Signalstörungen, Stellwerksausfälle, Personen im Gleisbereich, liegengebliebene Züge: Fast kaum ein Tag vergeht ohne Störungen bei der Hamburger S-Bahn. Soziale Netzwerke, wie Twitter, sind voll Störungsmeldungen der S-Bahn und den Kommentaren frustrierter Fahrgäste.
Und dies ist offenbar nur die Spitze des Eisbergs, denn längst nicht alle Verspätungen und Ausfälle werden beispielsweise über den Twitter-Kanal der S-Bahn gemeldet.
Wie groß das Verspätungsproblem der Hamburger S-Bahn tatsächlich ist, lässt sich nur schwer nachvollziehen, denn öffentlich zugängliche Statistiken gibt es nicht. Nur selten werden Daten genannt – und dann meist nur für größere Zeitspannen und auch immer nur für das gesamte S-Bahn-Netz und nicht einzelne Linien. Für Fahrgäste bringt das wenig Nutzwert.
Anders in Schleswig-Holstein: Dort gibt der Verkehrsverbund NAH.SH die Pünktlichkeitswerte für die einzelnen Bahnstrecken im Land monatlich bekannt. Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert nun, dass der HVV nachzieht und die Kennzahlen zu Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der bestellten Verkehrsleistungen sowie zur Zuverlässigkeit der bestellten Sitzplatzkapazitäten im S-Bahn-Netz Hamburg regelmäßig veröffentlicht.
4 Antworten auf „Fahrgastverband fordert mehr Transparenz bei Pünktlichkeitsdaten der Hamburger S-Bahn“
Aus welchen Datenquellen erfasst die S-Bahn-HH die Verspätungen und die Zugausfälle? Auf den Bahnsteigen zählen gelegentlich die Anzeigen die Minuten auf Null runter, ohne das ein Zug kommt. Dann suche ich in der App nach dem Zug und sehe, das er gerade auf halbem weg zur nächsten Haltestelle ist.
Ich sehe mir in der Hauptverkehrszeit gelegentlich die Abfahrtzeiten der S-Bahnen ab Hauptbahnhof an. Wenn für ALLE Bahnen Null-Minuten Verspätung angegeben wird, dann kann man ziemlich sicher sein, das die Datenerfassung gerade mal wieder nicht funktioniert.
Wie gehen Züge in die Statistik ein, die auf Teilstrecken ausfallen? z.B. Zug nach Wedel endet Blankenese, nach Stade endet Neugraben etc. Und in der Gegenrichtung fährt der Zug anschließend natürlich auch nicht.
Wenn ich Veddel tagsüber auf den beiden Anzeigentafeln die jeweils nächsten 3 Abfahrtzeiten sehe, dann ist fast immer mindestens einer deutlich zu spät oder fällt aus.
Mein Eindruck ist (aus Fahrten mit überwiegend S3, gelegentlich S1), das zumindest die Statistik der Verspätungen nach unten gefälscht wird und die S-Bahn-HH damit bei der Abrechnung der vertraglich mit der Stadt HH vereinbarten Verkehrsleistung bewusst betrügt.
Ich weiß gar nicht, warum alle die Minuten zählen. Bei einem 5-Minuten Takt erscheint mir das nur bedingt sinnvoll. Viel dringender wäre es, sich mit den ausgefallenen Zügen zu befassen. Die schaffen auch insofern ein Problem, als die nachfolgenden Züge eben oft keinen Platz für die nicht mitgenommenen Fahrgäste haben.
Und die geforderten Langzüge: Ja das wäre wirklich schön. Sie wurden ja auch mit den letzten drei Fahrplanwechseln freudig als Verbesserung von Politik und Verkehrsunternehmen gefeiert. Seit den Hamburger Frühjahrsferien habe dann keinen Langzug mehr in der HVZ gesehen. Klar, man muss sich ja im Dezember auch wieder für die Verbesserung feiern, dass nunmehr Langzüge eingesetzt werden. Als Wilhelmsburger ist das nicht mehr ernst zu nehmen. Wenn man wirklich gewollt hätte, hätte man ja zumindest um Entschuldigung gebeten, wenn es nicht klappt.
Ein interessanter Artikel, der den meisten Fahrgästen sicher aus dem Herzen spricht.
Nur leider fehlt mir hier nun die Seite der S-Bahn:
Gibt es Bestrebungen, diese zusätzlichen Informationen zugänglich zu machen, und wenn ja, ab wann? Wenn nein, mit welcher Begründung nicht? Sind diese Forderungen von proBahn überhaupt schon an die S-Bahn herangetragen worden, und wenn ja, wann? Hier würde ich mir etwas mehr Hintergrundinformationen wünschen.
Wenn man sich insbesondere anschaut, wie wenig Informationen die S-Bahn im Vergleich zur Hochbahn und zu den HVV auf Twitter veröffentlicht, besteht ja durchaus Zweifel daran, dass die S-Bahn überhaupt Interesse an mehr Transparenz hat.
Entscheidend sind halt vor allem die Knotenpunkte. Im Westen ist das Altona: hier bedeuten von der Verbindungsbahn 3 Minuten Verspätung eine Fahrzeitverlängerung von 20 Minuten Richtung Sülldorf und Wedel – von gesamt Hamburg Nordwest aus. Da fährt man von Winterhude, Eppendorf und Eimsbüttel aus doch lieber mit dem Auto. In Wedel wiederum fahren abends die Busse nur noch alle 40 Minuten – und die warten nicht. In anderen S-Bahn-Stationen außerhalb von Hamburg haben wir das gleiche Problem.