Der Hamburger Nord-Osten soll besser an das U-Bahnnetz angeschlossen werden. Die Hochbahn plant derzeit den Bau einer neuen Station „Oldenfelde“ an der U1 zwischen den Haltestellen Farmsen und Berne.
Lesen Sie hier im NahverkehrHAMBURG-Fakten-Check alle Einzelheiten zur neuen Station.
- Linie: U1
- Neu erschlossene Einwohner: ca. 5.000
- Start Bürgerbeteiligung: 3/2015
- Beginn Planfeststellung: 2016
- Baubeginn (geplant): 2018
- Inbetriebnahme (geplant): 2019
8 Antworten auf „Das wird die neue U1-Station Oldenfelde“
Hallo Jan-Christian,
Entschuldigung angenommen!
„Was ich jedoch nicht verstehe, ist, wieso du darauf schließt, dass ich keine Stadtbahn möchte. Gerade das wäre mein liebster Traum so eine Stadtbahn, welche vor allem die Außenstadtteile ans Bahnnetz anschließt.“
Oh, es scheint, dass Du da etwas falsch verstanden hast:
Ich meinte mit dem „Denkverbot Stadtbahn“ (und den anderen vier Stichpunkten) natürlich nicht Dich, sondern die Verkehrspolitik des Senats.
@HVV-Kritiker:
Ich fürchte, da verstehst du was an meinem Beitrag falsch.
Ich versuchte ja eben keine Polemik einzubauen, mir ist das wohl doch reingerutscht, entschuldigung dafür.
Was ich jedoch nicht verstehe, ist, wieso du darauf schließt, dass ich keine Stadtbahn möchte. Gerade das wäre mein liebster Traum so eine Stadtbahn, welche vor allem die Außenstadtteile ans Bahnnetz anschließt.
Nebenbei möchte ich sagen, dass es ziemlich schwierig ist, bei diesem System ernsthaft eine Ringline zu bauen. Da ist nämlich die Elbe und der Hafen im Weg, selber ab ich es versucht, auf liniefuenf.de eine Ringlinie zu zeichnen, da ist mir aufgefallen, dass der größte Teil im teuren Tunnel vergraben sein müsste.
Und naja, ich habe es bisher so erlebt, dass in Hamburg man mehr zentralistischer geplant hat als in Berlin. Danach hat sich die Bevölkerung wohl gerichtet. Ich frage, wieso haben die Planer denn die U5 so geplant. Kann mir das jemand denn mit anderen Gründen als mit dem Bedarf begründen? Es wäre doch merkwürdig, wenn kompetente Planer völlig am Bürger vorbeiplanen würden. Die stellen doch sicher zich Analysen an, bevor sie überhaupt daran denken, den Zeichenstift zu bewegen.
In Berlin ist es zudem einfach so, dass man viele teils große Umsteigebahnhöfe hat, was in Hamburg einfach nicht der Fall ist. Dort hat man den Hauptbahnhof, den Altona als Entlaster und Harburg, Dammtor und Bergedorf (letzteres eher schwach), um die Bahn näher zum Kunden zu bringen.
Berlins Hauptbahnhof hat eher symbolische Wirkung. Der Prachtbau macht natürlich etwas her und ich liebe es jedes Mal, an diesem vorüber zu gehen. Aber an sich ist er nicht so bedeutend wie Hamburg sein Hauptbahnhof.
Es kostet viel viel viel Geld und es ist schwer und langwierig umzusetzen, dass mand diese gewachsenen Strukturen verändert. Wenn von Anfang an nunmal es nicht so geplant ist, dass man es dezentral gestaltet,. wird es auch jetzt nicht wirklich klappen beziehungsweise wäre das dann ein Projekt für’s nächste Jahrhundert.
Bis dahin haben wir anscheinend den Fakt, dass der Luruper keinen direkten Weg nach Osdorf braucht. Zumindest nicht die meisten. Für so eine Verbindung würde ich tatsächlich lieber eine Stadtbahn in Erwägung ziehen. Ja ich würde super gerne ein Stadtbahnnetz in Hamburg haben. Das wollte ich immer und werde es selbst mir dann wünschen, wenn ich in Wien studiere.
Allerdings sehe ich mit der aktuellen Regierung keine realistische Chance dazu. Scholz wird vom Kabarett schon zur Merkel des Nordens hochstilisiert, da muss man es realistisch sehen und merken, dass in Hamburg der gemeine Hamburger anscheinend keine Stadtbahn für’s erste will. Ist idiotisch aber sei’s drum.
Mit Never touch a running system meinte ich halt vor allem den Zentralismus. Es wäre wohl am Bürger vorbei, wenn dieser an den Randstadtteilen keine leistungsfähige Verbindung in die Innenstadt bekäme.
Und jaaa, ich weiß, dass beide Städte erst per Gesetz zu dem wurden, was sie sind, doch muss man halt auch sehen, dass Hamburg einfach nicht so einfach gleichzusetzen ist wie Berlin. Damit wird man sich anfreunden müssen.
Vielleicht wird es irgendwann mal sich umkehren, aber aktuell sind die Strukturen eben so aufgebaut. Es hindert niemanden was daran, dass man in Zukunft mehr Tangentialverbindungen baut, immerhin liefert das bisherige System ein recht gutes Grundgerüst. Fakt ist jedoch wie gesagt, dass sowas einen langwierigen Wandlungsprozess gebraucht. Und das über mehrere Legislaturperioden hinweg.
Grüße aus Tschechien
Jan-Christian
PS: Ich war ganz nebenbei bis vorgestern morgen noch in London. Das dortige Verkehrssystem könnte ein Anreiz sein als Agenda wie es irgendwann mal laufen könnte. Als eine Stadt von 7 Millionen Einwohnern wäre es sicher empfehlenswert, dass man sich danach langfristig richten würde (ganz davon abgesehen, dass ich es genial finde, wie viele Schienenverkehrsmittel es gibt. U-Bahn, DLR, Overground, eine Seilbahn, National Rail und sogar eine Straßenbahnline am Rand).
In Berlin wurden 1920 mehrere Großstädte zu Groß-Berlin vereinigt, die sich ihre Zentren bewahrt haben. In Hamburg war es ähnlich, auch wenn es hier durch ein Nazi-Gesetz kam, aber der Zusammenschluß als solcher war wohl überfällig. Auch hier haben die Städte ihre Zentren behalten (Hamburg, Altona, Wandsbek, Harburg). Der Unterschied liegt darin, daß die Städte in Berlin schon vor ihrer Vereinigung ein einheitliches Verkehrsnetz planten und bauten (U-Bahn, Straßenbahn). Hinzu kam die Reichsbahn als alleinige Bahnbetreiberin, dadurch wurden Ringbahn und Stadtbahn möglich. Wie lange hat es in HH gedauert, bis die Verbindungsbahn entstand?
@ Jan-Christian:
„Denn Berlin hat anders als Hamburg kein wirkliches Zentrum. Es ist von Anfang an dezentral geplant, so hat sich die Stadt dort nunmal entwickelt.
Hamburg aber ist von Anfang an zentralistisch geplant.“
Hamburg wurde nicht geplant, sondern 1937 durch das Groß-Hamburg- Gesetz „beschlossen“. In Berlin ist übrigens ähnliches passiert.
Hallo Jan-Christian,
jetzt sehe ich zufällig deinen Beitrag.
Zuerst einmal vielen Dank für deine Polemik!
Ich werde mich ab jetzt übrigens nicht mehr „S4-Kritiker“, sondern umfassender „HVV-Kritiker“ nennen.
Trotz der ganzen Polemik, werde ich mal darauf eingehen:
Wenn immer nur dort etwas gebaut werden kann/darf, wo ja keine anderen Verkehrsteilnehmer/Anwohner/Geschäftsleute/… (beliebig fortsetzbar) sich etwas einschränken müssen, kann es in HH nie etwas mit einer zukunftsfähigen und ökologischen Verkehrspolitik werden. Und das ist eben die SPD-Verkehrspolitik der ganzen bisherigen Jahrzehnte, ohne dass irgend wann je ein Umdenken eingesetzt hat:
– Hätschelung der Autofahrer (ganz egal wie umweltfeindlich das ist, und die „Grünen“ machen zwecks Machtteilhabe feste mit)
– Geschäftsleute haben immer und überall das Sagen und das Vorrecht (naja, wir leben ja auch im Kapitalismus, und die SPD verwaltet ihn eben am besten)
– Pseudoaktivitäten, damit es so aussieht, dass etwas getan wird, egal wie unsinnig das Vorhaben auch sein mag
– dafür aber immer zum Übertünschen der Missere eine gute Promotion und Werbung (und die Hamburger fallen immer schön darauf rein)
– und vor allem: absolutes Denkverbot „Stadtbahn“
Wenn man ernsthaft eine Verkehrswende möchte, dann geht das eben nicht ohne Schmerzen derjenigen, die bisher immer privilegiert waren. (Oder wir ersticken irgendwann alle, weil in den nächsten Hitzesommern der Sauerstoff immer knapper wird, oder gehen an Kreislaufkollaps zugrunde… Irgend wann wird uns diese verkorkste Politik heimgezahlt werden…)
Das „der“ Hamburger konservativ ist und selbst die geringste Änderung für ihn offensichtlich ein riesen Problem darstellt (ich denke da nur an die Diskussionen um den Wegfall der Hamburgensie „Zurückbleiben bitte!“), habe ich inzwischen selbst erkannt. (BTW: Andere mussten vor 25 Jahren ihr Leben vollständig umstellen!)
Aber Hamburger Verkehrspolitik ist immer so. Große Pläne, die nicht realisierbar sind und irgendwann vergessen werden – aber eben keine wirklichen mutigen „Großen Würfe“. Immer nur bischen rumdoktoren, wo gerade mal was innerhalb der selbstgewählten Fesseln möglich ist. „Der Berg kreißt – und gebiert eine Maus.“
So ist das jahrein, jahraus.
Ich möchte mal wissen was passiert, wenn irgendwann die Nostalgie-U3 grundsaniert werden muss (nicht nur Brücken und Viadukte, sondern vor allem die Uralt-Tunnel)? Um Himmels Willen, ja nicht die Mö aufreißen! Dann doch lieber die ganze Linie einstellen und alles auf das „bewährte“ Bussystem umstellen…
Und nun zu den Mammutknoten und MegaHubs (JG, Hbf, WM…): Wenn „der“ konservative Hamburger den konzentrierten Massenbetrieb und das Wegechaos mit Tiefst-Stationen braucht, „weil das immer schon so war“, bitte schön. Ich jedenfalls mache schon seit langem „Ausweich-Umstiege“, um gerade diese Stationen zu meiden. Auch wenn dabei mehr Zeit drauf geht.
@Bahnmensch:
Ich denke eher, der werte Herr Hinkelmann macht hier eine Serie zu allen geplanten Erweiterungen im Schnellbahnnetz. Dass die Erweiterungen schon bekannt sind, d’accord. Aber es ist doch praktisch, solche Projekte übersichtlich gestaltet in Stichpunkten serviert zu bekommen.
Sowas wie Oldenfelde wird dann halt der Vollständigkeit halber dazu angeführt. Ich sehe darin nichts verwerfliches.
@S4-Kritiker:
Es ist wunderschön, wie ausführlich du dich mit der Thematik beschäftigt hast. Du hast natürlich alle Aspekte hinlänglich einfließen lassen und bist garantiert kompetenter als die Fachleute, welche damit sich über lange Zeiträume beschäftigen und damit tagtäglich zu tun haben.
Kandidiere doch als Bürgermeister, dann kannst du gleich die S4 abschaffen…
Im Ernst:
Die Station Oldenfelde scheint wohl das Kosten-Nutzen-Verhältnis in diesem Gebiet am besten erfüllen zu können. Man hat sich mit Sicherheit auch andere Standorte für eine neue Station angeschaut und musste dort wohl feststellen, dass eben dort eine Station aus verschiedenen Gründen wohl nicht machbar wäre.
Ich finde es ja nett, wie du, wie so manch einer, subtil versuchst, den Verkehrsplanern eine hohe Inkompetenz anzudichten. Du weißt ja nach einem Tag Überlegen sicher vieeeel mehr als das, was die Planer womöglich in langwierigen Arbeitsphasen erarbeitet haben, nich?
Dass die U5 über den Hauptbahnhof geleitet wird, hat praktische Gründe. Der Hauptbahnhof liegt nahe am Zentrum, also an der Hauptlastrichtung. Auch wenn er zu klein dafür ist, der Hauptbahnhof ist schlichtweg der Dreh- und Angelpunkt des Hamburger Schienenverkehrs. Und das sollte so bleiben. Ich denke, dass nur eine Ringlinie nach Berliner Vorbild, wenn überhaupt, damit brechen dürfte.
Es scheint auch nicht so, als ob viele von Steilshoop nach Lurup wollen. Man muss die Zusammenhänge erkennen. Der Hamburger will anscheinend ohne Umwege direkt in die Stadtmitte hin und nicht durch zichfaches Umsteigen.
Ich liebe zwar das Berliner Modell, aber wer vom Hauptbahnhof ein Ziel erreichen will, wird in den meisten Fällen dort zum Umsteigen genötigt. Umsteigen jedoch ist nicht attraktiv, doch ist es dort auch eine andere Thematik. Denn Berlin hat anders als Hamburg kein wirkliches Zentrum. Es ist von Anfang an dezentral geplant, so hat sich die Stadt dort nunmal entwickelt.
Hamburg aber ist von Anfang an zentralistisch geplant. Zwar gab es nicht von Anfang an den Hauptbahnhof, weil die Strecken anders als heute alle verschiedenen Betrieben gehörten, doch heute hat es sich erwiesen, dass es nunmal sinnvoll ist, jeden Verkehr durch den Hauptbahnhof zu leiten.
Zumindest die Schnellbahn.
Für Tangentialstrecken wäre eine Stadtbahn eher das Mittel der Wahl, soweit es nicht darum geht, Hamburg durch einen echten Ring nach Berliner Vorbild zu umkreisen.
Doch da die Stadtbahn wohl eher nicht kommt…
Also um es kurz und würzig zusammenzufassen mit einem bekannten Zitat aus der IT:
„Never touch a running system!“
Es ist in Hamburg, wie es immer ist.
Ich kann mir vorstellen, dass andere neue Haltestellen viel wichtiger wären, als eine zwischen U-Bahn-Abstellanlage, Kleingärten, aufgelockerter Siedlung und Sportplätzen. Um bei der U1 zu bleiben: Zum Beispiel auf halber Strecke zwischen Wandsbek Gartenstadt und Trabrennbahn – dort ist ein ebenso langer Hst.-Abstand, aber dafür viel mehr Bebauung – oder „Universität“ an der Johnsallee. Aber die geht ja nicht, weil sonst der heilige Autoverkehr auf der Rothenbaumchaussee beim Bau eingeschränkt werden müsste. Außerdem müssen ja die Leute auf diese Kurven-U5 vertröstet werden, die ein noch viel schöneres, weil viel spitzeres „U“ beschreibt als alle vormaligen Strecken. Und alles nur, damit sie ja über Hbf und Jungfernstieg fährt. Ich frage mich nur, wo die da noch „angeflanscht“ werden soll, gar in Ebene -6 ?
Es ist in Hamburg, wie es eben immer ist.
Man erkennt das Sommerloch:
Mal wieder wird hier etwas als Neuheit oder Faktencheck vorgestellt, was inzwischen jeder 2. Hambzrger kennt.
Hier sollten Sie nur wirkliche Neuigkeiten präsentieren und nichts aufgewärmtes.