Entscheidung: U5 soll nun doch nicht am Jungfernstieg halten

Neue Linie soll direkt vom Hauptbahnhof zum Dammtor führen, wo die Umsteigemöglichkeiten verbessert werden. Ein U-Bahnhof soll dafür verschoben und offenbar neu gebaut werden.
Christian Hinkelmann
Der geplante U-Bahnhof der U5 am Jungfernstieg soll doch nicht gebaut werden. (Foto: Hochbahn)
Der geplante U-Bahnhof der U5 am Jungfernstieg soll doch nicht gebaut werden. (Foto: Hochbahn)

Es hatte sich in den vergangenen Wochen ja bereits angedeutet. Heute ist die Entscheidung nun endgültig gefallen: Hamburgs neue U-Bahnlinie U5 soll auf ihrem Weg von Bramfeld über die Innenstadt zu den Volkspark Arenen nicht am Jungfernstieg halten.

Das hat eine Senatskommission heute entschieden, teilte die Verkehrsbehörde mit. Die neue Linie soll stattdessen ohne Halt vom Hauptbahnhof zum Stephansplatz (am Dammtor) durchfahren, womit sich die Strecke etwas verkürzt. Der Bau soll dadurch um rund 130 Millionen Euro günstiger werden, das Nutzen-Kosten-Verhältnis stiegt laut Behörde von 1,23 auf 1,27, was bedeutet, dass für jeden investierten Euro ein gesamtwirtschaftlicher Nutzen von 1,27 Euro erwartet wird. Damit wird der Bau Hamburgs neuer U-Bahnlinie also noch etwas wirtschaftlicher als bisher.

Um wie viele Minuten sich die Fahrzeit konkret verkürzt, benennen die Behörde und die Hochbahn in der Mitteilung nicht. Sie sprechen aber von „bis zu 40 Prozent Reisezeitersparnis in alle Richtungen“.

Als Grund für die Umplanung werden verschiedene Faktoren genannt: Einer davon ist der geplante 100-Sekunden-Takt auf den Linien U2 und U4, ein anderer der geplante vollautomatische Betrieb auf der U5. Und auch die Fahrgastzahlprognosen rund um den Hau…

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „Entscheidung: U5 soll nun doch nicht am Jungfernstieg halten“

Im Prinzip ist die Entscheidung in Ordnung: Wer als U-Bahnfahrer zum Jungfernstieg möchte, muß eben für eine Haltestelle kurz umsteigen, ohne Fahrzeitverlust. Für Umsteiger von der U5 auf die S-Bahn gibt es jetzt allerdings nur noch den Knotenpunkt Stephansplatz/Dammtor, denn am Hbf sind die Wege für einen Umstieg zu weit.
Schön wäre es gewesen, wenn man im Zuge des Neibaus der Haltestelle Stephansplatz genau wüßte, wie es mit der Station Dammtor in Bezug auf den VET weitergehen würde.
Ein Tunnelneubau unterhalb des Dammtor-Bahnhofes sollte kurze und übersichtliche Umsteigemöglichkeiten zur neuen U-Bahn-Haltestelle Stephansplatz bieten.

Der Umstieg auf die S-Bahn (City-Tunnel) kann jetzt aus Richtung Stellingen per bahnsteiggleichem Umstieg auf die U1 und dann Umstieg auf die S-Bahn am Jungfernstieg geschehen und andersrum aus Richtung Bramfeld mit Umstieg in U2/U4 am Hbf und dann wieder Umstieg in die S-Bahn am Jungfernstieg. Beides ist wohl ungleich attraktiver als die langen Fußwege an der geplanten U5-Haltestelle Jungfernstieg.

Er sollte die U2/U4-Haltestelle Hauptbahnhof Nord entlasten, denn zusammen mit der U5 werden dort in der recht beengten Röhren-Station mit ihren schmalen Bahnsteigen bald insgesamt drei Linien halten.

Sehr gute Entscheidung – mit einem kleinen Wermutstropfen.
– Wegfall der „U-Boot-Haltestelle“: sehr gut
– „Klotzen“ am Stephansplatz mit bahnsteiggleichem Übergang zur U1 und verkürztem Weg zum Dammtorbahnhof: bestens
– Beibehalten der engen Haltestelle Hauptbahnhof Nord, anstelle ebenfalls „Klotzen“ mit geräumiger Umsteigehalle und Zugängen zu den Bahnhofsgleisen: weniger gut
Generell ist es die richtige Entscheidung.

insgesamt eine gute Entscheidung, allerdings wuerde ich am Stephansplatz ein ganz neue U Bahnhalte stellen bauen und die U1 entsprechend verschieben. Das wuerde waehrend der Bauzeit den Weiterbetrieb der alten Stephansplatzhaltestelle ermoeglichen und vor allem koennte man bei einem Neubau groezuegiger gestalten. Die Haltestelle Jungfernstieg war schon immer eine Schnappsidee: Viel zu lange Laufwege, eben keine direkte Verbindung zu den bestehenden U und S Bahnhaltestellen und dann auch die Kosten und der Bauaufwand waere exorbitant gewesen.

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