Es geht deutlich langsamer voran als geplant und sie wird wahrscheinlich auch sehr viel später eröffnet als erhofft: Hamburgs neue S-Bahnlinie S4, die ab Ende 2027 von Altona bis nach Hamburg-Rahlstedt und ab 2029 weiter bis nach Bad Oldesloe fahren soll.
Seit Monaten passiert entlang der Baustelle kaum noch etwas – unter anderem auch, weil sich die Deutsche Bahn in einem Dickicht aus Stellwerks-Abhängigkeiten verstrickt hat, die sich voraussichtlich erst im Laufe des kommenden Jahres auflösen werden (Details hier).
Dazu kommt, dass auf der 20 Kilometer langen Strecke, auf der für die S-Bahn eigene Gleise neben der Fernbahnstrecke nach Lübeck verlegt werden sollen, bisher nur auf einem knapp drei Kilometer kurzen Ministück tatsächlich gebaut werden darf.
Für alle weiteren Abschnitte fehlen nach wie vor die Baugenehmigungen, obwohl die Planver…









5 Antworten auf „Exklusive Bilder: Hier entsteht das Herzstück der künftigen S4“
Ein Vorschlag zur Güte: Die Bahn, die Stadt, der Bund aber besonders die Steuerzahler könnten viel Geld sparen, wenn Stadt und Bahn auf die beiden Haltestellen Claudiusstraße und Bovestraße verzichten und im Bereich des Bahnhofs Wandsbek bis zur Hammer Straße die S4 nur eingleisig führen. Bei dem geplanten 20/10 Minutentakt ist das problemlos möglich. Am Bahnhof Wandsbek könnte dann ein ebenerdiger Zugang einfach realisiert werden. Auf die teuren und komplizierten Haltestellen, die eh nur wenig benutzt werden, kann verzichtet werden. Das dritte Gleis für den Güterverkehr könnte erhalten bleiben und die Kapazität der TEN-Strecke nach Skandinavien würde nicht eingeschränkt. Da mit dem Bau der Haltestellen noch nicht wirklich begonnen wurde, wäre auch eine Umplanung ohne Zeitverluste und überschaubaren Kosten möglich.
Erst einmal ein großes Dankeschön an Herrn Reckleben für diese Fotos, die ich unter den allgemein möglichen Bedingungen nicht machen könnte. Auf dem Bahngelände sowieso nicht und auch nicht vom der Baustelle näher gelegenen Nordwesthang, denn das sind dort alles nicht zugängliche Betriebsgelände.
Im Grunde ist es erschreckend, wie wenig bisher passiert ist. Wenn man dagegen sieht, was alles bei U-Bahn-Begehungen gezeigt werden kann, oder was man an der AKN-Strecke sehen kann. Zur Erinnerung: Seit Winter 2020/21 besteht im PFA 1 Baurecht mit der Abholzung der Kleingärten im Gleisdreieck. Zum Fahrplanwechsel 2021/22 wurde der Bahnhof Wandsbek aufgelassen und seither nur Bahnsteigdach und Fahrstuhl entfernt. Man hätte den Marienthalern, die sowieso schon durch die gesperrten Bahnübergänge Einschränkungen hinnehmen müssen, wenigstens die letzten vier Jahre ihren Bahnhof lassen können, ohne dass der „S-Bahn-Bau“ darunter gelitten hätte, vermutlich sogar bis zum Fahrplanwechsel 2026/27.
Ob der S4-Bau inzwischen schon mit 2 Mrd. veranschlagt wird, nach oben offen? Jedenfalls kreißt ein extrem teurer Berg, der eine 10-Minuten-Takt-Maus gebiert.
Vielleicht haben die Kritiker doch recht, und es wäre besser, das Projekt zu beenden?
Und da ich inzwischen gelernt habe, dass man in Hamburg keine „kulturellen Grenzen“ überwinden darf, und dass daher z.B. der Vorschlag eines Stadtbahnnetzes für den Bezirk Wandsbek nicht statthaft ist und nicht nur von prinzipiell Ablehnenden abgelehnt wird, sollte man sich einfach mit der „Hamburg-Denke“ abfinden und den jeweiligen Mentalitäten angepasste Forderungen stellen. Das heißt dann z.B. für die grün/links/alternativ geprägten Stadtteile im Westen und auf der Elbinsel ein dichtes Straßenbahnnetz und für das eher konservative Wandsbek eine weitere autogerechte Anpassung der Straßen zu fordern.
Jedenfalls werde ich nicht mehr auf die schönen Worte von Verkehrspolitikern hören und mich bei der S4 immer wieder vertrösten lassen. Das wird doch sowieso nichts Vernünftiges mehr.
Dazu eine persönliche Anmerkung: Als ich Ende 2010 nach Tonndorf zog, hieß es, der S4-Bau würde 2014 beginnen, und ab 2017 fährt hier dann die S-Bahn.
Nun sind wir (mindestens) 11 Jahre später dran. Und keine der verantwortlichen Personen stört sich daran.
Ach, schon viel länger.
Ich bin 2001 nach HH (Tonndorf) gezogen, und da wurde schon von einer S4 gefaselt. 2002 gab es im Hotel Eggers in Rahlstedt eine Versammlung, da hatte die S-Bahn Hamburg noch das rote Logo, und es gab noch eine aktive S4-Initiative und http://www.delays.de zur Erfassung der Katastrophen auf der RB81.
Damals hatte ich noch hochfliegende Pläne vorgeschlagen, wie einen unterirdischen S-Bahnhof unter Wandsbek Markt, der sowohl S1 als auch S4 dort mit der U1 verknüpfen sollte. Der S-Bahnhof Wandsbeker Chaussee sollte deswegen aufgegeben und auch die Station Claudiusstraße (Rathaus Wandsbek) nicht gebaut werden. Von Hasselbrook ginge es gemeinsam bis Wandsbek Markt, und dann würden sich die Linien nach Friedrichsberg und Bovestraße aufspalten.
Ist aber genauso Schnee von gestern, wie mein Vorschlag für ein Wandsbeker Stadtbahnnetz.
„Schuster bleib bei deinen Leisten“, oder besser: „Wandsbek bleib bei deinen Autos“. 😉
wenn man sieht, was die Hochbahn innerhalb eines Jahres geschaftt hat mit der U5, dann ist das hiere eine einzige Peinlichkeit.
Wie schon so oft angesprochen: Die Deutsche Bahn ist entweder nicht in der Lage oder wahrscheinlicher nicht Willens, ihre Aufgabe nachzukommen. Daher gibt es nur ein: Zerschlagung und wie frührer Bau und Infrastruktur direkt aus dem Bundesministerium leiten als Behörde mit Beamten, die wissen, daß man nicht lügen darf.