Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Hamburg-Takt: Das meint die SPD mit ihrem 5-Minuten-Versprechen

Eine Woche nach dem öffentlichkeitswirksam angekündigten Hamburg-Takt hat die SPD jetzt erklärt, wie sie es schaffen will, bis 2029 einen stadtweiten 5-Minuten-Takt einzuführen.
Christian Hinkelmann
Ein U-Bahnzug vom Typ DT5 auf der Linie U3 vor der Elbphilharmonie in Hamburg
Ein U-Bahnzug vom Typ DT5 auf der Linie U3 vor der Elbphilharmonie in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

Vor einer Woche hat die Hamburger SPD mit dem von ihr erfunden „Hamburg-Takt“ Schlagzeilen gemacht: Bis 2029 soll jeder Hamburger von jedem Flecken der Stadt innerhalb von 5 Minuten wegkommen (siehe hier).

Die Meldung verbreitete sich über die Medien wie ein Lauffeuer und schnell wurde daraus teilweise die verkürzte Nachricht, dass binnen zehn Jahren alle Busse und Bahnen in Hamburg in einem 5-Minuten-Takt fahren sollen.

Ein schöner Gedanke – doch leider falsch, denn SPD-Verkehrsexperte Ole Thorben Buschhüter hat jetzt gegenüber NahverkehrHAMBURG erklärt, was die Sozialdemokraten mit ihrem Hamburg-Takt tatsächlich im Detail gemeint haben.

Längst nicht jede HVV-Buslinie soll im 5-Minuten-Takt fahren

Demnach sollen die Fahrpläne von U- und S-Bahn in Hamburg bis 2029 schrittweise weiter verdichtet werden. Das heißt: Mehr 10-Minuten-Takt, mehr 5-Minuten-Takt und auch mehr 2½-Minuten-Takt in den Spitzenzeiten. „Wir bauen neue Linien oder erweitern sie (S21, S4, U4, U5, S32)“, so Buschhüter. „Auch im Busverkehr wird das Angebot weiter ausgebaut, mit neuen Linien und dichteren Takten. Auch auf Buslinien wird es häufiger einen 5-Minuten-Takt geben als heute“, so der SPD-Politiker weiter.

Allerdings macht er dabei eine deutliche Einschränkung, die vor allem die äußeren Stadtteile betrifft: „Buslinien, die jetzt schon nur im Stundentakt verkehren, werden in 10 Jahren nicht alle 5 Minuten f…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Schneematsch auf einem Radfahrstreifen in Hamburg (Archivbild).

Winterchaos auf Hamburgs Radwegen: Die unendliche Suche nach einer Lösung

Seit Jahren sucht Hamburg alternative Streumittel für Radwege, die besser wirken. Nach einer aufwendigen Studie liegen seit einem Jahr Ergebnisse dazu vor. Doch passiert ist seitdem kaum etwas. Einen Zeitplan kann die zuständige Umweltbehörde nicht nennen. Radfahrende werden sich wohl noch lange gedulden müssen.

Die HVV-App an einem U-Bahnhof in Hamburg.

Der App-Dschungel des HVV: Holzweg oder richtige Lösung?

Sechs verschiedene Apps bietet der HVV inzwischen an. Für fast jeden Bedarf eine eigene. Trotzdem fehlen darin bis heute teils wichtige Funktionen, die in anderen Städten längst Standard und bei Fahrgästen sehr beliebt sind. Und sind so viele Apps überhaupt der richtige Weg?

12 Antworten auf „Hamburg-Takt: Das meint die SPD mit ihrem 5-Minuten-Versprechen“

@Lokstedter

Ich weiß nicht ob Sie meinen Beitrag richtig verstanden haben. Sie behaupten hier Dinge. Bei der U4 bin ich dafür diese als Voll U-bahn nach Harburg zügig weiterzubauen, wo immer und möglich sinnvoll machbar, oberirdisch. Den Osdorfer Born bin ich dafür per S-Bahn anzubinden. Dieses da Strecke kürzer, kostengünstiger und schneller realisierbar. Als mögliche U-Stadtbahn käme die geplante U5, die U2, wenn sie über Bergedorf hinaus bis Geesthacht verlängert würde und Tangentialverbindungen.

Habe ich in der Tat falsch verstanden, da nicht von einer einzelnen Linie die Rede war, sondern von der U-Bahn an sich. Daher meine Nachfrage, wie so eine „Weiterentwicklung“ aussehen soll. Von daher danke für die Antwort.

@ Lokstedter

Busse sind zwar billiger, haben aber weniger Kapazität als eine Stadtbahn. UM mehr Menschen zum umsteigen zu bewegen muss Das S-Bahnnetz und U-Bahnnetz erweitert und zusätzlich auch eine Stadtbahn eingeführt werden. Alternativ könnte ich mir auch eine Weiterentwicklung der U-Bahn zur U-Stadtbahn vorstellen.

„haben aber weniger Kapazität als eine Stadtbahn.“

Ja danke. Und nun erklären wir dies den Fortschrittsfeinden, die ihre eierlegende Wollmilchsau („Straßenbahn“) damit lobpreisen, dass ein Straßenbahnkilometer etwas günstiger ist als ein U-Bahntunnelkilometer. 🙂

Aber wie stellst Du Dir die Entwicklung der jetzigen U-Bahn zu einer U-Stadtbahn vor? Klingt für mich nach Degeneration.

Ich bin ja offen, dass wir das U- und auch S-Bahnnetz in einigen Bereichen drastisch herunterfahren oder ganz einstampfen, ob bei den Nimbys in Mottenburg oder bei den Ganovern in Wandsbek. Bergedorfer rundum Oberbillwerder zeigen auch erste Anzeichen von spätrömischer Dekadenz und könnten eine verkehrserzieherische Maßnahme vertragen, um auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen. Ganz zu schweigen von skurrilen Charakteren in Schenefeld, Lüneburg oder Pinneberg, die aufgrund ihrer Komplexe Hamburgern eine Straßenbahn an den Hals wünschen, aber niemals ihrer eigenen Nachbarschaft.

Aber wunderbare DT4 und DT5 zu einer störanfälligen, unflexiblen, menschenlebengefährdenden, umweltvernichtenden (Oberleitungsstaub), unwirtschaftlichen, lärmtösenden, kapazitätsschwachen Rumpelbahn verstümmeln?

Oy vey. Das ist ja so als würde ich meinen X7 gegen einen P610 tauschen.

Nee, nee. Lieber U4 nach Harburg verlängern sowie nach Jenfeld, wenn die Wandsbeker wieder aufhören zu nörgeln. S21 nach Kaki wird auch mal Zeit, genau wie S4 West und Ost. Dene Billwerder BIlldeich (was für eine dämlich Dopplung) zwischen Mittlerer Landweg und Ladenbeker Furtweg könnte auch abgerissen werden, um für Lohbrügge und die neuen IBA-Kunden einen U2-Anschluss zu ermöglichen. Verlängerung bis Allermöhe nur bei klarem Bekenntnis der Bergedorfer zu einer nachhaltigen, generationsübergreifenden Kooperation.

So einfach ist das.

Wie will man Takte erhöhen, wenn, wie geplant (S21, S3, S32), 3 Linien auf einem Gleis im 10-Minuten-Takt eh schon an der Kapazitätsgrenze sind. Typisch SPD, grosse Töne…nichts dahinter.

Wären alle 3,3 Minuten eine. Zur Zeit ist 2,5 möglich. Mit neuem Standard bei ETCS auch 1,5. Aber nun gut, Fakten sind nicht so beliebt heutzutage.

Shuttle Dienste wie Moia sollen in der schlecht Versorgten Randlage das Angebot verbessern.

Das ist so unfassbar lächerlich. Deshalb beschränkt sich Moia ja auch mal wieder, wie jedes andere Angebot bisher auch, vom Stadtrad bis Car2Go mit dem Geschäftsgebiet auf die Innenstadt und kurz hinter Wandsbek Markt ist dann wieder Schluss.

Wer kann eigentlich diese Versprechungen einer SPD in Hamburg noch glauben, die über Jahrzehnte jeden Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs verschlafen und bei der Stadtbahn ja sogar regelrecht sabotiert hat?

Insbesondere Herr Buschhütter beklagt ständig Zustände, die seit Jahrzehnten auf Landes- und Bundesebene in der Verantwortung seiner Partei sind. Wundert sich noch jemand, dass die SPD zur Bedeutungslosigkeit geschrumpft ist?

Die Ankündigung ist eine typische SPD Mogelpackiung. Dieser Beschluss wurde auf dem Hamburer SPD-Parteitag nur gefasst, um die von den Delegierten massiv unterstützte Forderung nach einem 365 EUR-HVV-Jahresticket, wie in Wien, abzuwehren. Schon jetzt dürfte klar sein, dass neue U-Bahnfahrzeuge, auch wenn heute bestellt, frühestens in 10 Jahren einsatzbereit sind, und eine weitere Verdichtung der Takte so wünschenswert sie ist, dürfte bei den Bussen schlichtweg daran scheitern, dass die noch mehr im Stau stehen werden als heute schon. Also um die Aufhebung des Denkverbotes in Richtung Wiedereinführung der Straßenbahn kommt Hamburg nicht herum. So ließe sich mehr Beförderungskapazität zu noch überschaubaren Kosten schneller schaffen, als durch einen unfinanzierbaren U-5-Bau bis zum Jahr 2035.

Dass die Nachtbusse dann nicht alle fünf Minuten fahren, hat man sich ja denken können. ^^ Unschön ist es aber, wenn auf nichtbusbeschleunigten Abschnitten, wo tagsüber werktags bereits ein 5-Minuten-Takt vorgesehen ist, bei der dynamischen Fahrgastinformationsanzeige Busse in 12, 14, 15 und 18 Minuten angezeigt werden, weil es irgendwo wieder hakte. Das führt unweigerlich zur Pulkbildung, nicht schließenden Türen und der Frage, mit welchem Bus man wohl als erstes am Ziel bzw. Bahnhof ist. Eine Taktverdichtung würde da kaum helfen.

Aber genau auf diesen Linien hilft eine Stadt- oder Straßenbahn.
Denn die hat deutlich mehr Kapazität je Fahrzeug.
Und man ist garantiert immer mit der zuerst fahrenden Bahn
am schnellsten am Ziel.
Denn die nachfolgenden Züge können ja nicht überholen.

Und wenn man kritische Stellen immer so ausbaut,
dass die Stadtbahn nicht im Stau steht,
dann kommt es auch nicht zur Pulkbildung.
Sondern die Züge fahren genau nach Fahrplan.

Oh, c’mon. Srsly? Schon wieder Straßenbahn? Dann viel Spaß, wenn eine Trasse blockiert ist und gar nichts ankommt. Fehlende Flexibilität ist kein Vorteil. Zudem sind Busse billiger und schaut man sich die Sprüche der U-Bahngegner an, ist billiger automatisch besser, oder?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert