Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatte in der vergangenen Woche gute Nachrichten zu verkünden: Carsharing soll umweltfreundlicher werden. Bis 2019 will der Anbieter DriveNow (Joint Venture von BMW & Sixt) 400 Elektroautos und 150 Hybridwagen in der Hansestadt stationieren. Derzeit betreibt das Unternehmen insgesamt 580 Wagen in Hamburg – davon nur 70 mit Elektroantrieb (siehe hier).
Doch damit nicht genug: Am kommenden Freitag wird der Bürgermeister vermutlich auch mit Daimler und seiner Carsharing-Tochter Car2go (Joint Venture mit Europcar) ein ähnliches Abkommen treffen.
Derzeit betreibt das Unternehmen 800 Wagen mit Verbrennungsmotoren in der Hansestadt und steht aktuell wegen angeblich sehr hoher Schadstoffausstöße in der Kritik (siehe hier).
Andere Städte haben schon seit Jahren rein elektrisches Carsharing
Doch die jetzt neu ausgerufene E-Offensive täuscht nicht darüber hinweg, dass Hamburg diesen Schritt verhältnismäßig spät macht. So lässt Car2go zum Beispiel in Stuttgart seit fast viereinhalb Jahren ausschließlich Elektroautos fahren. Inzwischen sind dort 500 E-Smarts unterwegs. Auch in Madrid (500 Fzg.) und Amsterdam (350 Fzg.) fährt Car2go seit Jahren ausschließlich elektrisch (siehe hier).
Und auch der Konkurrent DriveNow kann anderswo deutlich…
6 Antworten auf „Deswegen gibt es bis jetzt kaum Elektro-Carsharing in Hamburg“
Hamburg hinkt in Verkehrsfragen schon immer notorisch hinter anderen Städten hinterher, die Politik will es so und die Bürger wohl auch.
Und trotzdem hat Stuttgart sein Luftproblem?! Kurios!
Dann ist es aber auch kein Wunder, dass Hamburg das Ladesäulennetz nicht ausbaut, wenn das nix bringt.
Und das Schönste ist: Wenn dann doch mal überall im Lande Ladesäulen stehen sollten, können wir endlich die AKWs wieder anschalten.
„AKWs wieder anschalten“??? Doch bitte nicht.
Gegenvorschlag: Seit langem wird um die „Stromautobahn“ in den Süden gestritten.
Das Problem können wir gant einfach lösen: Wir -hier im Norden- stellen überall Ladestationen auf schaffen nur noch E-Autos an und verbrauchen so den Strom selbst.
Das „Luftproblem“ in Stuttgart ist durch die besonderen topographischen Verhältnisse bedingt. (Talkessel mit wenig Luftaustausch)
Ach so.
Dann können die Fahrverbote für alte Diesel in Stuttgart ja wieder aufgehoben werden.
Nein, denn Du berücksichtigst die zentrale Frage nicht: wie groß (!) wäre das Luftproblem Stuttgarts ohne diese Maßnahmen? Nur weil eine verkehrsplanerische Maßnahme noch nicht ein riesiges Problem allein gelöst hat, heißt es nicht, dass sie nichts gebracht hat. Die Frage ist nämlich nicht, gibt es Probleme Ja/Nein, sondern eben welche es sind, welches Ausmaß sie haben und mit welchem Bündel man dies angehen kann. E-Carsharing, Dieselverbote, Radförderung, ÖPNV-Ausbau etc. sind alles einzelne Bausteine, die zusammenwirken sollen. In der Verkehrsplanung ist es nie hilfreich, einen Einzelpunkt gegen alle anderen auszuspielen, denn sonst dreht man sich stets im Kreis.