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Hamburg: So lief der erste Tag mit Maskenpflicht im HVV

Fast 100 Prozent der Hamburger Fahrgäste halten sich an neue Maskenpflicht. So will der HVV die Nutzung kontrollieren und das droht bei Missachtung.
Christian Hinkelmann
Fahrgäste mit Mundschutz auf dem S-Bahnsteig im Hamburger Hauptbahnhof
Fahrgäste mit Mundschutz auf dem S-Bahnsteig im Hamburger Hauptbahnhof
Foto: Christian Hinkelmann

Die Hamburgerinnen und Hamburger halten sich offenbar im hohen Maße an die neue Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr.

Der erste Eindruck ist absolut positiv, die ‚Maskenquote‘ lag schon am frühen Morgen bei fast 100 Prozent“, sagt HVV-Pressesprecher Rainer Vohl gestern dem Spiegel (siehe hier). Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum ging gestern im NDR davon aus, dass am Montagmorgen bereits neun von zehn Fahrgästen in U-Bahnen und Bussen einen Mund-Nasen-Schutz getragen hätten (siehe hier).

Ähnlich waren auch die Beobachtungen unserer NahverkehrHAMBURG-Reporter, die gestern für Sie im HVV unterwegs waren. Beispiel Metrobuslinie 2: Zwischen Bahrenfeld und dem Bahnhof Altona trug von insgesamt 25 Fahrgästen nur ein Passagier keinen Mund-Nasen-Schutz. Auf der U-Bahnlinie U3 zwischen Landungsbrücken und Rödingsmarkt lag die Quote in einem Zug mit insgesamt rund 60 Fahrgästen sogar bei 100 Prozent. Auch in den S-Bahnlinien S1 und S31 sowie im Metrobus 3 trugen bei einzelnen Stichproben fast alle Fahrgäste eine Maske.

Coronavirus, HVV, Hamburg, Maskenpflicht
Fahrgäste mit Mundschutz auf dem S-Bahnsteig im Hamburger Hauptbahnhof Christian Hinkelmann

Verkehrsunternehmen kontrollieren Maskenpflicht

Im Gegensatz zu Berlin (siehe hier) wollen die Verkehrsunternehmen im HVV die Einhaltung der neuen Maskenpflicht auch kontrollieren – und Verstöße notfalls sanktionieren. Seit Montag sind die Mitarbeiter der Sicherheits- und Prüfdienste verstärkt unterwegs, um Fahrgäste aktiv auf die neue Pflicht hinzuweisen, erklärte HVV-Sprecher Rainer Vohl gegenüber NahverkehrHAMBURG. Die Durchsetzung der Maskenpflicht solle zu Beginn „mit Augenmaß“ erfolgen. „Das bedeutet, dass Fahrgäste, welche grundsätzlich Einsicht zeigen, auch nicht aus den Fahrzeugen oder Haltestellen verwiesen werden“; so Vohl. „Sollte der Eindruck entstehen, dass Fahrgäste die Pflicht auch nach entsprechender Eingewöhnung nicht ernst nehmen, müssen die Maßnahmen zur Durchsetzung eventuell angepasst werden. Davon gehen die Verkehrsunter…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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7 Antworten auf „Hamburg: So lief der erste Tag mit Maskenpflicht im HVV“

Maskenpflicht in övm

Wo steht eigentlich geschrieben das diese nicht für die Busfahrer gelten oder legt der hvv das nur so für dich aus?

Ich bin schon lange der Meinung, dass sich einige Leute aus ästhetischen Gründen eine Tüte über den Kopf ziehen sollten. Nun machen wir immerhin einen Schritt in diese Richtung nach dem Motto „Unsere Stadt soll schöner werden.“

Der medizinische Nutzen ist natürlich sehr fragwürdig, aber was interessiert es die Politik? Es ist eben Aktionismus angesagt.

Ich finde es echt albern, dass hier immer „unsere Reporter“ geschrieben wird. Es gibt nur den Inhaber Christian Hinkelmann, der hier schreibt. Das ist einfach so. Das ist dann auch nicht der Fotoreporter oder sonst was, das ist „ich“

Hallo Tobias, da wissen Sie offenbar mehr als wir. 😉 Dank der finanziellen Unterstützung unserer Abonnenten ist NahverkehrHAMBURG inzwischen personell gewachsen und von einem Ein-Personen-Projekt zu einem kleinen Teamprojekt geworden.

Über die Umsetzung der neuen Bachblütenpflicht werden sich die Viren totlachen (o.k., wenn’s hilft).

Auf der einen Seite gibt es die tollen Anleitung, wie mit der Maske umzugehen ist, damit die Maskenmänner und -frauen nicht zu Turbovirenschleudern werden. Tipps aus dem Elfenbeiturm, sicher richtig und wichtig, wenn man gegen Ebola kämpft. Man kann sie überall nachlesen. Daher spare ich mir die Wiederholung.

Und dann ist da die Praxis: eine Maske ist nicht zu bekommen, also ein dünnes Halstuch nehmen und irgendwie vor Mund und Nase binden, möglichst nicht enganliegend, weil ja bald Sommer ist. Dieses wird vor und nach der Benutzung in einer Jackentasche zusammen mit Handschuhen, Hustenbonbons, benutzten Taschentüchern und weiß der Teufel noch was aufbewahrt. Jetzt wird’s gefährlich, denn weder die Handschuhe noch das Halstuch sind seit dem Herbst oder Weihnachten gewaschen worden. Nun gut, das Virus überlebt nur einige Stunden; da kommt es also nicht drauf an. Aber mit den Handschuhen wurden gerade die Handläufe an den Treppen oder Griffe usw. geputzt, an denen jemand anderes gerade mit schnupfennassen Händen angefasst hatte. Dumm gelaufen.

Und jetzt mal ganz ehrlich: genauso mache ich es doch auch! Mein Halstuch kann ich bei 30°C waschen (irgend soein Synthetikmist, den man mir im Herbst angedreht hat). Wenn diese Temperatur das Virus beeindrucken sollte, wäre es längst Asche. Also lasse das Waschen doch gleich ganz sein. Dann habe ich Ding immer am Mann und nicht auf der Wäscheleine.

Maskenpflicht beachten heißt also „Sanktionen vermeiden“, „Aussehen wie ein Gangster“ und „Viren verteilen“ (wenn denn überhaupt noch welche da sind), d.h. „Bioterrorist sein“. Das kommt dabei raus, wenn man Leute ohne Maskenführerschein ohne Sinn und Verstand zur Maskennutzung verpflichtet.

Du kannst auch einen Schal nehmen. Mal abgesehen davon, dass man gefühlt an jedem zweiten Laden in der City lesen kann, dass es genähte Masken zu kaufen gibt. Ebenso in diversen Supermärkten, Einkaufscentren, Kiosken, Tankstellen usw.

Zur Not: nimm doch irgendeine (gewaschene) alte Socke. Schneid sie in der Mitte der Länge nach auf. Dann hältst Du Dir das Ding vor die Nase und markierst Dir die Stellen, wo Deine Radartüten rausschauen sollen. Zwei Löcher ausschneiden und fertig ist die Laube. Bei einer langen Socke kannst Du sie Dir auch einfach am Hinterkopf zusammenbinden.

Danach hat man noch immer Zeit für wilde Szenarien, wo alle Leute mit triefenden Händen Geländer verschmieren und danach eine zweite Horde folgt, die die Geländer mit ihren Handschuhen sauberwischen, die Sabsche unbemerkt in die Tasche mit der Maske packen und letztere direkt im Anschluss aufsetzen. Oder um es mit den Worten von Johannes Gross zu sagen:

„Als die ersten Menschen sich aufrichteten, um auf zwei Beinen zu gehen, ist gleich ein Deutscher zugeeilt, um dringlich zu warnen: Das sei gefährlich, es drohe der Sturz, besonders bei Kindern und Alten; vor allem sei es unsolidarisch gegen die übrigen Vierbeiner, auch theologisch bedenklich, denn es wende das Menschengesicht ab von der Erde, dem mütterlichen Grund“

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