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Hamburg lässt Bau einer Straßenbahn prüfen

Die Hochbahn will überraschend den Bau einer Straßenbahn in Hamburg untersuchen lassen. Um diesen Stadtteil geht es, das sind die Hintergründe und das spricht dafür, dass das Vorhaben ernst gemeint sein könnte.
Christian Hinkelmann
Fotomontage: Stadtbahn auf dem Hamburger Rathausmarkt
Fotomontage: Stadtbahn auf dem Hamburger Rathausmarkt (Original-Zug stammt aus dem französischen Le Havre)
Foto: Bahn-Bus-Bilder.de

Zweimal hat Hamburg in den vergangenen Jahrzehnten erfolglos versucht, die 1978 abgeschaffte Straßenbahn wieder einzuführen. Seit 14 Jahren wollen die SPD-geführten Senate nichts mehr von dem Thema wissen – doch jetzt könnte es zu einer überraschenden Kehrtwende kommen.

Nach NAHVERKEHR HAMBURG-Informationen ist die Hochbahn dabei, Untersuchungen für den Bau einer neuen Stadtbahn zu starten.

Lesen Sie hier, was es mit den Planungen auf sich hat, was die Hintergründe dafür sind und um welche Strecke es konkret gehen soll.

„Altmodische Stahlungetüme“, die Verkehrsräume zerschneiden. „Nicht mehr zeitgemäß“. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) wurde ungewohnt emotional und ärgerlich, als Journalisten auf einer Presseveranstaltung vor gut zwei Jahren das Thema Straßenbahn ansprachen – mal wieder. Offenbar ein sensibler Punkt, nachdem sein Vorgänger, der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz, eine fix und fertige Straßenbahnplanung zwischen Winterhude und Bramfeld im Frühjahr 2011 in die Tonne getreten hatte – mit einer breiten öffentlichen Mehrheit im Rücken.

Seitdem war das Thema im politischen Hamburg regelrecht verbrannt, selbst wenn es von einzelnen Parteien und Initiativen immer mal wieder angefacht wurde. Die aktuellen Planun…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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10 Antworten auf „Hamburg lässt Bau einer Straßenbahn prüfen“

Auch ich wundere mich über den Ort der Untersuchung.
In Wilhelmsburg braucht es ein Massentransportmittel mit viel Kapazitäten. Es braucht auch endlich eine Redundanz zu den S-Bahn-Elbbrücken.
Straßenbahnen können wir in Hamburg nördlich wie südlich der Elbe an vielen Stellen gebrauchen (Harburg, Bergedorf, Ring 2 & Tengenten in Norden).
Ich stimme Yannick zu und hoffe, dass es eines Tages eine Aufwertung der Tangenten durch klug verknüpfte Stadtbahnen mit kurzen Umstiegen zu den Schnellbahnen geben wird.
Ich kenn so unglaublich viele Leute, welche ins Auto steigen, weil sie vom “gefühlten Rand” zum “gefühlten Rand” fahren und mit dem HVV 25-35 Minuten länger unterwegs wären.

Naja, da ist mal wieder die Stadtbahn ein (Rand)Thema. Man horcht auf und legt sich gleich wieder hin. Ein Inselbetrieb in/ab Wilhelmsburg als Ersatz für die Verlängerung der U4? Fiktion. Oder die „Sudmann 13“ nach Kirchdorf-Süd? Kann ich auch nicht glauben. Es gibt die eine oder andere interessante Trasse für eine Stadtbahn, trotz U5; wir hatten uns bereits darüber ausgetauscht. Diese neuen Gerüchte sind allerdings m.E. kaum realistisch.

Ein bisschen untersuchen, viel polemisch diskutieren, mit Glück etwas planen… Stadtbahn in Hamburg glaube ich erst, wenn ich sie fahren sehe.

Die Ausschreibung ist als eine reine Alibiveranstaltung zu sehen, um die Kritiker, die es auch in den Reihen der Grünen und der SPD gibt, an dem starren Festhalten an den unfinanzierbaren U-Bahnplänen, zu beruhigen. Man darf nicht vergessen, Anfang März 2025 gibt es Bürgerschaftswahlen. Würde man ernstlich einn Umstieg auf Straßenbahnen statt überteuerter U-Bahnen wollen, dann wäre die Ausschreibung so angelegt, dass sich auch kleinere Büros bewerben können und dass die schon vorliegenden Studien für die Straßenbahn , die es ja schon relaltiv gut ausgearbeitet gibt, einbezogen würden. Ein Abschluss der Utnersuchugnen bis 2024 deutet darauf hin, dass das Thema Straßenbahn bis dahin verschoben werden soll.
Jetzt zu argumentieren, dass angesichts der hohen Kosten des U-Bahnausbaus für die notwendige U4-Verlängerung nach Wilhelmsburg und Harburg nur eine Straßenbahn in Frage kommt, ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten. Die U4 nach Wilhlsmburg kann auf der Trasse der alten Wilhelmsburger Reichsstraße bis nach Kirchdorf-Süd weitgehen oberirdisch gebaut werden. Dann kommt man bei den Baukosten schon näher an die Kosten einer Straßenbahn heran.

Endlich wacht die SPD mal auf. Dieses Denkverbot der Stadtbahn hat mich wahnsinnig gemacht.

Aber für mich gibt es wesentlich bessere Orte, an denen man mit der Stadtbahn anfangen könnte. In Wilhelmsburg gibt es die U4-Planungen nicht umsonst, selbst die S-Bahn mit zwei Linien und der 13er können das Verkehrsaufkommen zusammen nicht stemmen. Besser wären für die Tram die wichtigsten Busachsen wie z.B. von 20/25, 23 oder 4.

Was außerdem interessant wäre: Was sagt die Partei “DIE LINKE” dazu? Die sind ja pro Stadtbahn und begrüßen das bestimmt.

Unsinn! diese Studie hat vor allem 2 Funktionen: Die Machbarkeitsstudie für die U4 nach Wilhemslburg (und Harburg?) weiter zu verzögern und gleichzeitig vor den Wahlen Aktivitäten vorzutäuschen. Was Hamburg ja nicht nur für die S Bahn nach Osdorf und auch die Machbarkeitsstudien an Steuergeldern raushaut ohne das es einen konkreten Baubeschluß gibt, ist absurd.
Außerdem ist die angedachte Trasse vollkommen falsch, da zum einen der Anschluß am Moldauhafen auch bei einer “Stadtbahn” sehr aufwendig (mit Brücken bzw. Tunneln) gestaltet werden müßte, zum anderen aber auch, weil man in Wilhelmsburg aufgrund der Bebauung durchaus auch eine “U Bahn” als Viadukt konstruieren könnte. Eine sinnvolle Strecke wäre von Bramfeld über Poppenbüttel (Sasel) Langenhorn, Niendorf und Burgwedel anzudenken.

Ich bin sehr gespannt, welche Möglichkeiten untersucht werden. Das SPD / Olaf Scholz niet zur Verlängerung derU 4 über die Elbe gilt ja nicht mehr, zum Glück. Da eröffnen sich total neue Möglichkeiten und Denkansätze. Mobilität in Grüner Hand, da geht was. Ich möchte in dem Zusammenhang nur daran erinnern, das Wilhelmsburg eine Insel ist. Teile liegen unter NN. Das ist ein Untergrund für das Bauen, der Planer*innen nicht gerade jubeln lässt.

Als Wilhelmsburger kann ich da nur den Kopf schütteln.. Ich würde niemals mit der Stadtbahn bis zum modauhafen Gurken.. die U4 muss nach Wilhelmsburg verlängert werden, damit es einen richtigen Nutzen hat !

Straßenplanerisch wäre das auch ziemlich wild, sofern man eine Tram nicht mit eigenen Brücken ins nördliche Wilhelmsburg verlängert, sodass sich die Frage stellt, inwiefern das Kosten senken soll. Vermutlich gibt’s mehrere potentielle Endpunkte für die U4 und ab jedem schaut man nach einer Integration alternativer Verkehrssysteme, um das sinnvollste Mischkonzept zu ermitteln. So ist es in der Planungspraxis zumindest üblich.

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