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Giftige Diesel-Abgase: Verkehrsminister bleiben in Hamburg maximal unkonkret

Nach zwei Tagen Diskussion über die Reduzierung von giftigen Diesel-Abgasen haben sich die Verkehrsminister in Hamburg nur auf einen Minimalkompromiss geeinigt.
Christian Hinkelmann
Stau auf Hamburgs Straßen
Stau auf den Straßen in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

Einwohner in Großstädten wie Hamburg müssen weiterhin mit giftigem Stickoxid über den erlaubten EU-Grenzwerten leben. Die Verkehrsminister der Länder haben bei ihrer Frühjahrskonferenz in Hamburg zwar lange und offenbar kontrovers darüber diskutiert, wie sich die gefährlichen Schadstoff-Ausstöße durch Dieselmotoren senken lassen – herausgekommen ist am Ende aber nur ein unkonkreter Minimalkompromiss:

Die EU, der Bund und die Autoindustrie sollen „möglichst schnell zu einer Reduzierung der Fahrzeugemissionen bei Dieselfahrzeugen kommen“, heißt es in einer Abschluss-Presseerklärung. Bis Jahresende sollen die Hersteller Kosten und Nutzen für ein Nachrüstprogramm von Dieselfahrzeugen ermitteln. Außerdem müsse die EU verbindliche Messverfahren verankern.

Horch: „Dieselmotor wird noch längere Zeit wichtig bleiben“

Nicht einigen konnten sich die Verkehrsminister auf Fahrverbote für Dieselfahrzeuge. Während Berlin, Baden-Württemberg, Bremen und Hessen weiterhin für eine so genannte „Blaue Plakette“ sind, mit der ältere Dieselfahrzeuge aus Stickoxid-belasteten Innenstädten ausgesperrt werden könnten, lehnen das rot-grün regierte Hamburg und die meisten anderen Länder solche Maßnahmen grundsätzlich ab – auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). „Der Dieselmotor wird noch längere Zeit ein wichtiger Antrieb bleiben“, so Hamburgs Verkehrssenator Frank Horch (parteilos).

Kurz vor Beginn der Verkehrsministerkonferenz hatte das Bundesumweltamt neue Daten veröffentlicht, nach denen selbst moderne Euro-6-Dieselmotoren die erlaubten EU-Grenzwerte für Stickoxid um das Fünf- bis Sechsfache überschreiten.

Die Hansestadt will anstatt von Fahrverboten den Öffentlichen Nahverkehr und den Radverkehr stärken, in…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „Giftige Diesel-Abgase: Verkehrsminister bleiben in Hamburg maximal unkonkret“

Das Problem sind allerdings auch die Vorgaben. Der Kühlschrank erfüllt diese Richtlinien, aber wie kommt man auf diese Werte? Ganz einfach. Es ist gut wenn ein Kühlschrank eine sehr gute Effizienzklasse hat, das wird dem Verbraucher so auch ausgewiesen. Allerdings ist das unlogische dabei, das man während des Betriebs, die Kühlschranktür nicht aufmachen darf. Das gleiche bei dem Fernseher. Viele erreichen eine gute Effizienzklasse, aber nur, wenn sie in der Grundeinstellung nicht verändert werden, das macht aber keiner, weil dann das Bild viel zu dunkel wäre und somit steigt der Stromverbrauch schon um bis zu 70%. Beim PKW werden die Schadstoffe im Labor mit einigen kleinen Tricks ermittelt. Das hat mit dem realen Einsatz aber nichts zu tun. Wer macht also solche unsinnigen Vorgaben? Jetzt werden einige Diesel Fahrer mit der Euro 5 und Euro 6 angegriffen, warum man sich so ein Fahrzeug gekauft hat. Auf der anderen Seite, haben Sie vermutlich sogar einen Kühlschrank oder einen Fernseher, wo man genauso verarscht wird.

Es sind schon ganz gewaltige Tricks, die bei den Messungen angewandt werden.
Für den Zweck produziertes Auto, nur Basisausstattung,
Motor mit Spezialöl, vorher auf Betriebstemperatur gebracht, Einstellung geändert,
Spezialreifen, stärker aufgepumpt – würde im Normalbetrieb jede Unebenheit spüren lassen,
Radio, Lüftung, Beleuchtung, … alle Verbraucher aus
Alle Ritzen, Unterboden und Löcher abgeklebt – so würde auf Dauer Bremse überhitzen.
Batterie vorher vollgeladen und dann vom Generatot abgeklemmt – einige km mehr und das Auto bleibt mit leerer Batterie stehen.
Die angenommene Fahrstrecke des NEFZ entsoricht nicht der Realität.

Und die absolute Vera… :
Bei Hybridautos fährt man die ersten ca. 40 – 50 km nur mit Strom aus der Batterie.
Der Treibstoff-Verbrauch der zweiten Hälfte
wird als Verbrauch der Gesamtstrecke gerechnet.
So kommen diese teuren Autos –
– z.B. der seitherige Dienstwagen des MP von B.-W. –
nur auf einen Normverbrauch von ca. 3,5 Liter/100km.
Mit entsprechender Einstufung bei der Kfz-Steuer –
die ist so hoch wie bei einem Kleinwagen – ca. 50 Euro im Jahr.

Und alles war beim damals geltenden NEFZ der EU ganz legal.
Erst der jetzt geltende weltweite WLTP verlangt ein real ausgestattetes Auto,
Der Wert muss für jede Variante neu gemessen werden.
Und hat auch einen realitätsnäheres Fahrprogramm.

Vielleicht sollten die Maßnahmen zur Luftreinhaltung in Hamburg noch ausgefeilter und überschaubarer umgesetzt werden. Z.B. sollten in den stark belasteten Gebieten nur solche Fahrzeuge fahren, deren Halter einen speziellen Lehrgang zum ressoucenschonenden Fahren absolviert und bestanden haben, und deren Großmutter auf einen Vornamen mit „F“ am Anfang hört, aber auch nur dann, wenn sie blond war. Sollte der Vater des Halters aber dunkelhaarig sein, sollte er seinen alten Dieselmotor durch die betroffenen Gebiete lenken dürfen – dann allerdings nur mit max. Tempo 30.
Ähnlich klar funktioniert der ÖPNV in Hamburg ja auch.

Nachvollziehbar, oder?

Stellen Sie sich vor: Sie kaufen wie viele andere aus Überzeugung einen umweltfreundlichen Kühlschrank der neusten Generation mit extrem niedrigem Energieverbrauch. Nach einiger Zeit im Betrieb zeigt sich, dass der Energieverbrauch viel höher ist als im Prospekt ausgewiesen. In dieser Situation würden Sie sicher erwarten, dass der Hersteller aufgefordert wird, durch Nachbesserung für Abhilfe zu sorgen oder das Gerät umzutauschen. Das passiert aber nicht. Stattdessen werden Sie von Umweltverbänden und einem Teil der Politik aufgefordert, den Betrieb des Kühlschranks einzuschränken und nur an geraden Tagen laufen zu lassen und an ungeraden nicht.
Ein absurdes Beispiel? Sicher! Aber das ist genau das, was zurzeit mit den Dieselfahrzeugbesitzern passiert. Sie sind die durch die Mauscheleien der Autoindustrie ohnehin Betrogenen und zur Lösung des Problems sollen sie durch Fahrverbote teilenteignet werden, denn was anderes sind Fahrverbote nicht! Die Umweltverbände treten immer und überall kraftstrotzend auf, nur gegenüber der Autoindustrie wird gekuscht. Ich habe noch keine Erklärung von Bund oder Nabu an die Autoindustrie gelesen, wo diese ultimativ zur Problembeseitigung, auf eigene Rechnung versteht sich, aufgefordert wird. Da fehlt dann doch der Arsch in der Hose. Es ist leichter, die Bürger zu drangsalieren, die sich nicht wehren können!
BP

„Die Hansestadt will anstatt von Fahrverboten den Öffentlichen Nahverkehr und den Radverkehr stärken, in dem diese Angebote mit „kontinuierlich verfolgen Maßnahmen“ verbessert und Anreize für eine stärkere Nutzung geschaffen würden“.

Wie im Abendblatt gestern zu lesen war, arbeiten dann die eigenen Behörden gegen die Ziele des Senats: Zumindest die zuständige Innenbehörde in Wandsbek sträubt sich doch gegen jeden Zentimeter, der dem Radverkehr zur Verfügung gestellt werden soll,

zuletzt: Walddörferstraße darf nicht Veloroute und nicht auf 1,9 Kilometer Fahrradstraße werden (der Abschnitt ist zu schmal für Fahrradstreifen), weil die 6,5 Meter breite, einspurige Walddörferstraße als Entlastung für die jeweils autogerechtest ausgebauten, 4 -spurigen Friedrich-Ebert-Damm (~ 35 000 KFZ pro Tag) und Ahrensburger Straße (~ 40 000 KFZ pro Tag) zur Verfügung stehen muss.

Wenn man so argumentiert, wird Hamburg nie Fahrradstadt werden …

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