Die Idee klang revolutionär, die Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks vor mehr als zweieinhalb Jahren präsentierte: Carsharing-Autos, die von einem Fahrer aus einem Büro ferngesteuert werden und bis vor die eigene Haustür fahren. Dort kann man dann selbst das Steuer übernehmen. Also eine Mischung aus klassischem Carsharing und autonom fahrenden Shuttles. Die Vorteile für Kundschaft, Anbieter und Städte liegen auf der Hand: Die lästige Suche nach dem nächstgelegenen freien Wagen entfällt und die Autos werden besser ausgelastet, weil sie öfter in Bewegung sind. Das spart wiederum wertvollen Parkraum. Eine Win-win-win-Situation.
„Vay“ heißt das Berliner Start-up, das diesen Dienst in die Hansestadt bringen wollte – und zwar bis 2022. Doch aus dem vollmundigen Versprechen ist bis heute nichts geworden. Lediglich ein kleines Testgebiet für interne Fahrten wurde Ende 2022 in Hamburg-Bergedorf eingerichtet. Die Versuche liefen laut Vay gut, doch ein Betriebsstart in Hamburg ließ weiter auf sich warten.
Lieber Las Vegas statt Hamburg
Stattdessen startete Vay mit seinem Dienst dann ganz woanders durch: in Las Vegas. Seit Jahresbeginn sind die ferngesteuerten Autos regulär in der amerikanischen Glitzer-Metropole im Einsatz. 30 Cent kostet die Fahr pro Minute, bezahlt wird nur für die Zeit, in der man selbst am Steuer sitzt. Die ferngesteuerte An- und Abfahrt ist für die Kundschaft kostenlos.
Der Grund, warum das Berliner Unternehmen lieber in die USA ausgewandert ist, sta…