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Elektrobusse: Hamburg überholt Berlin deutlich

Hamburger E-Flotte ist inzwischen deutlich größer als in der Hauptstadt. Aber: Der Ausbau kam im vergangenen Jahr langsamer voran als geplant. Das Jahresziel wurde um ein knappes Drittel verfehlt. Das sind die aktuellen Zahlen und deswegen wurde die Dieselflotte der VHH in 2022 nicht kleiner.
Christian Hinkelmann
Ein Batteriebus der Hochbahn in Hamburg.
Ein Batteriebus der Hochbahn in Hamburg.
Foto: Hochbahn

Auf Hamburgs Straßen sind immer mehr Elektrobusse unterwegs – aber: das Wachstum der E-Flotte kam im vergangenen Jahr etwas langsamer voran als ursprünglich geplant. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die NAHVERKEHR HAMBURG von den beiden großen Verkehrsbetrieben in der Hansestadt erfuhr – Hochbahn und VHH.

Demnach lag die Zahl der tatsächlich gelieferten Busse bis Ende Dezember 2022 um knapp ein Drittel unter dem eigentlichen Jahresziel.

Die Hauptgründe sind laut Hochbahn der Ukraine-Krieg und Corona: Beides hat die Lieferketten durcheinandergewirbelt und die Auslieferung bestellter neuer Fahrzeuge verzögert.

Eigentlich hatten Hochbahn und VHH im vergangenen Jahr mit insgesamt 97 neue Elektrobussen gerechnet, wie die Unternehmen Anfang 2022 auf Nachfrage von NAHVERKEHR HAMBURG mitteilten. Doch tatsächlich landeten bis Jahresende nur 68 Strom-Busse bei den beiden Verkehrsbetrieben – also 29 weniger.

Schaut man tiefer in die Zahlen, fällt auf, dass vor allem die Hochbahn deutlich weniger neue Elektro-Fahrzeuge bekam als geplant: Statt der eigentlich angepeilten 80 neuen E-Busse wurde im vergangenen Jahr nur knapp die Hälfte (39 Fahrzeuge) tatsächlich an die Hochbahn ausgeliefert.

Bei einem Teil der noch fehlenden E-Fahrzeuge handelt es sich laut Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum um so genannte „Überläufer“, bei deren Ausliefe…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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10 Antworten auf „Elektrobusse: Hamburg überholt Berlin deutlich“

Über 2030 mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Die Batterie-Technologie wird sich weiterentwickeln, die Reichweite wird somit deutlich länger und die Ladenzeiten werden deutlich kürzer.

Ich bin froh, dass in Hamburg keine Oberleitungen mehr über die Straßen gespannt worden sind, denn das sieht schrecklich aus. Von Elektrosmog brauchen wir im Zeitalter von Smartphones und WLAN allerdings nicht mehr zu reden.

Seid bitte nicht so negativ! Alles braucht seine Zeit und wir sind auf einem guten Weg. Und wenn dann doch nach 2030 noch mal der eine oder andere Dieselbus zu sehen sein würde, dann wäre das auch kein Achsbruch.

Schöner Artikel. Wie wäre es mal einen über Türen & Bestuhlung? Es gibt ja sowohl bei der Hochbahn und der VHH 2- und 3-türige Solobusse, und 3- und 4-türige Gelenkbusse – aber warum?

Und bei der Bestuhlung gibt es solche die im vorderen Bereich 2+2 Sitze haben und nur einen sehr engen Gang, und solche die auf der rechten Seite Reihensitze haben – man sitzt also nebeneinander und schaut quer durch den Bus – und viele, viele weitere Varianten.

Da frage ich mich schon, warum wird das so bestellt? oder werden da keine Vorgaben gemacht?

Die Vielzahl der Elektrobusse macht den ÖPNV in Hamburg nicht zuverlässiger. Neben der geringeren Tagesreichweite im Vergleich zum Dieselbus ist die Reichweite im Winter oder an heißen Sommertagen auch stark minimiert. Busse können nicht mehr 3 Schichten am Stück fahren, müssen oft nach einer Frühschicht mehrere Stunden nachgeladen werden.
Dies lässt sich nur durch einen Mehrbedarf an (teuren) Fahrzeugen und Stellplätzen auf dem Betriebshöfen abdecken.
Spontane Schienenersatzverkehre werden bald nicht mehr möglich sein, da eventuelle Busse und auch Personal zur Verfügung stehen, die Busse aber keinen mehr Strom haben.
Die Kehrseite der Elektromobilität sieht niemand oder möchte niemand sehen.
Ich freue mich schon auf spontane SEV´s ab 2030…….

Ich bin da skeptisch, ob es bis 2030 was wird. Wenn jetzt Busse nicht geliefert werden können, sich verspäten, müssen dann ja dafür in den nächsten Jahren umso mehr Busse angeschafft werden. Es ist aber weiterhin unsicher, wie das klappt.

Aus meiner Sicht ist es insgesamt frustrierend, wie die Elektrifizierung läuft. Man hätte schon vor über 10 Jahren sagen können, wir nutzen Technologien, die sich schon lange bewährt haben, da uns die Verkehrswende ein sehr ernstes Anliegen ist. Man hätte die Straßenbahn einführen können, man hätte teilweise auf Trolleybusse (mit zusätzlichen Batterien) setzen können. Aber nein! Die Bürgermeister der letzten 20 Jahre wollten alles, nur auf keinen Fall eine Oberleitung über den Straßen. Selbst wenn man damit nicht die Klimaziele erreichen kann….alles „scheißegal“. Stattdessen setzt man ausschließlich auf Batteriebusse. Da musste man erstmal lange forschen und probieren, wie man das mit dem Lademanagement und der Infrastruktur hinbekommt und darauf hoffen, dass die Industrie die richtigen Busse anbietet. Das Ergebnis: 2023 sind immer noch nicht die Hauptstrecken der Busse überwiegend mit E-Fahrzeugen ausgestattet, es werden stattdessen die alten Dieselbusse komplett auf Verschleiß gefahren. Und nebenbei umgeht man die Anschaffungspflicht für E-Busse, in dem man Subunternehmen wie „Umbrella“ beauftragt ihre Dieselbusse in Hamburg einzusetzen. Ich wünschte, in Hamburg würde mehr Pragmatismus und weniger parteipolitische Fantasie das Handeln bestimmen.

Die Umbrella Einsätze bei der Hochbahn und der VHH sind den immer größer werden Personalproblemen geschuldet, nicht der Umgehung der Vorgaben.
Umbrella hat das Glück immer wieder Fahrer zu finden, die nicht den Einstellungskriterien der Hochbahn und der VHH entsprechen.

Das „berühmte“ Unternehmen „Umbrella“ geistert auch bei uns immer für irgendwelche SEV der RB81 herum, gerade erst wieder. Wenn man die Busse der 9 getrost als Gefühlt-EURO1-Norm empfinden kann, sind die von „Umbrella“ Gefühlt-EURO0-Norm.😅

Na, aber dafür stehen uns demnächst wieder zwei Kongresse ins Haus, auf denen sich Hamburg wieder als die Stadt mit dem schönsten ÖPNV weltweit darstellen kann:
https://www.lok-report.de/news/deutschland/aus-den-laendern/item/38630-hamburg-zuschlag-fuer-den-oepnv-weltkongress.html
Ich frage mich nur, wo man so schnell die vielen neuen Kleider und Dorfattrappen her bekommt. 🤣 Auch müssten langsam die Ideen für Haltestellennamen ausgehen. Zur Erinnerung: „Jungferninseln“ gab’s früher schon mal.
Naja, wenigstens werde ich in meiner Wohngegend wohl eher nicht davon behelligt werden, denn dann könnten die Kongressteilnehmenden sehen, wie ÖPNV, speziell SPNV, unattraktiv funktioniert.🤔

Nach dem man sich von den Russen abhängig gemacht hat, ist man nun wieder von einem weiteren Land neben der USA abhängig. Nur weil Deutschland so ramdössig ist Techologien wo anders hin abzuwandern lassen. Also Liebe Bundesregierung, schiekt Eure überteuerten Berater nach Hause und schaltet Mal den gesundenen eigenen Vertand ein

Na gut, aber bei uns ist nichts davon zu merken. Die neuen Elektrobusse sind hier noch nicht angekommen. Aber wenigstens erreichen die der Linie 29 immer noch Bahnhof Tonndorf, da ja nun doch nicht der Tonndorf-Zweig von der 167 übernommen worden ist. (Vermutlich wohl auch nur nicht, weil noch keine vernünftige Lösung für die Bedienung der „Nothaltestelle“ Tonndorfer Hauptstraße der 9 gefunden worden ist. Die 167 müsste in dem Fall eine ganze Extrarunde fahren, was dann wohl doch zu peinlich wäre.)
Naja, Hauptsache, der Party-113er ist elektrisch und vor allem weiterhin cool beklebt.

Die Linie 113 wird vom Betriebshof Langenfelde gefahren, der zwar bereits über ein umgebautes Carport für Elektrobusse verfügt, auf dem aber bisher noch keine angekommen sind. Aufgrund der Lieferschwierigkeiten sind also auf der von Ihnen genannten „Party-Line“ bis jetzt nur Dieselbusse unterwegs. Die Marketingaktion zur Einführung der Linie im vergangenen Jahr ist mittlerweile aufgehoben, hat aber vollen Erfolg gezeigt: die Linie wurde sehr gut von den Fahrgästen angenommen! Das kann ich Ihnen als Busfahrer auf dieser Linie bestätigen. Wo ist also das Problem?

Hallo MV,
tja, das Problem ist für mich die ungleiche Behandlung der Stadtteile bezüglich z.B. des ÖPNV.
Warum bekommt die Elbinsel keine attraktive Busanbindung in Nachfolge der 34, obwohl die Probleme und die Überlastung der S-Bahn bekannt sind?
Warum bekommt die Linie 9 (oder die 10) einfach keine Busbeschleunigung, obwohl es relativ problemlos ohne viel Umbau möglich wäre? Diese Linien fahren fast nur geradeaus, da würden schon durchgehend Anmeldeampeln viel bezwecken. (Und natürlich das Umändern von „Ausbremsampeln“ wie an der Nordmarkstraße.)

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