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Ehemaliger Hochbahn-Chef Günter Elste offiziell verabschiedet

Nach der Amtsübergabe zum Monatsbeginn ist der ehemalige Hochbahn-Chef Günter Elste gestern offiziell verabschiedet worden. 300 geladene Gäste und hochrangige Politiker bedankten sich bei dem Verkehrsmanager für die vergangenen 20 Jahre. Elste hatte die Hochbahn vom Sanierungsfall zu einem der profitabelsten deutschen Verkehrsunternehmen gemacht.
Christian Hinkelmann
Hochbahn-Chef Günter Elste
Hochbahn-Chef Günter Elste

Zum 1. Februar hatte Hochbahn-Chef Günter Elste nach 20 Jahren seinen Posten Nachfolger Henrik Falk übergeben – gestern folgte seine offizielle Verabschiedung mit hochrangigen Gästen: Neben Bürgermeister Olaf Scholz waren auch die Senatoren Frank Horch, Peter Tschentscher und Jens Kerstan, die ehemaligen Ersten Bürgermeister Henning Voscherau und Ole von Beust, sowie der Präsident des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen, Jürgen Fenske, dabei.

„Wir verabschieden heute einen unternehmerischen Politiker und einen politischen Unternehmer, einen Menschenfischer, der nicht nur mit sieben Senatoren erfolgreich zusammengearbeitet, sondern als Vorstandsvorsitzender die Hamburger Hochbahn auch zu einem deutschlandweit und international beachteten Vorbild gemacht hat“, so Bürgermeister Scholz vor 300 geladenen Gästen im Börsensaal der Handelskammer.

„Der Präsident und heutige Ehrenpräsident des VDV, Günter Elste, hat als langjähriger `Chef des deutschen ÖPNV´ die Weichen für einen erfolgreichen, wirtschaftlichen und innovativen öffentlichen Verkehr in Deutschland gestellt und damit Verkehrspolitik für Deutschland gemacht“, ergänzte VDV-Präsident Jürgen Fenske.

Elste bedankte sich mit den Worten: „Es war ein Geschenk für mich, an der Spitze der Hochbahn dem Gemeinwesen meiner Heimatstadt dienen zu können. Dass meine Mannschaft und ich das recht ordentlich hinbekommen haben, macht mich glücklich und stolz.“

Damit dürfte der ehemalige Verkehrsmanager deutlich untertrieben haben – immerhin hatte er die Hochbahn 1996 als „Sanierungsfall“ übernommen und zu einem der profitabelsten Verkehrsunternehmen Deutschlands gemacht. In seiner Zeit senkte er das jährliche Defizit von rund 160 Millionen Euro auf 55 Millionen Euro im Jahr 2014. Der Kostendeckungsgrad stieg parallel von 65 auf 90 Prozent.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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11 Antworten auf „Ehemaliger Hochbahn-Chef Günter Elste offiziell verabschiedet“

Die Verabschiedungsfeier hat laut mopo.de übrigens 70.000 Euro gekostet! Eine Verschwendung ohne Worte. Die Hochbahn spricht dagegen von einem „knapp kalkulierten Budget“. Haha. Das ist wirklich eine Verhöhnung aller HVV-Kunden. Die nächste Fahrpreis-Erhöhung kommt bestimmt. Sparsamkeit ist da wohl fehl am Platz. Wenn bei uns in der Firma jemand 70.000 Euro für eine Verabschiedung ausgeben würde, wäre er sofort gefeuert.

@ Kevin G.
Vielen Dank für den Hinweis mit Wien. Ich hatte Wien ( in Klammern!!!) nur erwähnt, weil sie die gleiche Einwohneranzahl wie HH hat. Ich wollte da kein “ Heim ins Reich“ kreieren… 😉
Auch deutsche Städte haben einen viel höheren ÖPNV Anteil, ich glaube Berlin z.B. liegt bei knapp 30 %.

@Gerd D.
Sie bemängeln unüberlegte Kommentare, nennen aber leider keine Fakten woher genau der höhere Kostendeckungsgrad herkommt. Ich kann es leider auch nicht sagen, finde aber die Ausführungen von BWL- Profi dazu sehr plausibel.
Natürlich ist auch klar, dass die Verkehrspolitik in HH selbst den OPNV teuer macht. Wenn ich eine U 4 baue für 330 Mio bei 2,8 km= 118 Mio/km ( Stadtbahn ca. 20 Mio/km) und Busse einsetzte auf einer Linie (M5), die in Teilen 60.000 Fahrgäste/Tag hat, ist doch klar, dass die Kosten in den Himmel schießen.

@Gerd D.:

Ihre Anmerkungen in Ehren, aber vergessen Sie bitte nicht einfach, woher ein Großteil der neuen Mittel bei der Hochbahn kommt: Von den Fahrgästen. Elste hatte das Glück, dass er Fahrpreiserhöhungen weitgehend entpolitisieren konnte, ja, die Stadt sogar die Fahrpreissteigerungen maßgeblich vorantrieb.

Das macht sich auf Seiten der Hamburger bemerkbar, die für eine Einzelfahrkarte statt DM 4,00 im Jahr 1996 nun € 3,20 zahlen müssen, entsprechend circa 56,5 Prozent Preisanhebung in 20 Jahren. Der Verbraucherpreisindex insgesamt stieg in diesem Zeitraum nur um etwa 31,0 Prozent. Mithin gelang es dem HVV als Monopolbetrieb, seine realen Preise zulasten der Hamburger Fahrgäste um etwa ein Viertel anzuheben.

Diese Mehrerträge sind maßgeblich am scheinbar guten Ergebnis der Hochbahn unter Elste beteiligt. Es gelang nicht im vergleichbaren Maße, die Hochbahn effizienter zu machen, was angesichts der recht hohen Produktionskosten auf den ersten Blick naheliegend gewesen wäre. (Die Ausgaben der Hochbahn pro Personenkilometer sind meines Wissens überdurchschnittlich hoch.)

Herr Elste ist ja nicht aus dem nichts aufgetaucht, er war vorher SPD Fraktionsvorsitzender. Warum hat er sich da nicjt für den ÖPNV eingesetzt? Und hat jemand überprüft wieviel Schuld am schlechten Zustand der HHA die Abschaffung der Straßenbahn hat. In den 50 ger Jahren waren Bus und U Bahn bereits defizitär, während die Straßenbahn sogar noch in yen schwarzen Zahlen fuhr. Und wieviel, von Bauzuschüssen abgesehen, könnte man mit achtachsigen Straßenbahnwagen statt vierachsiger Busse heute sparen? Es gibt also keinen Grund den früheren SPD Fraktionsvorsitzenden und bis zuletzt Parteisoldaten für Dinge zu loben, die er nicht getan hat und seine vor HHA Vergangenheit vergessen zu machen.

Die finanziellen Probleme der Hochbahn in den 1990er Jahren und ihre verheerenden Folgen sind kaum bekannt, wie auch einige unüberlegte Kommentare hier wieder mal unter Beweis stellen. Hamburg hatte zwischen 1974 und ca. 2004 massive Haushaltsprobleme. Erst seit 2011 ist HH wieder im grün-gelben Bereich.

Hauptproblem waren die laufenden Kosten und die viel zu hohe Belastung des Hamburgischen Staatshaushalts durch Kredite und deren Zinsen (und viel zu wenig Tilgung). Jährlich kostete die Hochbahn AG die Hansestadt Hamburg mit einem schlechteren Angebot als heute 105 Mio. Euro. Jährlich! Jährlich fehlten 105 Mio. Euro an vielen anderen Stellen – und auch bei den Investitionen! Gut, dass man das endlich mal auf Nahverkehrhamburg lesen kann.

Kein Geld = kein Handeln! 30 Jahre lang wurden in Hamburg nur die günstigsten Lösungen umgesetzt. Das Metrobussystem war über viele Jahre politisch verhindert worden. So sehen Zwänge aus, die viele Kommentatoren hier scheinbar nicht kennen. Kompetente Kritik sieht jedenfalls anders aus.

Der U-Bahnbau wurde 1987 offiziell eingespart. Die angefangenen Projekte wurden mit Ach und Krach fertig gestellt, belasteten aber den Haushalt teils bis in die letzten Jahre.

Gern wird auch vergessen, dass die Hochbahn ganz „nebenbei“ ihre alten Viadukte und Stationen erneuern musste. Das hat mehrere hundert Mio. Euro gekostet. Dafür gab es keine Fördermittel. Finanzierbar nur, weil parallel Elste das Unternehmen radikal saniert hat. (Es hätte auch anders laufen können, wie Maggie Thatcher einst in London eindrucksvoll bewiesen hat – unter den Langzeitfolgen ächzt die Underground dort noch heute).

Mit den für die U-Bahn-Sanierung ausgegebenen Mittel hätte man (inclusive Aufstockung durch Fördermittel vom Bund) natürlich große Teile der U5 schon bauen können (oder andere Strecken). Wer Elste Versagen vorwirft, der beweist schnell, dass er von den finanziellen Umständen offensichtlich keine Ahnung hat.

@senza parole : Wien ist KEINE deutsche Stadt – es wird lediglich nur von deutschen Großstädten gesprochen wie z.B. Berlin, München, Frankfurt/M und eben Hamburg.

Sicher hat Herr Elste Verdienste, aber nie wird soviel gelogen, wie bek Abschieden und Beerdigungen.

Herrn Elstes Verdienst ist, dass das Defizit der HHA auf Kosten der Fahrgäste reduziert wurde, unter ihm wurde die längste U Bahn ohne Haltestelle und ohne Verknüpfung gebaut, alles andere, auch UBahnstrecken wurde nach üblicher Hamburger Art für die Zukunft versprochen. Gebaut wurde nichts. Es wurden Träume von Bussen sowohl bezüglich Traktion als auch Fassungsvermögen geweckt, die kaum zu erfüllen sein werden. Er war der Wendehals in Sachen Stadtbahn, eben ein Aktivist der SPD.
Was bleibt also wirklich als Verdienst von Herrn Elste. Mir fällt ersteinmal nichts ein außer ein paar Busspuren in einer Zeit da Nürnberg, Berlin oder München durchaus km U Bahn und Straßenbahn bauten.

Doch genau das hätte er machen sollen: Mit dem Fuß aufstampfen und dem Bürgermeister verständlich machen, welche Vorteile eine Stadtbahn hat. Das war schließlich sein Job.

„Das komfortable Metrobus-Netz“. Ich hau‘ mich wech‘.
Zum Thema ‚Wiedereinführung der Straßenbahn‘ äußere ich mich hier besser nicht. Da gibt es genügend andere Kommentare hier im Forum.
„Ein grundlegender politischer Wechsel zwang Elste…“
Solche Pressesprecher-Sätze muss man sich erst mal reinziehen.
Trotzdem alles Gute in der „Rände“ für den – Entschuldigung – Herrn, der sich immer dem Wind angepasst hat.
Taktisch reagiert hat.Freundlich formuliert.

Mein Gott, was ist das denn für ein Lobgehudel auf Herrn Elste.

Gut, den Kostendeckungsgrad gesteigert, das ist wirklich gut, Die Frage ist, ob durch starke Preiserhöhungen über der Inflationsrate bzw. dem Lebenshaltungskostenindex oder wodurch.
Was aber das größte Manko seines Wirkens ist, der ÖPNV Anteil in HH beträgt nur 19 %. Der schlechteste Wert aller deutschen Größstädte ( Wien 39 %). Von einem ehemaligen SPD Fraktionsvorsitzenden, der über die entsprechenden Kontakte verfügen sollte, erwarte ich mehr. Auch hat HH für eine “ Busstadt“ viel zu wenige Busspuren und Vorrangsschaltungen.

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