Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Deswegen gibt es bis jetzt kaum Elektro-Carsharing in Hamburg

In Stuttgart, Kopenhagen, Madrid und Amsterdam betreiben DriveNow und Car2go seit Jahren ausschließlich elektrisches Carsharing. In Hamburg soll der E-Boom erst jetzt starten. Warum eigentlich?
Christian Hinkelmann
Ein rein elektrisch angetriebener i3 von DriveNow (BMW) in der Hamburger Speicherstadt
Ein rein elektrisch angetriebener i3 von DriveNow (BMW) in der Hamburger Speicherstadt

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatte in der vergangenen Woche gute Nachrichten zu verkünden: Carsharing soll umweltfreundlicher werden. Bis 2019 will der Anbieter DriveNow (Joint Venture von BMW & Sixt) 400 Elektroautos und 150 Hybridwagen in der Hansestadt stationieren. Derzeit betreibt das Unternehmen insgesamt 580 Wagen in Hamburg – davon nur 70 mit Elektroantrieb (siehe hier).

Doch damit nicht genug: Am kommenden Freitag wird der Bürgermeister vermutlich auch mit Daimler und seiner Carsharing-Tochter Car2go (Joint Venture mit Europcar) ein ähnliches Abkommen treffen.

Derzeit betreibt das Unternehmen 800 Wagen mit Verbrennungsmotoren in der Hansestadt und steht aktuell wegen angeblich sehr hoher Schadstoffausstöße in der Kritik (siehe hier).

Andere Städte haben schon seit Jahren rein elektrisches Carsharing

Doch die jetzt neu ausgerufene E-Offensive täuscht nicht darüber hinweg, dass Hamburg diesen Schritt verhältnismäßig spät macht. So lässt Car2go zum Beispiel in Stuttgart seit fast viereinhalb Jahren ausschließlich Elektroautos fahren. Inzwischen sind dort 500 E-Smarts unterwegs. Auch in Madrid (500 Fzg.) und Amsterdam (350 Fzg.) fährt Car2go seit Jahren ausschließlich elektrisch (siehe hier).

Und auch der Konkurrent DriveNow kann anderswo deutlich…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Der Bahnhof Dammtor in Hamburg: Viel Grün, viel Pracht aber ein langer Umsteigeweg zur U-Bahn. Übrigens: Auf dem Bahnhofsvorplatz verliefen früher Eisenbahngleise.

Deswegen liegt der Bahnhof Dammtor in Hamburg so ungünstig

Er ist einer der wichtigsten Fernbahnhöfe Hamburgs und besonders prächtig. Aber hat auch viele Schönheitsfehler: Er ist zu klein, liegt abgelegen und der Umstieg zur U-Bahn ist umständlich. Deswegen wurde der Bahnhof Dammtor damals so gebaut und diese nie realisierten Erweiterungspläne gab es.

Baustelle der neuen S-Bahnlinie S4 in Hamburg: Es geht sichtbar nur langsam voran.

S4: Wann kommen die fehlenden Baugenehmigungen?

Seit vier Jahren wird in Hamburg an der neuen S-Bahnlinie S4 gebaut. 2027 sollen die ersten Züge fahren. Doch wer einen Blick auf die Baustelle wirft, bekommt Zweifel. So sieht es dort aktuell aus, das sind die Pläne für das kommende Jahr und dann werden die nächsten Baugenehmigungen erwartet.

Der Busverkehr spielt im Mobilitätsmix der Menschen im Hamburger Umland nur eine kleine Rolle.

So (un)beliebt ist der ÖPNV im Hamburger Umland

In vielen Städten rund um Hamburg spielen Bus und Bahn nur eine untergeordnete Rolle. NAHVERKEHR HAMBURG analysiert anhand von Google-Mobilitätsdaten, wo die Verkehrswende stockt – und warum.

6 Antworten auf „Deswegen gibt es bis jetzt kaum Elektro-Carsharing in Hamburg“

Hamburg hinkt in Verkehrsfragen schon immer notorisch hinter anderen Städten hinterher, die Politik will es so und die Bürger wohl auch.

Und trotzdem hat Stuttgart sein Luftproblem?! Kurios!
Dann ist es aber auch kein Wunder, dass Hamburg das Ladesäulennetz nicht ausbaut, wenn das nix bringt.

Und das Schönste ist: Wenn dann doch mal überall im Lande Ladesäulen stehen sollten, können wir endlich die AKWs wieder anschalten.

„AKWs wieder anschalten“??? Doch bitte nicht.

Gegenvorschlag: Seit langem wird um die „Stromautobahn“ in den Süden gestritten.
Das Problem können wir gant einfach lösen: Wir -hier im Norden- stellen überall Ladestationen auf schaffen nur noch E-Autos an und verbrauchen so den Strom selbst.

Das „Luftproblem“ in Stuttgart ist durch die besonderen topographischen Verhältnisse bedingt. (Talkessel mit wenig Luftaustausch)

Nein, denn Du berücksichtigst die zentrale Frage nicht: wie groß (!) wäre das Luftproblem Stuttgarts ohne diese Maßnahmen? Nur weil eine verkehrsplanerische Maßnahme noch nicht ein riesiges Problem allein gelöst hat, heißt es nicht, dass sie nichts gebracht hat. Die Frage ist nämlich nicht, gibt es Probleme Ja/Nein, sondern eben welche es sind, welches Ausmaß sie haben und mit welchem Bündel man dies angehen kann. E-Carsharing, Dieselverbote, Radförderung, ÖPNV-Ausbau etc. sind alles einzelne Bausteine, die zusammenwirken sollen. In der Verkehrsplanung ist es nie hilfreich, einen Einzelpunkt gegen alle anderen auszuspielen, denn sonst dreht man sich stets im Kreis.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert