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Fehlende Rampen? Kritik an neuem Fahrradparkhaus an Kellinghusenstraße

Radfahrende kritisieren in sozialen Netzwerken fehlende Rampen und schlechte Wegeleitung ins neue Fahrradparkhaus. Das sagen Verkehrsbehörde und Fahrradclub zu den Vorwürfen.
Matthias Schinck
Wo ist hier der Eingang? Das neue Fahrradparkhaus an der Kellinghusenstraße steht in der Kritik.
Wo ist hier der Eingang? Das neue Fahrradparkhaus an der Kellinghusenstraße steht in der Kritik.
Foto: Honorarpflichtig

Gut einer Woche nach Eröffnung des Fahrradparkhauses am U-Bahnhof Kellinghusenstraße gibt es Kritik – und zwar von Radfahrerinnen und Radfahrern. Sie beschweren sich in sozialen Netzwerken vor allem über unscheinbare Eingänge, die von den Radwegen aus schlecht einzusehen seien und über eine fehlende befahrbare Rampe ins Obergeschoss, wo sich die meisten kostenlosen Abstellplätze befinden. Wer dorthin will, muss absteigen und sein Fahrrad über eine schmale Rampe neben einer Treppe schieben. Hoch- und runterfahren ist nicht möglich.

Bei Twitter kritisierte beispielsweise der Nutzer „Earther87“ in einem Tweet, der inzwischen hundertfach geteilt, zitiert und geliked wurde, dass er die Einfahrt in das neue Fahrradparkhaus nicht finden konnte und deswegen mehrfach daran vorbeigefahren sei. „Es gibt ja nicht mal eine Zufahrt vom Radfahrstreifen aus. Man kann nur vorbeifahren oder man hält mitten im Verkehr auf dem Radfahrstreifen an um abzusteigen“, so der User. Außerdem sei es auf der Schieberampe ins Obergeschoss kaum möglich, ein Rad mit Seitentaschen hochzuschieben: „Leider blieb ich immer wieder an der Halterung des Geländers hängen.“ Sein Fazit: „Idee phantastisch, aber Umsetzung mangelhaft.“

Der Kopf hinter diesem Artikel

Matthias Schinck ist hauptberuflich Informationsgrafiker, Artdirector und Zeitungsmacher. Daneben schreibt er darüber, was ihn bewegt: Bus, Bahn und Rad. Für eine Weile lebte er in einem Van und ist Experte für mobiles Arbeiten. Der Liebe wegen hat er in Hamburg den Anker geworfen.

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9 Antworten auf „Fehlende Rampen? Kritik an neuem Fahrradparkhaus an Kellinghusenstraße“

War da nicht vorher eine Skater-Anlage, oder ist die noch nebenan? Wie auch immer, vielleicht wollte man mit einer Rampe vermeiden, dass diese von Skatern genutzt wird, was ganz schön nervig für Anwohner und für querende Fußgänger gefährlich sein kann.

Ich bin sehr gespannt darauf, wie das Ding angenommen werden wird. Auch wenn man von seinen eigenen verkehrlichen Handlungsmustern schwer auf die anderer schließen kann, konnte ich mir irgendwie seit das Ding gebaut werden soll auf den Standort schwer einen Reim machen.
Woher soll da an der Kellinghusenstraße das Nachfragepotential kommen? Leute, die im Umkreis von max. 1-2 Kilometern um das Fahrradhaus wohnen sind so zentral, dass der Großteil der Wege wohl schneller und bequemer zurückgelegt werden kann, ohne dort 5-10 Minuten mit dem Parken des Fahrrads und dem Umstieg in die Bahn zu verlieren.
Leute, die weiter weg als 1-2 Kilometer wohnen und für die sich der Umstieg vom Rad in den ÖPNV lohnen würde, fahren doch zur von ihnen nächstgelegenen Schnellbahnhaltestelle und nicht erst bis in die hochverdichteten Bereiche bis zur Kellinghusenstraße.
Ich sehe da einfach keine plausiblen Reiseketten. Beim diesjährigen Städtebauseminar ging es in einer Veranstaltung auch in Teilen um genau dieses Projekt. Ich habe die Herren und Damen Experten aus dem Behörden nach Beispielen für Reiseketten gebeten, die das Ding auslasten können. Leider haben sie die Frage nicht verstanden.
Hat hier jemand vielleicht eine Idee? Für welche Wegeketten ist dieses Fahrradhaus wirklich interessant? Wo kommen die Fahrräder her, die das Ding auslasten, und wohin fahren die dann mit der Bahn weiter? Oder weiß jemand, womit bei der Planung die Nachfrage für gerade diesen Standort begründet wurde?
Vielleicht sehe ich es einfach nicht, aber darüber grüble ich seit das Ding geplant wurde. Fällt euch was ein?
Interessiert mich wirklich, ob das sich an der Stelle bewähren wird und wenn ja, was da so für Reiseketten dahinterstehen.

Wieso ist in Hamburg immer alles so schwierig? Als gäbe es nicht hunderte von modernen Farradabstellanlagen in Deutschland ud in den eueropäischen Nachbarländern, wo so dilettantische Planungsfehler nicht gemacht werden. Herr Tjarks sollte mal in Holland in die Lehre gehen. Dort führen z.b. in Arnheim und Utrecht doppelspurige Radwege direkt zu den einzelnen Etagen der Radparkhäuser, die man somit schnell erreichen kann. Wie anders will man ein Radparkhaus mit 15.000 Stellplätzen und mehr befüllen, wenn man nur schiebender Weise in das Radparkhaus hineinkommt? Die niedrige Auslastung ist mal wieder ein Beweis dafür, wie sehr die deutsche Planugnsbürokratie an den Bedürfnissen der Nutzer vorbeigeplant hat. Schade, mal wieder eine Chance vertan und viel Geld in den Sand gesetzt! Aber so ist Hamburg!

Die Radstation in Münster wurde schon vor 20 Jahren eröffnet. Auch dort hatte man anfangs keine Möglichkeit direkt legal in das Parkhaus einzufahren. Da Münster aber eine Fahrradstadt ist, hat man das nach kurzer Zeit gelöst

Auf die Gefahr hin, Kontra zu bekommen:
Auch ich kann die Kritik am Fahrradparkhaus bis auf die fehlende Ausschilderung nicht nachvollziehen. Das nicht in die obere Etage hineingeradelt und vor allem nicht mit Karacho herausgeschossen werden kann, finde ich den schwächeren Verkehrsteilnehmern (Fußgängern) gegenüber richtig. Und das für manche fast eine Welt zusammenbricht, wenn sie nicht alles mundgerecht vorgesetzt bekommen, und nicht selbst aktiv werden und mitdenken, ist leider ein Problem der „Smartphone-Generation“.
Das „In-Watte-Packen“ geht ja auch in anderen Bezügen weiter: So müssen die HVV-Busse am Speersort evtl. mit der Einfahrt warten, damit sie nicht vor einer Kita zum Halten kommen. Nicht etwa, weil dort ein gefährlicher Überweg ist, sondern damit keine Fahrgäste womöglich zum Fenster hinein schauen und die Kinder sich evtl. erschrecken könnten. Kein Wunder, dass die künftigen Generationen nicht mehr mit solchen Krisen, wie der gegenwärtigen, umgehen können. Im Bahninfo-Forum wird ja schon wieder in einem ellenlangen Thread über die FFP2-Maskenpflicht im ÖPNV gejammert. Man kann’s kaum erwarten – und dann geht das COVID-Theater wieder von vorne los. ? (Umfangreiche Fahrplaneinschränkungen woanders sind komischerweise dort kein Thema.)

Das liegt halt an der Erwartungshaltung. Der Radverkehr wurde in Hamburg über Jahrzehnte vernachlässigt. Daher hat er im Modal Split bekanntlich nur einen unbedeutsamen Anteil, wenn man nicht politisch mit Anzahl von Wegen trickst, sondern sich die gefahrenen Kilometer anschaut. ?

Nun sind die Hoffnungen bei einem grünen Mobilitätswendenbehördenleiter entsprechend hoch und durch Corona sind eh viele Menschen allgemein gereizt, sodass sie sich über Kleinigkeiten aufregen. Da baut man für viel Geld ein üppig ausgestattetes Fahrradhäuschen, das über Jahrzehnte nun genutzt werden kann — aber eine Welt bricht zusammen, wenn man unaufmerksam einen der Eingänge am ersten Tag nicht sofort gesehen hat oder gar Rücksicht auf Fußgänger auf drei Metern nehmen soll. Kostet ja ungeheuerlich viel Zeit. ?

Ist ja mit den ganzen Velorouten, die nun durchgeboxt werden, nicht anders. Da müssen alle anderen Verkehrsteilnehmer zurückstecken und am Ende ist einem der Weg noch immer nicht breit genug, die Farbe ist verkehrt und — aus dem Laien unbekannten Gründen — ist er an einer Stelle nicht optimal durchgezogen, sondern unterbrochen. Und wenn dann noch ein Kfz verbotenerweise kurz darauf parkt, hat man in seiner Soziale-Medien-Bubble die Bestätigung dafür, dass jede Planung in der Stadt katastrophal ist, denn das muss sie sein. Und „so ist es!“ werden schon ein paar Dutzend Mitstreiter zur Bestätigung rufen. Was will man mehr? ?‍♂️

Ähnlich bei einigen Anti-Bahn-Aktivisten. Ist eine Linie oder Haltestelle etwas teuer, predigt man den Weltuntergang und die Bekämpfung der Armut, während da doch irgendwo Korruption im Spiel sein muss. Und gibt es eine schlanke Variante, ist es ein Beweis, dass die Politik stiefmütterlich mit dem Thema umgeht. Denn egal was dabei herauskommt: man weiß am Anfang schon, dass es desaströs ist. Bloß muss man sich die Gründe dann erstmal erarbeiten und vergangene Positionen ignorieren statt reflektieren. ?

Und so stelle man sich vor, das Parkhaus hätte ab dem ersten Tag eine hohe Auslastung oder wäre zu irgendeinem Tag für kurze Zeit komplett dicht. Viel zu klein! Der Radverkehr soll doch zunehmen! Wieder am falschen Ende gespart! Typisch! Oder es käme durch eine Befahrung zu Unfällen von Senioren oder Jugendlichen, die mit ihren BMX-Rädern (jaja, 90er) die gewünschten Rampen auch für andere Dinge nutzen. Wusste man doch vorher!!! ?

So ist das mit den 80 Mio. Virologen, Bundestrainern und Nahostexperten halt. Man kann ein Rad fahren oder hat gar einen Moped-Führerschein, sodass man natürlich auch noch Professor für Verkehrswissenschaften ist. Und wer weiß, was noch alles. ?

ich habe 20 Jahre in London gelebt und dort sind wie man sich leicht vorstellen kann die Herausforderungen, eine Fahrrad gerechte Stadt zu entwickeln, erheblich größer: Verwinkelte und schmale Straßen sind in der uralten Stadt der Regelfall. Trotzdem hat man bereits vor 15 (in Worten fünfzehn) Jahren angefangen, Radwege konsequent vom Straßenverkehr z.b durch Bordsteine zu trennen. Denn nur so kann man Sicherheit für Radfahrer organisieren. Hier in Hamburg dagegen malt man gelbe und weiße Streifen auf und läßt einen dauergrinsenden Verkehrssenator als **** fungieren.
Ich bin gestern abend über Schwanenwik Richtung Winterhude geradelt: Gut: Baustellen führen zu Einschränkungen, aber das Chaos, das dort eingerichtet wurde, spottet jeder Beschreibung (und führt automatisch auf auch zu Verstößen von Corona Regeln, weil man praktisch ständig „Feindberührung“ mit anderen Radfahren hat. Aber das interessiert die „Polizei“ in Hamburg nicht; dafür geht man betrunkenen Partygoern hinterher und spielt Spaßbremse: Zum Parkhaus: Das es sich hier natürlich nur wieder um eine autogerechte Alibiveranstaltung handelt ist offensichtlich. So hätte man ja mit Rampen und Tunneln die Zugänge direkt zu den Radwegen bauen können und nicht über die Fußwege. Fazit: So wird das nix mit der Verkehrswende in Hamburg; so lange diese unseligen **** in Hamburg ihr Unwesen im Senat treiben will Hamburg das auch gar nicht.

Hinweis der Redaktion: Dieser Kommentar wurde aufgrund persönlicher Beleidigungen bearbeitet. Die gelöschten Abschnitte wurden durch *** gekennzeichnet.
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Ich verstehe das Grundproblem irgendwie nicht. Es gibt tausende Parkhäuser für Autos, wo niemand sein Auto reinschieben muss, weil an der Einfahrt auch Fußgänger langlaufen. Hätte man tatsächlich keine seitliche Einfahrt realisieren können, die nicht mitten in die Bushaltestelle führt? Mir kommt es irgendwie vor, wie die Standardlösung für alle Fahrradprobleme: „Sie können ruhig ihr Fahrrad ein bisschen schieben“. Mit diesem Satz kann man es sich sehr einfach machen. Bitte beim nächsten Fahrradparkhaus besser machen.

Sehr schöne Idee so ein Parkhaus!

Womöglich wäre es noch teurer gewesen, aber hätte man nicht eine Einfahrt genau auf der Fußgängerüberweg bauen können als Ampelsystem?

Ähnlich wie in der Einfahrt ins Phoenix Center in Harburg, gebe es dann eine eigene Einfahrt für Fahrradfahrer und diese kann man wunderbar mit ins Ampelsystem einführen.

Sobald die Ampel fürs Wenden der Busse grün ist, haben auch die Fahrradfahrer grün. Und wenn man für den Überweg dann noch Linksverkehr einführt, würden sich die Radfahrer beim überqueren der Straße nicht kreuzen.

In Dänemark gibt es doch auch immer direkte Einfahrten ins Fahrradparkhaus, oder nicht?

Hier wurde leider mal wieder zu kurz gedacht, falls dies nicht berücksichtigt wurde.

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