Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Hamburg hat jetzt einen grünen Verkehrssenator – heute Übergabe in Behörde

Der Verkehr in Hamburg wird ab sofort von den Grünen verantwortet. Seit gestern ist der neue Verkehrssenator Anjes Tjarks offiziell im Amt, heute Mittag bekommt er seine neue Behörde übergeben.
Christian Hinkelmann
Zwei U-Bahn-Züge vom Typ DT5 stehen in der Morgensonne im Bahnhof Elbbrücken
Zwei U-Bahn-Züge vom Typ DT5 stehen in der Morgensonne im Bahnhof Elbbrücken
Foto: Christian Hinkelmann

Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, mehr Radwege, bessere Fußwege und weniger Autoverkehr: Für diese und alle weiteren Mobilitätsthemen in Hamburg sind ab sofort die Grünen verantwortlich.

Gestern ist der neue Verkehrssenator Anjes Tjarks in der Hamburgischen Bürgerschaft bestätigt worden – zusammen mit den anderen SenatorInnen des neuen Kabinetts. Heute um 13 Uhr wird Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) die Verkehrsbehörde, die bisher ein Teil der SPD-geführten Wirtschaftsbehörde war, offiziell an den neuen Senator übergeben.

Zuvor bekommt der zweitmächtigste Mann in der neuen Behörde seine Ernennungsurkunde überreicht: Grünen-Verkehrsexperte und bisheriger Vize-Landesvorsitzender Martin Bill. Er wird heute zum neuen Verkehrs-Staatsrat. Anschließend will sich das neue Führungsduo seinen MitarbeiterInnen bei einem Rundgang durch die Behörde persönlich vorstellen, wie NahverkehrHAMBURG erfuhr.

Auf die neue Verkehrsbehörde wartet viel Arbeit

Auf die neue „Behörde für Verkehr und Mobilitätswende“, wartet in den kommenden fünf Jahren ein großes Stück Arbeit – allein im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs: Der Bau der lang geplanten U-Bahnlinie U5, der S4 nach Bad Oldesloe und der S21 nach Kaltenkirchen soll in den kommenden Jahren beginnen, die Planungen für eine neue S-Bahn-Strecke nach Osdorf und eine Verlängerung der U4 Richtung Süden soll weiter vorangetrieben werden, dazu kommen der Neubau des Fernbahnhofs Altona und der geplante Ausbau des Hamburger Hauptbahnhofs.

Beim Thema Radverkehr will der neue Ver…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Schneematsch auf einem Radfahrstreifen in Hamburg (Archivbild).

Winterchaos auf Hamburgs Radwegen: Die unendliche Suche nach einer Lösung

Seit Jahren sucht Hamburg alternative Streumittel für Radwege, die besser wirken. Nach einer aufwendigen Studie liegen seit einem Jahr Ergebnisse dazu vor. Doch passiert ist seitdem kaum etwas. Einen Zeitplan kann die zuständige Umweltbehörde nicht nennen. Radfahrende werden sich wohl noch lange gedulden müssen.

Bauarbeiten für die U5 südlich der Haltestelle Sengemannstraße: Die beiden Gleise der U5 werden zwischen den bestehenden Gleisen der U1 liegen und schwenken dann auf Höhe der Kräne Richtung City Nord aus.

Kostenexplosion bei der U5 in Hamburg: Lohnt sich der Bau jetzt noch?

Der Bau der neuen U-Bahnlinie U5 in Hamburg verteuert sich massiv um mehr als eine Milliarde Euro. Damit wird die U5 zur teuersten Tunnellinie, die jemals in Hamburg gebaut wurde. Doch ein Ausstieg ist im Grunde keine Alternative. Bei einem Baustopp müsste die Stadt wohl ähnlich viel zahlen wie bei einem Weiterbau der kompletten Strecke – aus diesen Gründen.

Emsiges Arbeiten im Gleisdreieck am S-Bahnhof Hasselbrook. Hier soll die S4 aus der S1-Strecke ausfädeln und Richtung Bad Oldesloe führen.

So weit sind die Bauarbeiten an der neuen S4 in Hamburg

Seit Tagen ist die S-Bahnlinie S1 im Hamburger Nordosten voll gesperrt, weil dort an der künftigen S4 gebaut wird. Was passiert da genau? Wir waren vor Ort und zeigen aktuelle Bilder vom S4-Baufortschritt. Langsam wird der Zeitplan sportlich.

3 Antworten auf „Hamburg hat jetzt einen grünen Verkehrssenator – heute Übergabe in Behörde“

Die Abteilungen aus der Innenbehörde möchte man nicht mal geschenkt haben. Wenn Tjarks die Mammutaufgabe packt, ist er der nächste Bürgermeister.

Der neue grüne Verkehrssenator hat ein großes Aufgabenpaket zu bewältigen, muss sich aber dabei an den Koalitionsvertrag halten. Dort befinden sich aber neben wolkigem Grünsprech nur die alten nicht umsetzbaren SPD-Projekte wieder. Diese wie z.B. die U5, S32 und die S4 sind angesichts der beengten Finanzmittel in Post-Corona-Zeiten überhaupt nicht zeitnah umsetzbar. Das Thema Neuverteilung des öffentlichen Raums wurde nicht angegangen und zwischen den Zeilen des Vertrages schimmert durchgängig die alte autororientierte SPD-Politik durch. Pikanterweise darf jetzt ein Grüner Verkehrssenator das SPD-Lieblingsprojekt einer Hafenquerspange (A26-Ost) durchsetzen, ebenso wie die Schließung und Verlagerung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona. Wie unter der Prämisse der Bahnhofsverlegung Diebsteich zu einem S-Bahn-Knoten ausgebaut werden soll, obwohl dort nur 2 S-Bahngleise vorgesehen sind, bleibt das Geheimnis des neuen Verkehrssenators und seines Staatsrates, der es eigentlich besser wissen müsste, dass das mit den jetzt bestätigten Planungen der DB überhaupt nicht geht.

Dann wünsche ich dem neuen Senator schon mal viel Glück. Das wird er brauchen, insbesondere bei den führenden Mitarbeitern der aus der Innenbehörde ausgegliederten Ämter. Denen war es ja schon bisher meist egal, wer unter ihnen Senator sein durfte. Nur Schill hat sie kurzzeitig beeindruckt. Da ihre Materie zum großen Teil dem Bundesrecht entstammt, kommt es da auf die Landespolitik nicht so sehr an. Viel wichtiger wird sein, wie Hamburgs Hauptstraßen zukünftig geplant werden und, ob der Senator sich traut, den Bezirken bei der Planung von Radverkehrsinfrastruktur abseits der Hauptverkehrsstraßen auch mal kräftig in den Hintern zu treten.

1. Zur Planung der Hauptverkehrsstraßen: einfach mal für alle Planungen ein Sicherheitsaudit verlangen und die Umsetzung der Regelösungen in der Fläche. Dann braucht der Senator selbst nicht das Fachwissen, das er sich in fünf Jahren kaum aneignen kann, wenn er nicht noch einmal studieren will. Aber seine Mitarbeiter können ihn dann kaum hintergehen. Denn externe Gutachter und die Beachtung der Planungsgrundlagen würden vieler Fehler, die die zuständigen Bearbeiter gar nicht als Fehler empfinden, vermeiden.

2. Ein grüner Senator und „den Bezirken in den Hintern treten“. Ein schwieriges Thema! Aber in den Nebenstraßen, die die Bezirke verwalten, entscheidet sich die Zukunft u.a. des Veloroutenkonzepts. Da kann viel schiefgehen, wie die Erfahrungen der vergangenen 25 Jahre beweisen. Beispiele für Unsinn in Velorouten habe ich dutzende.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert