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Diese S-Bahn-Strecken will die Handelskammer bauen

Vergangene Woche hatte die Handelskammer zahlreiche Vorschläge für einen Ausbau des U- und S-Bahnnetzes in Hamburg vorgelegt. Viele waren erwartbar – einige kommen überraschend und wurden bisher kaum beachtet. NahverkehrHAMBURG zeigt, wo die Handelskammer überall bis zu 244 Kilometer neue S-Bahn-Strecken bauen möchte.
Christian Hinkelmann
Hamburger S-Bahn am Fernsehturm
Ein S-Bahn-Zug am Fernsehturm in Hamburg

166 Seiten dick: Vergangene Woche hatte die Handelskammer ein umfassendes „Standpunktepapier“ zur Mobilität in Hamburg vorgelegt und sich darin eingehend mit der Frage beschäftigt, wie die Verkehrssysteme bis zum Jahr 2030 – aus ihrer Sicht – ausgebaut werden müssten, um die stark steigenden Fahrgastzahlen im ÖPNV auffangen zu können. Nur so könne der Anteil des Öffentlichen Nahverkehrs am Gesamtverkehr erhöht werden, so die Kammer. Gleichzeitig müssten neue Strecken bestehende oder neue Wohn- und Arbeitsquartiere erschließen, gut in das bestehende Verkehrsnetz integriert werden können und ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis haben.

Viele geforderte Strecken in dem Papier sind erwartbar, wie der bereits in Planung befindliche Bau einer S-Bahn nach Bad Oldesloe, Itzehoe und Wrist sowie die Umwandlung der AKN-Strecke nach Kaltenkirchen in eine S-Bahn. Allerdings verstecken sich in dem Konzept auch einige bisher kaum beachtete Überraschungen.

NahverkehrHAMBURG erklärt, wo die Handelskammer noch überall neue S-Bahn-Strecken bauen will:

  • Verlängerung der S1 vom Flughafen nach Burgwedel
    Die S-Bahnlinie S1 soll vom Hamburger Flughafen über Schnelsen bis zur AKN-Station Burgwedel verlängert werden und auf der AKN-Strecke weiter bis nach Kaltenkirchen fahren. Damit soll die Anbindung Schleswig-Holsteins an den Hamburger Flughafen verbessert werden. Nach dem Willen der Handelskammer soll für diese Strecke möglichst schnell eine neue Machbarkeitsstudie vorgelegt werden, in die auch die positiven Erfahrungen der Flughafen-S-Bahn einbezogen werden sollen. Eine vom Landkreis Segeberg im Jahr 2009 erstelle Kosten-Nutzen-Analyse für diese Strecke wird als veraltet betrachtet.
    Länge der Strecke: 7 Kilometer
    Grobe Kostenschätzung: 140 Mio. € (20 Mio./Km, oberirdische Strecke)
    Priorität: hoch
  • S-Bahn in der Horner Marsch
    Die S-Bahn-Haltestell…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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16 Antworten auf „Diese S-Bahn-Strecken will die Handelskammer bauen“

wie wollen die einen zusätzlichen bahnsteig bauen. um den hbf zu entlasten, müsste es zwei durchgängige gleise sein und kein kopfbahnsteig, und das wird nicht zu realisieren sein…außer man baut den bahnsteig unter die gleise der u3 und u1, was wiederum dazu führen könnte/würde, dass die u2/u4 im weg wäre.

Interessant finde finde ich den Vorschlag der S1-Verlängerung vom Flughafen nach Burgwedel, insbesondere deswegen weil angeblich das Fahrgastaufkommen in dem Bereich so gering ist, dass sich die Stadt beharrlich weigert, die Linie 21 von Niendorf Nord , oder die 191 von der Feld-,Wald- und Wiesenkehre Krohnstiegtunnel über die Flughafentangente zum Hamburg Airport zu verlängern, was meiner Ansicht nach wirklich eine enorme Anschlussverbesserung für den gesamten Westen der Stadt zum Flughafen bringen würde. Aber da muss man wohl tatsächlich auf die Planspiel-S-Bahn der Handelskammer warten …..

Guten Morgen,
ich würde mir wirklich sehr wünschen, dass man die Strecke über Oststeinbek- Glinde – Neuschöningstedt z.B. auch Witzhave irgendwie ausbaut oder ändert. Die Möllner Landstraße und der Busverkehr sind nicht optimal, weil ständig überfüllt. Es wird mehr und mehr dort gebaut und die Menschen sollen ihre Autos stehen lassen. Wie soll das gehen bei nur einem Bus- dem 333er der jetzt auch noch eingestellt werden soll?

Ja super Ansätze aber warum kein Ring um die äusseren Stadtteile miteinander zuverbinden.poppenbüttel,Volksdorf,Rahlstedt,Jenfeld,Billstedt,den mit der S2 auch in der anderen Richtung wäre das Projekt sichtbar einleuchtend Poppenbüttel mit der u1 dan nach Niendorf und runter nach eidelstedt. Ich persönlich würde die strecke als Hochbahn machen und auch nur wenige Haltestellen anfahren.Warum nicht als Magnetschwebebahn schnell und ruhig. Die endzährung am Hbf wären erheblich.

Ich schreibe jetzt schon seid ca. 1 1/2 Jahren von der S-Bahnvariante über die Güterumgehungsbahn, ich würde davon übrigens profitieren, da ich schon in unmittelbarer Nähe der GUB wohne. Tatsache ist doch, vorrausgesetzt die S-Bahn wird als Ring von Ellbrücken bis Elbgaustraße fahren, ein entsprechender S-Bahnring entstehen.

Fakten dabei sind nicht nur der Neubau von Wohnungen (Billerhuder Insel/Horner Marsch) sondern auch gleichzeitig eine höchstwahrscheinliche Entlastung des Hauptbahnhofes als Umsteigeknoten. Man könnte die U4/Elbbrücken erreichen, die S21 Tiefstack, die U2/U4 Rauhes Haus/ die S1/S4 Wandsbeker Chaussee/Hasselbrook, die U2/U3 in Barmbek und natürlich aus dem Süden kommend direkt zum Flughafen ohne am Hauptbahnhof umsteigen zu müssen

Also ich kann da nur Vorteile erkennen und würde das sogar bevorzugen, besser wie z. B. der ganze Individualverkehr auf dem Ring 2

@ Seewolf
Müsste möglich sein, aber da werden dann sicher wieder 50 Leute dagegen sein und dann laufen weitere 500 Leute bei der Demo mit, weil sie gerade nichts besseres zu tun haben und schon ist das Projekt gescheitert…

Erst das ganze Konzept lesen und dann meckern. Die Medien haben das nicht kapiert und deshalb den Tunnel nach Finkenwerder lächerlich gemacht.

Worum geht es wirklich? Der Kammer geht es darum, wie der fatale Rückstau im Schnellbahnbau aufgelöst werden kann. Und das ist leider geil! Denn die Handelskammer weist hier erstmals nach: SO KÖNNTE HAMBURG GANZ ALLEIN DEN U-BAHNAUSBAU FINANZIEREN OHNE FÖRDERMITTEL des Bundes.

Erstmals gibt es dafür einen konkreten Vorschlag, wie die Senate sich nicht mehr um den Ausbau rumdrücken können. Denn auch die Fördermittel, die Hamburg realistisch abgreifen kann in den nächsten 20 Jahren, reichen weder für die Stadtbahnfantasien der CDU noch für die U-Bahnfantasien des Senates aus. es wird mehr Geld gebraucht. Viel mehr Geld.

Kurz gesagt will die Kammer, dass die Hansestadt Grundstücke kauft, für den Wohnungsbau erschließt und dann verkauft. Aus dem Gewinn soll der Ausbau finanziert werden. Wer sich in der Immobilienszene etwas auskennt, der weiss, dass ein Grundstück mit Schnellbahnanschluss praktisch ein Goldbarren ist.

Und damit machen die S-Bahnfantasien Sinn, auch wenn manches abenteuerlich klingt. Geplant wurden Strecken, die viele neue Grundstücke hochwertigst mit Schnellbahn erschließen sollen. Autofreies Wohnen ist möglich und hohe Grundstückspreise sind zu erlösen.

Das Beispiel Horner Marsch soll 18.000 Wohneinheiten umfassen. 30 – 40.000 Menschen würden innenstadtnah angesiedelt werden. Dann würden rund ein Fünftel der 200.000 erwarteten Neubürger das Hamburger Verkehrsnetz nur auf kurzen Distanzen benutzen und so am wenigsten zusätzlich belasten. Dafür wäre eine Linienführung wie man sie von der Berliner S-Bahn kennt vertretbar. Würde man die S11 dort verkehren lassen, dann könnte man diese auch nach Steilshoop und Bramfeld schicken, was die günstigste Erschließung für diese Stadtteile überhaupt brächte.

Auch andere S-Bahnverbindungen machen vor diesem Hintergrund plötzlich Sinn und der CDU-Vorschlag wirkt dagegen amateurhaft und kleinkariert, denn mit diesen Tangentialverbindungen würden die Bediennungsqualität kaum verbessert und nur wenig neue Wohngebiet so erschlossen, dass die Reisezeiten in die Innenstadt wirklich konkurrenzfähig und attraktiv wären.

Es fällt mir sehr schwer bei dieser neuen “ IHK – Offensive “ sachlich zu argumentieren. Mir fehlen schlichtweg die Worte. Die gute Stimmung für U-S- und Stadtbahn wird mal wieder nur geheult und es wird letztlich so gut wie gar nichts neu gebaut werden. Wie will man 30 Jahre verfehlte Verkehrspolitik nun im Handstreich lösen. Der ÖPNV in Hamburg muss endlich mit höchster Priorität und generationengerecht angepackt werden, deswegen sind neue Schienenbahnen unabdinglich.
Hoffentlich können sich demnächst zumindest die Touristen über die geplante Seilbahn freuen. Bei 100% Privatfinanzierung müsste dies jawohl möglich sein, oder ?

@JP Mittmann das meine ich aber auch – die Bahn muß von Harburg kommen (Halt Elbbrücken) und danach durch Rothenburgsort mit Halt an der Schwindsuchtsbrücke (näher am Ortskern) um dann die S2/S21 zwischen Rothenburgsort und Tiefstack zu kreuzen (Kreuzungsbahnhof in Tiefstack dann auf die Güterumgehungsbahn mit Halt in Billbrook/Billerhuder Insel/Rauhes Haus/und dann Höhe Wandsbeker Chaussee auf den Linienast der S1 einschwenken – und plötzlich wäre der Hauptbahnhof entlastet

Den Ausbau mit einer neuen Tunnelröhre am Hauptbahnhof wäre vermutlich eine der sinnvollsten Lösung, da nur so die zusätzlichen Züge der S4 im S-Bahn Takt eingetaktet werden können und die Bahnsteige und Tunnel nicht noch mehr überlaufen werden, zur Hauptverkehrszeit ist es doch dort ein regelrechtes geschiebe und gedrängel.

Eine bunte Mischung aus interessanten Ansätzen und Schmu, würde ich sagen. Auch den Hinweis auf eine oberirdische Streckenführung verstehe ich nicht immer. Wo soll bitteschön eine oberirdische Trasse zwischen Poppenbüttel und Volksdorf verlaufen? Und soll die Landebahn 15/33 oberirdisch gequert werden (mit Schranken), oder was? Insofern sind auch die Baukosten sicherlich viel zu niedrig angesetzt.
Die Forderung nach einer Verlängerung der Flughafen-S-Bahn halte ich trotzdem für sinnvoll. Man wird dann allerdings irgendwann Vollzüge auf dem Abschnitt benötigen.
Bedauerlich finde ich, dass die Güterumgehungsbahn zwischen Eidelstedt und Barmbek nicht auch in die Überlegungen einbezogen wurde.

Bei der Verlängerung der S1 vom Flughafen nach Burgwedel kämen noch Kosten hinzu, da die Start- und Landebahn sicher nicht oberirdisch gequert werden wird. (Obwohl, eine S-Bahnbrücke quer über den Flughafen – doch, das hätte was…)

Nun wissen wir
(a) Auch die Handelskammer pielt gerne mit gruenen Buntmalstiften
(b) Von Verkehr haben sie immer noch keine Ahnung

Rothenburgsort ist Haltepunkt der S2/S21, nicht S3/S31.

Ich frage mich, wie die Linienführung da laufen soll – soll die S1 dorthin verschwenkt werden (so daß sie Hasselbrook und Landwehr nicht mehr anfahren könnte)?

Interessant, dass endlich einmal das Potential der Güterumgehungsbahn in den Blick rückt. Die Strecke Rothenburgsort – Wandsbeker Chaussee ist m. E. aber nur sinnvoll als Teil einer „Tangente Ost“ zur massiven Entlastung des HBF, die südlich von (Harburg -) Veddel kommend Rothenburgsort ansteuert und im weiteren Verlauf gute Verknüpfungspunkte zur U 2/4 (Rauhes Haus) sowie zur künftigen S 4 bietet.

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