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Französische Stadt Caen baut Straßenbahn früher als geplant

Die französische Stadt Caen ersetzt ihr noch junges Spurbussystem sehr viel früher als bisher geplant durch zwei Straßenbahn-Linien. Schon 2015 soll der Bau beginnen. Das berichtet die französische Lokalzeitung "Côté Caen".
Christian Hinkelmann
Ein Spurbus vom Hersteller Bombardier in der französischen Stadt Caen. Das System ist von Anfang an so pannenanfällig gewesen, dass die Strecken schon bald zu einer herkömmlichen Stadtbahn umgewandelt werden sollen.
Ein Spurbus vom Hersteller Bombardier in der französischen Stadt Caen. Das System ist von Anfang an so pannenanfällig gewesen, dass die Strecken schon bald zu einer herkömmlichen Stadtbahn umgewandelt werden sollen.
Foto: Florian Fèvre / Wikimedia, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Demnach soll ein 23,4 Kilometer langes Netz entstehen – das größte in der Normandie. Die Kosten liegen dem Bericht nach bei 300 Millionen Euro.

Rund 40 Prozent der bisherigen Spurbusanlagen sollen für die neue Stadtbahn wiederverwendet werden.

Caen hatte vor gut einem Jahr das Ende der Spurbusse bis spätestens 2016 beschlossen, obwohl das System des Herstellers Bombardier gerade erst 10 Jahre alt ist. Grund war die hohe Pannenanfälligkeit. Die Oberleitungsbusse sprangen immer wieder aus der Führungsschiene, außerdem bildeten sich innerhalb kürzester Zeit tiefe Spurrillen auf den Fahrwegen. Dazu kamen technische Probleme an den Fahrzeugen. Laut des Aufgabenträgers gibt es an jedem Spurbus pro Monat 20-80 Pannen. Jeden Tag werden drei gravierende Störung…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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6 Antworten auf „Französische Stadt Caen baut Straßenbahn früher als geplant“

Spurbusse haben in der Praxis kaum hohe Erwartungen erfüllt. Zumindest die Fahrwege unterliegen immer hohen Unterhaltskosten. Schön gedacht, aber ein Irrtum der Verkehrsplanung.

Das interessante ist ja, dass Herrn Scholzens Businitiative inzwischen bei den Investitionen die Größenordnund des geplanten Straßenbahngrundnetzes hat, bei den Unterhaltungs- und Betriebskosten aber weit darüberliegt. Dazu kommen zusätzliche Schienennahverherslinien, wie nach Harburg, die als U Bahn, selbst oberirdisch bei weit schlechterer Erschließungswirkung auch noch weit teurer werden als eine Stadtbahn. Für die Mehrkosten der U Bahn wäre der Netzschluß von Veddel Ri. Stadtbahn noch eine erkleckliche Summe übrig.
Interessant ist ja auch, dass der Individualverkehr von der Businitiative zukünftig weit mehr beeinträchtigt wird, als er es von einer Stadtbahn je würde. Wo sind eigentlich die Bürger, die einst den Stadtverkehrszusammenbruch durch vier leistungsstarke Straßenbahnlinien im 5 Min. Takt befürchteten heute bei den geplante nicht abreißenden Buskolonnen mit Bevorrechtigung und eigenen Busspuren?
Den Spurbus aus Caen bekämme Hamburg sicher recht günstig, nur leider ist der auch von Bombardier und nicht von Daimler Benz.

Was muss denn noch passieren, dass ein Betonpolitiker wie Herr Scholz endlich begreift, dass er sich mit dem Buskonzept auf einem Irrweg befindet. Überall in Europa, aber auch in Deutschland, gibt es genug Beispiele, wie ein effizienter und komfortabler Nahverkehr mit Strassenbahnen aussieht. Ich bin mir sicher, dass er ganz schnell umschwenken würde, wenn davon seine Wiederwahl abhinge. Im Übrigen zeigt es sich auch, dass das Buskonzept eben kein vernünftiges und wirtschaftliches Denken ist, was er noch vor der Wahl für Hamburg als Modell vorgestellt hat.

Echt krass, um nicht zu sagen beinahe krank, was man für eine ins Extreme gesteigerte Abneigung gegen Straßenbahnen haben kann, da wird sogar – war nicht erst neulich hier zu lesen, dass mit der Metrobus-Linie 3 Ähnlich geschehen sollte? – erwogen, ein System zu übernehmen, dass sich in der Praxis schon längere Zeit als sehr fehlerträchtig herausstellte und nun genau aufgrund dessen wieder abgeschafft wird, nur um keine Straßenbahn bauen zu müssen. Gibt es eigentlich so etwas wie eine Straßenbahn-Allergie und müssten einige Politiker Hamburg dann deswegen verlassen, wenn man wieder eine bauen würde? Von den tollen „XXL-Bussen“ hörte man auch des öfteren, dass diese sehr fehlerträchtig seien. Langsam wird’s doch echt kindisch und total lächerlich… Ich mein‘, was muss denn noch passieren? Nahverkehrstechnische Zustände, wie sie teilweise in Asien zu finden sind? Muss erst der totale Verkehrskollaps eintreten, bevor gehandelt wird? So manches Endzeit-Szenario aus einschlägiger Literatur rückt in gar nicht mal mehr so fiktive Nähe…

Vielleicht koennte Herr Scholz da ja zu schlagen und die alten Spurbusse aufkaufen.
In Hamburg wuerde das bestimmt nicht passieren und es ist ja weiterhin eine Art Bus.
Wenn wir schon dabei sind die Kohle verprassen.. *lol*

Caen hat 100000 Einwohner. Aber Hamburg, die reichste Stadt Europas, kann sich mit seinen 1,8 Mio. Einwohnern die Stadtbahn natürlich nicht leisten…

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