Diese 13 Bahn-Sperrungen kommen in diesem Jahr auf HVV-Fahrgäste zu

Bis Jahresende wird es noch mindestens 13 längere Sperrungen bei U-Bahn, S-Bahn, AKN, Metronom und DB geben. Diese Liste sollten HVV-Fahrgäste kennen und auf diesen Strecken mehr Zeit einplanen.
Christian Hinkelmann
Bauarbeiten bei der S-Bahn in Hamburg (Foto: Christian Hinkelmann)
Bauarbeiten bei der S-Bahn in Hamburg (Foto: Christian Hinkelmann)

Geschafft: Die größte und wohl nervigste Bahn-Baustelle dieses Frühjahrs ist überstanden. Nach zwei Wochen Vollsperrung fahren alle Regionalzüge zwischen Hamburg und Sylt, bzw. Kiel und Flensburg wieder fahrplanmäßig. Die Vollsperrung zwischen Hamburg und Pinneberg wurde am vergangenen Wochenende aufgehoben.

Auch die Sperrung der Hamburger S-Bahnlinie S1 zwischen Hasselbrook, Barmbek und Ohlsdorf ist seit Sonntag Geschichte.

Doch das Aufatmen dürfte nur kurz andauern, denn die nächsten großen Baustellen im HVV-Bahnnetz stehen bereits bevor. Bis Jahresende sind noch mindestens 13 größere Vollsperrungen bei U- und S-Bahn sowie bei AKN und im Regionalverkehr geplant. Und es werden wohl noch mehr, denn vor allem für die zweite Jahreshälfte sind die Angaben noch sehr lückenhaft.

NAHVERKEHR HAMBURG hat bei den Verkehrsunternehmen nachgehakt und listet alle bisher feststehenden Sperrungen auf, die mindestens eine Woche andauern.

Eigentlich sind Baustellen ja ein gutes Zeichen, denn sie bedeuten Fortschritt, modernere Gleise, zuverlässigere Technik, zusätzliche Strecken und künftig mehr Kapazitäten. Trotzdem sind sie für Fahrgäste oft eine Belastung: Vollsperrungen, Ersatzbusse und längere Fahrzeiten erschweren den Alltag.

Aktuell können die Pendlerinnen und Pendler bei der AKN und auf Hamburgs U-Bahnlinie U2 im Hamburger Osten ein Lied davon singen: Die A1 ist schon seit dem Sommer vergangenen Jahres zwischen Hamburg-Burgwedel und Ellerau in Schleswig-Holstein komplett dicht, weil dort der Streckenausbau für den späteren S-Bahn-Betrieb läuft. Und auf der U2 fahren schon seit Wochen keine Züge rund um die Horner Rennbahn, weil dort die finalen Arbeiten an einer Ausfädelung der U4 in Richtung Horner Geest laufen.

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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7 Antworten auf „Diese 13 Bahn-Sperrungen kommen in diesem Jahr auf HVV-Fahrgäste zu“

Was früher die Ausnahme war, wird heute zur Regel. Statt nach alter Bahntechnik unter dem rollenden Rad zu reparieren wird sicherheitshalber gleich die ganze Strecke nicht nur tageweise, sondern zeitlich großzügig bemessen dicht gemacht. Bauhbauarbieten im 24/7-Rhythmus gibt es nur noch in Ausnahmefällen. Das scheint sich die Hochbahn auch von der DB abgeguckt zu haben. Im Prinzip ist das alles ein organisiertes Programm den SPNV zu schwächen. Würde man so rücksichtslos wie die DB und der HVV mit den Fahrgästen umgehen im Straßenverkehr agieren, der zuständige Verkehrsminister würde das keine 24 Stunden politisch überleben. Man sollte einmal die A23 nach Berlin für 9 Monate sperren, so nach dem Motto die Autofahrer sollen sich auf lägere Fahrzeiten einstellen und es wird ein bisschen „ruckelig“, der Aufschrei in den Medien wäre nicht zu überhören. Aber mit den Bahnfahrern kann man es ja machen, getreu der Ansage des ehemaligen SPD-Verkehrsministers Müntefering: „die Bahn ist das Restverkehrsmittel für alle die, die sich kein Auto leisten können“! Oder die Aussage eines verantwortlichen Oberstadtdirektors zum ÖPNV: „Der günstigste OPNV ist der, der nicht fährt, denn der kostet keine Zuschüsse“. Offensichtlich haben die Verantwortlichen in den Chefetagen von Bahn und Hochbahn verlernt, dass man sich um Kunden auch bemühen muss. Andersherum: die herablassende Missachtung der Bedürfnisse der Reisenden, die von den Totalsperrungen betroffen sind, generiert zuverlässig weitere Wählerstimmen für die AfD.

Oooch neee! Die AfD „generiert“ ihre Stimmen ganz anders. Das müsste eigentlich nun langsam bekannt sein. Immer dieses „Wenn ich nicht das oder das bekomme / Wenn nicht das oder das von der Politik gemacht wird / … / wähle ich AfD“ stimmt einfach nicht. Wer AfD wählt, weiß was er macht.
PS: Die A23 führt nach Berlin? Ich glaube, Sie müssten mal mehr aus Altona rauskommen. Das erweitert den Horizont.

Bei so Aussagen denke ich immer daran, dass der Autor nie die A7 nutzt. Bei dem jahrelangen Chaos dank des Deckels würde ich mir eigentlich wünschen, lieber ein halbes Jahr komplett dicht als dieses dauerhafte Gewürge.

Danke für den informativen und umfassenden Überblick (warum veröffentlicht der HVV sowas eigentlich nicht?). Für meinen Arbeitsweg werden also die Monate Mai und Juni besonders kritisch. Krass, dass die AKN für die Inbetriebnahme ihrer neuen Stellwerke einen Monat (!) lang den gesamten Betrieb auf ihrer wichtigsten Linien einstellen will. Sind solche langen Zeiträume wirklich nötig?

Interessant wird es ja auch noch mal am Ferdinandstor in diesem Jahr, wenn die Bahn die Strecke zwischen Hauptbahnhof und Dammtor lahm legen wird, was bislang immer 1-2 Wochen in Anspruch nahm.

Laut Bahn
„Meilensteine 2025
Juli: Rückbau der Hilfsbrücken und Einbau der neuen Stahlüberbauten der Fern- und Regionalbahnstrecke
Oktober: Rückbau der Hilfsbrücken und Einbau der neuen Stahlüberbauten der S-Bahnstrecke“

Danke für die Ergänzung. Ja, das wird spannend. Leider wollte die DB uns zu möglichen Sperrzeiten diesbezüglich (noch) keine Auskunft geben.

Beste Grüße
Christian Hinkelmann

Dass es (von Ostern abgesehen) keine Sperrungen auf der RB81 gibt ist, ist das eigentlich schlechte Zeichen.
„Auch der Bau der S4 zwischen Hamburg und Bad Oldesloe, der bislang kaum vorankam, soll bis Ende des Jahrzehnts deutlich an Tempo aufnehmen, was auch dort noch viele Sperrungen nach sich ziehen wird.“
„Jetzt geht’s aber los mit der S4!“ – Das wurde mir eigentlich schon seit 2002, seitdem ich in Hamburg-Tonndorf wohne, immer wieder gesagt. Ich glaube in dem oder dem folgenden Jahr gab’s dazu eine große Veranstaltung im Eggers-Hotel mit großen Plänen der S-Bahn (noch mit rotem Logo).
Na, vielleicht werden im Dezember bei uns ein paar Büsche gerodet. … Obwohl, dass ist natürlich auch wieder ganz super, dass es dann genau zu Sperrungen kommen wird, wenn die Generalsanierung läuft. Dann besteht gar keine Möglichkeit mehr, mit der Bahn nach Mecklenburg-Vorpommern zu kommen. (Für Prellbock und andere: Es wollen nicht alle nach (West)Berlin. 😉) Na gut, es gibt ja glücklicherweise noch die A20…

Für die aktuelle HN&HB gab’s dafür wieder keinen Bericht von mir. Was sollte ich denn auch schreiben? Im Gegensatz zu den zwei Seiten Bericht bis ins allerkleinste Detail über den S5-Ausbau. So bleiben die Hamburger Ost-West-Relationen wenigstens gewahrt.
PS: Übrigens ganz interessant war der Bericht über die Wiedereröffnung von Diebsteich. 😉

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