Auf dem neuen Fernbahnhof Altona in Hamburg liegt scheinbar kein Segen. Erst der jahrelange Baustopp und Streit um die Sinnhaftigkeit des Projekts, dann die Verzögerungen rund um das geplante Empfangsgebäude und dann auch noch die Probleme beim Neubau der S-Bahn-Station Diebsteich, die in den künftigen Fernbahnhof integriert werden soll.
Als der alte S-Bahnsteig im Oktober 2022 geschlossen und abgerissen wurde, versprach die Deutsche Bahn noch eine Wiedereröffnung im Oktober 2023. Doch dazu kam es nicht. Wegen Problemen und Umplanungen wurde die Inbetriebnahme um ein knappes Jahr verschoben auf Ende August 2024 – genauer gesagt auf den vergangenen Donnerstag.
Doch auch daraus wurde nichts. Im Juni verschob die DB die Neueröffnung noch einmal um rund ein halbes Jahr auf Januar 2025. „Zwar können alle erforderlichen Arbeiten für den Neubau bis Ende August abgeschlossen werden“, betonte die DB damals in einer Pressemitteilung“, allerdings habe man keinen Prüfer gefunden, der die neu gebauten Anlagen pünktlich abnehmen und freigeben kann. Der frühestmögliche Zeitpunkt für einen erneuten Abnahmen-Anlauf sei erst im Januar kommenden Jahres, so das Unternehmen.
Hat die Deutsche Bahn Wort gehalten und die neue S-Bahn-Station bis Ende August wirklich fertiggebaut? NAHVERKEHR HAMBURG war an der Baustelle und hat kontrolliert. Sehen Sie hier die Fotos.
Neuer Bahnhof ist noch eine Großbaustelle
22. August 2024. Glaubt man den Worten der Deutschen Bahn von Mitte Juni, dann müsste der neue S-Bahnhof Diebsteich jetzt eigentlich so gut wie fertig und abnahmebereit sein. Doch davon ist bei unserem Ortsbesuch wenig zu sehen. Die künftige S-Bahn-Station gleicht weiterhin einer Großbaustelle: Der Bahnsteig noch ohne Asphaltdecke, ein paar halbmontierte Sitzbänke, der Bahnsteigzugang eingerüstet, die Gleise nur unvollständig verlegt, noch keine Signale aufgestellt und die Zuwegung zum Eingang zwischen Baumaschinen und Sandbergen noch gar nicht erkennbar.
Selbst ein Laie sieht hier sofort: Bis zum 29. August wird das alles niemals fertig. Auch, wenn die Deutsche Bahn termingerecht einen Bauprüfer gefunden hätte – es gäbe für ihn noch kaum etwas abzunehmen.
Trotz der wenig zweideutigen Eindrücke will die Hamburger Pressestelle der Deutschen Bahn aber von erneuten Verzögerungen nichts wissen, und verweist darauf, dass die Asphaltieru…
5 Antworten auf „Dieser Bahnhof in Hamburg sollte jetzt eigentlich fertig sein“
Wieso schafft die DB es nicht einmal ein S-Bahnhof Bau pünktlich abzuschließen? Wieso klappt das bei der Hochbahn ständig?!
Es ist so frustrierend
Wie kommisch, das die Bahn mit neuen Bahnhöfe Probleme hat, denn in Berlin hat die S-Bahn-Berlin und die DB das Problem das die neue S21 zum Fahrplanwechsel in Betrieb gehen soll und nun erst im 1. Quarteil 2025, wie es sich überall gleicht bei der Bahn. Warum sitzt der unsägliche Bahnvorstand noch im Amt, die Denken sich bestimmt ein Neuen Bonus aus, für sämtliche verspätete Baustellen sich in Millionen Höhe aus.
Und was sagt der Hamburger Verkehrsenator dazu: „Man möchte sich die Bahn AG nicht zum Feind machen“?! Wer ist eigentlich hier „man“? Die Bevölkerung, die ja eigentlich der Kunde ist (und nicht der Verkehrssenator) hat sich die Deutsche Bahn schon seit Jahren zum Feind gemacht und es ist der Deutschen Bahn wie üblich sch..ß egal. Natürlich ist Verkehrspolitik nicht das Wichtigste, aber die Untätigkeit des Hamburger Verkehrssenators, wenn es die ganzen Baukatastrophen der Deutschen Bahn in Hamburg angeht, wird in Teilen der Bevölkerung sicherlich auch Einfluss auf die Wahlentscheidungen haben nächstes Jahr bei der Bürgerschaftswahl…aber das ist dann wohl nicht nur der Deutschen Bahn, sondern (un)sinnigerweise auch dem Verkehrsenators sch..ß egal?!
Das S-Bahnprojekt hat ja noch einen anderen Hinkefuß:
Was passiert, wenn ein Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET) zum Diebsteich gebohrt wird?
Die S-Bahn wäre dann unter einem Fernbahntunnel und oben kann alles abgerissen werden.
Das ganze Projekt „Fernbahnhof Altona abreissen und Diebsteich bauen“ ist ein Alptraum auch für Politik und erst recht für einen Bahnvorstand.
Aber der ist sowieso auf Tauchstation gegangen.
Hinzu kommt dieses:
Die Novellierung des AEG ( Allgemeines Eisenbahn Gesetz ) verbietet es jetzt umfassend, dass Bahnhofsgelände verkauft werden dürfen.
Also ein Fernbahnhof Altona darf nicht Bauland werden.
Die Politik und die Bürgerinis in Stuittagrt diskutieren diesen §23 des AEG derzeitig intensiv.
Und in Hamburg hat sich Prellbock Altona als Umweltverband dazu auch schon umfassend geäussert.
Last but not least: Die Deutsche Bahn hat ganz andere Sorgen, nämlich Geldsorgen und soll sich jetzt notwendiges Geld leihen.
02.09.2024 um 09:19
Weiß auch Nahverkehr Hamburg, dass Prellbock Altona sich in seiner PM auf dessen Beitrag bezieht?
https://www.lok-report.de/news/deutschland/aus-den-laendern/item/52511-hamburg-prellbock-altona-zur-situation-am-diebsteich-und-bahnhof-altona.html