Schlichte Wände, gelbgoldene Farben und gelochte Decken mit Vogelmotiven: So soll der zukünftige U-Bahnhof Steilshoop aussehen, in dem in rund zehn Jahren die ersten Züge der geplanten neuen Linie U5 halten sollen.
Gestern hat der Hamburger Senat den Siegerentwurf eines Architektenwettbewerbs für die neue Haltestelle präsentiert. Der Entwurf stammt vom Hamburger Büro Trapez Architektur und nimmt laut Senat das “charakteristische Bild der Großwohnanlage für rund 20.000 Hamburger gekonnt auf und entwickelt es weiter zu einem Vogelmotiv, das in der Gestaltung der Haltestellendecken wieder auftaucht.”
Durch ein individuelles Lochbild der Deckenverkleidung aus Metall soll laut Senat eine lebendige Stimmung erzeugt werden, die den individuellen Charakter der Haltestelle unterstreicht.
Bahnsteigtüren sollen Stürze ins Gleis verhindern
Auffallend sind auch die gläsernen Türen an den Bahnsteigkanten. Sie sollen verhindern, dass Menschen auf die Gleise fallen könnten. So etwas ist in Hamburg neu und für die U5 nötig, denn die neue U-Bahnlinie soll vollautomatisch ohne Fahrer fahren. So ist ein Betrieb im 90-Sekunden-Takt möglich.
Basis der Haltestellenarchitektur in Steilshoop ist ein so genanntes…
24 Antworten auf „Geplante U5: So soll der zukünftige U-Bahnhof Steilshoop aussehen“
“Gläserne Türen an den Bahnsteigkanten … sollen verhindern, dass Menschen auf die Gleise fallen könnten. So etwas ist in Hamburg neu und für die U5 nötig, denn die neue U-Bahnlinie soll vollautomatisch ohne Fahrer fahren” — Folgende sachliche Fehler stecken in diesen Sätzen: Bahnsteigtüren sind keine Voraussetzung für automatischen Betrieb, siehe zum Beispiel Nürnberg. Vorteile haben sie aber weit mehr als nur das Verhindern von Stürzen. Züge können mit höherer Geschwindigkeit in die Station einfahren, Luftzug und Geräuschentwicklung werden vermindert, es landet kein Müll auf den Gleisen. Bahnsteigtüren gibt es übrigens bereits in 70 U-Bahn-Systemen der Welt.
Wissen Sie denn sicher, dass in Hamburg dieselbe Technik wie in Nürnberg eingesetzt werden soll, die einen Automatik-Betrieb ohne Bahnsteigtüren erlaubt?
Das mit dem Windzug halte ich für etwas übertrieben in der Aussage, denn die Züge rasen ja nicht durch den Bahnhofstunnel wie ein ICE / IC oder Güterzug an einem Bahnsteig vorbei. Der Grund wird schon in der Sicherheit dienen (wie z.B. fremde im Gleisbett), denn es wird zwar wohl jemand im Zug notfalls die Notbremse betätigen können, aber das wird wohl ein weiteres Glied in der Sicherheitskette sein.
Die fahrerlose U2 und U3 in Nürnberg ist “nur” ein massiv von Siemens gesponsertes Demonstrationsobjekt vor der eigenen Haustüre. Da keine Bahnsteigtüren da sind, MÜSSEN die Züge eine teure Radartechnik haben, die Personen im Gleis erkennt und eine automatische Notbremsung einleitet.
Weil die Radartechnik so teuer ist hat die Stadt Nürnberg bei der U1 auf fahrerlose Züge verzichtet, obwohl da zzt. neue Züge beschafft werden. Denn da hätte sie die ganzen Kosten selbst zahlen müssen.
Man baut die U5 mit Bahnsteigtüren. Dann kann auf diese teure Radartechnik verzichtet werden, da niemand ins Gleis fallen kann. Außerdem werden die Fahrer eingespart. Man kann auch die Bahnsteige kürzer bauen und dafür häufiger fahren, da dann keine höheren Kosten für die Fahrer anfallen. Und die Fahrer müssen auch nicht disponiert werden, die Leitstelle erledigt das praktisch nebenbei. Es fallen auch “nur” die bedarfsgerechten Kosten je Wagen-km an. Und bei 5 oder weniger Minuten braucht es keinen Fahrplan mehr, Die Taktzeit kann ständig bedarfsgerecht variiert werden.
Historisch war das leider anders: die massive von Winston Churchill in Auftrag gegebene gewaltsame Verlagerung von 900.000 Hamburgern im Juli 1943 führte dazu, dass ein sehr großer Teil der ausgebombten Menschen am Stadtrand weitab jeder (Schienen-)Verkehrsanbindung eine dauerhafte Bleibe fand. Die zweitgrößte Stadt Deutschlands hat 1943 in nur drei Nächsten die Hälfte aller Wohnungen verloren! Der Neubau von Ersatzwohnungen brauchte rund 25 Jahre. In den ersten Jahren fand dieser notgedrungen planlos statt. (Jeder frage sich einmal, ob die Menschen heute auch nur 2,5 Jahre lang so eine Geduld haben würden.)
Damit nahm die starke Suburbanisierung ihren Anfang und wurden leider für den Nahverkehr sehr ungünstige (Erschließungs-)Bedingungen zementiert. Nach ca. zehn Jahren hatten viele Menschen immer noch keine ordentliche Anbindung und wenn es eine Buslinie gab, waren deren Fahrkarten damals teurer als die der Straßenbahn bzw. U-Bahn.
Für viele ausgebombte Menschen ohne reale Aussicht auf eine baldige Besserung ihrer Wohn- und Verkehrsverhältnisse war die private Massenmotorisierung die einzige Aussicht auf Besserung! In der Folge sind weitere, vielfältige Verkehrsbeziehungen entstanden, die mit dem ÖPNV nie so attraktiv gebündelt werden könnten, als dass die Menschen bei freier Verkehrsmittelwahl auf das Auto verzichten würden.
Die Verkehrspolitik hat darauf glücklicherweise sehr maßvoll reagiert. Heute ist vergessen, was für Monsterstraßenbauten in den 1950er und 1960er Jahren eigentlich vorgesehen waren! „Dank“ Finanzkrise und jahrelanger SPD-Verkehrspolitik blieb uns der größte Teil davon erspart (und natürlich manche U-Bahnstrecke).
Schick, schick, das wird den Buddelfetischisten aus Lokstedt freuen.
Interessant, was der neue Bürgermeister zum Besten gibt :„Der Senat verfolgt die Planungen für eine neue U5 konsequent.“
Warum ist diese Bekräftigung notwendig ? Mich macht so etwas aus dem Munde von Politikern eher stutzig. Wahrscheinlich meint er die Verbindung Bramfeld zur Sengelmannstr. Danach ist eh Schluss und das wird er als ehemaliger Finanzsenator am besten wissen.
Hallo!? Waren es nicht gerade auch Kommentare auf diesen Seiten, die der Meinung waren, dass nur Scholz allein die U-Bahn forciert hätte und jetzt sofort wieder auf Straßenbahn umgeschwenkt würde? Nun kommt der neue Bürgermeister bei einem eher nebensächlichen Thema (Architektenentwürfe) selbst in die Landespressekonferenz und gibt ein klares Bekenntnis zur gesamten U5 ab. Damit macht er die U5 vor allem erst einmal zu seinem eigenen Projekt. Ende der Legende.
Das liegt halt an falschen Hoffnungen der Straßenbahnnostalgikern, die zu jedem Thema — ob U-Bahn, Fähren, Fahrrädern, Busse, S-Bahnen, AKN — ihren Senf dazugeben müssen. Ist halt eine schrille Minderheit in der Stadt, die meint, man könne fehlende Argumente mit einer hohen Lautstärke kompensieren. Kurios ist natürlich der jahrelange Wunsch, die U5 würde niemals kommen und als Alternative käme eine Straßenbahn. Aber so ist das halt, wenn es nicht um seriöse Planung, sondern rein Trotz und Ideologie geht. Hamburg braucht die U5 so oder so, selbst wenn man — wovon nicht auszugehen ist — ein paar XXL-Busse eines Tages auf Schiene setzt.
Erstaunlich, das der verkehrsingeneur aus lokstedt mal ein paar Zeilen schreibt, ohne das Wort Rumpelbahn zu benutzen. Na ja, inhaltlich bleibt es aber beim Alten, lediglich das bekannte Blabla.
Perfekte Bestätigung einer perfekten Diagnose: “Trotz und Ideologie”!
Hm, vielleicht sollte zu denken geben, dass dieser Trotz und diese Ideologie in allen deutschen Großstädten dazu führt, dass es dort Stadtbahnen gibt. Alle ideologisch………..
Schauen Sie mal nach Berlin und München. Dort hat man auch geglaubt, U-Bahn und Bus reichen. Aber man hat inzwischen “die Kurve gekriegt” und baut auch die Straßenbahn wieder aus. Die U-Bahn ist zwar leistungsfähig, (10.000 – 20.000P/h), aber sündhaft teuer. 1 km kostet um die 150 Mio Euro.
Der Bus ist zwar billig, ist aber nur bis ca. 1.500P/h sinnvoll eingesetzt.
Der Bereich dazwischen mit 2.000 – 10.000 P/h wird sinnvoll von der Stadtbahn abgedeckt. Da sind die Züge meist um 40 m lang und können so das Dreifache eines Gelenkbusses befördern. Zulässig sind 75 m Länge, dann passen mit bis zu 500 Personen beim Stuttgarter System das Fünffache eines Gelenkbusses und immer noch das 3-4-Fache eines XL-Busses rein. Mit den entsprechenden Einsparungen bei den Kosten des Fahrers.
Ja, die Baukosten sind einmalig höher als beim Bus, Aber für 1 km U-Bahn kann man min. 5, bis zu 10 km Stadtbahn bauen. Deshalb ist sie für o.g. Belastung das optimale Verkehrsmittel.
Nee, so viel Intelligenz ist von einem SPD Politiker zum Thema Verkehrspolitik nun wirklich nicht zu erwarten. Die setzen schon immer auf das Auto, was sich in einem konkurrenzlos niedrigen ÖPNV Anteil von 18 % widerspiegelt. Und die Buddelfetischisten begreifen nicht, dass es so bleiben wird, auch wenn eine nicht zu finanzierende U 5 in Gänze käme, da damit die notwendige kleinteilige ÖPNV Erschließung der Stadt nicht erreicht würde. Dazu löst sie das Problem der fehlenden Schienenquerverbindungen nicht.
Toll, dass die U5 im 90-Sek.-Takt fahren könnte! Sinnvoll wäre dieser Takt z. B. auf der U3 zwischen Hbf. und Barmbek über Mundsburg, denn dort sind die Züge den ganzen Tag über stets überfüllt. Wegen der zu kurzen Bahnsteige zwischen Sternschanze und Hbf. im Ring sind dort auch längere Züge nicht möglich.
Auf dem U5-Stummel von Bramfeld zur Sengelmannstr. (wer will schon von Bramfeld in die City Nord fahren, wo zur Zeit eher Gebäude abgerissen werden und Arbeitsplätze wegfallen – siehe ehemalige Post-Zentrale) reicht in den ersten Jahren oder Jahrzehnten vor dem Weiterbau über die City nach Osdorf analog zur U4 HafenCity sicherlich ein 10 Min.-Takt – vermutlich sogar in der HVZ!
Der 90-Sekunden-Takt nach Bramfeld hat damit zu tun, dass man kürzere Züge einsetzen will. So soll die Nachfrage besser verteilt werden. Anstatt einem knackevollen Zug alle 10 Minuten will man lieber mehrere kurze Züge einsetzen, die dann in sehr schneller Folge nacheinander fahren. Das hat den Vorteil, dass niemand mehr lange am Bahnsteig warten muss. Die Fahrgäste verteilen sich so auf mehrere Züge. Es muss sich ann auch niemand mehr die Abfahrzeiten im 10-Minuten-Takt merken. Also gleich zwei Vorteile auf einmal.
Guten Tag,
ich habe den Bericht über die U Bahn 5 gesehen, konnte aber KEINEN Fahrstuhl entdecken !!!!
Hoffentlich geht er nicht um die Ecke , oder ist zu klein. Mein Scooter ist 150 mal 70 cm. Daher
brauche ich einen größeren Wendekreis.
Mit bestem Gruß
L.Pletz
040-6959898
Ps. Würde mich über Fahrstühle und U-Bahnen Stellflächen gerne mit Ihnen unterhalten, wenn es möglich ist.
“Trotz mehrfacher Nachfragen von Journalisten weigerten sich die die Vertreter von Senat und Hochbahn, gestern hartnäckig, zumindest eine grobe Schätzung, bzw. einen ungefähren Kostenrahmen zu nennen.”
Naja, es hat seine Gründe, warum man dazu übergegangen ist, die Planung auch in finanzieller Hinsicht in Teile zu zerlegen statt sich das Gesamtprojekt U5 anzuschauen. War ja schon beim ersten U4-Abschnitt nicht anders. 😉
Das Gerede der CDU ist aber auch albern. Eine seriöse Kostenschätzung stellt man erst auf, wenn die technischen und betrieblichen Angelegenheiten weitestgehend geklärt sind. Erst danach hat man den entsprechenden Kosten-Nutzen-Faktor und dann klärt sich die Finanzierung und Förderung.
Was ich mich aber frage: bin ich der einzige, bei dem neue Artikel nicht mehr auf der Startseite angezeigt werden, sondern nur in den entsprechenden Rubriken?
Zum Darstellungsproblem: Betrifft das Zugriffe am Desktop-PC oder Smartphone? Würde mich über eine kleine Fehlerbeschreibung per Mail freuen um das Problem zu lösen: info@nahverkehrhamburg.de
Danke & Grüße, Christian Hinkelmann
Hallo Herr Hinkelmann. Nachdem es mir auf einer anderen Seite auch auffiel, rief ich mal bei der IT an. Das “Problem” waren die Interneteinstellungen meines Dienst-PCs (Desktop). Trotz Breitband hielt man es wohl für sinnvoll, Seiteninhalte nicht bei jedem Besuch neuzuladen, sondern sie abzuspeichern. Mit manueller Löschung dieser Daten ist wieder alles “normal”.
Wunderbar. Danke für die Rückmeldung!
Gefällt mir gut. Ich hab das Gefühl, diesmal meint Hamburg es ernst.
schön, dass die Station Steilshoop auf den Visualisierungen Bramfeld heißen soll…
Damit ist wohl eher gemeint, dass es dort NACH Bramfeld geht 😉
Das habe ich im ersten Moment auch gedacht. Aber dann ist mir klar geworden, dass es sich um die Zielanzeige für den nächsten Zug handelt.