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„Das ist unser Plan für Lübecks Regio-S-Bahn“

Der Fahrgastverband PRO BAHN hat die Untersuchungen des Landes zu einer Regio-S-Bahn im Raum Lübeck aufgegriffen und modifiziert. Pressesprecher Julian Gebler plädiert im Interview für zusätzliche Haltepunkte und erklärt, warum weitere Bahnstrecken in die Überlegungen einbezogen werden sollten.
Christian Hinkelmann
Menschen steigen am Hamburger Hauptbahnhof in Regionalexpress nach Lübeck
Menschen steigen am Hamburger Hauptbahnhof in Regionalexpress nach Lübeck

Seit einem Jahr diskutiert Lübeck aktiv über die Einführung einer Regio-S-Bahn. Grundlage ist eine Studie der landesweiten Verkehrsservicegesellschaft (LVS) im Auftrag der Hansestadt, das drei S-Bahn-Linien von Lübeck ins Umland vorschlägt. Frühestens 2020, mit der Neuvergabe des Regionalverkehrs rund um Lübeck („Netz Ost“), könnte das neue System starten (NahverkehrHAMBURG berichtete).

Der Fahrgastverband PRO BAHN hat die S-Bahn-Untersuchung unter die Lupe genommen und auf der Basis ein eigenes Konzept entwickelt.

NahverkehrHAMBURG: Julian Gebler, Pressesprecher des PRO BAHN Landesverbandes Hamburg/Schleswig-Holstein, wozu überhaupt ein eigenes Konzept?

Julian Gebler: Die bisherige Planung der LVS gehen uns nicht weit genug. Wir halten die drei vorgeschlagenen Regio-S-Bahn-Linien vom Lübecker Hauptbahnhof nach Travemünde, Neustadt und zum Flughafen zwar für sinnvoll und unterstützenswert, haben in unser Konzept aber auch die Strecken nach Hamburg und Kiel mit einbezogen. So fordern wir zum Beispiel an der Hamburger Strecke einen zusätzlichen Haltepunkt „Lübeck Moisling“. Dieser würde zwar nicht direkt zum Regio-S-Bahn-Netz gehören, könnte aber von den Regionalexpresszügen von und nach Hamburg mitbedient werden. Da die RE-Züge sowohl in Hamburg als auch in Lübeck lange Wendezeiten haben, wäre der zusätzliche Stopp problemlos möglich und würde große Fahrgastpotentiale im Lübecker Süden erschließen. Anderes Beispiel: An der Strecke nach Kiel könnten wir uns nördlich von Bad Schwartau einen zusätzlichen Halt in Techau (1.600 Einwohner) vorstellen.

NahverkehrHAMBURG: In welchen Punkten unterscheidet sich Ihr Konzept noch von den bisherigen Überlegungen der LVS?

Gebler: Wir verstehen die Planungen der LVS so, dass sich durch stündliche S- und Regionalbahnen ein 30-Minuten-Takt auf den jeweiligen Strecken ergibt. Da gehen wir mit – halten es aber für übersichtlicher, die Regionalbahnen nach Travemünde, Neustadt und Ratzeburg ebenfalls in S-Bahnen umzuwandeln. Das Ergebnis bleibt zwar gleich – alle 30 Minuten ein Zug – aber der Fahrgast wird nicht durch zwei verschiedene Produkte (RB, S-Bahn) verwirrt.
Zusammen mit einer intelligenten Bündelung der parallel verlaufenden Regionalexpresslinien nach Hamburg, Kiel und Fehmarn, sowie der Regionalbahn nach Kiel ergeben sich so hochattraktive Verbindungen. So würde zum Beispiel zwischen Bad Schwartau und dem Lübecker Hauptbahnhof tagsüber alle 15 Minuten ein Zug fahren.
Zudem sollte unserer Meinung nach zwischen dem Lübecker Hauptbahnhof und Bad…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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2 Antworten auf „„Das ist unser Plan für Lübecks Regio-S-Bahn““

Meines erachten ist so eine S Bahn der total quatsch… Das projekt ist viel zu teuer für nur so eine kleine Strecke… Da macht es mehr sinn eine kombi aus Stadt- u. Straßenbahn zu machen, da meiner meinung die Stadt Lübeck ohne hin zu viele Busse hat und das meist da zum kaos kommt…
Auf jeden fall muss da was passieren…

Endlich wird ernsthaft über den Ausbau des SPNV in Lübeck nachgedacht.
Gut finde ich, dass im Pro Bahn Konzept die längst überfällige Strecke über Rehna nach Schwerin aufgeführt ist. Ich weiß nicht ob hier bereits alle Haltepunkte eingezeichnet sind, wären doch ortsnahe Halte in Schönberg und Rehna an dieser Strecke sicher sinnvoll. Zu überlegen wäre zudem noch. ob man eine klassische S Bahn baut oder ein S Bahn Konzept angelehnt an Karlsruher Lösungen z. B. unter Nutzung der Schweriner Stadtbahninfrastruktur
( Werkstatt) aufbaut. Man hätte dann die Möglichkeit in Lübeck z. B. auch die Universität und später auch die Lübecker Innenstadt optimal zu erschließen.

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