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Geplante S4: Wenn die Bahn an der Haustür klingelt

Die Bahn hat in den vergangenen Wochen bei 50 Grundstücksbesitzern entlang der geplanten S-Bahnlinie S4 Hausbesuche gemacht und für das Projekt geworben.
Christian Hinkelmann
S4-Sonderzug in Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein
S4-Sonderzug in Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein
Foto: Christian Hinkelmann

Die Deutsche Bahn hat ihre Öffentlichkeitsarbeit für die geplante S-Bahnlinie S4 zwischen Hamburg und Bad Oldesloe verstärkt. In den vergangenen Wochen hat das Unternehmen 50 Grundeigentümer im Bereich Hasselbrook und Wandsbek besucht und für das Projekt geworben.

Es geht um 120.000 Quadratmeter Fläche, die die neue Bahnlinie in diesem Bereich in Anspruch nehmen wird. Davon ist teilweise auch Privatgrund betroffen.

„Die bislang geführten Gespräche haben nicht nur geholfen Irrtümer aufzuklären, sondern auch ganz individuelle Fragestellungen bzgl. der benötigten Flächen im Bereich des Planfeststellungsabschnittes 1 der neuen S-Bahn-Trasse zu beantworten und nach Lösungen zu suchen. Wir sind sehr zufrieden mit den konstruktiv geführten Gesprächen“, so Bettina Gnielinski, Projektleiterin S4 bei der DB Netz AG.

Darüber hinaus informiert die Bahn auf einer Projekt-Website über den aktuellen Stand der S4-Planung und hat dort kürzlich einen zusätzlichen Blog und einen Newsletter eingerichtet.

Die S4 soll die stark belastete Regionalbahnstrecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe entlasten und mit zusätzlichen Stationen ganze Stadtteile erstmals an die Schiene anbinden – zum Beispiel Jenfeld. Gleichzeitig soll das Hamburger Umland dank der neuen Direktverbindung noch enger an die Innenstadt angebunden werden. Pendler kommen mit der S4 von Bad Oldesloe und Ahrensburg künftig umsteigefrei bis an den Hamburger Ju…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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3 Antworten auf „Geplante S4: Wenn die Bahn an der Haustür klingelt“

@ Michael Jung: Leider muss ich in einigen Punkten widersprechen. Im Bundesverkehrswegeplan werden keine Nahverkehrsprojekte geführt, da der Nahverkehr Ländersache ist. Dass die S4 es hier überhaupt in den potentiellen Bedarf geschafft hat, kann man dem Einsatz einiger Lokalpolitiker verdanken.

Da am Hauptbahnhof der Umsteigezwang entfällt, werden nicht mehr alle Fahrgäste die S4 dort verlassen. So kann der Hauptbahnhof insgesamt entlastet werden. Auf den S-Bahngleisen ist im Vergleich zu den Fernbahngleisen noch Platz, der mit der S4 genutzt werden soll. Sicherlich wird es auf den S-Bahnsteigen voller. Nur ich denke, dass dies im Vergleich zu den jetzt teilweise extrem überfüllten Fernbahnsteigen das kleinere Übel ist.

Auch ich weiß, dass der S-Bahnteil vom neuen Fernbahnhof Diebsteich zu klein geplant ist. Hier muss die öffentliche Diskussion weg von der Grundsatzfrage, ob man den Bahnhof nun will/braucht, hin zur Diskussion um einen sinnvoll nutzbaren Bahnhof geändert werden.

Dass eine Taktverdichtung ohne Ausbau möglich ist, wird immer wieder behauptet. Das ist aber falsch. Mit den Verstärkerbahnen, die derzeit wegen der Bauarbeiten am Berliner Tor nicht fahren, ist das Maximum erreicht. Mit den Verstärkerbahnen entsteht auch kein echter 15 Minutentakt, sondern ein Kleckertakt, der noch nie gut angenommen wurde, sodass weiterhin die Nicht-Verstärkerbahnen deutlich stärker ausgelastet sind.
Die Bahnübergänge müssen sowieso weg. Aber der Nutzen liegt hier vor allem beim Straßenverkehr. Bahnübergangsstörungen sind zu selten, als dass man ohne Bahnübergänge einen Kapazitätsgewinn erreicht.

Nicht nur dass die Finanzierung des Projektes nicht gesichert ist, denn das Projekt wird im Bundesverkehrswegeplan nur unter potentiellem Bedarf geführt, sondern auch das Hauptargument der Planer es würde zur Entlastung des Hauptbahnhofs beitragen, erweist sich als falsch, denn durch die S4 wird die Überlastung nur von den Fern- und Regionalbahnsteigen auf die ohnehin überlasteten S-Bahnsteige am Hauptbahnhof verlagert. Der angedachte Weiterbau zu einer S4 West mit einer Überleitstelle auf die Fernbahn zwischen Diebsteich und Elbgaustraße erweist sich so als nicht möglich, weil mit eienem S-Bahnsteig am neuen Bahnhof Diebsteich das Verkehrsprogramm sich nicht abwickeln lässt. Und vor 2027 wird keine S-4 Ost fahren. Eine Taktverdichtung des Regionalverkehrs und die Beseitigung der schienengleichen Kreuzungen auf der Bahnstrecke nach Lübeck brächte schneller bessere Ergebnisse für die Fahrgäste.

„Die S4 soll die stark belastete Regionalbahnstrecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe entlasten und mit zusätzlichen Stationen ganze Stadtteile erstmals an die Schiene anbinden – zum Beispiel Jenfeld.“

Ach, ich kann diese Verlautbarungen schon gar nicht mehr hören! Immer diese Beweihräucherungen von HVV oder hier eben DB. Vom vielen Wiederholen werden die auch nicht besser.
Ich habe sicherheitshalber bezüglich des Grenzverlaufs noch mal in mein schönes HASPA-Hamburg-A-Z-Buch geschaut. Es ist, wie es ist: Wenn „Pickens Self Storage“ an die S4 angeschlossen ist, ist noch lange, lange nicht Jenfeld Zentrum an eine Schnellbahn angeschlossen.
Oder anders formuliert: Die geplante Station Holstenhofweg wird zu je einem Viertel in den Stadtteilen Wandsbek, Marienthal, Tonndorf und Jenfeld liegen. Und das war’s dann bezüglich Jenfeld und S4.

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