Die Anzeige von HVV-Echtzeit-Fahrplandaten im Internet und auf Smartphones lässt weiter auf sich warten. In diesem Jahr wird das seit langem geplante System nicht mehr starten.
Das geht aus einer Senatsantwort auf eine entsprechende Anfrage des FDP-Bürgerschaftsabgeordneten Wieland Schinnenburg hervor (Drucksache: 20/7767).
Demnach ist die Vernetzung der verschiedenen Datensysteme der HVV-Verkehrsunternehmen noch immer ein ungelöstes Problem.
Zwar liefern bereits einige Verkehrsbetriebe ihre Echtzeitdaten an eine zentrale Datendrehscheibe beim Verkehrsbund Bremen/Niedersachsen und seit Anfang 2013 ruft der HVV diese Daten auch testweise ab – aber noch sind eben nicht alle Hamburger Unternehmen an Bord, weil teilweise noch Schnittstellen in den Betriebsleitsystemen fehlen.
Laut Senat wird für die noch nicht kompatiblen Verkehrsbetriebe zurzeit ein Fachkonzept entwickelt, um ebenfalls Daten nach Bremen liefern zu können. Außerdem soll in diesem Rahmen auch die Einführung eines dynamischen Fahrgastinformationssystems bei der Hadag, auf Anlegern und Schiffen, geprüft werden.
Welche konkreten Einzelmaßnahmen notwendig sind, wie lange die Realisierung dauert und was sie kostet, steht noch nicht fest und ist nach den Worten des Senats „noch zu entwickeln“.
Auch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Verkeh…
9 Antworten auf „Echtzeit-Fahrplandaten im Netz lassen weiter auf sich warten“
Ich bin die letzten 8 Jahre arbeitstäglich mit dem Bus zur Arbeit und in die Stadt gefahren. Auf dem Weg zur Arbeit mußte ich 2 mal umsteigen (Niendorfer Str. M5 – Altona 20/25 – Grünebergstr. 283), zurück natürlich auch. Dabei benötigte ich zwischen 45 und 60 Minuten, je nach Autoverkehr. Die Strecke mit dem M5er ist durch die Busbeschleunigung um gute 5 Minuten schneller geworden, in die Stadt hinein spare ich sogar bis zu 12-15 Minuten.
Für mich heißt das, daß ich auf Echtzeit-Fahrplandaten im Netz verzichten kann, da ich durch Taktfolge und Fahrzeit viel schneller am Zielort bin, als ich im Smartphone nachlesen kann. Allerdings fände ich es aus psychologischen Gründen recht nett, wenn die elektronischen Abfahrtsanzeiger die Echtzeiten anzeigen.
Auf jeden Fall ist die Busbeschleunigung für meine Fahrten relativ perfekt gelungen, so daß ich keine weiteren als die vorhandenen Informationen benötige – dafür vielen Dank.
Ich finde, dass es leider im Großen und Ganzen an der Datentransparenz mangelt beim HVV.
Dabei finde ich die Echtzeitdaten nicht mal das vorrangige Problem. Viel ärgerlicher ist doch, dass man immer noch nicht bereit ist, eine offene, standardisierte Schnittstelle zu den eigentlichen Fahrplandaten bereitzustellen. So gibt es zum Beispiel für Android Smartphones eine offizielle App, die zwischen 100.000 und 500.000 Mal heruntergeladen wurde. Im Vergleich dazu gibt es auch eine freie App, die weltweit dutzende Nah- und Fernverkehrssysteme abdeckt namens „Öffi“. Diese App wurde schon zwischen 1.000.000 und 5.000.000 Mal heruntergeladen. Nur das Verkehrsnetz von Hamburg ist dort nicht verfügbar, weil es eben keine offene Schnittstelle gibt.
Man muss sich immer der Daten von Niedersachsen oder Schleswig-Holstein bedienen und das kann es ja nun auch nicht sein.
Von daher hat in meinen Augen die Vernachlässigung der digitalen Medien schon von Vornherein Programm.
Und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Unternehmen ist doch auch nur vorgeschoben. Der HVV ist doch ein Verbund, dann muss der das halt beauftragen und die Unternehmen werden zu ihren jeweiligen Anteilen daran beteiligt. Muss ja wohl bei anderen Unternehmungen auch gehen, sonst hätte der Laden doch überhaupt keine Mittel…
Leider hab ich mich mit den Downloadzahlen im ersten Kommentar vertan, hatte die Bewertungen notiert. Genauere Downloadzahlen spuckt der Play Store leider nicht aus…
Schön wäre es wenn die Anzeige an den Haltestellen endlich funktionieren würde.
Öfters werden Busse angezeigt und die Abfahrtzeit herunter gezählt, aber es kommt kein Bus.
Da das Informationssystem, so wurde es mir von Mitarbeitern erklärt, unterschiedlich mit Daten gefüttert wird kommt es (z.B. in Eidelstedt) vor dass nur die Busse eines Betreibers angezeigt werden.
Wie soll das dann für den ganzen Verbund funktionieren?
Hilfreich wäre es, wenn das Onlinesystem zunächst (wie in München) nur für die Schnellbahnen realisiert würde.
@Busfahrer:
Sie haben Recht, wenn Sie wegen der dichten Taktfolge bei Bussen die Notwendigkeit im Stadtbereich nicht erkennen können. Korrekt. Anders sieht es m.E. aber bei den Linien im Umland aus.
z.B. A1 ab Kaltenkirchen oder S3 ab Buxtehude alle 60 Minuten
oder A1 am Wochenende ab Eidelstedt alle 40 Minuten ab Kaltenkirchen noch seltener.
@ Fahrgast.
Die Verspätungen sind öffentlich. Der HVV zahlt an die Verkehrsunternehmen Bonusleistungen, wenn eine bestimmte Verspätungsquoto unterschritten wird. Erst vor kurzem war hier ein Bericht online, der die Verspätungsquoten veröffentlicht hat. So weit mir bekannt ist, erhält die Hochbahn seit Jahren diesen Bonus. Man will das ganze einfach nicht machen, weil das wieder Geld kostet. Es geht halt immer um die Kohle.
Ich finde aber auch, dass man so etwas machen sollte. Zu mindest ist das sinnvoller, als der Blödsinn mit dem WLAN in den Bussen.
@WW
natürlich hat es das:))))))) gut auch, dass sie die Anführungszeichen gesetzt haben:-)))))))
Wollen wir mal sehen, ob wir hier Herrn Scholz in ein paar Jahren das ganze wieder vor die Füße schmeissen.
@Nicolai Rehbein
die Zeit, die der Fahrgast an der „Tafel“ sieht, ist in der Regel auch die korrekte Zeit. Sie ist nur nicht so genau, wie die Fahrzeitanzeige des Busfahrers, die auf Sekund genau ist. Die Zeiten, die für den Fahrgast angezeigt werden, werden durch das GPS-System errechnet. Manchmal „fallen“ die Busse aus der GPS-Ortung raus und das System, „weiss“ nicht genau, wo sich der Bus gerade befindet. Auch wir Busfahrer haben manchmal keine Anzeige. Wenn wir aber an der nächsten Haltestelle sind und die Türen öffnen ( die sozusagen die Antennen sind) wird die korrekte Zeit wieder angezeigt. Insgesamt passiert das aber recht selten. Meine Meinung ist aber auch, dass das noch besser werden muss. Wenn sie als Fahrgast mal wieder „Bitte Fahrplan beachten“ lesen, dann wissen sie, dass mal wieder was hakt“ 🙂
Natürlich sind Echtzeitdaten im Internet und für das Smartphone nützlich und längst überfällig. In anderen deutschen Großstädten geht sowas seit Jahren und auch da gibt es mehrere Verkehrsunternehmen, die ihre verschiedenen Softwaresysteme harmonisieren mussten. Insofern: Alles alte Ausreden.
In Hamburg hat man einfach keine wirkliche Lust darauf, weil man mit den Daten interessante statistische Aufstellungen machen könnte. Jeder Normalbürger könnte plötzlich ganz tief in die nackten Verspätungszahlen einzelner Linien gucken und ist nicht mehr auf die offizielklen und ggf. geschönten Außendarstellungen angewiesen. Und genau in diese Karten wollen sich die Betriebe nicht schauen lassen. Meine Meinung!
Was denn, „das modernste Bussystem Europas“ hat Schwächen? :-))))))))))))))
Es ist ja nicht so, dass man das alles nicht kann. Das ist alles ne rechtliche Sache. Die verschiedenen Verkehrsunternehmen der Stadt haben unterschiedliche Technoligien im Einsatz. Wer ist schon freiwillig bereit, seine Technik der Technik des anderen Unternehmens anzupassen? Die Hochbahn jedenfalls bräuchte nur 1mal mit der Maus klicken, dann könnte man die Fahrzeitdaten sofort online haben, denke ich. Man hat ja in der Leitstelle eine Software, die jeden Umlauf mit der aktuellen Fahrplanlage anzeigt. Man weiss immer genau, welcher Bus wo ist und welcher Bus wie viel zu spät oder zu früh ist. Bei der U-Bahn natürlich auch.Nun hat die Hochbahn eine sehr moderne Leitstelle und ich weiss nicht, ob das so einfach ist das ganze zusammen mit der S-Bahn und zB der VHH in „eine Tüte zu packen“ die müssten ihre Fahrzeitdaten ja auch auf das Portal stellen und wer weiss, welches Sytem die nun wieder verwenden? Es ist schon schwierig gewesen, den Busfunk zwischen VHH und Hochbahn herzustellen. Die einen machen das analog, die anderen digital. Nicht mal innerhalb der Hochbahn haben wir Wagen zu Wagen-Funk. Das ganze funktioniert nur zwischen den Bussen des Betriebshofes Langenfelde und der VHH. Wenn ich zB einen Kollegen vom Betriebshof Mesterkamp sehe, kann ich den nicht mal einen Umsteiger melden, sondern muss den Anschluss über die Leitstelle sichern lassen. Ist eigentlich auch ein Witz. Schlußendlich ist das ganze technisch natürlich locker machbar, aber wer was bezahlen soll ist wieder der Punkt, um den es geht.
Zum Schluss stellt sich auch noch die Frage, ob das alles überhaupt einen so hohen Kundennutzen hat. Die meisten Busse fahren tagsüber ohnehin alle 10Min, die meisten Metrobusse auf bestimmten Streckenabschnitte sogar alle 3-5Min, die Schnellbahnen sind ebenfalls sehr dicht getacktet. Zusätzlich gibt es an den hochfrequentierten Haltestellen Fahrgastinformationssäulen, die den nächsten Bus anzeigen. Ich fahre nun seit ich mich zurückerinnern schon fast täglich mit Bus und Bahn und ich hab da nur äußerst selten meine Anschlüsse verpasst oder musste irgendwo übermäßig lange warten. Ach und noch was: etwas mehr Eigenverantworung kann nicht schaden. Es sind nämlich so oder so immer die selben, die ihre Anschlüsse verpassen oder zu spät an die Haltestelle kommen. Und genau die sind es, die am lautesten nach so einem „KlimBim“ schreien:-))
Schade.
Allerdings habe ich durch die Hochbahn erfahren, dass die digitale Anzeige in keinster Weise verbindlich für den Busfahrer ist. Ich erlebe es in letzter Zeit öfter, dass Busse losfahren auch wenn oben „in 2 Minuten“ angezeigt wird. (Und damit ist nicht der folgende Bus gemeint.) Insofern, ärgert man sich am Ende eh nur, wenn man aufs Smartphone schaut, dort noch zwei Minuten Zeit angezeigt bekommt, nicht hetzt, und dann der Bus eh vor der Nase wegfährt.
Peinlich – diese Sachen sind echt schon Jahre alt und dass es der Senat und der HVV noch immer nicht geschafft haben als Auftraggeber dieses einzufordern empfinde ich als Fahrgast als eher eine sehr peinliche Geschichte.
Ich würde mal sagen: Spiel auf Zeit – 5 setzen