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Hamburg schafft Schnellbusse im Dezember endgültig ab

So sollen die letzten Schnellbuslinien ersetzt werden und deswegen wird es zum anstehenden Fahrplanwechsel im Dezember in Hamburg kaum Angebotsverbesserungen im HVV geben. Auf einer zentralen Metrobuslinie wird der Fahrplan sogar deutlich reduziert.
Christian Hinkelmann
Schnellbus der Hochbahn am Jungfernstieg
Schnellbus der Hochbahn am Jungfernstieg
Foto: Christian Hinkelmann

Das langsame Ende der Schnellbusse in Hamburg hatte sich in den vergangenen Jahren schon angekündigt – jetzt nimmt der HVV endgültig Abschied. Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember sollen auch die letzten noch verbliebenen Schnellbuslinien in der Hansestadt abgeschafft und durch zuschlagfreie Metro-, Xpress und Stadtbuslinien ersetzt werden.

Darüber hinaus wird es ab Dezember nur wenige spürbare Angebotsverbesserungen im Hamburger Nahverkehr geben. Große Fahrplanerweiterungen, wie sie in den vergangenen Jahren noch üblich waren, fallen in diesem Dezember aus. Besonders ärgerlich für HVV-Fahrgäste ist, dass auch längst angekündigte Verbesserungen, die eigentlich bereits im vergangenen Jahr umgesetzt werden sollten, weiterhin nicht kommen. Mindestens eine wichtige Metrobuslinie im Hamburger Innenstadtbereich wird ab Dezember sogar deutlich seltener fahren als bisher.

Lese Sie hier alle bisher bekannten Veränderungen zum Fahrplanwechsel im Detail.

Ersatz der Schnellbuslinie 31

Die markanteste Veränderung im neuen HVV-Fahrplan ist tatsächlich die Abschaffung aller noch vorhandenen Schnellbuslinien. Konkret soll die stündlich fahrende Schnellbuslinie 31 zwischen Rödingsmarkt und Lauenburg in die neue XPressbuslinie X80 umgewandelt werden. Dabei soll der Fahrplantakt „weitgehend identisch“ bleiben, schreibt der Hamburger Senat in seiner Antwort auf eine gemeinsame Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter und Lars Pochnicht, sowie des Grünen-Politikers Gerrit Fuß.

Ersatz der Schnellbuslinie 34

Die Schnellbuslinie 34, die im Halbstundentakt zwischen Hauptbahnhof und dem Wilhelmsburger Inselpark verkehrt, soll im Dezember in die neue Stadtbuslinie 155 umgewandelt werden, die dann sogar alle 20 Minuten fahren wird. Neben dem besseren Takt und dem wegfallendem Schnellbus…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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11 Antworten auf „Hamburg schafft Schnellbusse im Dezember endgültig ab“

Warum entfällt bei der Linie 37 nicht einfach der Zuschlag, von mir aus kann auch eine neue Liniennummer erfunden werden, aber die Strecke bleibt dafür gleich? So wie ich es sehe, wird die Bushaltestelle U-Bahn Hamburger Straße nicht mehr bedient. Ich arbeite in der Hamburger Meile und für mich als schmerzhaft Mobilitätseingeschränkte war es ein Segen, in Altona einfach in den 37er einsteigen und durchfahren zu können. Jetzt wird sich mein Arbeitsweg deutlich verschlechtern, anstrengender (schmerzhafter) werden und länger dauern. Nicht nur der Arbeitsweg, auch zu anderen Orten, die auf dieser Strecke liegen. Auch fand ich es sehr angenehm, dass dieser Bus selten gerammelt voll war, besonders in Zeiten von Corona. Vielleicht schaffe ich mir doch noch ein Auto an.

Keine 37 mehr und 15 demnächst spätestens ab Schlump noch mehr Sardinenbüchse als jetzt schon. Deutliche Verschlechterungen für mich persönlich (Weg zur Arbeit, Weg zu Freunden in der Freizeit). Es hat sich echt gelohnt, das Profi Ticket zu kündigen und sich stattdessen ein Jobrad zu besorgen. Und bei Shitwetter halt Hansa-Taxi.

So paradox es klingen mag, aber ich bin ganz froh, dass es diesmal keine „Angebotserweiterungen“ gibt. Denn davon würden nur wieder die profitieren, die sowieso schon eine tolle ÖPNV-Anbindung haben und am Ende, wie Prellbock, nie zufrieden sind. Und dabei wird in Hamburg schon alles „von Westen her gedacht“, allein z.B. die Richtungsbenennungen von ÖPNV-Linien. Die beginnen immer im Westen. Vor allem aber ÖPNV-Ausbau und Innovationen.
Ich hoffe, die neue Bramfelder Linie 18 bekommt die Farbe Rot und nicht, wie letztens die 16, wieder Braun. (Altona hat eben kein sakrosanktes Anrecht auf Rot, genauso wenig wie Eimsbüttel auf Grün. ?)

Die 34 war bisher eine teure, aber brauchbare Alternative, wenn die S-Bahn gestört ist, was nun leider recht häufig vorkommt. Nun ist wohl zu Fuß gehen die einzig verbleibende Alternative. Die Strecke mit der 155 hat man vorher mal mit der Verlängerung der Buslinie 13 ausprobiert. Einfach ein Desaster: Wenn die S-Bahn nicht fährt steckt man im dicksten Stau, weil natürlich jeder, der ein Auto oder Mama-/Partnertaxi irgendwie organisieren kann darauf zurück greift. Es geht dann nichts mehr. Der 34 hat noch weitgehend die separate Straßenbahntrasse von damals. Dann bitte eine X-Linie auf der ehemaligen 34.

Also wenn ich schon wieder „nachfragegerecht“ lese, glaube ich, wir gehen wieder zurück auf „start“. Seit Beginn der Pandemie hat sich das Empfinden vieler Leute geändert. Überfüllte Busse und Bahnen sind für viele Menschen noch viel unangenehmer als ohnehin schon. Das heißt, bei gleicher Kapazität sind weniger Menschen bereit, den ÖPNV zu nutzen. Das ist für den HVV leider sehr teuer, aber ich fürchte, dass man ohne Angebotsverbesserung nicht mal mehr auf den Vor-Corona-Wert an Fahrgästen zurückkommt.

Da man nun das Angebot teilweise stark verschlechtert, sieht man schon, wohin die Reise geht. Anders ist die Geisterlinie 155 kaum zu erklären. Lange Reisezeiten und trotzdem kaum Erschließung. Wäre frühestens in zehn Jahren interessant, wenn der Wohnungsbau läuft.

Da weiß man schon, was Dezember 2022 eingestellt wird. Schuld haben dann die nicht vorhandenen Anwohner. Zuschlagsfreie Expressbusse in dichtem Takt gibt’s nicht dort, wo die einzige Buslinie ohne Sommerfahrplan dieses Jahr verkehrte. Aber nun denn, die 34 hat man vorher schon gestückelt, damit niemand mehr zum Dammtor bzw. Uni kommt.

Das sind ja viele neue interessante Nachrichten. Insbesondere bin ich über die Linie 16 überrascht, dass eine Verlängerung sowohl im Osten als auch im Westen erfolgt. Die Verlängerung im Westen anstatt der Linie 392 finde ich doch schon besonders. Nun wird auf diesem Abschnitt zukünftig ein Gelenkbus eingesetzt. Ist die Nachfrage dort wirklich so hoch?

Bei der Verlängerung im Osten ist wohl zu berücksichtigen, dass der Friedrich-Ebert-Damm künftig Fahrten durch die 271 per Saldo verlieren wird. Künftig wird Mo-Fr sicher nicht alle 20 Min noch eine zusätzliche Fahrt bestehen, welche die teils sehr großen Verspätungen der 16 zum Teil kompensiert hat. Zudem müsste in den Randzeiten die Linie 171 im Gegenzug mehr Fahrten erhalten, sodass weiterhin ein 5-Min-Takt am Samstag und ab 20 Uhr auf dem Friedrich-Ebert-Damm bestehen kann.

Und kein Wort zum Relaunch des HVV? ?

Aber schade, aus finanzieller Sicht waren die Schnellbusse sehr charmant. Für typische Querdenker, Tram-Fans und Flacherdler waren sie ja zu teuer und man konnte entspannt durch Hamburg sausen ohne abgefahrenes Zeug zu hören. ?

Die Schnellbusverbindungen, die ich kenne, vor allem in Wandsbek hatten keine Vorteile, zumindest nicht in den letzten Jahren. Obendrein halten die an zentralen Stellen oft außerhalb (Wandsbeker Schlossstraße). Ich kann an den
Schnellbussen nichts besonderes erkennen.

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