Der Fahrplanwechsel am kommenden Wochenende bringt nicht nur im HVV viele Änderungen mit sich (alle Einzelheiten hier) – auch beim Bahnverkehr in Schleswig-Holstein wird ab Sonntag einiges anders.
Aus Hamburger Sicht dürfte am interessantesten sein, dass die Regionalexpresszüge der Linie RE7 von Hamburg Richtung Kiel künftig länger unterwegs sind – und zwar zwei Minuten. Der Grund: In Richtung Norden wird die Reihenfolge der beiden Zugteile getauscht, die ab Neumünster getrennt und jeweils allein Richtung Kiel und Flensburg weiterfahren. Der Flensburger Zugteil fährt ab dem Fahrplanwechsel in der Regel vorn und ist somit zwei Minuten schneller als bisher unterwegs, der hintere Zugteil fährt künftig meist nach Kiel und braucht dementsprechend zwei Minuten länger als bisher. Das hat der schleswig-holsteinische Verkehrsverbund NAH.SH gestern mitgeteilt.
Haltepunkt Friedrichsruh bei Hamburg wird stillgelegt
Etwas versteckt hat der Verbund die Nachricht, dass ein Bahnhof im Land zum Fahrplanwechsel – trotz aktueller Verkehrswende-Diskussion – komplett stillgelegt wird, bzw. jeglichen Verkehr verliert. Dabei handelt es sich um die Haltestelle Friedrichsruh bei Aumühle. Nachdem die Station in den vergangenen Jahren bereits unter der Woche sämtliche Zughalte verloren hatte (siehe hier), fallen zum Fahrplanwechsel auch die letzten Stopps der Regionalexpresslinie RE1 weg. Der Bahnhof Friedrichsruh aus dem Jahr 1846 ist einer der ältesten Bahnhöfe in ganz Deutschland (siehe hier).
Gute Nachrichten gibt es dagegen für Pendler auf der berüchtigten, weil meist pannengeplagten, Regionalbahnlinie RB81: Sie soll künftig ganz…
7 Antworten auf „Fahrplanwechsel: Züge von Hamburg nach Kiel brauchen künftig länger“
Die Fahrtzeitverlängerung nach Kiel ist ja nur ein Vorgescmack auf das, was nach der Verlagerung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona nach Diebsteich kommt. Denn dann werden die RE-Züge vom Hamburger Hauptbahnhof nach Kiel alle zusätzliche in Diebsteich halten. Das bedeutet eine Fahrzeitverlängerung von weiteren 2-3 Minuten! Aber Nah-SH scheint ja wie versessen auf den Bahnhof Diebsteich zu sein, durch den ein neues Nadelöhr in den Verkehr zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein eingebaut wird, anstatt sich um den Ausbau des Bahnhofs Elmshorn zu kümmern, so dass dieser ein aktiver Nahverkehrsknoten wird, wo bahnsteiggleich südgehend vom RE7 der ,zum Hauptbahnhof fährt ,in den RE 6, der nach Altona fährt, umgestiegen werden kann und vice versa. Das wäre für die Fahrgäste eine echte Angebotsverbesserung.
In Zeichen von Klimawandel und Verkehrswende einen Bahnhof aufzugeben, zeugt schon von beachtlicher Blindheit und Ignoranz. Auch wenn Friedrichsruh sicher kein hohes Passagieraufkommen hat, eine Haltestelle zu knicken, ist Politik von vorgestern.
Die Illusion, dass Regios durch Diebsteich durchfahren ist reichlich amüsant. Dass der Hbf entlastet werden soll ist dir bewusst? Mal ganz ab der Tatsache, dass Altona nicht weiter betrieben wird.
Also verkürzt sich die Fahrzeit nach Hamburg enorm.
Die üblichen Doppelstockgarnituren können in Fridrichsruh nicht halten. Daher fuhr ein Dieselzug, um Friedrichsruh an Sonn- und Feiertagen anzubinden, obwohl auf ganzer Strecke ne Fahrleitung hängt. Das hat nichts mit Umweltschutz zu tun.
Ich finde das mit dem Bahnhof Friedrichsruh schade.. Der Bahnhof hat was, auch z.B. mit dem Garten der Schmetterlinge.
Aber hey, der Bahnhof wird nicht abgerissen…
Wunderbar, dann wird der Anschluss an den Busverkehr in Kiel damit wohl nun komplett aufgegeben. Auf der ohnehin schon stark verspätungsanfälligen Strecke waren 5 min Umsteigezeit schon viel zu knapp bemessen, mit nur noch 3 Minuten erreicht man dann im Spätverkehr nun definitiv nichts mehr. Je nach Linie bedeutet das dann bis zu 30 min Wartezeit.
Allgemein sollten die Probleme auf dieser Strecke mal deutlich mehr in der Öffentlichkeit behandelt werden. Seit der Umstellung auf die extrem unzuverlässigen Twindexx Triebzüge ist es schon ein kleines Wunder, wenn an einem Tag mal nichts kaputt ist/geht. Gefühlt ist gerade in den letzten zwei Monaten der Notfallbetrieb ( hervorgerufen durch nicht genug funktionierende Zugteile) mit nur einem Zugteil zwischen Neumünster und Hamburg schon eher der Standard als die Ausnahme.
Im Süden Deutschlands waren die Probleme mit den Twindexx nach zwei Jahren behoben, wieso müssen wir uns dann 3 Jahre nach Einführung immer noch mit Problemen herumschlagen?
Weil der Norden schon seit je dem Süden hinterherhinkt.
Die kaputten Twindexx-Züge sind oft auch der Grund für Ausfälle auf der RB81, denn wenn gerade wieder mal ein RE70 mit roten Dostos und BR112 fahren muss, dann fehlt diese Fahrzeugkombination auf der RB81. So greift ein Rädchen in das andere, oder besser, die Hand in den Mund. 😉
(DAS sind, neben der Trassenteilung mit schnell fahrendem und Güterverkehr, die Hauptgründe für die unzulängliche Situation auf der RB81. Und nicht, wie manche gern zur „Begründung“ gegen die S4 heranziehen, schadhafte Schranken.)
Wie schön, daß mit dem Fahrplanwechsel der vordere Zugteil nun auch vorn fährt.