Lübeck treibt einen möglichen Beitritt zum Hamburger Verkehrsverbund aktiv voran und hat ein Gutachten vorgelegt, in dem erstmals die grundsätzliche Realisierbarkeit dieses Vorhabens untersucht wurde. In dem knapp 40 Seiten umfassenden Papier, das NahverkehrHAMBURG vorliegt, kommt die Kölner Unternehmensberatung „mobilité“ zu dem Ergebnis, dass ein HVV-Beitritt große Chancen bietet aber auch Risiken birgt.
Konkret rechnen die Gutachter mit einem deutlichen Fahrgastanstieg im Lübecker Raum, da der HVV-Tarif günstiger ist als der bisherige Schleswig-Holstein-Tarif. Die größten Zuwächse werden demnach auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Lübeck erwartet. Hier würde die Nachfrage wegen der „zum Teil extrem günstigeren Preise“ um rund 100.000 Fahrgäste im Jahr zunehmen, so das Papier. Darunter seien viele Berufspendler.
Auch im Öffentlichen Nahverkehr zwischen Lübeck und seinen Nachbarkreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg käme es laut dem Gutachten zu steigenden Fahrgastzahlen. Weil die Preisvorteile hier vor allem bei Einzel- Tages- und Gruppentickets liegen, würde der HVV vor allem den Freizeitverkehr ankurbeln.
Im Stadtverkehr Lübeck erwarten die Gutachter dagegen keine Veränderungen bei den Fahrgastzahlen. Zwar würde die Nachfrage bei Nutzern von Tages- Gruppen- Senioren- und CC-Karten steigen, da die HVV-Tickets günstiger seien, im Gegenzug würde es aber bei Einzelfahrscheinen und Abonnentenkarten zu Preissteigerungen und demzufolge zu Nachfragerückgängen kommen. „Das Nachfrageplus durch günstigere Preise für einzelne Kundengruppen würde durch einen Nachfragerückgang aufgrund höherer Preise für andere Kundengruppen kompensiert werden“, urteilt das Gutachten.
Einen positiven Effekt soll der HVV-Beitritt auf die Einwohnerzahl von Lübeck haben. Laut dem Papier kann innerhalb von fünf Jahren mit ei…