Welt-Metropolen wie London und Barcelona haben sie schon seit vielen Jahren: Chipkarten, auf die sich elektronische Fahrkarten für den Nahverkehr laden lassen – also papierlose Tickets.
Auch Hamburg will so eine Karte einführen und arbeitet seit 2012 an dem Projekt: Zunächst wurde die neue HVV-Card versuchsweise im Raum Harburg eingeführt und sollte dann im Sommer 2015 auf das gesamte Verbundgebiet ausgeweitet werden. Aber dazu kam es nicht – das große Roll-Out wurde auf 2017 verschoben.
Jetzt gibt es offenbar abermals Verzögerungen, wie das Hamburger Abendblatt berichtet. Die Absicht, ab September alle Hamburger Abonnenten sukzessive mit einer HVV-Card auszustatten, sei auf Januar 2018 verschoben worden, schreibt die Zeitung und beruft sich dabei auf HVV-Angaben.
Einer der Gründe seien demnach Softwareprobleme sowie die Tatsache, dass alle 650 Buslinien, U-, S- und Regionalbahnen sowie die 10.000 Haltestellen mit Lese- und Kontrollgeräten ausgerüstet werden müssten.
Laut Zeitung haben bis…
10 Antworten auf „Einführung der HVV-Card verzögert sich offenbar weiter“
Tut sich da was, oder wird das ins nächste Jahrhundert verschoben?
@Schulzer. Bis weit ins letzte Jahrhundert hinein hatten alle Hamburger Bahnhöfe und Haltepunkte ihre Bahnsteigsperren, wie sie in vielen anderen Ländern auch heute noch die Regel sind. Wahrscheinlich sind Sie zu jung, um das zu erinnern. Ich verstehe also Ihre Befürchtung “na herzlichen Glückwunsch” nicht.
Ich bin mal gespannt, wie es in der täglichen Benutzung aussehen wird. Die Referenz ist ganz klar die OV-Chipkaart aus NL, und dagegen soll sie bemessen werden.
Wieso müssen die 650 Bus-“Linien” ausgerüstet werden? Es betrifft wohl eher die Busse selbst, und das sind etwa 2000. Und dass alle 10000 Haltestellen mit Lese- und Kontrollgeräten ausgestattet werden müssen, höre ich zum ersten Mal. Die meisten haben doch nicht einmal einen Stromanschluss. Außerdem bringen die Busse die Geräte doch mit. Wer hat diese Zahlen recherchiert?
“Einer der Gründe seien demnach Softwareprobleme sowie die Tatsache, dass alle 650 Buslinien, U-, S- und Regionalbahnen sowie die 10.000 Haltestellen mit Lese- und Kontrollgeräten ausgerüstet werden müssten.”
Das hätte man ja auch vorher kaum ahnen können! Im Ernst: Diese Erklärung ist ungefähr so, als würde man sagen: Die Fertigstellung des Hauses verzögert sich, da noch Fenster und Türen eingebaut werden müssen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
warum holt Ihre auch dann nicht die Programme für die Card von London oder Barcelona und übersetzt diese in Deutesch, dann müßte dieses Programm doch funktionieren.
Mit freundlichen Grüßen
Weil das viel zu einfach wäre…
Meckern ist so einfach aber haben Sie sich wenigstens mal die Mühe gemacht und geschaut wie in London der ÖPNV funktioniert? In jeder Station gibt es Barrieren, die mit der Karte erstmal geöffnet werden müssten. Um diese Karte zu übernehmen, müssten auch überall in Hamburg erstmal solche Barrieren gebaut werden, na herzlichen Glückwunsch.
Jeder ÖPNV hat seine Eigenarten und deshalb sind auch solche Bezahlsysteme maßgeschneidert für jede Stadt.
@Schulzer, Ihr Argument zieht. Gerade weil Hamburg keine Barrieren hat, sollte es erst recht einfacher sein. Auf der elektronischen Karte sind die Bezahldaten gespeichert, sodass bei einem Check-in die Fahrt begonnen wird. Eine Barriere würde dann in Hamburg nicht den Fahrgast kontrollieren, sondern die Kontrolleure haben ein kleines Geräte, das die elektronische Karte auslesen kann. Also alles wie bisher. Beim Verlassen des Zielbahnhofs muss der Kunde einen Check-out machen. So funktioniert es in den Niederlanden mit der OV-Chipkaart.
Ob an der Station Barrieren sind oder nicht, ist doch für die Nutzung der Karte völlig unerheblich. Ob man den CheckIn an der Barriere, einem anderen Terminal oder im Fahrzeug macht, ist der Karte egal. So viele Möglichkeiten gibt es da nicht. Und die angesprochenen Eigenarten beziehen sich dann wohl eher auf die Tarife und hat mit der Karten-Infrastruktur auch nichts zu tun.
Ich finde es mal wieder recht traurig zu sehen, dass wir so vieles nicht auf die Reihe bekommen, was sich woanders längst bewährt hat.