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Diese Bahnstrecken im Norden sollen bis 2030 wiedereröffnet werden

Schleswig-Holstein stellt Masterplan zum Ausbau des Schienenverkehrs vor. Diese Strecken sollen in den kommenden Jahren neu eröffnet werden – und diese Projekte stehen weiterhin auf dem Wartegleis.
Christian Hinkelmann
Soll zweigleisig ausgebaut werden: Die Bahnstrecke zwischen Bad Olsesloe und Neumünster (hier bei Kleinkummerfeld).
Soll zweigleisig ausgebaut werden: Die Bahnstrecke zwischen Bad Olsesloe und Neumünster (hier bei Kleinkummerfeld).

Schleswig-Holstein will bis zum Ende des Jahrzehnts zahlreiche alte Bahnstrecken wiedereröffnen und den Verkehr auf bestehenden Verbindungen verstärken. Das geht aus dem Entwurf eines neuen Landesweiten Nahverkehrsplans hervor, den Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) am Dienstag vorgestellt hat.

In dem 130 Seiten dicken Dokument beschreibt das Land seine verkehrspolitischen Ziele bis zum Jahr 2027 und die Maßnahmen, mit denen es diese Ziele erreichen will ­– also quasi eine Art Masterplan für einen besseren Nahverkehr.

In diesem Plan steht konkret drin, welche Bahn-Projekte bis 2027 und darüber hinaus bis 2030 realisiert werden sollen und was sie konkret kosten werden, um die Fahrgastzahlen im schleswig-holsteinischen Nahverkehr bis Ende 2026 um mindestens 20 Prozent zu steigern – verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019.

Das Ziel ist ehrgeizig, denn in der Corona-Pandemie hat der ÖPNV im Norden – wie überall in Deutschland – massiv Fahrgäste verloren. Aktuell seien die Fahrgastzahlen im ersten Quartal 2021 um 60 Prozent niedriger als 2019, erklärte NAH.SH-Geschäftsführer Dr. Arne Beck am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Real müssten also aus heutiger Sicht bis Ende 2026 rund 80 Prozentpunkte mehr Fahrgäste erreicht werden.

Diese Bahn-Strecken sollen bis 2027 wiedereröffnet werden.

Die erste Maßnahme aus dem neuen Nahverkehrsplan sollen Fahrgäste im Hamburger Umland schon zu diesem Jahresende zu spüren bekommen: Dann soll nämlich der Ende 2005 aus Kostengründen gestrichene 10-Minuten-Takt im Nachmittags-Berufsverkehr auf der S-Bahnlinie S21 zwischen Bergedorf und Aumühle wieder eingeführt werden. Dafür sind weder zusätzliche Fahrzeuge noch Streckenausbauten nötig. Das Land legt für die zusätzlichen Fahrten allerdings jährlich 750.000 Euro auf den Tisch, die laut Nahverkehrsplan schon bereitstehen.

Bis 2023 ist das Land außerdem bereit, jährlich eine weitere Million Euro für Taktverdichtungen auf Hamburger S-Bahn-Strecken ins schleswig-holsteinische Umland auszugeben – allerdings ist noch unklar, wo und für was konkret. Dies solle erst noch geprüft werden, heißt es in dem Nahverkehrsplan. Möglich wären beispielsweise zusätzliche Züge Richtung Pinneberg und Aumühle.

Bahnanbindung für Kellinghusen bis 2025

Bis Ende 2025 soll …

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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10 Antworten auf „Diese Bahnstrecken im Norden sollen bis 2030 wiedereröffnet werden“

Der Verband nennt sichpro Bahn, sagt aber nichts zur Stilllegung der Bäderbahn? Nach einer Verkehrswende klingt das zumindest nicht. Natürlich ist es toll, wenn die anderen Projekte umgesetzt werden, dass dafür andere aber auf die lange Bank geschoben werden und ein wichtiges Projekt Stillgelegt wird ist inakzeptabel.

Der Nahverkehrsplan bleibt trotz einzelner sinnvoller Maßnahmen ein völliges Stückwerk. Zum einen setzt er auf die Fertigstellung des Bahnhofs Diebsteich, was bis zum Ende des Jahrzehnts zweifelhaft ist. Zum andren bleibt die Durchbindung von zwei RB-Linien zum Hauptbahnhof zweifelhaft angesichts der Kapazitätsengpässe auf der Verbindungsbahn in Hamburg. Und bis 2030 wird der sog. Ferlemanntunnel nicht realisiert sein. Ferner bemäntelt der Nahverkehrsplan wortreich, dass wichtige Verbindungen/Reaktiivierungen de facto von der Liste gestrichen wurden. Das ist zu einem Geesthacht – Bergedorf (gerne als Straßenbahn) wie auch Uetersen-Tornesch-Barmek, damit erteilt Schleswig-Holstein einer Nutzung der Güterumgehungsbahn für den SPNV ein klare Absage. Die zusätzlichen Gleise zhwischen Pinneberg und Elmshorn werden auch nicht bis 2029 gebaut sein, wie auch die Fertigstellung der S4 Ost bis Bad Oldesloe bis 2029 eher zu bezweifeln ist. Wichtige Projekte der Elektrifizierung (Westküstenbahn bis nach Sylt sowie Neumünster – Bad Oldesloe) sind in der Umsetzung entweder nicht enthalten, oder mit solchen (Finanzierugns-)vorbehalten versehen, dass eine Realisierung eher wenig wahrscheinlich ist. Noch dramatischer ist die Aufgabe der Bäderbahn an schleswig-Holsteins Ostseeküste unter dem Mantra Hochgeschwindigkeit bis nach Fehmaarn im Rahmen der Fehmarnbelthinterlandanbindung. Das hat mit einer Fahrgast- und Touristenfreundlichen Erschließung der Ostseeküste nichts zu tun. Traurig insgesamt, hier wurden wieder wesentlichen Chancen vergeben. Der Plan ist kein Qualitäsbeweis für eine von den Grünen geforderte Verkehrswende, sondern ein zusammengestoppeltes weiterso wie bisher.

furchtbar…ich meine, es gibt nicht den geringsten Hinweis, daß Diebsteich nicht bis 2027 fertig wird und trotzdem wird das von „Prellblock“ einfach in die Debatte geworfen.

Und ich dachte hier kommen jetzt wunderwas für tolle Projekte, wie Flensburg-Niebüll o.ä. Aber entweder sind die Sachen nichts neues oder Stückwerk von fragwürdigem Nutzen. Und die Vorschläge mit wirklich großem Potential im Großraum Hamburg werden erstmal zurückgestuft…
Naja… besser als nichts. Jetzt aber auch bitte das Wenige schnell umsetzen.

Was auch hier auffällt, ist, dass wie in Hamburg auch in Schleswig-Holstein der Osten des Landes das Nachsehen hat. Während im Landeswesten selbst kürzeste Strecken reaktiviert werden (was sicher sinnvoll ist), werden selbst lang geplante Vorhaben (Geesthacht) nicht ausgeführt, Takte nicht verbessert (Fehmarn) oder gar Strecken abgebaut (Bäderbahn).
Haben da etwa wichtige Leute in Kiel noch den „Limes Saxoniae“ im Kopf und denken, dahinter ist Wildnis. ?

Moin, viele bekannte Projekte, die schon lange in der Umsetzung sein könnten. Eine echte Verkehrswende erfordert mehr Mut. Finanzen müssen u.a. umgeschichtet werden. Wer den 6-spurigen Ausbau der A 23 weiter fordert, verhindert das zusätzliche Gleis für die S 4 West.Jede Beschleunigung für den Straßenverkehr kostet potentielle ÖV-Kunden.
Für den Hamburger Osten nichts Neues, Status-quo reicht: kein Geesthacht-Bergedorf-Hauptbahnhof(Potential ca 7500 Fahrgäste täglich), kein Halbstundentakt Lübeck-Büchen-Lüneburg, keine durchgehenden Züge Hamburg-Büchen-Mölln-Ratzeburg. Keine Priorisierungen! d.h. zunächst keine Planungen weiter???

man will ernsthaft die Strecke Niebüll-Dagebüll elektrifizieren aber die Strecke nach Geesthacht nicht weiter verfolgen in den nächsten 10 Jahren. Wie beliebt sind denn diese Kurswagen nach Dagebüll überhaupt. Selbst wenn am Tag 4 Wagons mit vielleicht 400 Passagieren damit transportiert werden im Sommer…da muß es doch andere Möglichkeiten geben als 15 Millionen auszugeben, um eine derartige Strecke zu elektrifizieren.

Es ist ja nicht nur die Oberleitung, es muss auch die Energieversorgung gewährleistet werden. Im Bestandsnetz ist die nächstgelegene Einspeisstelle das Unterwerk Jübek. Es kann natürlich sein, dass für die künftige Elektrifizierung der Marschbahn und evtl. der grenzüberschreitenden Strecke nach Tondern (das ist ebenfalls einmal angedacht worden) in Niebüll ein dezentrales Umrichterwerk gebaut wird.

für 15 bzw. 17 Millionen ist das dann aber kaum zu machen. Und zur Elektrifizierung der Marschbahn. Dazu müßte die Strecke vollständig zweigleisig ausgebaut und auch begradigt werden, damit die Fahrt zwischen Hamburg und Westerland in 2 Stunden bewerkstelligt werden kann.

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