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Günstigere HVV-Preise: Parteien kommen mit neuen Ideen

In Hamburg sollen Schüler ab 2025 kostenlos Bus und Bahnen fahren können. Das fordert Bürgermeister Tschentscher. Die Grünen und die CDU kontern mit eigenen Ideen.
Christian Hinkelmann
Handyticket per HVV-App oder Fahrkartenautomat? In Hamburg haben Fahrgäste die Wahl
Handyticket per HVV-App oder Fahrkartenautomat? In Hamburg haben Fahrgäste die Wahl

Nachdem NahverkehrHAMBURG in den vergangenen Wochen mehrfach darüber berichtet hat, dass Schüler in Berlin seit Anfang August komplett kostenlos mit Bahnen und Bussen fahren dürfen (siehe hier), will Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher jetzt nachziehen und das Modell auch in der Hansestadt einführen – allerdings erst in sechs Jahren.

Am vergangenen Freitag forderte der SPD-Politiker auf dem Landesparteitag der Sozialdemokraten, dass die HVV-Ticketpreise für Schüler in Hamburg bis 2025 schrittweise auf Null Euro gesenkt werden sollen.

Derzeit zahlen Schüler für eine einzelne Tarifzone 32,10 Euro im Monat (Abokarte), bzw. 41,90 Euro für den Tarifbereich Hamburg AB. Das entspricht einem Jahrespreis von 385, bzw. 503 Euro.

Finanzierung des Gratis-Schülertickets kostet 50 Mio. Euro

Bürgermeister Tschentscher sagte laut Hamburger Abendblatt vor dem Parteitag zur Begründung, dass Schüler als „Gruppe ohne Einkommen“ besonders auf Entlastung angewiesen seien.

Günstig wird das kostenlose Schülerticket nicht. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) rechnet dem Abendblatt zufolge damit, dass das Vorhaben rund 50 Millionen Euro kosten würde.

Voraussichtlich im November werde die SPD den neuen Vorschlag des Bürgermeisters als zentrales Wahlversprechen in ihr Regierungsprogramm einarbeiten, schreibt die Zeitung.

Rückenwind bekommt Tschentscher vom Hamburger SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf per Facebook: „Wir wollen den jungen Menschen ermöglichen, nicht nur zu ihrer Schule zu kommen, in ihrem Quartier mobil zu sein, sonder…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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14 Antworten auf „Günstigere HVV-Preise: Parteien kommen mit neuen Ideen“

…… ob das die Lösung ist, da bin ich mir
nicht sicher. Da müsste ganz etwas anderes her.
Auf jeden Fall die jährlichen Preiserhöhungen
gehören nicht dazu und Schüler kostenfrei, na ja.
Wie wäre es eigentlich damit, mal einen alten Zopf
endlich abzuschneiden, die Arbeitszeiten haben sich
ja alle verschoben und die morgendliche, sowie auch
die nachmittagliche Sperrzeit aufzuheben. Das wäre
mal etwas zeitgemäßer und nicht mehr so altmodisch..

Wenn ich solchen Unsinn lese, wundere ich mich gar nicht, dass die Spd da steht, wo sie steht. Sie macht fast nur blödsinnige Vorschläge. Herr Tjarks hat die Gründe beim kostenfreien Schülerticket genannt. In 2025 !!, für wie dumm halten sie die Leute eigentlich?

Genau! Und die CO2-Abgabe kommt dann schon 2020 oder spätestens 2021? Die Steuereinnahmen sind auf Rekordniveau. Entweder gebt dem Steuerzahler wieder etwas in Form niedrigerer Steuern zurück, dann kann man sich die hohen Tarife auch leistend, oder steckt das Geld in Daseinsvorsorge, Bildung und Ähnliches wie Nahverkehr, Schulen, Krankenhäuser, …, aber nicht ständig in die (Dauer)Subvention von (gewinnträchtigen) Industrieunternehmen oder staatlichen schwarzen Löchern ohne praktische Anwendungen wie Galileo und nun Gaia-X.

Lieber Mike,

ein kleiner Auszug unserer Themen der letzten Tage, die weder mit HVV-Fahrpreiserhöhungen noch der U5 zu tun hatten:
16.8.: Neue App verspricht bei HVV-Verspätungen Ticket-Erstattung in Sekunden
16.8.: Hamburg will Busspuren nicht für PKW und E-Scooter freigeben
14.8.: Maßnahmenpaket: So wollen Hamburg und die DB die S-Bahn zuverlässiger machen
13.8.: Hamburger Innenstadt: U3 wird ein Jahr lang unterbrochen
12.8.: Grüne fordern weitgehend autofreie Innenstadt in Hamburg
9.8.: Temporäre Fußgängerzone eröffnet: Hamburger erobern Straßenraum zurück

Da können wir deine subjektive Wahrnehmung nicht bestätigen.

Hallo Mike,
ich hätte auch gern andere Beiträge gelesen und ich fand zumindest das Thema „Fahrpreiserhöhung“, so wichtig wie es auch ist, stark übervertreten. Zumal ja das Ganze von Anfang an als durchschaubares Wahlkampfmanöver sichtbar war, ein „Hin- und Herspielen der Bälle“. Auch ist es klar, dass alles wieder kraft der Mehrheiten durchgewunken und auf die Vergesslichkeit der Wähler spekuliert wird.
Gern gesehen hätte ich z.B. mehr Infos, wie es nun konkret mit der S4 weitergeht, zumal diese ja gerade attackiert wird und an zu hohen Kosten zu scheitern droht.

Meine Befürchtung ist jedoch, dass nach dem Stichtag 20.02.2020 diese ganzen schönen Projekte S4, S21, S32, U5 eingestampft werden. Deshalb ist es so merkwürdig still darum, sowohl hier als auch im Bahninfo-Forum oder von Seiten der „S4-Initiative“. dafür sind die „Bürgerinitiativen“ der Herren Dr. Munz und Harmsen umso lauter.

Ansonsten finde ich, dass die Berichterstattung hier ausgewogen im Großen und Ganzen ausgewogen ist.

Das Elterntaxi-Problem wird durch die Fahrpreise nicht verändert. In USA oder Großbritannien gibt es allein zur Schule fahrende oder gehende Schüler nach meiner Erfahrung schon überhaupt nicht mehr. Die ganze Gesellschaft ist dort derart hysterisch drauf, dass Kinder von vorn bis hinten beaufsichtigt werden müssen. Pippi Langstrumpf ist der Inbegriff kindlicher Verwahrlosung. Viel davon ist längst in Deutschland angekommen und je unsicherer es auf den Straßen wird und das ist für besorgte Bürger ein dehnbarer Begriff, desto mehr wollen die Eltern ihre Kinder behütet wissen. Erst recht übrigens wenn der eine Elternteil nach einer Scheidung kein Umgangsrecht hat…

Günstigere Preise für alle klngt nice, ist es aber nicht. Wir haben 25 Jahre in denen der Nahverkehr von allen Städten und Kommunen gezwungen wurde einzusparen. Das hatte einen guten Grund, weil vom Dorf bis zum Kreis ja selbst im Minus sind. Die wollten sich entschulden und finanziellen Spielraum zurück. Kein Betrieb hat noch Reserven rumstehen. Alles ist so ausgelegt, dass man gerade den jetzigen Fahrplan damit fahren kann. Kommen morgen zehn Prozent mehr Leute durch günstige Preise, dann bricht auf vielen Strecken in der Stadt der Verkehr zusammen. Auf dem Land ist egal, denn auch bei Nulltarif fährt niemand mit, wenn an Schultagen der Bus fünfmal und in den Ferien zweimal fährt…

Wenn man jetzt die Leute in die Busse und Bahnen lockt und es dann dort wie in der Sardinenbüchse zugeht dann fahren viele schnell wieder Auto. Viel wichtiger als Aktionismus wäre die klare Ansage: Jetzt werden die Kapazitäten erhöht und dann reden wir über Preise. Das glaubt aber keiner. Also kommen jetzt die Billigpreise und wenn die Politik dann vergisst, mehrere tausend Busse anzuschaffen (Bahnen dauert zu lange), dann wird der Lernprozess eben schmerzhaft.

Wenn man eine echte Verkehrswende möchte müssen die Ticketpreise für ALLE günstiger werden – Punkt. Der Preis werden höhere Zuschüsse aus Steuermitteln sein. Aber die Straßen für den privaten Autoverkehr werden schließlich auch aus Steuergeldern aller bezahlt.

Herr Tschenscher könnte kleiner anfangen und sofort alle Schülerinnen und Schüler kostenlos zum Schwimmunterricht fahren lassen.
Nicht zu vergessen, dass pro Halbjahr Hamburgs Eltern 125.000 Euro zahlen, damit Grundschüler zur Schwimmhalle kommen können. Da fährt niemand Auto oder Fahrrad!

„Da fährt niemand Auto oder Fahrrad!“
Wie ich solche absoluten Aussagen liebe. Also meine Töchter sind alle mit dem Rad zum Schwimmunterricht gefahren und waren bei weitem nicht die einzigen.

Busse und Bahnen kostenlos für Schüler_innen? Eine hervorragende Idee und unter Expert_innen ein sehr sehr alter Hut. Die 30 Prozent Fahrrad-Quote wird vielleicht leicht sinken, langfristig wird aber das Eltern-Taxi der Vergangenheit angehören. Das ist ein weiterer Baustein für die Verkehrswende.

Gute Sache, aber die Begründung ist ja Murks. Weder sind alle Schüler ohne Einkommen, noch zahlen sie in der Regel selbst für ihr Ticket, sondern die Eltern. Die Zahl der Nutzer dürfte auch überschaubar sein, wenn die Schüler weiterhin zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem SUV der Eltern zur Schule kommen.

Berlin führt kostenloses Schülerticket ein, Hamburg zieht nach,
Berlin will Mietpreisdeckel einführen, zieht Hamburg nach?
Wird Berlin Privat-Pkw verbieten? , …

Am Ende kostet alles nichts, finanziert wird alles durch den Staat (wer wohl der Staat ist?), der dann auch zuteilt, wer was wie in welchem Umfang nutzen darf, egal ob ÖPNV oder Mietwohnung. Privates Eigentum und das Leistungsprinzip werden abgeschafft. Klingt das noch nach sozialer (also Ausgleich für die Schwächsten, nicht für „alle“) Marktwirtschaft?

Nach Jahrzehnten bevorzugt (neo)liberaler Politik in den Bereichen Wirtschaft und Soziales ist auf jeden Fall die Zeit, einige Dinge zu korrigieren.

Vor allem im Bereich Wohnen.
Und von mir aus auch im Bereich Mobilität.

Und das ist kein links-grünes Hirngespinst.
Falls sie einen sehr gut geeigneten Indikator brauchen, schauen sie sich die Veränderung der Einkommenverteilung in der Bevölkerung an:
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61769/einkommensverteilung

Und gleichzeitig sinkt die Arbeitslosenquote – nur um evtl. „die Leute wollen ja nicht mehr arbeiten!“-Reflexen (Stichwort Leistungsprinzip) entgegenzutreten.

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