Die Regionalbahnlinie RB81 zwischen Hamburg und Bad Oldesloe hat einen zweifelhaften Ruf als unzuverlässiger Pendlerschreck. Zeitweise sorgte die Verbindung für besonders viele Anträge auf Rückerstattung von Fahrgeld, weil die Verspätungen so groß waren. Im Jahr 2022 fiel dann teilweise jeder zweite Zug aus. Hamburg und Schleswig-Holstein gelobten Besserung. Ein zusätzlicher Reservezug sollte den Betrieb wieder zuverlässiger machen.
Tatsächlich ist dessen Nutzen zweifelhaft. Und wirklich stabil läuft der Verkehr auf der Linie RB81 nach wie vor nicht, zeigen Daten des schleswig-holsteinischen Verkehrsverbunds NAH.SH, die NAHVERKEHR HAMBURG ausgewertet hat.
Betrachtet man die Daten zur Pünktlichkeit, die der NAH.SH auf seiner Website jeden Monat veröffentlicht, ergibt sich für die Linie RB81 bestenfalls ein mittelmäßiges Bild. Im Jahresschnitt lag der Anteil der pünktlichen Züge seit 2022 jeweils bei 90 Prozent oder knapp darüber. Auch in den Monaten Januar bis April 2025 kam durchschnittlich jeder zehnte Zug zu spät. In einzelnen Monaten sind die Züge der Regionalbahnlinie jedoch noch unpünktlicher unterwegs.

Im November 2023 sowie im November 2022 lag die Pünktlichkeit bei rund 80 Prozent. D…
3 Antworten auf „Geheimniskrämerei um den Reservezug der RB81“
Danke für Ihre Eindrücke aus der Praxis! Dann scheint es schon Verbesserungen zumindest in der Wagenzusammenstellung, wenn auch nicht unbedingt im Zustand der Wagen gegeben zu haben.
Es war aus meiner Sicht nur verblüffend, dass die DB gar keine Angaben machen konnte oder wollte, mit wie vielen Wagen sie unterwegs ist. Ihren Angaben zufolge sieht es in dieser Hinsicht schließlich gar nicht so schlecht aus.
Hallo Herr Meerkamp,
danke schön für Ihren Bericht, der mir aus dem Herzen spricht.
Ich bin ja bei diesem Thema immer sehr kritisch unterwegs, muss aber anerkennen, dass es, seit die S-Bahn den Betrieb führt, nach Anfangsschwierigkeiten eine merkliche Besserung gegeben hat, was den Fahrzeugeinsatz betrifft. Es fahren seit da an im Grunde immer die versprochenen 6-Wagen-Züge. Dass es zwei 1.Klasse-Wagen im Zug gibt, ist auch seltener geworden.
Das sah früher noch ganz anders aus. Da gab es oft nur 4-Wagen-Züge, manchmal davon mit zwei 1.Klasse-Wagen. Die Krönung war einmal drei solcher Wagen in einem Zug, und nicht freigegeben.
Das große Problem bei der RB81 sind jedoch die verschiedenen Störungen an Zügen oder der Strecke, die meist zu erheblichen Verspätungen und Ausfällen führen. Und bei diesen kurzfristigen Ausfällen werden im Gegensatz zur U-Bahn (und vermutlich auch S-Bahn) keine Schienenersatzverkehre eingerichtet. SEV gibt es nur bei geplanten Ausfällen wegen Bauarbeiten. Und da läuft dieser auch leidlich, auch wenn oft Umbrella und co. da unterwegs sind.
Prinzipiell ist es schon gut, dass keine S-Bahn-Züge unterwegs sind, sondern weiterhin Dostos. Dadurch ist bei diesem schlechten Takt doch mehr Platz vorhanden. Mehr erwarte ich von dieser Linie auch gar nicht mehr. Mit einer S4 rechne ich in den nächsten Jahren sowieso nicht.
Ich kann mich als regelmäßiger Nutzer der RB81 dem Kommentar von Jens Ruge anschließen. Meistens sind tatsächlich 6 Wagen pro Zug unterwegs, wenn auch teilweise in abenteuerlichem Zustand, denn defekte Türen und Toiletten gehören zur Grundausstattung – egal ob die Züge aus den originär für die RB81 vorgesehenen Wagen oder aus den aus anderen Bundesländern zusammengesammelten Wagen bestehen.
Dieser schlechte Zustand ist für die kurze Fahrt bis zum HBF noch akzeptabel. Das größere Problem bei der RB81 bleibt die Unzuverlässigkeit, die ständigen Ausfälle und Verspätungen, die dazu führen, dass ich die RB nicht mehr benutze, wenn ich Termine wahrzunehmen habe. Bei einer Zuverlässigkeit von teilweise nur 70% ist die Nutzung der einfach nicht planbar.
Diesbezüglich fürchte ich, dass die Bahn bis zur Generalsanierung und dem Umbau zur S-Bahn-Strecke kein wirtschaftliches Interesse mehr daran hat, mehr als das Nötigste in die bestehende Infrastruktur zu investieren, so dass die Zahl der ungeplanten Ausfälle eher nicht zurückgehen wird.
Schön wäre es natürlich, wenn der „Geisterzug“ aus dem Artikel eine Garnitur bei technischen Problemen ersetzen könnte.