Die geplante Elektrifizierung der AKN und die gleichzeitige Verlängerung der Hamburger S-Bahn-Linie S21 bis nach Kaltenkirchen ist offenbar so sicher wie noch nie. Hamburg und Schleswig-Holstein schaffen derzeit – weitgehend unbemerkt – an unterschiedlichsten Stellen Fakten und treiben das Projekt damit entschlossen voran.
NahverkehrHAMBURG hat fünf Punkte recherchiert, an denen deutlich erkennbar wird, wie weit das Projekt bereits ist.
- Politik ist sich sehr sicher
Die Landesregierungen in Hamburg und Schleswig-Holstein sind sich bei der S-Bahn nach Kaltenkirchen inzwischen sehr sicher. „Es kann mit hoher Wahrscheinlichkeit damit gerechnet werden, dass eine Elektrifizierung der Strecke Eidelstedt – Kaltenkirchen realisiert wird“, heißt es ungewohnt deutlich in einer neuen Senats-Mitteilung, die NahverkehrHAMBURG vorliegt. Zudem habe das Projekt im Vergleich zur geplanten S4 nach Bad Oldesloe und der Kieler Stadtregionalbahn „planungsrechtlich die höchste Realisierungschance“, betonte Staatssekretär Dr. Frank Nägele aus dem Kieler Wirtschaftsministerium kürzli…Hat Sie der Artikel weitergebracht?
14 Antworten auf „Fünf Punkte, warum die S-Bahn nach Kaltenkirchen sicher kommt“
@ Busfahrer
der Markt regelt und kontrolliert sich nicht selbst und wenn er das tut, dann zum Nachteil vieler und sicher auch zu Ihrem Nachteil!
Der Nahverkehr wird ordentlich subventioniert, ein freier Markt ist es nicht und das sollte er zum Wohle der Allgemeinheit auch bleiben!
@ U4-Fan
Danke für den Hinweis.
Es liegt wohl an dem umgebrochenen Link. Bitte diesen hier verwenden:
http://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1711
Sollte es weiterhin nicht funktionieren bitte einmal den kompletten Link per Copy and Paste in die Browserzeile kopieren.
Die Verlängerung der U1 wäre natürlich sehr komfortabel allerdings ist die heutige Lösung, mit dem direkten Umstieg aus der AKN in Norderstedt-Mitte für das derzeitige Fahrgastaufkommen auf der Strecke auch nicht wirklich schlecht gewählt. Selbst der Takt geht (bis auf den 40 Min-Takt in den Randzeiten und am Sonntag) für mich in Ordnung und mit neuen Zügen dürfte sich auch die gelegentliche Überlastung einzelner Verbindung erledigen.
@U4-Fan
Das mit den Löhnen sehe ich ganz gelassen. Angesichts des Mangels an Fahrpersonal im gesamten europäischem Raum, werden Busfahrer in den nächsten Jahren stark aufgewertet. Die Löhne werden also eher steigen als sinken.
Der Sylt-Shuttle fährt übrigens gewinnbringend und ist deshalb auch interessant, wohingegen der ÖPNV nicht gewinnbringend zu betreiben ist.
@ Max: alle Schienenprojekte in Deutschland haben das Problem, dass die Finanzierung der Betriebskosten jetzt unklar ist. Neu und ist, dass Hamburg die Probleme mit der S-Bahn gelöst hat. Von Hamburg und Holstein ist das Projekt AKN Elektrifizierung nach vielen Jahren also endlich sicher.
@Hanseat: die S32 ist nämlich zu teuer bis Elbgaustraße. DAS ist so schwer daran.
@Jens: in der S4-Entwurfsplanung werden gerade 32 Mio. Euro versenkt und zwar von einem der fähigsten Planungsteams der DB. Die EU zahlt die Hälfte. Sicherer können sie ein Projekt derzeit nirgends in Deutschland machen. Aber zehn Jahre müssen Sie wohl mindestens noch warten. So lange dauert der Bau weil auch die Ferngleise nochmal verlegt werden müssen.
@Kuddel Henstedt: Der Link geht leider nicht. Aber die U1-Verlängerung ist nicht in Sicht das stimmt.
@Mr.C und Busfahrer: dazu passt, dass ein US-Unternehmen gerade alles tut um den Sylt-Shuttle zu übernehmen. Ich sehe das nicht so schwarz aber Busfahrer werden sich noch umsehen, was ihnen in einigen Jahren noch für Löhne gezahlt werden.
@Mr.C
die Handelsabkommen würden sicherlich Folgen haben, die man zum jetzigen Zeitpunkt schwer einschätzen kann. Sicherlich weiß man auch nicht genau, was sich für Deutschland ändern wird. Zu mindest weiß es die Öffentlichkeit nicht. Ich glaube aber nicht, dass wir danach eine Art Raubtierkapitalismus vorfinden, wo selbst Branchen wie der ÖPNV in Abzockerkonzerne umgewandelt werden. Freier Markt bedeutet auch immer eine gewisse Kontrolle durch den Markt selbst. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage sorgt in aller Regel sogar dafür, dass Preise sinken. Das würde sich auch durch TTIP usw nicht drastisch ändern. Als damals der Markt für Telekommunikation geöffnet wurde, haben auch alle Hilfe geschrien und Angst gehabt, dass man abgezockt wird. Als Telefonieren noch über die Post lief, hat ein Gespräch 23Pfennige pro 7Minuten gekostet. Hat man 8 Minuten telefoniert, hat man direkt 46Pfennige bezahlt. Heute kann man für 10€/Monat so viel telefonieren, wie man will. Im Mobilfunkbereich läuft es sogar noch krasser ab. Da purzeln die Preise jährlich im 2-Stellingen Prozentbereich, da Sie hier die Mobilfunktelefone mit einpreisen müssen, weil es die Telefone für Lau dazu gibt.
Auch wenn der ÖPNV privatisiert würde (was er im Grunde schon ist) würden die Preise im Rahmen bleiben, weil kaum noch jemand fahren würde, wenn es zu teuer wäre, wo wir dann wieder bei Angebot und Nachfrage wären. Im Übrigen ist der ÖPNV eine Branche, die für gewinnorientierte Unternehmen völlig uninteressant ist, weil die Betriebs-und Personalkosten/Fahrgast exorbitant hoch sind. Selbst bei einer Verbesserung der Produktivität durch Preiserhöhung und gleichzeitiger Angebotsreduktion, können Sie den ÖPNV nicht gewinnbringend betreiben. Wenn das möglich wäre, wäre es schon längst umgesetzt worden. Man kann ihn vielleicht Verlustfrei betreiben, aber das große Geld werden Sie damit nie verdienen können.
Schön, dass es hier noch einige Optimisten gibt, die daran glauben, dass sich die Situation im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs in der Zukunft verbessern wird.
Leider sieht die Realität von heute und der Zukunft wohl (leider) total anders aus ! Doch was ist die z.Zt. größte Gefahr für die Zukunft des ÖPNV ?
Wenn die Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TiSA umgesetzt werden bedeutet dieses nicht nur ein Wegfall von Zollgebühren. NEIN ! Es bedeutet die totale Öffnung des Marktes ! Darunter fällt leider dann auch die sogenannte öffentliche Daseinsvorsorge, also z.B. Krankenversorgung, Bildung, Wasserversorgung, etc. etc. und natürlich auch der öffentliche Nahverkehr.
Wer jetzt sagt, der HVV müsse ja ganz einfach nicht verkauft werden, der irrt sich dabei gewaltig. Denn eine nicht privatrechtliche Öffnung dieses Marktes würde zu einem sog. „Handelshemmnis“ führen, welches über Schiedsgerichte ( das ist dann keineswegs in einem öffentlichen rechtlichen Verfahren in Deutschland – nur mal angemerkt -) letztendlich nach hohen Strafzahlungen dazu führen würde, dass die Verkehrsbetriebe des HVVs dann doch verkauft werden müssen !
Klingt wie in einem schlechten Märchen, oder ? Leider wird das vermutlich schon sehr bald Realität werden, wenn diese undemokratischen und in geheim verhandelten Lobbysitzungen entworfenen Freihandels-Vertragspläne ratifiziert werden. (Übrigens: Über die genauen Inhalte dieser Freihandelsverträge soll der normale Bürger allerdings frühestens nach 30 Jahren Einblick erhalten, obwohl es jeden Bürger in Europa etwas angeht bzw. sein Leben gravierend schon in den kommenden Jahren verändern wird ! Doch es sickert zum Glück so langsam manches durch, was es mit TTIP, CETA und TiSA auf sich haben wird.)
Doch wer wird denn Interesse an einem defizitär arbeitenden Nahverkehrssystem haben ?
Diese Frage ist einfacher zu beantworten als man glaubt :
Mindestens die Ölindustrie wird vermutlich reges Interesse zeigen am Aufkauf des öffentlichen Nahverkehrs.
Die Folge wird sein: Ausdünnung des Angebots sowie die Verschlechterung der Qualität (denn maximaler Gewinn und Profit ist die Absicht eines jeden wirtschaftlich denkenden Privatunternehmens, und das bedeutet: Nichts investieren, maximale Rendite erzielen !) .
Da es dadurch zu einer gewissen Monopolstellung im Bereich der Verkehrswirtschaft kommen wird, resultiert dadurch ein Kostenanstieg für die Nutzer. Deutlich höhere Benzinpreise können und werden vermutlich erzielt werden und die Fahrpreise für den Nahverkehr (Geburtsstunde eines neuen Begriffs: PPNV- Privater-Personen-Nah-Verkehr) werden auch in Dimensionen steigen, wie man sie bestenfalls vielleicht im Londoner regionalen Nahverkehr kennt.
Auch die Zerstückelung des HVV-Tarifverbundes ist mit den Freihandelsverträgen dann (leider sehr wahrscheinlich)nicht mehr realitätsfern. Also für die U3 das Ticket bei dem einen Ölmulti bezahlen, für die U1 bei einem anderen Konzern und für den Bus der Linie XYZ wieder ein anderes total überteuertes Ticket !
Wer jetzt denkt, was für ein Spinner, der hier so etwas schreibt, dem kann ich nur sagen, HOFFENTLICH !
Doch die Hoffnung der bereits Aufgeklärten ist ziemlich gering. Und das hier ist nur ein kleines Beispiel aus dem Bereich des ÖPNVs, welches die Freihandelsverträge tangieren !
Auch die Meinung, die „Siggi Sorglos“ vertritt, dass sich die Freihandelsverträge schließlich an die deutschen Gesetze halten müssen, ist wohl leider NICHT richtig. (Hier empfehle ich sich mal die ARD-Dokumentation „Der Große Deal“ anzuschauen).
Um es noch einmal klar zu sagen: Ziel der Verträge ist es Handelshemmnisse abzubauen. Und praktisch ALLES was einer Privatwirtschaft im Wege stehen würde wäre ein „Handelshemmnis“ ! Es beginnt damit der ganz große Ausverkauf jeglicher öffentlicher Einrichtungen !
Und Pläne für eine S-Bahn nach Kaltenkirchen oder nach Sankt Nimmerlein sind schon in wenigen Jahren nach Ratifizierung (sehr vermutlich leider) der längst vergessene Schnee von Gestern !
Hoffen wir für uns alle, dass das hier nicht stimmt !
@ Nordertown83
Eine Verlängerung der U1 bis nach Ulzburg-Süd ist, nach Auskunft der Gemeinde Henstedt-Ulzburg, in den nächsten 15-20 Jahren nicht realistisch.(http://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1711).
In Verbindung mit den aufgezeigten Alternativen im LandesNahVerkehrsPlan (LNVP) für Schleswig-Holstein bis 2017 (Achtung: Große Datei: http://www.nah.sh/assets/LVS/Berichte/LNVP-bis-2017web.pdf) lässt sich jedoch vielleicht bereits die mittelfristige Perspektive für die A2 und die AKN indirekt ableiten.
Demnach könnten die neuen LINT 54 nach dem Ausbau der heutigen A1 zur S21 (geplant bis 2020) auf die heutige A2 und A3 verteilt, wo diese die -dann rund 30 Jahre alten- VTAs (http://www.akn.de/ueber-uns/fahrzeuge/) ablösen. Die Differenz von vier Zügen würde dann vermutlich durch die größeren Kapazitäten der LINTs und die dann seltener erforderlichen Doppeltraktionen ausgeglichen.
Die heutige A2 würde nach dem Wegfall der A1 quasi zur neuen „Stammstrecke“ der AKN und von Norderstedt-Mitte über Ulzburg-Süd bis Kaltenkirchen und nach Neumünster verlängert werden (Vgl. LNVP s. 69). Bei einem versetzten Fahrplan von AKN und S21 könnten so Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg in einem 10 Minuten Takt an die Hamburger City angebunden werden.
Für dieses Szenario könnten nach meiner Einschätzung vor allem auch wirtschaftliche Überlegungen sprechen. Die bislang noch auf der A2 und A3 eingesetzten VTAs dürften (ohne Klimaanlage, nicht barrierefrei …) in der Wahrnehmung der meisten Fahrgäste kaum noch als zeitgemäß empfunden werden. Zudem müssten diese (eine 40 Jährige Nutzung analog der VTEs unterstellt) ohnehin bis 2033 ersetzt werden, was ebenfalls für ein „vorzeitiges Weiterreichen“ der LINTs innerhalb der AKN spricht. Ein weiterer Vorteil könnte darin bestehen, dass bei einem weiteren Dieselbetrieb auf der A2 und A3 keine größeren zusätzlichen Investitionen an der bestehenden Infrastruktur vorgenommen werden müssten. Demgegenüber wäre eine Verlängerung der U 1 vermutlich mit einigen zusätzlichen Kosten (Umbau Norderstedt-Mitte, Schließen der Bahnübergänge, etc.) zu rechnen.
Aber letztlich sind das alles nur ein paar Überlegungen.
Nach der Verlängerung der S21 werden wir dann sehen was daraus geworden ist oder wird.
Fakt ist derzeit nur, dass die U1 auf absehbare Zeit nicht über Norderstedt-Mitte hinaus verlängert werden soll.
Jetzt ist noch die Frage, was mit der A2 Strecke zwischen Norderstedt Mitte und Ulzburg Süd passiert. Ich kann mir da keine Insellösung der AKN vorstellen, die dann noch mit Dieselantrieb und Sonntags nur in 40 Minuten Takt fährt. Hier wäre einer der besten Lösung die U-Bahn U1 nach Ulzburg Süd zu verlängern. Für eine S-Bahn Linie wäre die Strecke etwas zu kurz.
Sollen sie mal ruhig die S21-Erweiterung und S32-Inbetriebnahme durchführen. Das jedoch jemals die S4 gebaut wird, damit habe ich aber schon längst abgeschlossen. Was soll’s. Sparen, sparen, sparen ist angesagt.
Für die Leute im Osten Hamburgs besteht nur die Möglichkeit, die Anfahrt mit Bus und U-Bahn so zu optimieren, dass man mit dem Bus einiger Maßen gut durchkommt und möglichst nicht so vollbesetzte Verbindungen wählt. Und bei der U-Bahn die Linienbenutzung so wählt, dass man möglichst lange Strecken mit den DT4 der U1 und nur kurze Strecken mit den „wunderschönen“ DT3 der U3 zurücklegen muss.
Das ist allemal besser und entspannter, als zur R10 zu rennen, die man entweder verpasst, weil sie vielleicht mal vor der Zeit abfährt oder man hätte nicht rennen müssen, weil sie diesmal gerade nicht kommt.
Viel Spaß noch mit dem Hamburger Nahverkehr!
S32 Elbgaustraße – Harburg Rathaus
S21 Aumühle – Kaltenkirchen
und der Rest wird ein wenig angepasst!
Was soll daran jetzt so schwer sein?
Ein Punkt, warum die S-Bahn nach Kaltenkirchen NICHT sicher kommt:
„Und auch die späteren Betriebskosten der S-Bahn nach Kaltenkirchen sind noch nicht durchfinanziert. Hier hängt alles an einer geplanten Neuordnung der so genannten Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund den laufenden Nahverkehr in den Ländern mitfinanziert. Bedeutet: Wenn der Bund seine Regionalisierungsmittel nicht – wie von den Ländern gefordert – erhöht, sieht es für die S-Bahn nach Kaltenkirchen schlecht aus.“
Hoffen wir nun, dass der Beginn des Stadtbahnbaues in Kiel genauso zeitnah und unauffällig geschieht/beginnt. Aber war da nicht neulich die Rede davon, dass das Geld zum Ausbau des ÖPNV in SH fehlt. Haben SPD und Grüne endlich mehr Geld für den ÖPNV lockergemacht, oder geht dieser Ausbau einschließlich der Bestellung der Zugleistungen zu Lasten anderer Regionen von SH. Ich hoffe nicht, dann könnte es ein guter Anfang sein.
@Jan-Christian:
Wichtigstes Gegenargument dürfte sein: Wer möchte von Büchen etc. mit der S-Bahn nach Hamburg fahren, wenn es auch die schnellen Stadtexpress-Züge gibt? Vermutlich zu wenige Menschen
Und: Möchten genug Menschen von z. B. Reinbek nach Schwarzenbek, um eine Direktverbindung zu rechtfertigen? Vermutlich zu wenige Menschen
Ungewohnt flink geht man vor. Löblich!
Als Hobby-Verschwörungstheoretiker sehe ich hierbei noch die perfekten Bedingungen für eine Erweiterung der S21 nach Büchen, aber es gibt genug Gegenargumente, right?-