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Haarrisse an Gleisen: Neues Bahnchaos zwischen Hamburg und Sylt

Auf der Bahnstrecke nach Sylt gibt es wieder große Probleme. Die Direktverbindung ab Hamburg ist unterbrochen. Dauer-Pendler können bis zu 75 Euro Entschädigung beantragen.
Christian Hinkelmann
Gleisvorfeld im Abendlicht im Bahnhof Hamburg-Altona
Gleisvorfeld im Abendlicht im Bahnhof Hamburg-Altona
Foto: Christian Hinkelmann

Defekte Kupplungen, alte Züge, Störungen, Ausfälle – die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Sylt kommt nicht zur Ruhe. Seit dem vergangenen Wochenende ist der Verkehr wegen einer neuen Großstörung massiv behindert: Zwischen Westerland und der Eiderbrücke sind Haarrisse an den Schienen aufgetaucht und müssen nun beseitigt werden.

Züge dürfen teilweise nur 20 Km/h fahren

Die Züge dürfen an den schadhaften Stellen nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 Km/h fahren, die Folge sind Ausfälle und massive Verspätungen. Derzeit gibt es keine Direktverbindung zwischen Hamburg und Sylt. Alle Züge aus Westerland enden und wenden bereits in Elmshorn und fahren von dort wieder zurück. Fahrgäste aus Hamburg müssen mit den Regionalexpresszügen der DB Richtung Kiel und Flensburg, bzw. der Nordbahn Richtung Wrist und Itzehoe nach Elmshorn fahren und dort in die Sylt-Züge umsteigen.

Dauer der Großstörung ist noch offen

Wie lange dieser Zustand noch dauert, ist offenbar offen. „Das wird jeden Tag neu geplant“, so Bahnsprecher Egbert Meyer-lovis im Hamburger Abendblatt. Dem zeitungsbericht zufolge sollen die Reparaturarbeiten an den Gleisen, die nur nachts stattfinden können, bis Mitte kommender Woche dauern.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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6 Antworten auf „Haarrisse an Gleisen: Neues Bahnchaos zwischen Hamburg und Sylt“

Im Personenverkehr gibt es ein Monopol, das alle zehn Jahre neu ausgeschrieben wird. Das Gleis gehört ausschließlich der DB. Und die Fähre aus Dänemark ist schon von der Kapazität her keine Konkurenz (vom Umweg ganz zu schweigen). Derzeit darf man vielleicht noch durchs Watt wandern (das wäre derzeit wohl die schnellste Variante).

Aber DB dürfte der Spaß an der Strecke langsam. Wenigstens das ist schon mal schön.

SHZ meldet nun „Verspätungen im Sylt-Verkehr: Bernd Buchholz erhöht Strafe für Bahn auf 500.000 Euro“ – Quelle: https://www.shz.de/20044102 ©2018

Dabei geht es um die monatliche Strafe. Ob das viel ist, wird sich an der Reaktion der DB zeigen. Aber 64% Pünktlichkeitsquote im Netz-West im Mai (Quelle: https://www.shz.de/20044102 ©2018) sind ein Witz. Das ist nämlich kein Herbst- oder Wintermonat, sondern ein Vollfrühlingsmonat mit besten äußeren Bedingungen.

Nicht Monopol der „DB“, sondern der Bahn. Die NOB hatte allerdings faktisch 10 Jahre lang ein Monopol, welches sie dazu nutzte, Schrott auf die Strecke zu schicken (was am Anfang und insbesondere am Ende ihres Monopols zu Chaos führte). Die „DB“ hat allerdings seit jeher ein Monopol an der Strecke, das dazu geführt hat, dass sie diese Strecke nie gepflegt hat.

Die einzige echte Alternative ist tatsächlich die Fähre, die inzwischen von Google Maps ab Hamburg als einzige Verbindung nach Sylt dargestellt wird (soweit ist es also schon gekommen) . Allerdings kostet der Umweg über Dänemark für Urlauber, die über nicht im Kreis Schleswig wohnen, auch ohne Grenzkontrollen eben mal rund zwei Stunden extra. Von der begrenzten Kapazität her ist das sowieso keine Konkurrenz.

Aber so wie die Situation jetzt ist, mag für Urlauber eine ab Dagebüll einzurichende Fährverbindung interessant sein.

Angesichts der erheblichen Missstände auf dem Hindenburgdamm sollte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz endlich öffentlich Überlegungen anstellen, wie das schändlich missbrauchte Monopol der Bahn auf dem Hindenburgdamm gebrochen werden könnte. Das ist nämlich der wahre Hintergrund dieses Skandals. Wer keine Konkurrenz hat, kann auch im 21. Jahrhundert offenbar problemlos Verbindungen anbieten, bei den das Blumenpflücken während Fahrt ausdrücklich verboten werden muss und über die man andernorts schon Mitte des 19. Jahrhunderts gelacht hätte.

Einen Vorteil hat die Sache ja: man kann auf der Strecke endlich wieder auf Sicht fahren und braucht die störanfällige Sicherungstechnik oder das Einhalten von Fahrplänen im eingleisigen Bereich (jedenfalls aus Sicherheitsgründen) nicht mehr.

Dummerweise wirken sich die Störungen bis nach Hamburg aus, wo die RE6 nicht mehr regelmäßig Altona erreicht. Am Montag hatten die extrem verspäteten Züge von Norden kommend in Itzehoe Endstation.

Und so verfestigt sich mein Eindruck, dass die Bahn inzwischen jegliche Abweichung von den Idealbedngungen (20°C, Windstille, leichte Bewölkung, trocken) als Unwetter empfindet. Gestern war mitten in Hamburg an einem schönen Vollfrühlingstag mal wieder eine Oberleitung abgängig (lag auf der Schiene). Bestimmt ein Unwetterschaden …

Monopol der DB auf dem Hindenburgdamm? Seit 2005 fuhr die NOB den gesamten Regionalverkehr auf dieser Strecke, bis sie 2016 den Verkehrsvertrag wieder an die DB verlor. Auch für Autofahrer gibt es mit dem blauen Auto-Zug-Sylt eine Alternative zum DB-Sylt-Shuttle. Drittens gibt es seit Jahrzehnten auch noch die Syltfähre von Havneby auf Röm nach List auf Sylt als Alternative für den Autotransport (und als einzige Möglichkeit für Wohnmobile, die beide Autozug-Betreiber nicht mitnehmen). Mehr Konkurrenz als nach Sylt gibt es auf kaum einer anderen deutschen Bahnstrecke!

Das ist das Resultat der verfehlten Politik der letzten bald 30 Jahre.
Die Deutsche Bahn muss sich wiekder um ihre ureigenen Aufgaben kümmern.
Gute Schienen und neue Schiene
Alle Strecken elektrifizieren
Gute Waggons und sichere Loks
Beste Technikwartung
Mehr Personal
Die DB versemmelt gerade zig Milliarden€ in Stuttgart und beginnt in Altona das Gleiche,
Ein Umdenken grundsätztlich im DB Vorstand ist notwendig.
Dazu braucht sie aber in der Führung Personen, die sich mikt dieser Eisenbahn auskennen
Also Eisenbahner und nicht Banker, Automobilmanager etc.
Schauen sie sich die Leute einmal an:
https://www.deutschebahn.com/de/konzern/konzernprofil/vorstand
Herr Lutz kommt zwar aus einer Eisenbahnerfamilie, aber er hat sich doch lange Zeit nur mit Finanzen befasst.
Und der 2.Mann kommt aus der Politik und aus der Geldwirtschaft.
Die Große Koalition hat zwar ein Umschalten formuliert, aber noch ist nichts zu merken.

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