In gut fünf Jahren soll die neue S-Bahnlinie S4 zwischen Hamburg-Altona und Rahlstedt teileröffnet werden und ab 2029 sogar weiter bis nach Bad Oldesloe fahren. Seit rund 16 Monaten baut die Deutsche Bahn an dem Riesenprojekt im Hamburger Nordosten. So langsam werden die Ausmaße der neuen Strecke neben den Fernbahngleisen nach Lübeck immer sichtbarer.
Am vergangenen Freitag hatte die S4-Projektleiterin Amina Karam eine Bürgerinitiative, die sich seit vielen Jahren für die neue Bahnlinie einsetzt (“S4-Initiative”), zu einer Baustellenbesichtigung eingeladen.
NAHVERKEHR HAMBURG war mit dabei und zeigt Bilder vom Baufortschritt aus nächster Nähe.
Los ging die Besichtigungstour nördlich des S-Bahnhofs Hasselbrook an der Hammer Straße. Dort, auf der Fläche einer ehemaligen Kleingartenanlage, soll ein riesiges Überwerfungsbauwerk gebaut werden, über das die S4-Bahnen in Zukunft kreuzungsfrei aus dem S-Bahnnetz ausfädeln können.
Das komplette Gelände ist bereits eingeebnet und es beginnen die Arbeiten für die Fundamente an der Eisenbahnüberführung über die Güterumgehungsbahn. Die künftige S4-Gleisbrücke über die Hammer Straße ist sogar schon fertig.
Erstes Stellwerk ist eingerichtet
Unmittelbar neben der Hammer Straße steht auch schon das erste Stellwerk für die neue S-Bahnlinie – ein unscheinbarer grauer Betonkasten, den innerhalb weniger Tage Graffiti-Künstler für sich entdeckt und bemalt haben.
Rohrarbeiten unter der Claudiusstraße
Von dort ging die Besuchergruppe weiter…
8 Antworten auf „Fotobericht: Das erste Stellwerk für die neue S4 steht“
Vielen Dank für den Bericht und die Fotos!
Neben den allgemeinen Informationen, die es auf dieser Seite zu lesen gibt, finde ich solche Reportagen von den verschiedenen Bautätigkeiten hier in Hamburg – Diebsteich, Ottensen, Horner Geest, S4, usw. – sehr spannend!
Danke für den sehr informativen Bericht! Eine gute Darstellung wie der aktuelle Baufortschritt ist.
Gut, dass man auch zu den kritischen Punkten (Stand Genehmigung Abschnitt 2 sowie Kostenrahmen) nachgefragt hat auch wenn es da erwartbar keine Antwort gab.
Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht!
Ich hoffe doch ganz sehr, dass die S4-Initiative bei dieser Besichtigungstour darauf gedrungen hat, dass die Baugenehmigung für den PFA2 so schnell wie möglich erfolgt und dass im Zweifelsfall dieser PFA nochmal in einen bis einschließlich Rahlstedt und in einen danach gesplittet wird, damit zumindest bis Rahlstedt zügig weitergebaut und dann in Betrieb genommen werden kann.
Leider kann ich aber vom geplanten ESTW Tonndorf (Stellbereich Wandsbek Esig bis Rahlstedt Asig – aus Sicht Fahrtrichtung stadtauswärts) am Pulverhofsweg nichts positives vermelden. Das ESTW (für Fern- und S-Bahn) sollte ursprünglich dieses Frühjahr in der ersten Ausbaustufe in Betrieb gehen. Vor einem Jahr war die Fläche dafür gerodet worden, jetzt ist alles wieder verwildert. Von einer Umplanung ist mir jedoch nichts bekannt. Vielleicht könnte die S4-Initiative da auf schnelle Umsetzung drängen?
Apropos Bauarbeiten:
Lustig finde ich immer wieder, dass im Bahninfo-Forum zur S4 die Diskussionen erst so richtig losgehen, wenn’s mal paar Einschränkungen auf der S1 gibt oder die Diskussion off topic wird. Ansonsten gibt’s höchstens mal ein paar hingeworfene Sätze.
Schade, dass Nahvekehr immer mehr zu einer Propagandaorgan der Hochbahn/DB verkommt. Kritischer Journalismus sieht anders aus. Warum hat die DB nur eine Por S4 Bürgerintitave eingeladen? Hätte sie auch die Initiaven eingeladen, die dem Projekt kritisch gegenüber stehen, dann hätte man vielleicht die eine oder andere von der Sinnhaftigkeit des Projektes überzeugen können, oder zumindest eine Diskussion führen können. Dieses Vorgehen bestärkt die Zweifler an dem Projekt, wenn die DB noch nicht einmal einen offenen Gedankenaustausch über dieses zulassen will. Denn leider dient das Proejktnicht vorangig der Verbesserung des SPNV-Angebots für die östlcihen hamburger Stadtteile, sondern mehrheitlich der Schaffung einer Güterverkehrsmagistrale als Bestandteil der Festen Fehmarnbelt-Hinterlandanbindung.
Schade, dass Prellbock immer mehr zu einem Propagandaorgan der Altonaer Szenepolitik verkommt. … Denn leider dient das Projekt Bahnhof Ottensen nicht vorangig der Verbesserung des SPNV-Angebots für die westlichen Hamburger Stadtteile, sondern mehrheitlich der Schaffung einer Überüberversorgung für die, die sowieso schon eine S-Bahn-Überversorgung haben.
Merken Sie was?
Vermutlich kann NahverkehrHH wenig Einfluss darauf nehmen, wen die Bahn zu ihren Terminen einlädt, und wen nicht.
So sehr verständlich es auch ist, dass Sie Ihre Argumente erneut vorbringen möchten: Es ist nun mal die Baugenehmigung erfolgt, und damit sind die Alternativen endgültig vom Tisch.
Diese Entscheidung mag man richtig oder falsch finden (ich als Tonndorfer finde sie sehr richtig und hoffe auf eine schnelle Baugenehmigung für die anderen Abschnitte), aber die Für und Wider sind nun mal im Vorfeld ausreichend beleuchtet und endinstanzlich bestätigt worden.
Ich weiß nicht, wo Sie hier immer die “Propaganda” sehen? Herr Schinck hat berichtet, was auf der Baustelle gerade so los ist. Ja und? Das erwartet man ja auch von einem “Fotobericht”.
Nur weil Sie die S4, was ich ja auch akzeptiere, blöd finden, muss NVHH nicht ausschließlich Ihre Meinung präsentieren, sonder kann ganz wertungsfrei berichten.
Wenn Ihnen das nicht passt, zwingt Sie keiner das hier zu lesen. Vielleicht sind Sie dann mit einer Onlineechokammer besser bedient.
Herr Jung: Es ist allgemein bekannt, daß Sie gute Verbindungen zu Hamburger Presseleuten haben (MOPO), auch im ZDF haben Sie die Möglichkeit gehabt, zum Thema Diebsteich Ihre Meinung kund zu tun. Von daher werden Sie schon mehr gehört als wir Normalsterbliche. Ich ich bin auch mit Ihnen einig, daß die Haltestelle Ottensen ein einziger Skandal ist, was die Umsetzung angeht. Weiterhin gebe ich Ihnen zu, daß Sie durchaus interessante Denkansätze haben….aber: Die Entscheidungen sind in einem sehr langwierigen, demokratischen Prozeß (Diebsteich, U5 7 Jahre, S4 20 Jahre, U4 5 Jahre) einfach andere gewesen, was Sie offensichtlich nicht akzeptieren können. Nahverkehrhamburg bemüht sich darum, mit Fakten aufzuwarten und läßt beim Thema U5 – Im Bereich Sengelmannstrasse und Gleisdreieck wird übrigens eifrig gebaut – durchaus auch Kritik anklingen.
Ansonsten, wie andere schon angemerkt haben: Für die S4 gibt es eine Baugenehmigung, die Finanzierung ist geklärt und es wird gebaut: Was wollen Sie daran noch ändern?