolgt werden, weil keiner es mehr versteht.

Derzeit sind wir übrigens bei 10 unterschiedlichen Regeln, wo man als Radfahrer zu fahren hat. An jeder Situation, wo sich die Beschaffenheit oder Beschilderung oder die baulichen Gegebenheiten ändern, muss man diese 10 Regeln erneut prüfen und abwägen. Ob das der werte ROLF vom zweiten Posting auch kann?

@GAST123: Ich verstehe ihr Stilmittel der Übertreibung. Aber so schwer ist es doch nicht (unabhänig davon ob es diese 10 Regeln gibt oder nicht) würde eigentlich keine dazu kommen.
Denn was ist neu an dem schema:
– Rote Ampel = nicht fahren
– Grüne Ampel = fahren
– Gelbe Ampel = „mit vorsicht fahren“
?

Bei diesen Regeln ist außerdem grundsätzlich soviel zu wissen, dass:
a) benutzungspflichtige Radwege sind zu benutzen
b) freigegeben als „freiwillige benutzung“ sind wie der name es sagt freiwillig
c) wo es verboten ist darf nicht gefahren werden.
… aber ich gebe ihnen Recht das mindestens a und b von allen (also auch Fußgängern die pöbeln weil man angeblich „auf dem Fußweg fährt“ und auch Autofahren weil angeblich irgendwo rotes Pflaster ist und deswegen angeblich nicht auf der straße gefahren werden darf) endlich mal verstanden werden sollte. Dann wär schonmal die halbe Miete geschafft. Vielleicht bedarf es hier deutschlandweiter Aufklärung.

Es gibt sicher auch mindesten 10 Regeln für das benutzen einer Gabel (nicht ins Auge stecken, in den Mund stecken, vorher nicht in den Sand stecken, beim essen nicht an den Zacken anfassen sondern am anderen Ende ….) damit ist nun weißlich auch keiner überfordert 😉

Absoluter Schwachsinn. Für Radfahrer gelten in Hamburg schon heute keinerlei Regeln mehr, z.b. trotz Radweg mitten auf der Straße. Bevor in diesem Land noch IRGENDETWAS für euch Radfahrer getan wird, sollten diese, zunächst die Regeln befolgen.

Wenn es „mitten auf der Straße“ einen Radweg gibt, dann halten sich nicht nur Radfahrer nicht ans Gesetz. Eine Gemeinde in NRW hat genau das versucht und wurde zur Unterlassung angewiesen.
Aber du darfst uns gern diese Straße nennen, wo es in Hamburg sowas gibt. Oder alternativ orden wir denen Beitrag in Kategorie S (für Stammtisch) ein.

Ein vorhandener Radweg signalisiert keine Nutzungspflicht. Die wurde vor 20 Jahren aufgehoben. Nur ein blaues Schild mit weißem Rad heißt Pflicht. Ansonsten sind alle Fahrbahnen nutzbar.

Das weiß aber nicht jeder. Und schon gar nicht solche Leute, die wie Rolf argumentieren.

Das Ergebnis: Als Radfahrer auf der Straße wird man von Kfzs mit Rolf am Steuer angehupt oder gar abgedrängt, weil Rolf meint, das dürfe der Radfahrer nicht.

Wenn ich an die vielen Autofahrer denke die ich über Rot fahren sehe und an die Geschwindigkeitsübertretungen die als Abzocke bezeichnet werden sage ich mal:

Für AUTOfahrer gelten in Hamburg schon heute keinerlei Regeln mehr, z.b. Mitten auf dem RADWEG PARKEN. Bevor in diesem Land noch IRGENDETWAS für euch AUTOfahrer getan wird, sollten diese, zunächst die Regeln befolgen.

Die Nachricht wäre für unsere Ost-West-Deutschen Gepflogenheiten viel leichter verständlich mit der Überschrift:

„Dänemark erlaubt grünen Pfeil für Radler“ (damit wären sogar schon präzise die aufgeführten Nebenbedinungen erfasst). Auch wenn da rein optisch kein grüner Pfeil ist. (Extraschlau wäre, falls Dänemark das tatsächlich neu einführt, diese Symbolik vom Nachbarn zu übernehmen, statt was Neues aus der Taufe zu heben… Europa uns so…)

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