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Fotostrecke: Die erste Spundwand für die S4 steht

So sieht es aktuell auf der Baustelle für Hamburgs neue S-Bahnlinie aus, diese Maßnahmen sind in den nächsten Wochen geplant und diese rätselhafte Rolle spielt ein längst vergessenes Gleis dabei.
Christian Hinkelmann
Die erste Spundwand für die S4 am Bahnhof Hasselbrook ist bereits gesetzt. Hier wird in den nächsten Wochen eine provisorische Straßenbrücke für Baumaschinen über die GÜterumgehungsbahn führen. Der Gleisstummel im Bildvordergrund gibt Rätsel auf.
Die erste Spundwand für die S4 am Bahnhof Hasselbrook ist bereits gesetzt. Hier wird in den nächsten Wochen eine provisorische Straßenbrücke für Baumaschinen über die GÜterumgehungsbahn führen. Der Gleisstummel im Bildvordergrund gibt Rätsel auf.

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Seit nun schon zwei Monaten laufen in Wandsbek die Bauvorbereitungen für die geplante neue S-Bahnlinie S4 zwischen Hamburg und Bad Oldesloe. Zeit für einen kleinen Spaziergang über die Baustelle des größten aktuellen Bahnbauprojekts im Norden.

Was beim NAHVERKEHR HAMBURG-Ortsbesuch in der ersten Januarwoche sofort auffällt: Die Spuren für die künftige S4 sind zwischen den Bahnhöfen Hasselbrook und Wandsbek bereits deutlich sichtbar. Kleinere Bäume und Büsche entlang der künftigen Trasse wurden schon großflächig gerodet, eine Kleingartensiedlung, über deren Gelände die neuen S4-Gleise verlaufen sollen, steht inzwischen leer und wartet auf ihren Abriss.

Auch die erste Spundwand wurde bereits gesetzt. Sie hat allerdings nur indirekt mit der neuen S-Bahnlinie zu tun, wie NAHVERKEHR HAMBURG von der Deutschen Bahn erfuhr. Und dann ist da noch die Sache mit einem längst vergessenen Gleis in Hasselbrook, das Rätsel aufgibt.

Karte: Diese Maßnahmen sind im ersten Planfeststellungsabschnitt zwischen Hasselbrook und Wandsbek geplant
Karte: Unsere Fototour beginnt im Gleisdreieck rechts des Bahnhofs Hasselbrook.
Visualisierung: So soll die neue S4 in Hasselbrook aus dem Hamburger S-Bahnnetz ausfädeln und entlang der Fernbahngleise Richtung Ahrensburg führen
Visualisierung: In diesem Gleisdreieck sollen die neuen Gleise der S4 aus dem bestehenden S-Bahn-Netz ausfädeln.

Aber der Reihe nach. Unsere Fototour über die S4-Baustelle beginnt zwischen dem S-Bahnhof Hasselbrook und der Hammer Straße. Hier – in einem Gleisdreieck zwischen der S-Bahn-Strecke nach Poppenbüttel, der Fernbahnstrecke nach Lübeck und der Güterumgehungsbahn – sollen die beiden neuen Gleise der S4 aus dem bestehenden S-Bahn-Netz ausfädeln und entlang der Bahnstrecke Richtung Lübeck verlaufen.

Dazu muss in dem Gleisdreieck ein so genanntes Überwerfungsbauwerk errichtet werden, damit die S4-Züge später kreuzungsfrei aus der S1-Strecke aus- und wieder einfädeln können. Dieses Überwerfungsbauwerk wird die erste wirkliche Neubaumaßnahme für die S4 sein.

Der Bau soll bereits ab Ende März beginnen – früher als ursprünglich geplant, erklärt Bahn-Sprecher Peter Mantik auf NAHVERKEHR HAMBURG-Nachfrage. Demnach laufen derzeit noch die Ausführungsplanungen für das Bauwerk.

Bau einer provisorischen Straßenbrücke läuft bereits

Im Moment befindet sich auf der Fläche der geplanten S4-Ausfädelung noch eine alte Kleingartensiedlung. Seit Ende November vergangenen Jahres sind die Lauben gekündigt, wie aus dem Planfeststellungsbeschluss für den ersten Bauabschnitt der S4 hervorgeht (siehe hier).

Blick auf die Kleingartensiedlung im Gleisdreieck Hasselbrook. Die Lauben sind seit dem 30.11.2020 aufgegeben und sollen bis Ende März abgerissen werden. Auf der Fläche sollen die beiden neuen Gleise der S4 aus der Strecke der S1 (im Bildhintergrund zu sehen) ausfädeln.
Blick auf die Kleingartensiedlung im Gleisdreieck Hasselbrook. Die Lauben sind seit dem 30.11.2020 aufgegeben und sollen abgerissen werden. Auf der Fläche sollen die beiden neuen Gleise der S4 aus der Strecke der S1 (im Bildhintergrund zu sehen) ausfädeln.
Die verlassene Kleingartenanlage im Gleisdreieck Hasselbrook. Ende November 2020 zogen hier die letzten Mieter aus. In Zukunft werden genau hier die Gleise der S4 verlaufen, die hier aus dem bestehenden S-Bahn-Netz (im Bildhintergrund zu sehen) ausfädeln.
Die verlassene Kleingartenanlage im Gleisdreieck Hasselbrook. In Zukunft werden genau hier die Gleise der S4 verlaufen, die hier aus dem bestehenden S-Bahn-Netz (im Bildhintergrund zu sehen) ausfädeln.
Hier wird demnächst die Planierraupe ihr Werk verrichten und Platz für die S4 schaffen.
Hier wird demnächst die Planierraupe ihr Werk verrichten und Platz für die S4 schaffen.
Die meisten alten Lauben in der Kleingartenanlage standen Anfang Januar noch. Bis Ende März soll alles abgerissen sein.
Die meisten alten Lauben in der Kleingartenanlage standen Anfang Januar noch.
Es sieht zwar aus, als würde hier noch ein Laubenpieper unterwegs sein, doch auch dieser Kleingarten ist längst verlassen.
Es sieht zwar aus, als würde hier noch ein Laubenpieper unterwegs sein, doch auch dieser Kleingarten ist längst verlassen.
Andere Perspektive auf die Kleingartenanlage im Gleisdreieck Hasselbrook. Links im Hintergrund ist das ehemalige Gleichrichterwerk der S-Bahn zu sehen. Die Gleise der S4 werden an der rechten Bildseite aus den bestehenden S-Bahn-Gleisen ausfädeln und dann in der Bildmitte zum linken BIldrand verlaufen. Ob das alte Gleichrichterwerk für den Bau der S4 abgerissen werden muss, ist laut DB noch nicht endgültig entschieden.
Andere Perspektive auf die Kleingartenanlage im Gleisdreieck Hasselbrook. Links im Hintergrund ist ein ehemaliges Gleichrichterwerk der S-Bahn zu sehen. Die Gleise der S4 werden an der rechten Bildseite aus den bestehenden S-Bahn-Gleisen ausfädeln und dann in der Bildmitte zum linken Bildrand verlaufen.

Doch damit die schweren Maschinen für den Bau der Ausfädelung überhaupt erst einmal dorthin kommen, muss eine neue Straßenzufahrt ins Gleisdreieck gebaut, das vollständig von Bahnschienen umschlossen ist und aktuell nur zu Fuß erreicht werden kann.

Hierfür lässt die Bahn derzeit eine provisorische Straßenbrücke von einer Brachfläche an der Hammer Straße über die Güterumgehungsbahn ins Gleisdreieck bauen. Die erste Spundwand für diese künftige Behelfsbrücke steht bereits mitten in der Kleingartensiedlung.

Hasselbrook: Im Vordergrund liegen die Gleise der Strecke Hamburg - Lübeck, unten kreuzt die Güterumgehungsbahn. Die Gleise der S4 sollen hinter den beiden Fernbahngleisen die Güterumgehungsbahn überqueren. Derzeit laufen die ersten Arbeiten für eine provisorische Brücke über die Güterumgehungsbahn. Darüber sollen Baumaschinen eine Kleingartensiedlung am linken BIldrand erreichen, die derzeit von mehreren Bahnstrecke voll umschlossen ist und von Straßenfahrzeugen nicht erreicht werden kann.
Hasselbrook: Im Vordergrund liegen die Gleise der Strecke Hamburg – Lübeck, unten kreuzt die Güterumgehungsbahn. Die Gleise der S4 sollen hinter den beiden Fernbahngleisen die Güterumgehungsbahn überqueren. Derzeit laufen die ersten Arbeiten für eine provisorische Brücke über die Güterumgehungsbahn ins Gleisdreieck (am linken Bildrand).
Hier sind die Bauvorbereitungen für die provisorische Straßenbrücke über die Güterumgehungsbahn in die Kleingartenanlage im Gleisdreieck gut sichtbar.
Hier sind die Bauvorbereitungen für die provisorische Straßenbrücke über die Güterumgehungsbahn in die Kleingartenanlage im Gleisdreieck gut sichtbar.
Genau hier wird in den nächsten Wochen eine provisorische Straßenbrücke über die Güterumgehungsbahn zur Kleingartenanlage gebaut. Die Fläche ist bereits gerodet.
Genau hier wird in den nächsten Wochen eine provisorische Straßenbrücke über die Güterumgehungsbahn zur Kleingartenanlage gebaut. Die Fläche ist bereits gerodet.
Vor einem ehemaligen Gleichrichterwerk mitten in der Kleingartenanlage sind bereits die ersten Spundwände für die S4 gerammt. Sie sind Teil einer provisorischen Brücke über die Güterumgehungsbahn, die derzeit gebaut wird. Über die Brücke sollen ab Februar  Baumaschinen und Material in die Kleingartensiedlung im Gleisdreieck Hasselbrook gelangen, die derzeit nicht für Straßenfahrzeuge erreichbar ist.
Am alten Gleichrichterwerk in der Kleingartenanlage sind bereits die ersten Spundwände für die S4 gerammt. Sie sind Teil der provisorischen Brücke über die Güterumgehungsbahn, die bis Februar fertig werden soll.
Die erste Spundwand für die künftige S4 wurde in den vergangenen Wochen mitten in die Kleingartenanlage im Gleisdreieck Hasselbrook gerammt. Sie ist Teil einer provisorischen Straßenbrücke, mit der Baumaschinen und Material in die Kleingartenanlage gelangen sollen. Bisher ist die Anlage nicht für Straßenfahrzeuge erreichbar, weil sie auf allen Seiten von Bahngleisen umschlossen ist.
Die Spundwände für das spätere Brückenwiderlager in der Nahaufnahme.
Hinter der neuen Spundwand liegen die Reste einer alter Kleingartenlaube. Die weiteren Lauben im Hintergrund werden bis Ende März verschwinden.
Hinter den neuen Spundwänden liegen die Reste einer alter Kleingartenlaube. Die weiteren Lauben im Hintergrund werden bald verschwinden.

Das erste Baumaterial kam über ein gekapptes Gleis

Der Bau dieser Spundwand dürfte für die Verantwortlichen eine Herausforderung gewesen sein, denn das dafür nötige Material und die Maschinen mussten irgendwie auf das von Bahnschienen umzingelte Gelände kommen.

Hier hat offenbar ein altes und vermutlich längst vergessenes Gleis geholfen, das von der Güterumgehungsbahn in das Kleingartengelände hereinführt – zu einem alten Gleichrichterwerk der S-Bahn. Dieser Schienenstrang endet nämlich direkt an der neu gesetzten Spundwand im Gleisdreieck. Über ihn wurden offenbar Material und Maschinen auf Bahnwaggons bis an die Baugrube herangefahren. Frische Nutzungsspuren auf dem alten und ehemals zugewachsenen Gleis deuten zumindest darauf hin.

Das alte Gleichrichterwerk verfügt über einen Gleisanschluss, der von der Güterumgehungsbahn abzweigt. Die Güterumgehungsbahn verläuft parallel zu den großen Rohren in einem Graben.
Das alte Gleichrichterwerk im Gleisdreieck verfügt über einen Gleisanschluss, der von der Güterumgehungsbahn abzweigt. Die Güterumgehungsbahn verläuft parallel zu den großen Rohren in einem Graben.
Offenbar wurde das alte Anschlussgleis dazu genutzt, um Baumaterial und Maschinen für den Bau der ersten Spundwand anzuliefern, die sich hier hinter dem Gleichrichterwerk versteckt.  Wie diese Anlieferung allerdings ohne Weichenverbindung zur Güterumgehungsbahn (siehe vorheriges Bild)  möglich war, bleibt ein Rätsel. Möglicherweise wurden Material und Geräte über die Güterumgehungsbahn angeliefert und dann auf Höhe der ehemaligen Weichenverbindung auf einen Arbeitswagen umgeladen, der auf das alte Anschlussgleis gestellt wurde.
Offenbar wurde das alte Anschlussgleis dazu genutzt, um Baumaterial und Maschinen für den Bau der ersten Spundwände anzuliefern, die sich hier hinter dem Gleichrichterwerk verstecken.
Das Baumaterial und die Maschinen für die Spundwand wurden offenbar auf Arbeitswaggons per Schiene direkt bis an die Baugrube herangefahren. Ungefähr ím Bereich des Betonpfeilers in der Bildmitte werden die S4-Gleise später die Güterumgehungsbahn überqueren - parallel zur Bahnstrecke Hamburg - Lübeck im Bildhintergrund.
Das Baumaterial und die Maschinen für die Spundwand wurden offenbar auf Arbeitswaggons per Schiene direkt bis an die Baugrube herangefahren. Ungefähr im Bereich des Betonpfeilers in der Bildmitte werden die S4-Gleise später die Güterumgehungsbahn überqueren – parallel zur Bahnstrecke Hamburg – Lübeck im Bildhintergrund.
Die Anlieferung der Baumaterialien und Maschinen verlief offenbar über das bereits beschriebene alte Anschlussgleis zum ehemaligen Gleichrichterwerk, das praktischerweise direkt an der Baugrube endet. Auf den Schienen finden sich frische Nutzungsspuren. Andere Zuwegungen zu diesem Baubereich gibt es in der Kleingartenanlage nicht.
Das alte Gleis endet direkt an der Baugrube. Auf den Schienen finden sich frische Nutzungsspuren. Andere Zuwegungen zu diesem Baubereich gibt es in der Kleingartenanlage nicht.
Hier noch einmal das Versorgungsgleis der Baustelle im Detail.
Hier noch einmal das Versorgungsgleis der Baustelle im Detail.

Ein Rätsel bleibt allerdings, wie die Bahnwaggons überhaupt auf dieses alte Bahngleis gekommen sind, denn die Anbindung dieses Gleises an die Güterumgehungsbahn ist seit Jahren gekappt; die ehemalige Verbindungsweiche ausgebaut. Möglicherweise wurde das Baumaterial per Zug bis an die ehemalige Verbindungsweiche herangefahren und dort auf eine Arbeitslore umgeladen, die auf das alte Anschlussgleis gestellt wurde. Ende Januar, bzw. Anfang Februar soll die neue Behelfsbrücke über der Güterumgehungsbahn eingesetzt werden, erklärt Bahn-Sprecher Peter Mantik.

Der Gleisanschluss hat seit einigen Jahren keine Weichenverbindung mehr zur Güterumgehungsbahn. Auffallend ist, dass das alte und zugewachsene Gleis in den vergangenen Wochen freigeschnitten wurde. Frischer Rost auf den Schienenköpfen weist daraufhin, dass das abgeklemmte Gleis erst kürzlich befahren wurden.
Der Gleisanschluss hat seit einigen Jahren keine Weichenverbindung mehr zur Güterumgehungsbahn. Auffallend ist, dass das alte und zugewachsene Gleis in den vergangenen Wochen freigeschnitten wurde. Frischer Rost auf den Schienenköpfen weist daraufhin, dass das abgeklemmte Gleis erst kürzlich befahren wurden. Vermutlich wurden Baumaterial und Maschinen auf der Güterumgehungsbahn bis an die ehemalige Weichenverbindung angeliefert und dann auf eine Arbeitslore auf dem alten Anschlussgleis umgeladen.

Noch unklar ist übrigens, was aus dem historischen Gebäude des alten Gleichrichterwerks im Gleisdreieck Hasselbrook werden soll. Laut Bahn ist derzeit noch nicht entschieden, ob es abgerissen wird oder stehen bleibt. Eine Entscheidung wird bis Ende März erwartet.

Das alte Gleichrichterwerk der S-Bahn im Gleisdreieck Hasselbrook. Noch ist laut DB nicht entschieden, ob das historische Gebäude im Rahmen des S4-Baus abgerissen wird.
Das alte Gleichrichterwerk der S-Bahn im Gleisdreieck Hasselbrook. Noch ist laut DB nicht entschieden, ob das historische Gebäude im Rahmen des S4-Baus abgerissen wird.

Provisorische Kabelbrücken an der Claudiusstraße

Vom Gleisdreieck Hasselbrook geht unsere Fototour weiter Richtung Norden an der Bahnstrecke Hamburg – Lübeck entlang. Hier fällt vor allem eine große Brachfläche an der Hammer Straße auf, auf der bereits zahlreiche Baumaterialen und Maschinen für die S4 bereitstehen. In einigen Jahren werden die beiden S4-Gleise über diese Brachfläche verlaufen und anschließend die tiefergelegte Hammer Straße überqueren. Dort ist derzeit noch nichts von Bauaktivitäten zu sehen.

Auch weiter nördlich, am Bahnübergang Claudiusstraße, deutet im Moment noch nichts auf den Bau der S4 hin. Hier soll in den nächsten Jahren ein komplett neuer S-Bahnhof entstehen. In den kommenden Wochen will die Bahn hier erst einmal provisorische Kabelhilfsbrücken für die künftige Baustelle aufstellen.

Erst zwischen dem Wandsbeker Bahnhof und der Bovestraße, wo ein neuer S-Bahnhof errichtet wird, finden sich wieder sichtbare Bauvorbereitungen: Dort wurden neben den Fernbahngleisen an der Strecke Hamburg – Lübeck bereits Flächen für den S-Bahn-Bau gerodet. Auch an der Bovestraße sollen laut Bahn demnächst provisorische Kabelhilfsbrücken aufgestellt werden.

Auch am Wandsbeker Bahnhof hat es bereits Rodungen am Bahndamm gegeben um Platz für die beiden zusätzlichen Gleise der S4 zu schaffen.
Auch am Wandsbeker Bahnhof hat es bereits Rodungen am Bahndamm gegeben um Platz für die beiden zusätzlichen Gleise der S4 zu schaffen.
An der Seydeckreihe ist bereits ebenfalls die Böschung an der Bahnstrecke Hamburg - Lübeck freigeschnitten.
An der Seydeckreihe ist bereits ebenfalls die Böschung an der Bahnstrecke Hamburg – Lübeck freigeschnitten.

Noch keine Baumfällungen im Wandsbeker Gehölz

Noch keine Bauaktivitäten sind im Wandsbeker Gehölz zu sehen, wo unsere Fototour endet. In diesem kleinen Wald will die Deutsche Bahn rund 30 größere Bäume fällen lassen, um die künftige S4-Baustelle besser zu erreichen. Die Maßnahme ist umstritten. Eine Bürgerinitiative kämpft gegen die geplanten Fällarbeiten und hat zahlreiche Protestschilder an Bäumen im Park befestigt.

Im Wandsbeker Gehölz hat es bislang noch keine Baumfällungen gebeben. Hier sollen für Baustellenzufahrten 30 größere Bäume fallen. Eine Anwohnerinitiative protestiert mit Plaketen dagegen.
Im Wandsbeker Gehölz hat es bislang noch keine Baumfällungen gebeben. Hier sollen für Baustellenzufahrten 30 größere Bäume fallen. Eine Anwohnerinitiative protestiert mit Plaketen dagegen.
DIe Bürgerinitiative ruft Spaziergänger dazu auf, die anstehenden Vorbereitungen für Baumfällungen umgehend telefonisch zu melden. Hier drohen Proteste, sobald die ersten Kettensägen in Stellung gehen.
DIe Bürgerinitiative ruft Spaziergänger dazu auf, die anstehenden Vorbereitungen für Baumfällungen umgehend telefonisch zu melden. Hier drohen Proteste, sobald die ersten Kettensägen in Stellung gehen.
Die Deutsche Bahn will diese Bäume fällen, um die künftige Baustelle der S4 besser zu erreichen.
Die Deutsche Bahn will diese Bäume fällen, um die künftige Baustelle der S4 besser zu erreichen.

Wann die Fällarbeiten starten, lässt die Deutsche Bahn auf Nachfrage noch offen. Sicher ist nach Angaben des Bahn-Sprechers Mantik derzeit nur, dass die offiziellen Hauptbahnarbeiten für die S4 im kommenden Sommer starten sollen – etwas später als ursprünglich kalkuliert.

S4 soll ab 2025 eröffnet werden

Läuft alles gut, sollen die ersten S-Bahnen auf der neuen Linie S4 bereits ab 2025 auf einem Teilstück zwischen Altona und Rahlstedt fahren. Die Eröffnung der gesamten Strecke bis nach Bad Oldesloe ist ab 2027 vorgesehen.

Doch zuvor müssen noch die Baugenehmigungen für die beiden Streckenabschnitte der S4 zwischen dem Wandsbeker Güterbahnhof und der Hamburger Landesgrenze sowie von dort bis nach Ahrensburg erteilt werden, die derzeit noch ausstehen. Bislang hat die Deutsche Bahn nur für den kurzen ersten Streckenabschnitt zwischen Hasselbrook und dem Wandsbeker Güterbahnhof Baurecht.

Die Planungen für das rund 1,85 Milliarden Euro teure Verkehrsprojekt sehen vor, dass die S4 von Hasselbrook bis Ahrensburg auf rund 17 Kilometern Länge zwei eigene Gleise neben der Fernbahnstrecke Hamburg – Lübeck bekommt. Vom Ahrensburger Bahnhof bis zur Station Ahrensburg-Gartenholz wird die S-Bahn nur noch auf einem eigenen Gleis verkehren. Auf der restlichen Strecke bis Bad Oldesloe werden die S-Bahn-Züge die bereits vorhandenen Fernbahngleise mitnutzen.

Die S4 soll nach Angaben der Deutschen Bahn eine neue Direktverbindung für 250.000 Menschen vom Umland bis zum Hamburger Jungfernstieg, den Landungsbrücken, der Reeperbahn und Altona.

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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8 Antworten auf „Fotostrecke: Die erste Spundwand für die S4 steht“

Das „wiedergefundene“ Anschluß Gleis für das Gleichrichter Werk Wandsbek wurde Zeitgleich mit diesem erbaut und diente dem Transport der äußerst gewichtigen damaligen elektro Technik.
Wie gut das es nach der Stilllegung des Werkes nicht abgebaut wurde.
Sollte das ehemalige Gleichrichterwerk stehenbleiben wäre es ein Prima Standort für ein Museum der Hamburger
S-Bahn und auf dem Anschlußgleis könnte ein alter
S-Bahn Zug parken, gerne mit Gastronomie.

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich stehe dem Projekt auch eher positiv gegenüber. Der Verein der sich gegen den Teilaspekt des Güterverkehrs stellt wurde zumindest erwähnt. Vielleicht hätte noch etwas mehr auf deren Argumente (zumindest die vernünftigen) eingegangen werden können. Die alternative Strecke an der A1 finde ich durchaus Interessant. Aber beim jetzigen Planungsstand ist des dafür wahrscheinlich zu spät.
Gerne würde ich regelmäßig solche Berichte zum fortschritt der S4 lesen.

Lieber Herr Hinkelmann, Ihnen und Ihrem Team ein gutes Jahr 2021 und vor allem Gesundheit (auch für die Mitdiskutanten, egal, wie sie zur S4 stehen) und vielen Dank für diese ausführliche Reportage! Dadurch bewahren Sie mich vor einem Fehler. Denn in meinem Übereifer für die S4 hatte ich die Spundwände am alten Gleichrichterwerk (Gw) und die am Hang gegenüber stattfindenden Fundamentierungen schon zu Arbeiten für das Überwerfungsbauwerk der S4-Richtung Rahlstedt-Hbf erklärt. 😉 Aber es sind ja erst einmal Vorbereitungen für die benötigte Baustraßen-Brücke.

Das Anschlussgleis am Gw endete vor den auf mehreren Bildern in Textmitte erkennbaren vier Nischen, in denen die Umspanner standen und diente, wie schon Herr Spliedt geschrieben hatte, dem Austausch dieser Trafos, sowie der Quecksilberdampfgleichrichter ( https://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilberdampfgleichrichter ). Eine noch in Betrieb stehende ähnliche Anlage mit vorhandenen Trafos befindet sich am Berliner Tor und kann vom Bahnsteig der S21 aus betrachtet werden.
Ich hoffe sehr, dass sich die DB für einen Erhalt und eine Sanierung dieses Denkmals aus den Anfängen des Gleichstrombetriebs bei der Hamburger S-Bahn entscheidet, zumal es ja auf den Visualisierungen zur S4 (wie hier auf Bild 3) weiterhin erkennbar ist. In diesem Gebäude könnte die S-Bahn GmbH eine Art „S-Bahn-Museum“ mit der Präsentation der historischen Technik betreiben, zumal die Lage auch sehr zentral und verkehrsgünstig erreichbar ist. (Heutige Gw mit Halbleitertechnik sind dagegen völlig unspektakulär in Containerbauweise untergebracht.)

Was die Nutzung des Gleisrumpfes für den Antransport des Baumaterials und der Maschinen betrifft, so könnte auch ein flexibles Überwerfungsgleis von der Güterumgehungsbahn aus gelegt worden sein. So ähnlich, wie bei einer Verladung von Schienenfahrzeugen auf Transportwaggons.

Michael Junk: Ihr Desinteresse für immerhin demokratische Entscheidungen ist ja nun ausreichend erörtert worden: Was die Kleingärten angeht: Ich empfinde es als eine Unsitte, daß in Hamburg z.b in Barmbek an der S Bahn nach Ohlsdorf oder auch im Bereich Horner Rennbahn immer noch Kleingärten existieren. Diese Freizeitbeschäftigungsbereiche gehören nicht in die Nähe von Schnellbahnen, sondern dort sollten Wohnungen und Arbeitsstätten sein. Von daher ist der Abriss der genannten Kleingärten keineswegs zu beklagen. etwas off topic: Es ist ja auch geplant, in Ahrensburg West einen S-Bahn Haltepunkt einzurichten, zum Übergang zur U Bahn. Wie soll das eigentlich genau gestaltet werden? Wird der U Bahnhof verlegt oder bleibt alles wie es ist und die Leute müssen zwei Strassen queren für den Unstieg?

Traurig wie Nahverkehr den Abriss der Kleingartenanlagen für den Bau einer umstrittenen Güterverkerhstrasse, die als S4 getarnt wird, abfeiert. Nochmals eine dringend notwendige Verbesserung des Nahverkehrs im Hamburger Osten ließe sich auch auf den bestehenden Gleisanlagen erreichen, wenn man den Fehmarnbelthinterland-Güterverkehr auf einer neuen Trasse parallel zur Autobahn A1 bündeln würde. Und die neue S4 wird ein Danaergeschenk: Eine Bahn vom Hauptbahnhof bis Bad Oldesloe ohne Klo!!!

Die S3 fährt von Pinneberg bis Stade ohne Toilette, und es wurde bisher nicht gehäuft von verrichteten Notdurften in den Bahnen berichtet, daher bin ich vorsichtig optimistisch gestimmt, dass auch die S4-Ost ohne Toilette funktionieren wird. Auch die S-Bahnen der BVG oder des RMV haben keine Toiletten und ebenfalls lange Fahrtzeiten – ich denke, Sie unterschätzen da das Durchhaltevermögen der Fahrgäste.

In der Tat sind Kleingärten einerseits als Naherholung und aus Klimagründen wertvoll, aber in diesem Fall wiegt das Interesse der ÖPNV-Nutzer nun m.E. doch höher, als das Interesse der Kleingärtner, zumal denen meines Wissens Ausgleiche angeboten wurde.

Hallo DirkHamburg,

es ist schon eigenartig: Sobald es um die S4 geht, kommen das „Toiletten-Thema“, die angeblich unkomfortablen 490er, genau, wie die ebenso angebliche Fahrzeitverlängerung. Bei der S3 stört sich da eigenartigerweise niemand daran.
Als ob die vielleicht 3-4 Minuten längere Gesamtfahrzeit OD-HH so schlimm wäre und die künftige gute Erschließung von bisher abgehängten Gegenden aufwiegen würde! Und wer es nicht glauben sollte, dass trotz vieler neuer Halte die Fahrt kaum länger sein wird, sollte sich mal einen Wettkampf S1/S11 mit BR 474 gegen RB81 mit BR 112 und Bombardier-Dostos in Hasselbrook ansehen: RB81 kommt an den Bahnsteig herangeschlichen, steht eine Minute rum und setzt sich dann ganz, ganz sachte wie ein schwerer Güterzug in Bewegung. Während dessen kommt die S-Bahn mit Tempo an, macht den notwendigen Fahrgastwechsel und ist schon wieder fort. 😉
Und wer es schneller und mit WC haben möchte, nimmt ab Bad Oldesloe den zweimal pro Stunde fahrenden RE und nicht die einmal in der gleichen Zeit verkehrende S4. (Ganz genau wie von Stade aus mit der „Start Unterelbe“).

Früher hatte ich mich immer über Kommentare, wie die von Herrn Jung, geärgert. Jetzt sage ich mir nur: „S4 geht los!“ 😉

Das „geheimnisvolle“ Gleis am Gleichrichterwerk diente ursprünglich sicherlich zum Antransport der sehr schweren Gleichrichter / Trafos mit ihren oft vekehrsbehindernden Abmessungen, zumal, wenn eine Straßenanbindung fehlt. Es ist in solchen Fällen nicht ganz unüblich, die Anschlußweiche nach Gebrauch wieder auszubauen, eh sie jahrzehntelang ungenutzt da liegt, aber teuer unterhalten werden muss und bei Bedarf kurzfristig wieder einzubauen.

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