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Der geheimnisvolle Bus-Tunnel von Hamburg – und seine wechselhafte Geschichte

Er ist rund 220 Meter lang, liegt direkt vor den Toren der Innenstadt und ist Hamburgs einziger Tunnel, in dem nur HVV-Busse fahren dürfen. Die Geschichte dahinter ist lang, denn der Tunnel hatte zwei Vorleben. Gebaut wurde er wegen eines Problems.
Christian Hinkelmann
Der Hamburger Bus-Tunnel, den kaum jemand kennt: Ein Problem führte zu seinem Bau. (Foto: Christian Hinkelmann)
Der Hamburger Bus-Tunnel, den kaum jemand kennt: Ein Problem führte zu seinem Bau. (Foto: Christian Hinkelmann)

Draußen scheint die Spätsommer-Sonne, Menschen laufen mit einem Eis in der Hand durch die Straßen, doch hier drinnen ist davon weder etwas zu sehen noch zu hören. Es ist wie in einer anderen Welt. Fahles Neonlicht fällt von der Decke, die nackten Wände sind vollgesprüht mit Graffiti, zwei schmale Fahrspuren führen hier in einer langgestreckten Linkskurve so um die Ecke, dass ihr Ende nicht zu sehen ist. Fußwege gibt es nicht. Es ist laut. Oben dröhnt Verkehr. Ein skurriler und gleichzeitig auch etwas angsteinflößender Ort.

Plötzlich wird das Dröhnen immer lauter. Ein Donnergrollen, das schneller dichter kommt. Ein unerträglicher Lärm. Auf einmal blitzen die Scheinwerfer eines HVV-Busses auf, der um die Kurve kommt und genauso schnell auch wieder verschwindet. Alle 20 Minuten donnert hier so ein Bus pro Richtung durch.

Der Bus-Tunnel in Hamburg ist wohl eines der geheimnisvollsten Bauwerke im HVV und viele Menschen wissen wahrscheinlich gar nicht, dass es ihn überhaupt gibt und welch spannende Geschichte in ihm steckt – dabei liegt er direkt vor den Toren der Innenstadt.

Genauer gesagt befindet sich der Tunnel auf der Veddel, direkt südlich der Norderelbbrücken. Er ist Teil einer ungewöhnlichen Bustrasse, die mittig zwischen den Fahrspuren der B75 über die Elbe führt. Der Tunnel beginnt genau dort, wo aus der Bundesstraße die Autobahn A255 wird. Die Bustrasse auf dem Mittelstreifen senkt sich auf einer langen Rampe ab, verschwindet dann in diesem Tunnel und fädelt unter der Autobahn hindurch seitlich aus. Mitten in der Veddeler Brückenstraße am Rande der Autobahn endet der Tunnel dann in einem Wohngebiet. Nirgendwo sonst in der Hansestadt gibt es für Busse eine solche niveaufreie Luxuskreuzung von Straßen- und Busverkehr.

Ein Problem führte zum Tunnel

Was steckt dahinter? Und warum gibt es diesen Tunnel überhaupt? Die Geschichte dahinter ist wechselvoll und kaum bekannt. Sie führt zurück ins Jahr 1936. Die Veddel war damals ein aufstrebender Wohn- und Industriestandort. Der benachbarte Hafen sorgte für viel Beschäftigung und die Veddel wiederu…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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8 Antworten auf „Der geheimnisvolle Bus-Tunnel von Hamburg – und seine wechselhafte Geschichte“

Ist das nicht ein schrecklicher Ort? Graffiti-Schmierereien und beklebte Verkehrsschilder. Das zeugt von asozialem Verhalten. Ich wünsche mir, dass die Verursacher ihre Energie zum Nutzen der Gesellschaft einsetzten.

….wir haben sogar schon mal, so vor ca. 10 Jahren geprüft, ob der Tunnel für den Radverkehr freigegeben werden kann. Dann hätte man eine etwas bequemere Verbindung zur Veddel und müsste nicht über die engen Fuß-Radwege entlang der Brücken fahren. Die Straßenverkehrsbehörde hat das damals mit Verweis auf mangelnde Verkehrssicherheit im Tunnel abgelehnt. Ja damals…, aber vielleicht könnte man das heutzutage durch Technik lösen…

….noch ne kleine Ergänzung: wir haben sogar mal geprüft, ob der Tunnel plus die ganze Bustrasse vom Radverkehr genutzt werden kann. Dann müsste man nicht mehr die engen Fuß-Radwege an den Brückenseiten nutzen. Ist leider am Tunnel gescheitert. Zu unübersichtlich, sagte damals, so vor ungefähr 10 Jahren, die Straßenverkehrsbehörde, und damit zu unfallträchtig. Könnte man heutzutage vielleicht durch Technik lösen….

Möchte mich mit dem Lob anschließen! Solche Berichte liebe ich (insb. zur x-ten Nimby-Vereinigung, die Striche aufm Stadtplan malt). Den Tunnel kenne ich zwar und bin dort schon häufiger durchgefahren, aber so lernt man doch noch einiges dazu. Und neben Taxen ist er auch für die ansässigen Polizeien und Feuerwehren und tolle Sache, genau wie viele andere ÖPNV- und teilweise auch Radinfrastrukturen, auch wenn das z.B. in der Rodigallee und in Barsbüttel mal wieder anders gesehen wird… aus Gründen. Und mal sehen, ob es beim “Straßenbahntunnel” bei den jetzigen Fahrzeugnutzungen bleibt oder ob er irgendwann noch weitere Verwendung findet. 😉

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