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Das ist der Grund für die S-Bahn-Vollsperrung im Hamburger Osten

Abrissarbeiten und zusätzliche Weichen für die zukünftige S-Bahnlinie S4 sorgen für die aktuelle Totalsperrung der S1 zwischen Berliner Tor und Barmbek. Und die ersten S4-Gleise werden verlegt – allerdings für einen anderen Zweck. Die Hintergründe.
Christian Hinkelmann
S-Bahn am Berliner Tor in Hamburg
S-Bahn am Berliner Tor in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

Seit Montag ist die S-Bahn-Strecke zwischen Berliner Tor und Barmbek komplett dicht – fast zwei Wochen lang. Statt der S1 fahren dort Ersatzbusse, die S11 fällt gleich auf ganzer Linienlänge komplett aus.

Was viele Fahrgäste nicht wissen: Hinter der Vollsperrung steckt eines der größten S-Bahn-Zukunftsprojekte seit Jahrzehnten: Der Bau der neuen S-Bahnlinie S4, die in einigen Jahren den heutigen Regionalverkehr zwischen Hamburg und Bad Oldesloe ersetzen soll.

Nachdem der Bau der S4 vor zwei Jahren relativ unspektakulär begann, stehen jetzt die ersten Arbeitsschritte an, die konkrete Auswirkungen auf den S-Bahn-Verkehr im Hamburger Osten haben.

NAHVERKEHR HAMBURG erklärt die Hintergründe, was genau zu der Vollsperrung führt, wo in diesen Tagen die ersten Gleise für die neue S4 verlegt werden und zeigt aktuelle Fotos von der Baustelle.

Neue Weichen für Baustellenverkehr

Der Hauptgrund, warum aktuell keine S-Bahnen zwischen Berliner Tor und Barmbek fahren, ist der Einbau von neuen Weichen an der Haltestelle Wandsbeker Chaussee – ganz in der Nähe des Ortes, an dem die neue S4 in Zukunft aus dem bestehenden S-Bahn-Netz ausfädeln soll.

Damit die S4-Züge beim Aus- und Einfädeln nicht ständig die S1-Gleise kreuzen und den Zugverkehr aufhalten, wird eine kreuzungsfreie Ausfädelung gebaut. Dabei handelt es sich um eine große Brücke, auf der das stadteinwärts führende S4-Gleis das stadtauswärts führende S1-Gleis überquert, um dann nach einer langen Rampe in die S1-Strecke einzumünden. Ein ähnliches Bauwerk – nur etwas größer – gibt es beispielsweise zwischen Hauptbahnhof und Berliner Tor, wo di…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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8 Antworten auf „Das ist der Grund für die S-Bahn-Vollsperrung im Hamburger Osten“

Liebes NAHVERKEHR HAMBURG Team,

Dankeschön für euren Bericht!

Ich könnte jetzt noch etwas über die wirklich trennenden Verkehrsschneisen bei uns im Bezirk schreiben. Die haben aber überhaupt nichts mit irgendeinem Bahnverkehr zu tun.
Oder sich endlich mal selbst von der Realität überzeugen. Einfach mal den Mut haben und sich nach Wandsbek zu kommen trauen. Wir beißen nicht. 😉

Allen ein schönes Wochenende, auch denen, die der S4 nicht so wohl gesonnen sind.

Die Baumaßnahmen der DB finden wie üblich ohne jegliche Rücksichtnahme auf dieFahrgäste statt. Eine Baustellenweiche einzubauen gelang früher an einem Wochenende. heute braucht Die DB dafür 14 Tage. An den Bildern wird sehr deutlich, welch trennende Verkehrsschneise da im Hamburger Osten gebaut wird. Die 6 Meter hohen Lärmschhutzwände haben eine enorme Abschattungswirkung und machen das Bahnfahren besonders öde. Wie wäre es, alle Hauptverkehrsstraßen mit 6 Meter hohenm Lärmschutzwänden einzuzäunen, das würde vielleicht die lärmgeplagten Anwohner erfreuen, der Aufschrei der Autofahrer wäre gewiss. Denn es ist ja nicht der Lärm der S-Bahn, der ist bei den neuen Zügen realtiv gering, sondern die Lärmschutzwände werden gebraucht, weil das S4-Projekt nicht dem Nahverkehr dient, sondern dem Güterverkehr. Denn nach Fertigstellung der Festen Fehmarnbelt Hinterlandanbindung wird der gesamte Skandinavien Güterverkehr durch das Hamburger Stadtgebiet im Osten geleitet! Eine S-Bahnlinie nur bis Rahlstedt, wo sie aus verkehrlichen Gründen Sinn macht, hätte man auch mit weniger Aufwand als Gelichstrom-S-Bahn bauen können. Alles nördlch von Rahlstedt führt lediglich zu einer Angebotsverschlechterung in Form längerer Fahrtzeien (+10 Minuten) und unkomfortablerer S-Bahn-Züge ohne Klo im Vergleich zu den neuen Dosto-Triebwagen.

Das Amüsante an Bürgerinitiativen, die keine politische Verantwortung tragen, ist ja, dass sie immer munter „dagegen“ argumentieren können. Das sich das in sich total widerspricht (hier die Zerschneidung Hamburgs bemängeln und andererseits Alpha-E mit der Zerschneidung Lüneburgs fordern), geschenkt… Die völlig fachfremden Äußerungen („hätte man früher an einem Wochenende gemacht“ und „geht doch auch unter rollendem Rad“) lassen in einem dann doch einmal den Wunsch aufkeimen, Herrn Jung für zwei Monate die persönliche Generalverantwortung sämtlicher Schienenbauprojekte in Hamburg zu übertragen, um zu sehen, wie er dann gnadenlos scheitert…

Argumentativer Tiefpunkt ist aber zum wiederholten Male der Punkt, dass das Projekt abzulehnen ist, weil das Bahnfahren durch die Lärmschutzwände „öde“ wird. Die U1 ist zwischen Straßburger Straße und der Innenstadt total leer, weil alle lieber in die parallel fahrende 16 umsteigen, „um was von der Stadt zu sehen“. Wir können ja mal gemeinsam morgens in der RB81 die Pendler*innen befragen, was ihnen lieber wäre. Mit der S4 schneller und regelmäßiger in die Stadt oder wie bisher mit der RB81, aber dafür mit schöner Aussicht.

Was ich wegen der Sperrung nicht verstehe ist: warum warum es vor der Haltestelle Wandsbeker Ch. in Richtung Barmbek und auch vor der Halstestelle Haselbrok in Richtung Berliner Tor keine Weichen eingebaut wurden, denn dann wäre nur die Bauecke vor der Haltestelle Hasselbrock stillgelegt. Denn im Fernverkehr geht es auch und dieses wird Ausserhalb von Deutschland wird es auch gemacht. Auch bis vor einigen Jahren wurde dieses bei Baumassnahmen beim VBB gemacht. Denn da ist der HVV hier besonders die S-Bahn Hamburg unflexibel, genauso die HHA. Hauptsache die Fahrgäste nerven, was kann man von einem Verbund erwarten die bei denn Fahrpreisen in den Verkehrsverbünde in der Oberliga spielen

Hallo Herr Norgall,
Genau diese Weichenverbindungen für diesen Zweck werden jetzt ja eingebaut.

Beste Grüße,

Christian Hinkelmann

Hoho, das ist ja mal ganz was neues: extra Aufwand für einen eingleisigen Baustellenbetrieb, bzw. gleich eine Verschwenkung statt monatelanger Vollsperrung… Als hätte da plötzlich jemand Interesse an halbwegs zufrieden Fahrgästen.
Gefällt mir sehr gut. Davon gerne mehr bei den anstehenden Großbaustellen.

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