Fahren nach 55 Jahren bald wieder Personenzüge auf der alten Bahnstrecke zwischen Uetersen und Tornesch im Kreis Pinneberg?
Seit drei Jahren gibt es aktive Bemühungen, den 1965 eingestellten Personenzugverkehr auf der rund vier Kilometer langen Güterzugstrecke zu reaktivieren (siehe hier) und schon in wenigen Wochen könnte dazu eine wichtige Entscheidung fallen, wie NahverkehrHAMBURG aus dem Kieler Wirtschaftsministerium erfuhr.
Demnach werden derzeit zwei Untersuchungen für die Strecke durchgeführt: Eine Potentialanalyse, die ermitteln soll, wie groß der mögliche Bedarf an einem Personenverkehr ist und eine Kosten-Nutzen-Analyse, in der die Wirtschaftlichkeit berechnet wird.
Machbarkeitsstudie ist bis heute unter Verschluss
Zuvor ist bereits im vergangenen Jahr eine Machbarkeitsstudie erstellt worden, in der mehrere Varianten zur Reaktivierung erarbeitet wurden: Dazu gehört laut Wirtschaftsministerium eine Wiedereinführung von Personenzügen aber auch eine vollständige oder teilweise Nutzung der Bahntrasse durch Busse. Diese Studie wurde bislang nicht veröffentlicht.
Sobald die laufende Potentialanalyse und die Kosten-Nutzen-Berechnung fertig sind, „wird eine Entscheidung erfolgen können, welcher Lösung der Vorzug zu geben ist“, erklärte Ministeriumssprecher Harald Haase gegenüber NahverkehrHAMBURG das weitere Vorgehen. „Ergebnisse sollen im Sommer 2019 vorliegen.“
16 Antworten auf „Geplante Bahn-Reaktivierung in Uetersen: Entscheidung in wenigen Wochen?“
Bei einem FDP-Verkehrsminister wird es wahrscheinlich auf Busse und einen Abriss der Bahnstrecke hinaus laufen …
Da wird was von Klimazielen und Verkehrswende in Sonntagsreden gefaselt und das seit Jahren, wenn es aber an konkrete Maßnahmen geht hört man immer wieder nur von Wirtschaftlichkeit. Und SPD und nun auch CDU wundern sich, dass sie in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Eisenbahn ist ein Volkswirtschaftsfaktor und kein gewinnbringendes Unternehmen.
Meiner Meinung nach wird sich diese Bahnstrecke nie rechnen und es ist einfach Wunsch Projekt wie die Reaktivierung der Strecke Kiel- Schönberg.
Es fehlen einfach die Fahrgäste nach Hamburg!
Uetersen und Moorrege bieten dafür nicht genügend Potential und die alternative Tornesch mit 3 Fahrten pro Stunde nach Hamburg ist deutlich attraktiver.
Zudem wird ein Umstieg in Tornesch zwingend sein und keine direkte Fahrten nach Altona/Pinneberg möglich sein, da die Bahnstrecke Elmshorn-Pinneberg bereits voll ausgelastet ist und die Nordbahn lt. Aussage eines Lokführers bereits heute keine weiteren Verstärkerfahrten anbieten kann.
Die meisten die aus der Gegend kommen, (mich eingeschlossen), fahren lieber gleich die 10 min nach Pinneberg, einerseits weil es sich noch im HVV Großbereich befindet und auch aus dem Zeitvorteil.
In Uetersen und rund um die neu geplanten Bahnhöfe gibt es zudem kaum Parkmöglichkeiten und die Buslinie 6661 bedient bereits heute zwischen Tornesch und Uetersen mit einen Schwenk in das Industriegebiet.
Was bringt einen eine Bahn, die vielleicht zur HVZ zwischen 6 und 8 Uhr und ab 16 Uhr mit zwei duzend Fahrgästen besucht wird und sonst fast leer fährt?
Zudem werden sich einerseits die Anwohner freuen, da die Strecke nicht elektrisch ist und im Dieselbetrieb gefahren müsste und die Autofahrer müssten sich auch in Geduld üben da zwei sehr frequentierte Kreuzung überquert werden müssen.
Das Startkapital und die Folgekosten wären in anderen Projekten wie der Ausbau der P+R Kapazitäten, ein Dach für die wartenden Passagiere in Tornesch deutlich besser aufgehoben oder mal eine Preissenkung angemessener.
Oder zusätzliche Überholungsgleise, falls die Marschenbahn durch Verspätungen die ganze Strecke mal wieder außer Takt bringt.
Ich sehe den Zwangsumstieg in Uetersen nicht kritisch, ich glaube, dass ein Inselbetrieb sogar Vorteile haben kann: die Strecke Hamburg-Elmshorn ist, wie du selbst sagst, ein Nadelöhr und sehr verspätungsanfällig. Bei einem Inselbetrieb würden diese Verspätungen sich nicht auf die Tornesch-Uetersener Bahn übertragen und wenn der Takt eng genug ist, schmerzen auch Verspätungen der ankommenden Züge aus Hamburg weniger.
Der Umstieg Richtung Hamburg ist mit einem minimalen stufenlosen Fußweg verbunden; der Tornescher Bahnhofsplatz ist fast ein Kombibahnsteig. Lediglich aus Hamburg Richtung Uetersen ist der Umstiegsweg etwas länger, aber das kann man verknusen. Kein Vergleich etwa mit dem Fußweg zwischen Bahnhof und ZOB in Elmshorn!
Die 6661 fährt mit der Kirche ums Kreuz und braucht vom Tornescher Bahnhof zum Stadtzentrum von Uetersen mindestens eine Viertelstunde, da ist eine zügige Stadtbahn schon angenehmer. Da die Strecke kaum regionale Bedeutung hat, brauchts auch keine Parkplätze. Wichtiger sind ordentliche Busanschlüsse und Fahrradständer am Ostbahnhof, dann wird die Bahn auch für die Moorreger attraktiv, die jetzt noch mit dem 6663er nach Pinneberg dengeln müssen.
Dass die Strecke (noch) nicht elektrifiziert ist, heißt nicht automatisch, dass mit Diesel gefahren werden muss: es gibt Wasserstoffzüge und auf einer derart kurzen Strecke könnte man auch über Batteriezüge, Schwungradspeicher oder ähnliche Lösungen nachdenken.
Dass das Autofahren unangenehmer wird, ist natürlich ein schöner Nebeneffekt.
Ich denke auch, dass die Reaktivierung nicht sinnvoll ist. Wer profitiert davon? Nur wenige Leute eng um die neuen Stationen, aber die meisten hätten weiterhin einen kürzeren Weg zu den bisherigen Bushaltestellen in den Siedlungen. Für sie bringt die neue Strecke nichts, denn sie fahren schneller mit dem Bus nach Tornesch. Dort muss man in beiden Fällen – vom Bus oder Zug – umsteigen.
Der Zug würde im Endeffekt keinen Zeitvorteil bedeuten und bietet weniger Erschließung als der Bus. Wo ist die Verbesserung?
Wann wäre die Reakktivierung sinnvoll? Wenn der Zug von Uetersen direkt bis Hamburg fahren würde, ohne Umstieg in Tornesch, und wenn die Busse die Leute zum Bahnhof Uetersen und nicht Tornesch fahren würden. Nur eine neue Direktverbindung wäre attraktiv, aber die wird es nicht geben.
Nicht jede Reaktivierung macht Sinn. Hier wäre sie reine Geldverschwendung.
Für die U4 nach Elbbrücken wurden 180 Mio. Euro rausgehauen, aber für eine Reaktivierung einer Strecke die eine 19.000 Einwohner Stadt direkt ans Schienennetz anschließt, sind 1,7 Mio. zu viel. Das sind nichtmal ein(!) Prozent vom Elbbrücken Preis!
Zu den 180 Mio. Euro für die U-Bahn kommen noch die 69 Mio. Euro für die S-Bahn Station dazu.
Wenn Sie so wollen, können Sie auch den Neubau Diebsteich hinzuziehen.
Und die ganze neue S4.
Und den Umbau Hauptbahnhof.
Und den Regierungsumzug Bonn-Berlin.
Warum? Weil man so einen viel deutlicheren Vergleich zwischen Äpfel und Birnen hinbekommt!
Persönlich bin ich nicht auf die Öffentlichen angewiesen und muss nur selten in Richtung Tornesch mit dem Auto fahren. Aber Tornesch ist eh schon dicht, wenn jetzt alle noch ständig auf die Züge warten müssen geht überhaupt nichts mehr. Verschlimmert wird es noch das der Ausbau der K22 auf Jahre verschoben wurde.
Auch wenn ich zwar einmal diese Strecke per Pedes abgelaufen bin, war das vor endlos langen Jahren und ich würde mir keinerlei Ortskenntnis anmaßen. Jedoch bezweifele ich, dass die vorgenommenen Kosten-Nutzen-Analysen (die zwar aus unserer heutigen Logik und deren Vorgaben erfolgen) für eine wirkliche zukunftsorientierte Umgestaltung von (Nah-)Verkehren wirklich zielführend sein werden. Mir ist zwar schon klar, dass das gar nicht das eigentliche Ziel ist, jedoch wird das uns in den Sonntagsreden immer als das große Ziel verkauft. Nur komischerweise sprechen dann immer wichtige (meist finanzielle) Gründe dringend dagegen. Ich nehme so einmal arrogant das Ergebnis der Analysen voraus. Denn bevor da nicht letztendlich wirklich ein schienengebundenes Fortbewegungsmittel unterwegs ist, ist alles Träumerei.
Warum ist das so wichtig? Es wird hier (wieder einmal wie immer) ausschließlich der Bereich Uetersen/Pinneberg betrachtet. Es sollen zwar dadurch letztendlich Autofahrer zum Umsteigen animiert werden, es werden jedoch allein die regionalen Verkehre berücksichtigt. Zunächst auf den ersten Blick logisch und normal.
Als Autofahrer (also Zielgruppe) der weder in der Nähe dieser (oder anderer betroffener) Ortschaften wohnt und wahrscheinlich nicht einmal dort wieder hin kommen wird (obwohl man soll nie nie sagen), sag ich mal: so funktioniert das nicht Leute!
Wenn ich mich mit einem anderen Verkehrsträger fortbewegen soll, dann ist es vollkommen sinnlos, wenn der Ort an dem ich los fahre evtl. gut oder (in der Realität eher) schlecht an öffentlichen Nahverkehr angebunden ist. Sondern die Entscheidung betrifft auch alle Bereiche, die ich nicht nur regelmäßig, gelegentlich oder evtl. nur möglicherweise (und auch einmal unplanmäßig) als Ziel in Erwägung ziehen kann oder muss und ebenso alle Bereiche zwischen diesen Orten. Also letztendlich alles in diesem Lande.
Diese Überlegungen fallen jedoch bei jeder Kosten-Nutzen-Analyse Systembedingt sofort heraus bzw. werden überhaupt nicht berücksichtigt. Die Gesamt Attraktivität des Schienenverkehrs wird somit nicht einmal im Ansatz gesteigert. Ein Wert der komplett außer Acht gelassen wird.
Wer Autofahrer zum umsteigen bewegen will, sollte sich einmal eine Steckenkarte zur Jahrhundertwende (vorletzte Wende 1899/1900) zur Gemüte ziehen (wem das zu krass ist, kann sich ja mal eine aktuelle Straßenkarte besorgen) und sich dann dringend über einen wirklich überall(!) dichten Fahrplan Gedanken machen (wie letztens angebracht, Autos fahren wenn der jeweilige Benutzer es so will oder – viel entscheidender – braucht, also sehr starke Konkurrenz und ein sehr wichtiger Beweggrund für eine Entscheidung pro Auto und wenn es erst vor der Tür steht, nutzt man es auch, war ja teuer genug – lernt man das nicht vorher als Entscheider) und wie man die Benutzung und Bezahlung (also die Information) vereinfacht, ohne jedes mal in Erinnerung an die mittelalterliche Kleinstaaterei zu verfallen (die Ausweitung von Verkehrsgebieten, wie dem HVV ist ja da schon mal ein bescheidener Anfang).
Aber Greta scheint ja dafür nicht mehr so wichtig zu sein. Sie brauchte sich zwar nicht mehr um VW bzw. eigentlich den Diesel zu kümmern, sondern nur um die (deutschen) Kohlekraftwerke. Jedoch jetzt auch noch Eisenbahnstrecken zu bauen bzw. zu reaktivieren wäre jetzt doch zu viel des Guten. So schlimm steht es mit dem Klima dann doch nicht – T´schuldigung hatte wieder meine Ironieanfälle.
Und eine Gewissheit, diese obigen Voraussetzungen flächendeckend(!) vorzufinden, wäre ein sehr wichtiger Schritt solchen blöden Säcken wie mir (und Millionen anderer) endlich belastbare Argumente gegen ein Gebrauch eines Autos in die Hand zu geben. Es wäre im vorliegenden Fall nur ein kleiner Schritt, jedoch ein großer Schritt für die… aber das würde jetzt wirklich zu weit führen.
Sie bringen es gut auf den Punkt: Es geht nicht darum, einzelne Orte anzuschließen, sondern ein attraktives Gesamtsystem neu aufzubauen, nachdem es das Gesamtsystem Straße mit 99,5 Prozent Netzabdeckung (einige Halligen und einige Almen sind nur per Lore, Boot oder zu Fuß erreichbar und einige Inseln sind autofrei) ja schon gibt. Dieses ist in 100 Jahren gewachsen und nun soll das bis 1950 gewachsene und danach stark geschrumpfte Schienennetz am besten über Nacht genauso attraktiv oder sogar noch attraktiver werden. Das ist völlig unrealistisch! Ohne Elektrifizierung des Autos geht es nicht. Darum wäre es viel nötiger, sich über ein sinnvolles Zielnetz für die Schiene zu verständigen, in dem die Kapazitäten so erhöht werden, dass man deutlich mehr Güterzüge von den Häfen aus abfahren könnte als heute. Schon heute könnten viel mehr Güter mit der Bahn fahren, wenn es denn Fahrplantrassen dafür gäbe und die Bahn eine pünktliche Lieferung für ein Zeitfester von drei Stunden garantieren könnte. Kann sie aber mit dem heutigen Netz überhaupt nicht.
Es ist doch absurd, dass bei den hunderten an Gutachten keines mal prüft, auf welchen Bahnstrecken könnte man am meisten CO2 sparen? Stattdessen immer nur Flickschusterei mit irgendwelchen Reaktivierungen, da wo es leicht geht. Holstein müsste da viel eher fragen, was eine Elektrifizierung Sylt – Niebüll – FL – KI – HL – LG brächte und außerdem NMS – OD, wenn man diese Strecken auch für fünf Güterzüge am Tag nutzen könnte (Aufschrei der Bevölkerung). Mit beiden Vorhaben könnte man das Nadelöhr Elmshorn – Pinneberg entlasten und deutlich mehr Flexibilität im Netz schaffen. Dann gehört die freie Tassenwahl im Güterverkehr abgeschafft und schon könnte man die Belästigung durch Güterzüge fairer verteilen.
Ebenfalls müsste man im Jahr 1 nach Greta tatsächlich nochmal prüfen, ob nicht ein schnelles Verwirklichen einer S-Bahn von Henstedt-Ulzburg über Glashütte nach Poppenbüttel oder über Norderstedt zum Airport unter heutigen Bedingungen und mit den künftigen Bewertungskriterien des GVFG-Programms unterm Strich das größte Klimaschutz-Potential hat, als Kiel-Schönberg oder Wrist – Kellinghusen. Wenn Klimaschutz wirklich das Entscheidungskriterium sein soll, dann muss man das auch so handhaben und nicht jetzt unter dem Deckmantel von Umweltschutz seit zwanzig Jahren diskutierte Lieblingsprojekte durchdrücken, die offenbar nie so ein großes Potential hatten, dass alle ganz heiss darauf waren. Diese ganze Debatte gehört endlich auf vernünftige Füße gestellt.
Ich greife einmal Ihre Aussage „Das ist völlig unrealistisch!“ auf und gebe gleich noch ein wenig den uns allen umgebenen Wahnsinn wieder, der uns als Zukunftsentscheidungen verkauft und mit einem ´wir schaffen das´ begleitet wird. Muss niemand teilen, denn ist nur meine Meinung.
Das Straßennetz habe ich als ein Ergebnis von Nachfrage für Verkehre eingebracht. Um also herauszufinden, wie und in welcher Intensität Menschen sich wohin bewegen, benötigt man eigentlich keine Gutachten (die nur dem Zweck dienen bei einer allgemein unglaublich aufgepumpten Verwaltung für Beschäftigung zu sorgen), sondern kann man sich auch eine Straßenkarte ansehen. Das Straßennetz ist übrigens mitnichten 100 Jahre gewachsen. Es baut auf Wege und Verbindungen auf, die mehrere(!) Jahrhunderte alt sind. Die Zahlen bewegen sich da eher in Richtung vierstelliger Bereich. Also größtenteils älter als das Schienennetz.
Ich glaube hier auf dem Portal schon mal angebracht zu haben, dass ich keinen bösen Klimawandel benötige um grundsätzlich für alle Menschen gute und optimale Fortbewegungsmöglichkeiten als ein wichtiges gesellschaftliches Infrastrukturelement anzusehen. Das diese geschaffen, erhalten, erneuert und ggf. angepasst werden müssen. Mir geht es vollkommen gegen den Strich, wenn öffentlicher Verkehr künstlich unattraktiv gemacht wird (mein bestes Beispiel ist immer noch Einführung ´Schönes WE-Ticket´für 5 Mark und die relativ rasche Verteuerung, da das ja wohl nicht im Interesse der Industrie war). Aber denke jedoch, dass wenn man beginnt den Menschen nach stark sozialistischen Vorgaben (gerade als Ergebnis der Klima-Hysterie), nicht nur die Wahl welches System er benutzt, sondern evtl. sogar wann oder ob überhaupt, vorschreibt, dann haben wir schon einmal die Grundlage von freiem Handeln und damit Freiheit größtenteils abgeschafft. Aber ist ja für´s Klima.
Da dieses jedoch mit Aussagen einher geht, die, wie z.B. im viel durchgekauten Propaganda-Rezo-Video, nur noch ´eine legitime Meinung´ zulassen und somit ja wohl auch bald nur noch´ein legitimes Handeln´, stehen wir wohl am Anfang einer neuen gesellschaftlichen Bewegung (dann eben ein drittes mal). Wir verlassen jetzt wohl ganz offensichtlich den demokratischen Bereich und nähern uns unbekümmert faschistischen Strukturen. Ist ja nicht weiter schlimm, weil ist ja für´s Klima (das war jetzt ironisch gemeint!).
Wenn wir jedoch keine demokratischen Grundlagen für das Zusammenleben mehr vorfinden, habe ich sehr starke Zweifel ob ein weiteres friedliches Zusammenleben möglich ist. Ob dann das Klima noch wichtig ist, halte ich ebenso für stark zweifelhaft.
Ich gehe ja davon aus, dass dieser ganze Klimazirkus neben den schon angebrachten Verkaufsargumenten für neue klimafreundlichere Produkte (darum faschistisch und nicht nur totalitär) eben auch dazu genutzt wird, um letztendlich neue Herrschaftsstrukturen zu etablieren (bei Verschwörungstheoretikern wir da übrigens seit Jahrzehnten lustigerweise von der benötigten ´richtig großen Krise´ und ´Ordo ab chao´ gesprochen).
Ich bin wirklich gespannt und begleite, eben auch wegen meinem Interesse an einer gut strukturierten und funktionierenden Infrastruktur welche konkreten Maßnahmen wirklich in dieser Richtung umgesetzt werden, möglicherweise liege ich ja falsch und der Klimawandel schenkt uns endlich akzeptablen… na ja erst mal funktionierenden ÖPNV. Also nicht ´es ist geplant´ und ´wir haben die Absicht´, wie es in unzähligen Sonntagsreden, dem gutgläubigen Pöbel förmlich haufenweise in die Ohren gekot** wurde, sondern wie mein Nachbar so schön sagt: Butter bei die Fische.
Leider hat meine Lebenserfahrung und mein Menschenverstand leider so ein paar Einwendungen, womit ich zu dem Teil „Das ist völlig unrealistisch!“ komme.
Um der Problematik des Klimawandels zu entsprechen, müsste eben das Schienennetz zwar nicht über Nacht, aber innerhalb von etwa 10 Jahren (nehmen wir das Ziel 2030) im größten Teil reaktiviert werden – wie Sie schon schrieben „Das ist völlig unrealistisch!“
Bei solchen bereits von Matthias unten erwähnten Qualitätsverbesserungen wie ´nur´ „der Ausbau der P+R Kapazitäten, ein Dach für die wartenden Passagiere in Tornesch oder mal eine Preissenkung“ – mit einem Umsetzungsziel bis 2030, kommt mit nur ein Gedanke: das ist sehr unrealistisch.
So etwas flächendeckend? – „Das ist völlig unrealistisch!“
Auch auf die Gefahr Sie jetzt vor den Kopf zu stoßen, jedoch fällt mir bei Ihrem Satz „Ohne Elektrifizierung des Autos geht es nicht.“ , wenn ich mich mit den allein daraus resultierenden Anforderungen für das Niederspannungsnetz auch nur ein wenig beschäftige (ein Tesla ist eben kein Kühlschrank oder eine Waschmaschine), wir reden ja auch nicht über ein E-Auto oder 100 sondern hunderttausende oder Millionen , selbst der Satz ein – „Das ist völlig unrealistisch!“, es sei denn, es entstehen blühende Trafolandschaften, die dann wirklich überall im Weg stehen werden. Ob die Wärme entwickeln? Ach bestimmt nicht.
Und noch einem Punkt muss ich widersprechen: wir sind keinesfalls im Jahr 1 nach Greta!
Greta ist am 20.August 2018 (also großzügig vor 10(!) Monaten) erstmals öffentlich in Erscheinung getreten. Hat seither auf einer UN.Konferenz und dem Weltwirtschaftsforum in Davos und dem Parlament des Vereinigten Königreiches gesprochen; sich u.a. mit Al Gore, António Guterres, Christine Lagarde, Bono, Jane Goodall, Arnold Schwarzenegger und den Pabst getroffen. Wird als Idol der Klimabewegung benannt und von ausnahmslos ALLEN Medien in unzähligen hauptsächlich kritikfreien Berichten der Bevölkerung weltweit überhaupt bekannt gemacht. Nach der Goldenen Kamera wird ihr nun eine Ehrendoktorwürde verliehen. Sie wird als heißer Kandidat für den Friedensnobelpreis gehandelt und sie wurde von Kirchenvertretern mit Jesus verglichen. Kritiker ihrer Person werden in Wikipedia durch Sätze wie „diskreditierende Kommentare hauptsächlich von Männern aus dem rechten Spektrum“ ausschließlich in die rechte Ecke verortet (was für ein wertfreies neutrales Lexikon). Also ich stell´ mich dann schon mal rechts an. Dort wurde nebenbei auch die Gelegenheit via Aussage von Angela Merkel genutzt, sicherheitshalber die Schülerproteste (welche Punkte fordern, die vor über 12 Jahren bereits und fast exakt von der damaligen Klimakanzlerin gefordert wurden) in Verbindung mit hybrider Kriegsführung zu bringen. Thema ist zwar mM nach korrekt, nur glaube ich nicht, dass der Aggressor (wohl ebenso Teil dieser Kriegsführung) – wir wissen es: Russland und somit Putin ist.
Doch zurück zu Greta: nur die Weltherrschaft wurde ihr noch nicht übergeben. Kommt aber bestimmt bald.
Also das alles (und ich habe hier nur hervorstechende Punkte erwähnt) in weniger als 10 Monaten, natürlich wie alle ´Graswurzelbewegungen´ der letzten Zeit, die jeweils innerhalb von nur einem Jahr Finanzberichte jenseits der Millionengrenze ausweisen müssen (schon mal einen Verein gegründet?) vollkommen ohne Eingriff sehr, sehr starker und einflussreicher Kräfte… passiert in meinem persönlichen Umfeld dauernd! Sie wissen was für ein Satz mir dazu einfällt. Hatte ich ja bei Ihnen aufgenommen. Ich sag mal, falls ich in absehbarer Zeit mit tief religiösen Menschen ´Antichristenbingo´ spielen werde, dann habe ich einen unschlagbaren Favoriten. Endzeit ist ja schon – siehe Hamburger S-Bahn.
T´schuldigung Herr Hinkelmann, das es wieder so lang wurde.
Auch wenn ich manche Ihrer Einschätzungen nicht unbedingt teile, aber mich stören auch die allgemein vielfach erhobenen Behauptungen, was jetzt angeblich alles über Nacht umgesetzt werden könnte. Vor allem, weil vieles davon ähnlich wirkungslos wäre wie Eneriesparlampen! Kiel – Schönberg bringt beispielsweise wenig, wenn die Knotenpunkte die Flaschenhälse im Gesamtsystem sind, die auf den Hauptstrecken mehr Kapazität verhindern.
„100 Jahre Straßenverkehr“: Ich bezog mich auf den gezielten Ausbau des Straßennetzes im Gegensatz zu den unbefestigten Sommerwegen usw. für Kutschen. Dieses System der gut benutzbaren Asphaltstraßen ist seit etwa 1900 planmäßig ausgebaut worden. Das Eisenbahnsystem galt übrigens um 1890 bereits als ausgebaut! Schon damals waren viele Nebenstrecken unwirtschaftlich.
Etwas flapsig wollte ich außerdem darauf hinweisen, dass die Klimabewegung sich gerade beschwerte, dass nach einem halben Jahr Proteste „nichts passiert“ sei! Solche Erwartungen kann tatsächlich nur das chinesische System einlösen, das keinen Widerspruch duldet. Wer in China im Weg einer Bahntrasse wohnt, wird zwangsgeräumt und sowas wie die Bürgerinitiativen von Ellerau, Diebsteich oder S4 wird einfach verboten. Wird es mit dem sozialen Scoring dort künftig auch nicht mehr geben.
Der Sinn einer demokratischen Gesellschaft ist, dass jeder Bürger die vorgeschlagenen Maßnahmen hinterfragen darf und soll, damit Fehler an die Oberfläche kommen und das demokratische System diese dann korrigiert. Aber so, wie sich jetzt schon Fronten herausbilden, ist das System ganz schnell an seiner Grenze, weil nur das gemacht wird, wo am lautesten geschrien wird. Und dann könnte tatsächlich sehr bald Deutschland auch in „für oder gegen Klimaschutz“ polarisiert sein, wie die USA oder England schon polarisiert (und paralysiert) sind.
Die Frage, welcher Bahnausbau klimapolitisch den größten Effekt hätte, würde dann überhaupt nicht mehr gestellt, bis das Volk in drei bis fünf Jahren dann begreift, wie viele Jahrzehnte das alles dauern würde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in zehn Jahren über all die Milliarden jammern werden, die man heute in die Schiene steckt, weil in zehn Jahren jeder Bürger weiss, was mehr Klimaschutz gebracht hätte.
Darum wird es ohne umweltfreundlichere Autos überhaupt nicht gehen. Ob E oder Wasserstoff oder ?? ist da erstmal egal.
Früher waren 4000m x 500€/m mal 2.000.000 €, aber heute ist es postfaktisch betrachtet nur 500.000 € ? Oder gibts Mengenrabatt?
Gute Frage, da bin ich auch drüber gestolpert…
Allein schon wegen des Haltepunkts „Bierbahnhof“ sollte diese Strecke ravitalisiert werden.
Prost!